Kawumm

Liebes Publikum, es ist so: ich habe kein warmes Wasser, weil ich die Spüle nicht angeschlossen bekomme. Ich kann auch gerade nicht duschen, weil ich nur im metaphorischen Sinn ein Kaltduscher bin. Ich habe keinen Kleiderschrank, weil den meine Ex-Gattin bei ihrem Auszug mitgenommen hat. Mein neuer Schrank konnte leider nicht kommen, weil ich zwar ein Auto gemietet, aber wegen der blöden Zeitumstellung verschlafen hatte. Ich habe auch keinen Kühlschrank, wer der mit demselben Auto transportiert werden sollte. Ich kann auch nicht kochen, weil der schicke Gasherd noch nicht angeschlossen werden kann, solange ihn keine Arbeitplatte oben und unten ein Unterbau hält. Außer in meinem Zimmer sieht alles wüst aus, weil immer noch viele Kartons und Krempel herumstehen, der beim Auszug nicht mitgenommen werden konnte. Das Finanzamt teilt mir mit, dass es rund 5000 real gar nicht existierende Steuern nachträglich von mir haben will. Und zwar sofort, ohne über Los zu gehen. Ich bin extrem schlecht gelaunt. Ja, mein Kopf ist noch dran und auch keine Zähne ausgefallen. Immerhin.




Kawumm.html

Bei der heutigen Verhandlung vor dem Amtsgericht Tiergarten in der schon bekannten Angelegenheit ist noch nichts herausgekommen. Das Gericht folgte dem Beweisantrag meiner Verteidigerin, einen Experten anzuhören. Der nächste Termin wird vermutlich in ca. einen Monat sein.




Verstoß gegen das Waffengesetz

Die Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht Tiergarten wegen der dem Stammpublikum schon bekannten Angelegenheit am 31. März 2009, Raum 1104, Gerichtsgebäude Kirchstraße 6, 10557 Berlin, ist auf 11 Uhr verschoben worden.




Durch die Wüste

Gor




Online-Durchsuchungsenten und E-Mail-Überwachungen

Das Stammpublikum weiß es schon. Bei den hübschen PR-Meldungen für des Kaisers neue Kleider aka „Online-Durchsuchungen“, die regelmäßig Focus online publiziert und die mit von den sattsam bekannen Textbausteinen aus dem Hause Bosbach garniert werden („Es darf nicht sein, dass Tatverdächtige sich durch moderne Verschlüsselungstechnik der Strafverfolgung entziehen können), kann ich immer wieder schmunzeln. Man muss nur genau hinschauen, und schon wird alles Comedy. Laut Heise habe „der BND in 90 Fällen mittels Bundestrojaner auf Computer zugegriffen und Festplatteninhalte ausgespäht habe. (…) Auch Rechner von Einzelpersonen seien in 10 Prozent von vom BND durchgeführten Online-Durchsuchungen betroffen gewesen.“ Und nun zue iner völlig unwichtigen Frage, die von einigen Foren-Lesern nörgelnd gestellt wurden: Und wie soll das funktionieren? Ganze Festplatten online verschicken? Undsoweiter? Nein? Weiß niemand? Richtig. Weil es gar nicht wahr ist und nur Propaganda. Aber so funktioniert es. Man muss es nur oft geneug wiederholen, und irgendwann glauben es alle. Nicht alle. Einige haben den Kopf noch zum Denken auf dem Hals sitzen.




Gute Nachrichten für Forenbetreiber

Zu spät gelesen, aber dennoch schön. Heise meldet: „Gute Nachrichten für Forenbetreiber
(…) Der Beklagte sei nicht zur Erstattung der Anwaltskosten für das Abmahnschreiben der Kläger verpflichtet. Denn erst mit diesem Schreiben habe der Forenbetreiber Kenntnis von der Rechtsverletzung erlangt. Die Kosten für die erste Information über eine Rechtsverletzung habe der Rechteinhaber zu tragen, weil diese Maßnahme allein in seinem Interesse liege, um den Betreiber zu einer Entfernung des Beitrags zu bewegen und gegebenenfalls bei künftigen Folgeverstößen als Störer in Anspruch nehmen zu können.“ Gilt natürlich auch für Blogs.




Linke gegen Verstaatlichung des Finanzkapitals

Manchmnal versteht man die Welt nicht mehr. Blogs sind dazu da, dass die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser dem Betreiber des Blogs dann die Welt erklären. Spiegel Online meldet, der Sozialismus sei teilweise eingeführt worden: Der Bundestag billigt eine mögliche Zwangsverstaatlichung der von der Pleite bedrohten Hypo Real Estate (HRE). (Spiegel „online“ ist natürich wieder zu blöd, das Original zu verlinken.) Jetzt darf die Regierung notfalls die Aktionäre enteignen, wenn freiwillige Lösungen scheitern. Das Parlament hat das entsprechende Gesetz mit der Stimmenmehrheit der Großen Koalition beschlossen“. An sich eine sympathische Sache. Es ändert zwar nichts am Kapitalismus, ob eine Bank nun privat ist oder nicht, aber man fühlt sich besser. Artikel 14, Abs. 3 des Grundgesetzes erlaubt Enteignung, aber „nur zum Wohle der Allgemeinheit“. Ob eine Verstaatlichung eben demselben dient, kann getrost bezweifelt werden.

Jetzt aber das Merkwürdige: „FDP und Linke stimmten mit Nein, die Grünen enthielten sich.“ Dass die Grünnen sich enthielten, wundert nicht, denn sie sind trotz ihrer linken Wurzeln eine Partei der Gut- und Besserverdienenden, die nichts so sehr fürchten, als dass jemand ihren Besitzstand antastet oder ihr klein Ökohäuschen oder ihr 13 Monatsgehalt als EsoterikfachberaterIn. Frau hat also lieber gar keine Meinung als Karl Marx noch einmal zu studieren. Dei FDP ist natürlich auch gegen Verstaatlichung, weil ihre Mtitglieder – mehrheitlich der Kleinbourgeoisie zugehörig oder dem Beamtentum – gefühlt Mitglieder der herrschenden Klasse sind (wer das ist, weiß man aber in der FDP nicht). Die Mitglieder von Cicero (Zentralorgan der vermeintlich oberen Stände) oder die Leser der F.D.P. (Verzeihung, natürlich umgekehrt. Vgl. Vereinsregister: Berlin (Charlottenburg) VR 13996 – Freie Demokratische Partei (FDP)) unterscheiden sich von den Mitgliedern der herrschenden Klasse dadurch, dass sie nichts zu sagen haben und an die Regeln glauben, anstatt diese zynisch zu brechen und sich einfach schamlos zu bereichern, wie es dem Kapital geziemt.

Und die Linke? Sie ist gegen die Verstaatlichung des Finanzkapitals. Potztausend. Soll ich das jetzt verstehen? Lothar Bisky: „Die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise zeigt den Menschen das hässliche Gesicht der gegenwärtigen kapitalistischen Wirtschaftsordnung: von maßlos übersteigertem Renditestreben und mangelnder gesellschaftlicher Solidarität geprägt, ohne demokratische Kontrolle und ohne wirkliche demokratische Mitentscheidung der Menschen über die wirtschaftlichen Abläufe.“ Was für ein Gefasel! Wenn Karl Marx nicht schon tot wäre, würde er sicher einen Schlaganfall erleiden. Der Kapitalismus ist natürlich genauso hübsch oder hässlich wie die unfreiheitlich-undemokratische Gundordnung von Sparta oder die des alten Rom. Renditestreben – was soll das sein? Ein Gefühlszustand als Basis eines Wirtschaftsssystem? Das Kapital – ein Fall für den Psychiater? „Demokratische Mitentscheidung der Menschen über die wirtschaftlichen Abläufe“ – wir sollen also voher darüber abstimmen, wieviel eine Currywurst oder ein Möbelregel kosten oder eien Flasche Rotkäppchen?

Nun, erklärt es mir, was die Linke will. Ich habe keine Ahnung.




Update von JonDo und JonDoFox veröffentlicht

gulli.com: „Der Web-Anonymizer Java Anon Proxy (JAP) / JonDo veröffentlichte heute eine neue Version des eigenen Clients JonDo. Gestern wurde auch ein Update des JonDoFox-Browsers veröffentlicht. Zudem wurde die German Privacy Foundation e.V. als unabhängige Zertifizierungsstelle aufgenommen.“ [mehr…]




Waffen für Salvador

Mittagspause. Schülerinnen essen und surfen. Dozent bloggt. Eine Schlagzeile aus meiner zweiten Heimat Lateinamerika, die mich jubeln lässt: „Kandidat der ehemaligen Guerilla wird Präsident“ in El Salvador. Erinnert sich noch jemand an die Kampagne der taz im Jahr 1980 „Waffen für El Salvador“? Das Geld hat also langfristig geholfen. Und was propagiert die taz heute? „Weg mit den Waffen!“ So ändern sich die Zeiten. Die „Linke“, wer auch immer das sei, forderte übrigens früher in den Zeiten, als man meinte, das Wünschen würde helfen, die Bewaffnung des Volkes – als Garantie dafür, dass „die Herrschenden“ sich nicht zu unangenehm aufführten. Das ist heute nur in den USA verwirklicht worden – eine hübsche Ironie der Geschichte. (Jetzt muss ich wieder arbeiten.)




Tim Parks: Weißes Wasser

Burks

Leider, leider habe ich das Buch Peter Rühmkorfs jetzt fast durchgelesen. Es kommt bei mir nur sehr selten vor, dass ich mir wünsche, ein Buch möge mindestens drei Mal so dick sein. Manchmal habe ich mich auf einer Seite drei Mal kringelig gelacht. Zum Beispiel: „Wenn ich nicht so’n fideler Kerl wär, könnte man mich fast schon ne tragische Erscheinung nennen.“ Warum kommt mir das bekannt und vertraut vor?

Ich habe gerade ein Buch angefangen zu lesen, dass ruhig dahinfließt wie ein Bach in der Tiefebene, aber allmählich in Schwung kommt. Ich kann es jetzt schon empfehlen: Tim Parks: Weisses Wasser (Kunstmann, München 2005) (Rezension 1, Rezension 2).

Man lernt ganz nebenbei viel über Wildwasser und Kanufahr(t)en auf demselben, obwohl die technischen Details den Erzählfluss nicht stören. Nach rund 80 Seiten bekommt man auch mit, welche Frau der Held vielleicht abkriegt oder welche nur vorgesehen ist, wenn das Ende tragisch sein sollte. Ein Buch für den Urlaub. Es handelt auch von einer Art Urlaub, inklusive Selbsterfahrung. Leide lese ich sehr schnell, ich hätte es schon nach drei Tagen ausgelesen.




Was ist das alles hässlich

Burks

Wenn man von Osten in den Osten Berlins fährt, und das auch noch bei Regen, fällt einem richtig auf, wie schauderhaft die Stadt dort ist. Potenzielle Amokläufer würden sich dort vermutlich wohlfühlen. Ich war heute wegen des schon erwähnten Rosenkriegs in Bad Freienwalde kurz vor der polnischen Grenze. Viel hübscher ist es dort auch nicht. Zudem war ich schlechter Laune, weil ich in Berlin auch noch eine Stunde im Stau stand. Was ist das alles hässlich!

Und nun zu etwas ganz anderem. Was Jörg Tauss laut Welt online sagt, halte ich für glaubwürdig. Aber: Das kommt von das, würde Wilhelm Busch sage. Die größten Kritiker der Elche undsoweiter. Allein die Polzei und die Staatsanwaltschaft sind dafür da, Straftaten zu bekämpfen und zu ahnen. Private Hilfspolizisten nicht. „‚Man kommt heute der kinderpornografischen Szene nur nahe, wenn man selbst szenetypisches Material anbietet‘, erklärte Tauss. Er habe die These belegen wollen, dass Kinderpornografie wieder häufiger über Handys, Telefonhotlines und die Post verbreitet werden. ‚Meine Recherche hat gezeigt, dass das Internet out ist‘, sagte der SPD-Abgeordnete.“ Wenn Politiker Journalisten und Polizisten in einer Person spielen wollen….Die Jäger des Bösen sind dem Bösen oft näher, als sie denken. Und ich denke an die „Kinderpornografie-Obsession“ gewissen Medien.

Und nun zu etwas ganz anderem. Amoklauf. Kurz abgehakt. Daddy hat Keller und Tresor voller Knarren. Wozu? Weil er einen an der Klatsche hat? Der Apfel fällt also ganz nah am Stamm. Depressionen also – das ist nicht ungefährlich und garantiert ein möglicher Anlass. Was macht der moraltheologische Diskurs daraus? Focus online posaunt ganz frohgemut, die Tat sei „im Internet“ angekündigt worden. (Wo sonst? In Thesenform an eine Kirche in Wittenberg genagelt? Als Kettenbrief? Oder laut schallend durch den Nachtwächter von Winnenden verkündet?) Jetzt scheint doch alles eine Fälschung zu sein. Tja, Focus online und das Internet – das war auch schon beim Thema „Online-Durchsuchung“ ein Problem. Was macht Jochen da eigentlich?

„Die Betreiber von krautchan.net dementieren dagegen klar: Die Öffentlichkeit habe sich ‚von einer Fälschung täuschen lassen. Hier wurde kein Amoklauf angekündigt, es gibt hier nur Leute, die mit Photoshop umgehen können‘, hieß es mit Verweis auf das bekannte Bildbearbeitungsprogramm“, berichtet Spiegel online. Trauriger Anlass – aber die Moral von der Geschicht‘ ist: Nur wer sich von jedweder Hysterie fernhält, gibt den Kopf nicht zum Gebet ab, wenn die Stichwowrte Internet, Kinderpornografie und Amoklauf in schneller Reihenfolge fallen.




Bart- und Rosenkriege

Burks

Tut mir leid: Die Argumente der Bartbefürworter waren nicht überzeugend. Ich war also heute beim deutschtürkischen Friseur meine Vertrauens (wann war ich zum letzen Mal beim Friseur? Vor acht Jahren?) und habe mir eine professionalle Behandlung gegönnt. Spitzen schneiden (aber bitte nur einen Zentimeter!) und Bart ab. Wenn ich nicht schon aufgestanden wäre, wäre ich vom Stuhl gefallen. Nur schlappe zehn Euro wollte er dafür haben. (Foto ist vor zehn Minuten gemacht worden – links im Hintergrund der Amazonas bei Manaus.)

Und nun zu etwas ganz Anderem. Wie den engen Freunden schon bekannt ist, führt meine Ex alias Noch-Ehefrau einen Rosenkrieg gegen mich. Es geht unter anderem um nicht vorhandenes Geld. Ich wasche keine schmutzige Wäsche in der Öffentlichkeit. Niemand hat von Rosenkriegen etwas, nur die Anwälte. Es kommt nichts dabei heraus. Aber mein Anwalt sagte beiläufig, man dürfte Frauen bei Scheidungen nicht unbedingt ernst nehmen. Irrationalität per default sozusagen.

Aber einen Satz muss ich doch hier zitieren. Meine Noch-Frau meinte ihn in einem Brief an ein Amtsgericht über mich formulieren zu müssen: „Außerdem brüstet sich mein Mann mehrfach seinen Kontaktes zu ‚Schlägertypen‘ aus der extrem linken und extrem rechten Ecke, die er aktivieren könnte…“ Ach ja? Aus beiden gleich? Diese Kontakte sollen sich mal bei mir melden. Ich schicke sie zusammen auf einen Fußballplatz und lasse sie aufeinander einprügeln. Eintritt frei. Da bleibt einem das Lachen im Hals stecken. Politische Denunziation im Scheidungskrieg. Wer’s nötig hat….




Rezension: Die Online-Durchsuchung

Eine sehr ausführliche Rezension des Buches „Die Online-Durchsuchung“ findet man auf solon-online.de. Patrick Grete schreibt: „Beim Lesen dieses Teils des Buches kommt man aus dem Staunen über diese Vorgänge nicht heraus. Steht es so schlecht um den Journalismus in Deutschland? “




Verstoß gegen das Waffengesetz

Es gibt jetzt eine Hauptverhandlung vom der Amtsgericht Tiergarten wegen der dem Stammpublikum schon bekannten Angelegenheit. Datum: 31. März 2009, 09.30 Uhr, Raum 1104, Gerichtsgebäude Kirchstraße 6, 10557 Berlin.




Digitales Aikido

Ankündiung der German Privacy Foundation:

Am 12.03.2009 findet der 2. Termin „Digitales Aikido“ statt.
Ort: „Baghira“, Monumentenstr. 29 (Berlin-Kreuzberg)
Uhrzeit: 19:30 Uhr
Special Thema: Spurenarm Surfen
Hauptsächlich wollen wir zum Nachdenken über die Spuren im Web anregen und Hinweise vermitteln, wie man mit einfachen Mitteln diese Spuren reduziert und keine Profile in den Datenbanken der großen Datensammler hinterläßt. Als Schulungsmaterial stellen wir ein Anleitung Spurenarm Surfen mit Firefox zur Verfügung. Es geht nicht um anonymes Surfen. Dieses Thema wollen wir im Mai mit euch besprechen.




Die Ente ist quietschfidel

Online-DurchsuchungDas Thema hatten wir schon tausendundeine Nacht lang. „BND infiltrierte Tausende Computer im Ausland“, schreibt Spiegel online, suggeriert dem Geheimdienst magische Fähigkeiten und unterstellt damit auch den Inland-Schnüfflern, dass die das könnten – „online“ durchsuchen. Wahr wird es dadurch nicht, zumal das Nachrichtenmagazin keine zwei unabhängigen Quellen vorweisen kann, sondern offenbar nur von den üblichen Verdächtigen gebrieft worden ist.

Im Detail sieht es dann ganz anders aus. „Computer im Ausland“ wurden „infiltiert“. Wie denn? „Dabei seien zum Teil Festplatteninhalte heimlich kopiert und nach Pullach übermittelt worden.“ Aber nicht online. Behauptet auch niemand. Von Keyloggern ist die Rede. So etws funktioniert natürlich, wenn ein Agent einen physischen Zugriff auf einen ungeschützten Rechner hat. Oder ein Spitzel eiin V-Mann und ein anderes fieses Subjekt.

Damit ist die Quellenlage bei Spiegel online aber auchsc hon erschöpft. Die Kurzmeldung – die PR-Nachricht des BND- wird nur deshalb zu einem Artikel, weil man noch willkürlich alle anderen möglich Fälle nachschiebt wie den Farhangs (Vgl. „Bundestrojaner beim Afghanen?“ Burks‘ Blog, 25.05.2008)

Das alles, Herrschaften, sind keine „Online-Durchsuchungen“, wie sie der Volksmund versteht. Das ist einfach nur Agitprop und Meinungsmache für den Überwachungsstaat..




Oasis of Sand Sleen: Dance Contest

Gor

Zugegeben: Ich ärgere gern die Leute mit den schmalen Lippen, die ihre private Prüderie und Angst unter dem Mantel der political correctness verbergen, und für die Heuchelei und Opportunismus das moraltheologlische per default ist (Oh mein Gott, Burks hat schon wieder Tittenfotos von Avataren veröffentlicht! Da muss man doch was tun?). Second Life ist für mich abgehakt als virtuelle Spielwiese, seitdem ich innerhalb der digitalen Welt Gor spiele. Das ist so, als sei man von einem gebrauchten Skoda auf einen Ferrari umgestiegen. Auch ein Skoda erfüllt alle Wünsche, die man von einem Auto erwartet. Ein Ferrari ist eben ein bisschen anders, obzwar sinnlos – aber der Spaßfaktor ist erheblich größer, auch wenn es vielleicht anstrengender ist, ihn in eine Parklücke einzuparken.

Mein Avatar ist – das ist kein Geheimnis – der oberste Sklavenhalter der Oasis of Sand Sleen in der Tahari-Wüste. Hinter den Avataren meiner zur Zeit neun <a href="Sklavinnen, die mir jeden Wunsch von den Lippen ablesen, verbergen sich reale Menschen, die zum Teil daraus kein Geheimnis machen. Niemand wird zu etwas gezwungen, und ich betrachte das Verhalten von Avataren mit der professionellen Neugier eines Verhaltensforschers, der Anregungen für neue Charaktere und deren Motive sucht. Warum spielt jemand ernsthaft eine Figur, die anderen ehrerbietig die Füße küsst und sich ihm vollständig unterwirft? Die Frage kann ich mir natürlich auch stellen, warum ich genau das Gegenteil spiele. Die Funktion ist mir mehr zufällig zugefallen. Ich hatte das Glück, dass sich bildschöne, erfahrene und intelligente Avatarinnen mir untwerwarfen, vermutlich vor allem wegen meiner Fähigkeit, andere Leute auch im Chat besoffen zu reden und wegen meines attraktiven Avatars, der auffallend dem verblichenen Bob Marley ähnelt, was kein Zufall ist. .

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Wie ganz oben zu sehen ist, veranstaltet die virtuelle Oase demnächst einen Tanzwettbewerb für „Sklavinnen“. Das Plakat hat eine Grafikerin aus Milwaukee entworfen, die auch meine „First Slave“ ist – gratis, freiwillig und professionell. Die drei Frauen sind meine Sklavinnen. Ist doch schön, wenn man dem Kapitalismus virtuell ein Schnippchen schlägt und hinterrücks die Sklavenhaltergesellschaft wieder einführt und alle Dienstleistungen plötzlich umsonst geliefert bekommt. Die obersten Screenshots zeigen die Oase und mein Avatar, reitend auf einem Tharlarion (eine Art Reptil) und einem „Desert Kaiila“, zwei Wesen, die in den Büchern Normans in der Tahari vorkommen und die von fleißigen Programmierern gleich digital umgesetzt wurden.

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Im Gegensatz zu herkömmlichen Computerspielen ist die Auswahl von Charakteren in Gor fast unbegrenzt, obwohl eine Spielfigur zahleichen Regeln unterworfen ist, wenn man es ernst und die trivailliterarische Vorlage wörtlich nimmt. Mein Avatar siedelt in einer Region, deren Administratoren jeden bannen, der sich anders verhält, als es in der Tahari-Wüste möglich ist. Eine „Freie Frau – also keine Skalvin – muss dort einen Schleier tragen. Macht sie das nciht, kann sie versklavt werden – von mir zum Beispiel. Wer das nicht akzeptiert, wird dann aus der jeweiligen Gegend verbannt (die Option sieht Second Life für Admins einer SIM technisch vor). Mein Avatar sitzt zum Beispiel (Fotoreihe oben) rechts unten im Lager der Bakah-Nomaden. Mir scheint, dass John Norman für die Tahari-Region schlicht die meisten Gebräuche Arabiens übernommen hat.

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Die Fragen, sie sich mir in den letzten zwei Jahren Second Life immer wieder gestellt haben, werden jetzt in Gor neu beantwortet. In welchem virtuellen Ambiente fühlt sich eine Avatar wohl? Das müssten die Wahrnehmungspsychologen beanworten können: Ab wann ist eine nur digital erzeugte Umgebung so realistisch, dass das Gehirn gefühle erzeugt, die auch real vorkommen? Ich weiß es nicht, probiere es aber einfach aus. In Gor sind die meisten Spieler, was die technischen Fähigkeiten angeht, dem Rest in Second Life überlegen, weil die Fertigkeit, mit Polygonen zu bauen oder den Avatar kompliziert zu steuern und das mächtige Menu zu beherrschen, vorausgesetzt werden.

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Gor ist eine ideale Mischung aus Action, Cybersex (nirgendwo gibt es hübschere und liebevoll ausgestattete weibliche Avatare), und Chat- bzw. Partnerbörse. Man kann erotische Fantasien ausleben, ohne dass ein deutscher Jugendschutz- und Sittenwart seinen dreckigen Finger dazwischensteckt. Die Amerikaner haben zum Beispiel kein Problem damit, Sklaven für reales Geld (Lindendollar, konvertierbar in US Dollar), auf Auktionen zu versteigern. Auf deutschen SIMs ist das verboten. Ich warte darauf, dass mich jemand anzeigt – wegen virtuellen Menschenhandels. Ganz Deutschland würde dann auch wegen zahlloser Mordanklagen überschwemmt werden gegen Counterstrike-Spieler, die ihre Mitspieler aus dem Weg geräumt haben.

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Wie die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser schon erwarteten, spiele ich auf einer internationen SIM mit den härtesten Regeln, die es in Gor gibt (für Eingeweihte: „force collar“ und „permanent capture“). Meine ehemalige Lieblingssklavin (rechts unten) ist nach meinem virtuellen Umzug „entlaufen“, vermutlich weil sie nur in deutsch spielen will und eher eine „weichere“ Spielvariante. Nun, wenn schon denn schon: Sie wird entweder ihren Avatar aufgeben müssen oder von mir gefangen: Ich habe eines der höchsten Kopfgelder auf sie ausgesetzt, das es in Gor jemals gab – fifty silver tarn disks: „Actually, fifty silver tarn disks was an extremely high price, and indicated the girl was probably of high caste as well as extremely beautiful. An ordinary girl, of low caste, comely but untrained, might, depending on the market, sell for as little as five or as many as thirty tarn disks.“ (Outlaw of Gor, p 193). Zahlreiche Söldner und Sklavenhändler machen jetzt Jagd auf sie. Einen Spartacus gibt es in Gor nicht. Noch nicht.




Klausurvorschlag über grausame Bilder

Das erhiielt ich gerade: „(…) für die Verwendung im Deutschunterricht der Sekundarstufe I an allgemein bildenden Schulen bereiten wir in unserer Reihe deutsch.punkt eine Neuerscheinung vor mit dem Titel deutsch.punkt 6 Gymnasium, Lehrerband (Klett-Nr. 313936). Bei dem Werk handelt es sich um Zusatzmaterial für die Hand des Lehrers zur eigenen Unterrichtsvorbereitung im Fach Deutsch. Enthalten sind neben didaktisch-methodischen Hinweisen auch Vorlagen für Arbeitsblätter. In diesem Band möchten wir einen Klausurvorschlag mit nachfolgendem Auszug abdrucken (…) Als Copyright haben wir momentan notiert: Burkhard Schröder: Die Medien und die grausamen Bilder. Onlineartikel unter: www.heise.de/tp/r4/artikel/17/17419/1.html (Stand 05.03.2009) Wir bitten Sie hiermit um die Abdruck-/Nutzungsgenehmigung und die Prüfung der o.g. Quellenangabe. (…)“

Die armen Lehrer und Schüler! Jetzt müssen die schon über meine Traktate Klausuren schreiben! Mein Beileid.




Tauss

Das Gezerre um Jörg Tauss und die „Kinderpornografie“-Vorwürfe hat mich nicht verwundert. Ich bin kein Verschwörungstheoretiker. Aber dass dem schärfsten Widersacher der ahnungslosen Berufshysteriker wie von der Leyen jetzt so ein Vorwurf gemacht wird, schreit nach ener Erklärung, die nachvollzieh bar ist. Erstens: Tauss ist unschuldig, solange er nicht wegen irgendetwas verurteilt worden ist. Zweitens: bei mir bleibt nichts hängen.Bei mir hat auch schon einmal jemand versucht, Dreck dieser Art zu werfen – es ihm teuer zu stehen gekommen. Drittens: Derjenige, zu dem Tauss in Kontakt stand, ist mehr als dubios. Viertens: Wenn Tauss – aus welchen Gründen auch immer – dieses „Material“ unverschlüsselt auf seinen Rechnern hatte, habe ich keinerleit Mitleid mit ihm. Selbst schuld.




Ein Quantum Plutonium (8 von 8)

Was bisher geschah: [Folge 1] [Folge 2] [Folge 3] [Folge 4] [Folge 5] [Folge 6] [Folge 7]

Quantum Plutonium

Mein Name ist Moore, Roger Moore! Also weg mit dem Koffer in ein Raumschiff-Wrack, das hier zufällig herrenlos herumschwebte. Und mit der nächsten Rakete auf eine einsame Insel….

Quantum Plutonium

Katharina, gib es zu: Du heißt in Wahrheit Camille und bist eine bolivianische Agentin? Oder bist du doch der Avatar von Olga Kurylenko?

Quantum Plutonium

„An deiner Stelle würde ich nicht allzu sehr den harten Burschen spielen, Yuroki. Bei mir nicht, jedenfalls.“ – „Ich bin nicht hart“, sagte ich….

Quantum Plutonium

…nur männlich.“ – „Vielleicht mag ich männliche Männer nicht“, sagte sie.“ – „Du bist ein Suppenhuhn“, sagte ich.

Quantum Plutonium

Aber das war schon wieder ein Dialog aus einem Chandler-Krimi – viel zu hartgesotten für eine 3D-Welt. Und eine Frage wurde gar nicht beantwortet:

Quantum Plutonium

Was ist das für ein Koffer neben meinem Laptop? Ich wollte den doch niemals wiedersehen!? Sag niemals nie…
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Thanks to the „models“, who joined the story and spent a lot of time just fur fun to make the photos: Dania Darian, Heavenly Mc Cullough, Hinnerk Allen, Kueperpunk Korhonen, Shadowriser Bamaisin, Tabatha Congrejo, Elena Razor, Ciquita Capalini, Moonlight Sorbet, Soleluna Despres, Siana Ansar, Clarabella Kuhn, Fabiana Ewing, Desire Savira (and some others). And special thanks to Katharina Ruttenberg, still my best friend in SL (und ein bisschen mehr.)