Im Griff der rechten Szene

BuchcoverVon Burkhard Schröder
Broschiert: 248 Seiten
Verlag: Rowohlt Tb. (1997)
ISBN-10: 349922125X
ISBN-13: 978-3499221255
Printausgabe vergriffen

Zur Online-Ausgabe:

"Im Griff der rechten Szene" erschien 1997, ein Jahr bevor der Begriff "national befreite Zone" durch die deutschen Medien geisterte. Die Online-Ausgabe Oktober 2002 ist das ungekürzte Buchmanuskript.

Inhalt

  • Prolog
  • Die Stimmung war feindselig (Trebbin)
  • Keine besondere Gewalt (Schwedt)
  • Befreite Zonen (Wurzen)
  • Überfall im Dom (Fürstenwalde)
  • Referat: Sicherheit (Quedlinburg)
  • Rassismus und Rechtsextremismus – eine unendliche Geschichte
  • Epilog: Gewalt in Kreuzberg
  • Danksagung

Zitate aus Rezensionen:

„In fünf Reportagen beschreibt Burkhard Schröder beispielhaft an einigen Städten in den neuen Bundesländern eine Entwicklung, die sich grundlegend von der der alten Bundesländer unterscheidet: „In einigen Städten kommt es deshalb nicht mehr zu öffentlich sichtbaren Gewalttaten, weil den Neonazis die Gegner ausgegangen sind“ – diese Städte wie z. B. Wurzen werden von den Neonazis bereits als „befreite Zonen“ bezeichnet. Die Medien verharmlosen rassistische Gewalttaten als „Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Jugendgruppen“ und die in einigen Kommunen hilflos praktizierte „akzeptierende“ Sozialarbeit folgt Konzepten des nahezu grenzenlosen Verständnisses. Damit werden den weltanschaulich gefestigten und geschulten Kadern zusätzlich Möglichkeiten der Einflußnahme auf die Jugendlichen gegeben. Sie bestimmen die Jugendkultur, das Stadtbild, ihre Ansichten finden sich in etwas „abgemilderter“ Form auch in vielen Köpfen der Erwachsenen. Diese von politischen Inhalten entleerte Art der Sozialarbeit hat die Mitläufer stabilisiert und erst recht in die Arme der Neonazis getrieben: Jugendliche, die sich nicht der rechten Szene anschließen oder für „neutral“ erklären, sondern sich bewußt entscheiden, links und antifaschistisch zu sein, wählen in diesen ostdeutschen Kleinstädten den Weg in die soziale Isolation. [VVN]

„Burkhard Schröders Reportagen aus der ostdeutschen Provinz zeigen nicht nur die wachsende Macht dieser Szene über den Alltag der Menschen; sie zeichnen auch ein bedrückendes Bild von der Mischung aus Angst, Hilflosigkeit und klammheimlicher Sympathie, mit der ihr begegnet wird.“

„Eine weitere, eher speziell ostdeutsche Entwicklung, ist die Etablierung einer rechtsextremen Subkultur in der Jugend. Diese ist nicht primär politisch organisiert, sondern dominiert als soziale Bewegung weite Bereiche der Alltagskultur (Schröder, Im Griff der rechten Szene).“ [jungdemokraten.de]

„Meine Damen und Herren, der Publizist Burkhard Schröder hat nach Recherchen in den neuen Bundesländern für sein Buch "Im Griff der rechten Szene" feststellen müssen, dass es einer organisierten Neonaziszene, die äußerlich erkennbar wäre, nicht mehr bedarf, weil eine linke und alternative Gegenkultur nicht mehr existent ist und weil rassistische und auch antisemitische Vorurteile so ins Alltagsleben der Jugendkultur eingesickert sind. Schröder wörtlich: „Man denkt, der gegenwärtige Zustand sei normal, man stört sich nicht daran, dass die rechtsextremistische Szene faktisch die Sozialisation der Jugend dominiert.“ Meine Damen und Herren, dieses Urteil wirkt umso schwerer, weil es das konstatierte Ergebnis ist von mehreren Jahren … Programm und der Durchsetzung des Konzeptes der akzeptierenden Jugendsozialarbeit, die eine Auseinandersetzung mit Rechts anpolitisierten Jugendlichen weitgehend verhindert, die Festigung einer ideologischen Einstellung durch neofaschistische Kader und die Bildung neofaschistischer Strukturen hingegen befördert hat." [Steffen Dittes, 16. März 2000]

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Last update: 20.01.2018