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 Wie deutsche Universitäten Rassismus propagieren Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln

BeitragVerfasst am: 31.07.2003, 00:49 Antworten mit ZitatNach oben

Rassistische Vorurteile sind gegen Argumente immun. Das ist ihre Aufgabe. Wer an die Existenz von Rassen beim Homo sapiens glaubt, hat nicht nur im Biologieunterricht nicht aufgepasst, sondern weigert sich auch, aktuelle Literatur zum Thema zu lesen oder sich im Internet zu informieren. Der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zum Beispiel fällt es gar nicht auf, wenn Studenten rassistischen Unsinn auf der offiziellen Website der Hochschule online stellen. Und wenn der braune Müll dort unkommentiert bleibt, obwohl sogar der Dekan darauf hingewiesen wurde, muss man davon ausgehen, dass die Universitität damit einverstanden ist. Sie nimmt es billigend in Kauf, dass zahlreiche Neonazis ihre Website als Quelle benutzen, um junge Leute zu agitieren.

Die geneigten Stammleserinnen und wohlwollenden Stammleser dieses kleinen Familienforums wissen, dass ich ein erbitterter Gegner der Zensur bin. Und deshalb finde ich es sinnvoll, dass die "Seminararbeit" Nadine Hepps zum Thema Die Entstehung des Menschen online bleibt - als abschreckendes Beispiel für zwei unstrittige Tatsachen: über die Ursachen rassistischer Vorurteile wird in Deutschland kaum diskutiert. Und: selbst Professoren merken nicht, wenn ihre Studenten Arbeiten abliefern, die sich nahtlos in die NS-Rassenpolitik einfügen würden.

"Diese Internetseite ist im Rahmen des Seminars: "Einführung in das Studium der Theologie, Religionswissenschaft, Religionspädagogik" von Herrn Prof. Dr. Ulrich Bubenheimer im Wintersemester 1999/2000 entstanden." Der Professor ist sogar Dekan der Fakultät für Gesellschafts- und Geisteswissenschaften. Vor einiger Zeit rief ich ihn an, um ihn um eine Stellungsnahme zu bitten. Seine Studentin behauptet im Kapitel Die heutigen Menschenrassen, "Drei Rassenkreise werden heute hauptsächlich unterschieden: der europide, der mongolide und der negride Rassenkreis." Das ist keinesfalls so, sondern grober Unfug. Auch die These "Manche Wissenschaftler nennen als weiteren Rassenkreis den der Australiden. Zu jedem Rassenkreis gehören zahlreiche Rassen. Insgesamt kann man über 30 verschiedene Rassen zählen" ist ein ähnlicher Quatsch. Man möchte dem Professor empfehlen, die intellektuelle Finsternis im Kopf seiner ihm Anvertrauten aufzuhellen, indem auf einschlägige Fachliteratur hingewiesen wird, etwa Robert Miles: Rassismus, auf die Schriften Stuart Halls über Rassismus und kulturelle Identität oder auf das Buch Luca und Francesco Cavalli-Sforzas: Verschieden und doch gleich. Zur Not hülfe vielleicht auch der Hinweis auf Burks' Weblog. Aber wenn man einen Verehrer höherer Wesen vor sich hat oder jemand, der andere dazu erzieht, wird der Hinweis auf die brilliante Abhandlung Kien Nghi Has über Hybride Bastarde zwecklos sein, da die Lektüre intellektuell sehr anspruchsvoll ist.

"Der Kern der Forschungen von Cavalli-Sforza lautet: Die Einteilung der Menschen nach Rassen ist wissenschaftlich nicht haltbar. Er belegt durch erhebliches Untersuchungsmaterial zweifelsfrei, daß äußere Merkmale wie Haut- und Haarfarbe, Haarstruktur und Nasenform, die gerade von einem Dutzend von insgesamt 150 000 Erbfaktoren bestimmt werden, nur der wunderbaren Anpassungsleistung der Natur an klimatische Gegebenheiten zu verdanken sind. Genetisch betrachtet können zwei Menschen aus völlig verschiedenen Erdteilen näher miteinander verwandt sein als zwei Individuen derselben ethnischen Gruppe."

Stattdessen traktiert der Professor Bubenheimer die Studenten mit Literatur wie Kinder entdecken sich selbst in den Psalmen, also mit frommen Märchen und Legenden, die den Aberglauben noch mehr fördern, als wären rassistische Vorurteile noch nicht schlimm genug. PISA, ick hör dir trapsen. Die rassistische Seminararbeit seiner Studentin mochte Bubenheimer nicht kommentieren, kündigte aber an, wenn dort "Rechtsextremistisches" zu finden sei, werde man "das abschalten" lassen. Das war gar nicht mein Begehr. Aber wenn man irgendetwas in den deutschen Wald hineinruft, kommt automatisch das Echo meldendurchführenverbieten - auch wenn man sich nur geräuspert hat.

Vermutlich würde es an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg noch nicht einmal auffallen, wenn ein wiedergeborener Hans Friedrich Karl Günther dort einen Lehrstuhl bekäme. Aber der würde sich als Theologe tarnen und stattdessen andere Märchen erzählen, dass das Volk Israel aus Ägypten ausgezogen sei oder dass es Posaunen vor Jericho gegeben habe. Auch auf die Gefahr hin zu langweilen, weil ich mich wiederhole: Die Seite Nadine Hepps soll bleiben - als pädagogisch wertvolle Demonstration, was Rassismus ist und wie und wo er tradiert wird.

Threads in diesem Forum:
FAQ Rassismus I
Warum es keine menschlichen Rassen gibt


31.07.2003
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