Dress und Code
- Warum Yul Brynner, Telly Savalas und Carsten Jancker keine Glatzen sind.

"Bestimmte Milieus benutzen bestimmte Zeichen, um sich als Gruppe zu konstituieren, aber sie tun es aus völlig unterschiedlichen Gründen. "Die Skinheads" gibt es nur als Medienphänomen, als suggestives Bild, in das die Betrachter etwas interpretieren, was dort, in dem das Bild gezeigt wird, für sie sinnvoll ist. Zeichen und Symbole, wozu auch Kleidung, Haartracht und Sprachcodes gehören, bedeuten nicht an sich etwas; welche Gefühle sie auslösen, bestimmt eine Gruppe a priori. Ein Symbol erweckt durch seinen Zeichencharakter die Hoffnung für Aussenstehende, an der Gruppenemotion partiziperen zu können."

"Die "Skinheads" heute sind für die rechte Szene das, was die Freicorps und der militärische Dresscode für das faschistische Milieu der zwanziger Jahre bedeuteten. Der Skinhead ist Soldat, aber nur als Konglomerat der Zeichen. Faschismus in den Zeiten der NSDAP benutzte das Militärische als vom Volk positive und in der Alltagskultur besetzte Kodierung; heute lösen Rebellion, Rock und Pop, die Zeichensysteme jugendlicher Subkulturen zwiespältige öffentliche Emotionen aus, sind aber immer, als kulturelles Experiment, Symbol für die Zukunft. Jugendkultur bilde die Basis für Mode, für Musik, für die politische Orientierung. Aus Subkultur wird Mainstream, aus Rebellion wird Kommerz. Nazis werden - als Skinheads - Pop."