Burks bei den Wayapopihíwi

Guahibos

Nein, ich hatte nirgendwo während meiner vielen Reisen das Gefühl, „helfen“ oder „entwickeln“ zu müssen, um mich anschließend moralisch besser zu fühlen. „Entwicklungshilfe“ gehört ersatzlos gestrichen. Dämlicher kann man Neo-Kolonialismus nicht bezeichnen.

Hier bin ich bei den Guahibo, auch Wayapopihíwi genannt, im Süden Venezuelas, irgendwo in einem winzigen Dorf ungefähr hier. (Ja, das hatte ich schon vor zwei Jahren gebloggt.)

„Ein schlammiger Fluß: der Rio Capanaparo. Ein alter Mann rudert den Reisenden schweigend an das andere Ufer. Wieder ein garpón. Aller Augen richten sich auf den chefe. Der erklärt in stockendem Spanisch: Das Feuer und die Viehzucht engen den Lebensraum der Guahibos immer mehr ein. Sie litten Hunger, weil sie nicht mehr jagen könnten. Die Regierung lobt sich im Ausland für ihre gut gemeinte, das heißt paternalistische Indianerpolitik. Sie bietet den Nomaden an, gratis in Reihenhaussiedlungen wohnen zu können wie die katholischen und assimilierten Indianer am Orinoco. Dort wären sie geschützt vor Übergriffen sowohl der kolumbianischen Guerilla als auch der Viehzüchter. Doch sie wollen nicht.“