Ortsnamenregister

Mitteleuropa im 16. Jahrhundert
Amerika im 16. Jahrhundert
Mitteleuropa im 16. Jahrhundert
A B CDEF GHIJ K L MNOPQ R S T UVV W XYZ
A

Allstedt: Stadt im Herzogtum Sachsen (albertinisch)

Annaberg: Stadt im sächsischen Erzgebirge (albertinisch). Seit 1491 Silberabbau. 1496 liess Georg der Bärtige die "Neue Stadt am Schreckenberge" erbauen. 1497 erhielt Annaberg Stadtrecht, ab 5101 hieß der Ort Sankt Annaberg. Berühmter Bergaltar in der Sankt Annenkirche, erbaut 1499-1525. 1523-1559 führte Adam Ries eine Rechenschule. Die Annaberger Bergordnung von 1509 war bis ins 19. Jahrhundert die fortschrittlichste in ganz Europa. 1530 hatte Annaberg 12000 Einwohner und war die zweitgrößte Stadt Sachsens, nach Freiberg und vor Leipzig und Dresden mit je rund 6000 Einwohnern.

Antwerpen: Stadt in den Niederlanden, unter Karl V. eine der bedeutensten Europas.

Augsburg: Freie Reichsstadt am Lech, Hauptstadt Schwabens. Seit 1534 lutherisch. Stammsitz des Kaufmannsgeschlechts der Welser, seit dem 13. Jahrhundert dort belegt.

B

Brüssel: Unter den Habsburgern die Hauptstadt der Niederlande.

Buchholz: Sankt Katharinenberg am Buchenholze, Stadt im sächsischen Erzgebirge (ernestinisch). 1524 wurde die Reformation eingeführt.

CDE

Chemnitz (Kempnitz): Stadt im Herzogtum Sachsen (albertinisch). Die Welser betrieben dort in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts den Saigerhüttenhandel.

F

Frankenhausen: Stadt am Kyffhäuser, Grafschaft Schwarzburg. In Frankenhausen erlitt am 14. und 15. Mai 1525 ein Heer von achttausend Bauern eine entscheidende Niederlage. Noch heute wird dort die "Blutrinne" gezeigt.

Freiberg: Stadt am Nordwestrand des sächsischen Erzgebirges (albertinisch). Die Welser waren dort in der Mitte des 15. Jahrhunderts am Silberbergbau beteiligt. Um 1510 war Freiberg die grösste Stadt Sachsens mit 16000 Einwohnern.

GH

Geyer: Ort im sächsischen Erzgebirge (albertinisch), schon im 14. Jahrhundert Bergort mit Marktrecht. Im 15. und 16. Jahrhundert Zentrum des Zinn- und Silberbergbaus, ungefähr 1500 Einwohner. (weitere Website)

Granada: südspanische Stadt in Andalusien. (Suchmaschine für Granada, Juden in Granada) Zwischen 711 und 1492 maurisch.

IJ

Joachimsthal: (heute: Jáchymov) Stadt im Königreich Böhmen (habsburgisch) im Kreis Elbogen. Im 16. Jahrhundert Zentrum des Erzbergbaus. Die Welser waren seit 1516 am Silberbergbau beteiligt.

K
Kempnitz » Chemnitz
L

Leipzig: Stadt im Herzogtum Sachsen (albertinisch), Sitz einer Faktorei der Welser.

MNO

Marienberg: Stadt im sächsischen Erzgebirge (albertinisch).

Mühlhausen: freie Reichstadt in Thüringen an der Unstrut. Hier wirkte Thomas Müntzer. Nach der Niederlage der Bauern 1525 wurde die Stadt von den Fürstenheeren besetzt und erlangte erst nach dem Schmalkaldischen Krieg die Reichsfreiheit zurück.

PQ
Padua (Padova): Stadt in der Republik Venedig, Universität seit 1222.
R

Ragusa (heute: Dubrovnik): unabhängige Republik, seit 1526 Vasallin des Osmanischen Reiches.

S

Salamanca: westspanische Stadt im Königreich Kastilien, Universität seit 1218.

Salzungen: Stadt in Herzogtum Sachsen (ernestinisch)

Sankt Katharinenberg im Buchenholze » Buchholz

Schneeberg: Stadt im sächsischen Erzgebirge (ernestinisch)

Sevilla: spanische Hafenstadt am Guadalquivir, 712-1248 maurisch. Im 16. Jahrhundert größter spanischer Hafen und Zentrum des Amerika-Handels und Sitz einer Faktorei der Welser.

T
Toledo: mittelspanische Stadt in Neukastilien am Tajo.
UV

Ulm: freie Reichsstadt an der Donau. Sitz einer Faktorei der Welser. Das Ulmer Münster ist die größte Pfarrkirche der Welt.

W
Würzburg: Stadt in Unterfranken, Bistum.
XYZ

Zaragossa (Zaragoza): spanische Stadt am Ebro, im Königreich Aragon.

Zwickau: Stadt in Sachsen (ernestinisch).

h

Amerika im 16. Jahrhundert
A B CDEF G H IJKLM NPQ R S T UVWXYZ
Historischer Ort: Lage heute nicht bekannt
A

Acarigua: Stadt im Westen Venezuelas (Provinz Portuguesa). Bei »Hutten: Hacernigua. Vor der Conquista Siedlung der Aruak-Indianer mit mehr als 20000 Einwohnern.

Aythaima: historischer Ort im Westen Venezuelas, am Moßpaw (Masparro).

B

Barquisimeto: Stadt im Nordwesten Venezuelas, heute Hauptstadt der Provinz Lara. Gegründet 1552 durch Juan de Villegas als "Nueva Segovia". Vor der Conquista großer indianischer Ort, von den Spaniern "Valle de las Damas", "Tal der Frauen" genannt.

Bogotá: Hauptstadt Kolumbiens, offizieller Name: Santafe de Bogotá. Gegründet 29. April 1539 durch »Nikolaus Federmann, Gonzalo »Jiménez de Quesada und »Sebastián de Belalcázar als Santa Fe de Bogotá, nach Bacata, einem Zipa der Muisca. Wörtlich: "dort, wo das Land nicht mehr bearbeitet wird". (Geschichte Bogotás (in spanischer Sprache), Santafé de Bogotá History)

CDE
Cabo de la Vela: Halbinsel nördlich des Golfes von Venezuela, im heutigen Kolumbien (Provinz La Guajira). Dort liegt die Stadt Riohacha.

Cachira: Ort in Kolumbien am gleichnamigen Fluß (Provinz Norte de Santander) nördlich von Bucaramanga.

Cajamarca: zur Inka-Zeit: Caxamalca) Stadt im Norden Perus. Pizarro traf hier am 15. November 1532 auf dem Inka Atahualpa und nahm ihn gefangen.

Chipata: Ort in Kolumbien (Provinz Santander). Hier erreichte Quesada am 11. März 1537 das Gebiet der Muisca.

Coro: (offiziell: Santa Ana de Coro) Stadt im Nordwesten Venezuelas. (vgl. auch Der Nordwesten Venezuelas) Heutige Hauptstadt der Provinz Falcon. Gegründet am 26. September 1527 durch »Juan de Ampiés. Vor der Konquista Siedlung der Caquetio-Indianer. Von 1529 bis 1556 Sitz der Welser-Faktorei in Venezuela. Der Hafen, ungefähr sechs Kilometer entfernt, heißt noch heute Bela (wahrscheinlich von span. "vela", Segel) de Coro.

Cuara: (Buenavista de Cuara) Ort im Westen Venezuelas, in der Nähe von Quibor. Die Einwohner Cuaras überlieferten mündlich, daß der Ort von deutschen Landsknechten unter dem spanischen Hauptmann »Lope Montalvo de Lugo gegründet worden sei.

Cubagua: Insel in Venezuela zwischen der Isla Margarita und Cumana. Der Ort Santiago de Cubagua auf der Insel Cubagua war die erste Siedlung Südamerikas, Zentrum der Perlenfischerei und wurde später in Nueva Cadiz unbenannt Der Ort wurde 1541 von einem Erdbeben vollständig zerstört. Die Insel ist heute unbewohnt.

Cumana: Stadt in Venezuela, heute Hauptstadt der Provinz Sucre. Gegründet 1521 und älteste dauerhaft von Weissen besiedelte Stadt in Südamerika.

F
Fragua: »San Juan de los Llanos
G

Guarjibo: historischer Ort im Nordwesten Venezuelas, in der Nähe des heutigen Bobare (Provinz Lara).

H

Hittova: historischer Ort im Nordwesten Venezuelas, Siedlung der Xideharas, südlich der heutigen Sierra de San Luis, in der Nähe von Churuguara oder La Cruz de Taratara.

Hunza: »Tunja

IJKL

Icononco: Ort in Kolumbien im Nationalpark von Sumapaz südlich von Bogotá. Alexander von Humboldt zeichnete dort die natürliche Brücke aus Stein, die fast hundert Meter oberhalb des Flusses die Schlucht überspannt.

Itabana: historischer Ort im Westen Venezuelas. Siedlung der Guaycarie-Indianer.

M

Maracaibo: Heute zweitgrößte Stadt Venezuelas am gleichnamigen See im Nordwesten des Landes, Hauptstadt der Provinz Zulia. (Vgl. Der Nordwesten Venezuelas) Gegründet 1529 durch »Ambrosius Dalfinger. Neugründung durch Pedro Maldonado 1574 als Nueva Zamora de la Laguna de Maracaibo.

Moßpaw: Masparro, Fluss im Westen Venezuelas, entspringt nördlich der Provinzhauptstadt Barinas in den Anden. In den Briefen »Huttens große Indianer-Siedlung. Auf Karten des frühen 19. Jahrhunderts Ort am gleichnamigen Fluss.

NO

Nemocon: Ort im Kolumbien (Provinz Cundinamarca), am Rio Bogotá in der Nähe des Guatavitasees, der Laguna sagrada de Guatavita.

PQ

Paraguachoa: Sumpf von: wahrscheinlich nördlich des Tocuyo gelegen, am Fuss der heutigen Sierra de San Luis. Überliefert von Hutten als cienaga (span.: Sumpf) de Baragatschan, "ein fast böser Paß von Wasser und Koth einer viertel Meil lang".

Pasca: Ort in Kulumbien (Provinz Cundinamarca), südlich von Bogotá, nordwestlich des Sumapaz. Hier begegnete »Nikolaus Federmann im August 1538 Quesadas Hauptmann »Lazaro Fonte, der dorthin verbannt worden war.

Pauxoto: historischer Ort im Norden Kolumbiens, überliefert durch »Dalfinger, in der Nähe der Stadt Tamalameque (Provinz Bolivar).

Quibor: Stadt im Westen Venezuelas, bei Barquisimeto am Fuß der Serrania de Cubiro. Gegründet zwischen 1548 und 1560, wahrscheinlich durch deutsche Landsknechte. Der Chronist Quibors, Dr. Tarquino Barreto, hat mir sein zweibändiges Werk "Antologia y Anotaciones sobre la Historia y la Cultura de Quibor" (Barquisimeto 1992), geschenkt, in dem diese Überlieferung festgehalten ist. Vor der Konquista war Quibor eine Siedlung der Cuiba-Indianer. »Nikolaus Federmanns Behauptung, er habe zwergwüchsige Indios südlich der Berge der Xideharas getroffen, beweist das Museum in Quibor.

R

Riohacha: Stadt in Kolumbien (Provinz La Guajira), gegründet 1535 durch »Nikolaus Federmann.

S

San German: Hauptstadt Puerto Ricos (San Salvador). Gegründet 1512. Die historische Stadt wurde nach Überfällen von Cariben und französischen Piraten mehrfach verlegt. Kolumbus landete 1493 auf der Insel Boriken, die von den Tainos bewohnt wurde, einer Ethnie der Aruaks. Er nannte sie San Salvador.

San Juan de los Llanos: historischer Ort am Ostabhang der kolumbianischen Anden, südwestlich des heutigen Villavicencio, nördlich der Serrania de Macarena und der Quellflüsse des Guaviare, wahrscheinlich am Ariari oder am heutigen Rio Duda. Vielleicht in der Nähe des heutigen San Juan de Arama. Alexander von Humboldt kannte noch einen Ort mit dem Namen Fragua, der das von Hohermuth im Januar 1537 erreichte Dorf gewesen sein soll, südöstlich vom Bergstock Paramo de la Suma Paz. Humboldt schreibt, Hohermuth habe dort einen Sonnentempel und ein "Jungfrauenkloster" gefunden. Das ist bei Hutten nicht überliefert. Von Hohermuth wurde das Feldlager, das nicht unbedingt identisch gewesen sein muss mit dem später überlieferten Ort, Nuestra Señ:ora de los Llanos getauft. Nach einigen Quellen identisch mit Tabachara, einem indianischen Wort für den Fluß Guaviare. Eine Quelle behauptet, San Juan de los Llanos liege vierzig Leguas südöstlich von Bogotá. In einem Schreiben an den Vizekönig in Santafe de Bogotá aus dem Jahr 1759 wird der Ort an den Guayabero verlegt, also den Oberlauf der Guaviare. Der Zusammenfluss von Ariari und Guayabero zum Guaviare liegt 250 Kilometer südöstlich von Bogotá. Vierzig Leguas südöstlich bedeutet, dass der Ort westlich des Zusammenflusses gelegen haben könnte - in Richtung der Cordilleren. Ob Hohermuth überhaupt sehr viel weiter südlicher als bis zum Guaviare vorgestossen ist, bleibt in den Quellen umstritten. Sicher ist, dass die Entrada einen Grad nördlich des Äquators umkehrte. Das ist ungefähr auf der Höhe der heutigen kolumbianischen Stadt Pasto.(Dank an Götz Simmer, Bamberg)

Santa Marta: Stadt im Norden Kolumbiens, Hauptstadt der Provinz Magdalena. Gegründet 1525 von Rodrigo de Bastidas, dem Vater des späteren gleichnamigen Bischofs von Venezuela. 1527 kam es zu einer blutigen Rebellion der spanischen Kolonisten, in deren Verlauf Bastidas tödlich verletzt wurde. Garcia de Lerma, seit 1528 Gouverneur, schloß mit den Welsern 1528 einen Vertrag, in dem diese sich verpflichteten, Schiffe und Soldaten bereitzustellen, um die Provinz zu befrieden. In Santa Marta besaßen die Welser eine Faktorei, die gleichzeitig mit der in Coro gegründet worden war und die die Goldschmelze in Santa Marta kontrollierte. Vertreter der Welser war Francisco de Orduña, der aber 1534 wegen angeblicher Untreue abgesetzt wurde.

Santo Domingo: Stadt auf Hispaniola, heute Hauptstadt der Dominikanischen Republik. Gegr. 1496 als Nueva Isabela, Santo Domingo del Puerto de la Isla de la Española, durch Bartholome Columbus, den Bruder des Christoph Columbus. Die Stadt wurde 1502 nach einem verheerenden Hurrikan am Rio Ozama neu erbaut und in Santo Domingo umbenannt. Die Faktorei der Welser in Santo Domingo war das Verwaltungszentrum für alle anderen Faktoreien im Königreich Neu Granada.

Sogamoso: Stadt im Nordosten Kolumbiens (Provinz Boyaca). Im Muisca-Reich Zentrum des Smaragd-Abbaus.

Somondoco: Stadt im Nordosten Kolumbiens am Osthang der Cordilleren (Provinz Boyaca).

T

Tenochtitlan: Hauptstadt des Azteken-Reiches, heute Mexico. Am 13. August 1531 von Hernan Cortez erobert.

Tabachara: »San Juan de los Llanos

Tharobeia: historischer Ort im Westen Venezuelas am Masparro (Moßpaw). Vielleicht das heutige Barinas.

Tunja: Stadt im Nordosten Kolumbiens, Hauptstadt der Provinz Boyaca. Ehemalige Hauptstadt des Muisca-Reiches und Sitz des Zaque »Quemenchatocha. (Plaza Tunjas).

UVW

Ubaque: Ort in Kolumbien, zwanzig Kilometer östlich von Bogotá, (Provinz Cundinamarca). Name eines Kaziken der Muisca, gegen den der Zipa von Bogotá Ende des 15. Jahrhunderts Krieg führte.

XYZ

Zipaquira: Ort in Kolumbien, dreissig Kilometer nördlich von Bogotá, (Provinz Cundinamarca). Zur Zeit des Muisca-Reiches und während der spanischen Kolonialherrschaft Zentrum des Salzabbaus.

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