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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln

BeitragVerfasst am: 09.03.2003, 00:14 Antworten mit ZitatNach oben

Ein Lob. Eine gute Nachricht. Jemand hat Recht. HAAAALT! Jetzt bitte nicht gleich wegzappen! Ich verstehe ja, liebe wohlwollende Leserin und geneigter Leser, dass das Gute, Wahre und Schöne langweilig ist, Nachrichten vom Bösen daher viel aufregender sind und es sich viel angenehmer liest, wenn jemand so richtig in die Pfanne gehauen wird, auch wenn es keinen Sinn macht. Wenn Sie sich auch heute am Sonntag lieber an der Attitude des allwissenden Kritikasters ergötzen wollen, surfen Sie bitte sofort auf die Homepage des geschätzen Kollegen Hendryk Broder (www.henryk-broder.de).

Und jetzt die gute Nachricht: Der Parteienforscher Jürgen W. Falter hat schon mehrfach etwas Kluges, Schönes und Wahres zum Thema Alt- und Neonazis gesagt. Eigentlich müsste den "Rechtsextremismus"-Forschern der Schaum vor dem Mund stehen. Denn Falter stellt immer Fragen, die keiner beantworten kann oder will, weil man dazu zu viel überlegen müsste. Zum Beispiel die: warum lief das protestantisch geprägte Milieu der Weimarer Republik mit fliegenden Fahnen zu Hitler über, die Katholen jedoch nicht und wenn, dann erst, als (beinahe) alle Deutschen das taten? Solche unbequemen Dinge eben. Der Nationalsozialismus mit seinen Formen säkularer Religiösität war denen viel sympthaischer, die ihren weltlichen Kaisern Gedächniskirchen bauten und deren Guru Martin Luther ganz passende antisemitische Hetzschriften zur doitschen Alltagskultur geschrieben hatte. Man musste nicht viel umdenken, um vom Lutheraner zum doitschen Christen zu werden.

Jetzt hat Falter etwas zu Möllemann gesagt. Wen interessiert Möllemann! Niemanden, aber diese schon etwas abgehalfterte Figur steht für viele: Kappel, Brunner, Schill - Sie erinnern sich noch an diese politischen Abenteurer und Bankrotteure? Falter schreibt in der Welt (www.welt.de/data/2003/03/07/49256.html):

Zitat:
Und so herrscht derzeit auf allen Etagen Wut und Häme über das politische Establishment insgesamt. Die Eliten haben nur kalte Verachtung für die politische Klasse; die Mitte ist verunsichert, verängstigt; und die Unteschichten sind sowieso seit längerem frustriert...Bei den Arbeitern und Arbeitslosen ohne gewerkschafltiche Bindungen, herrscht das, was Wahlforscher Volatilität nennen.

Volatilität - ein Begriff aus der Finanzwelt - heisst übersetzt: "schwankendes Verhalten" und kommt von lateinisch: fliegen ([url]dictionaries.travlang.com/LatinGerman/dict.cgi?query=volare[/url]). Fazit: Sehr viele Wähler wechseln immer öfter das politische Lager. Ob sich die Parteien, die sich etabliert haben, "links" oder "rechts" nennen, geht ihnen am Arsch vorbei. HAAAALT Nicht schon wieder wegzappen! Jetzt kommt nicht der Kommentar, den Sie erwarten. Als da gewesen wäre, wie von Friedrich Engels vorhergesagt:
Zitat:
...die Einsicht, daß jede Revolution, um siegreich zu sein, europäisch sein müsse.
(www.mlwerke.de/me/me21/me21_206.htm) Nein, auch ein deutschlandweiter Möllemann wird keinen Erfolg haben. Er wird die Freiheitlich-Demokratische usw. nicht erschüttern. Wir brauchen nicht vor dem europaweiten Rechtspopulismus zu mahnen und zu warnen. Möllemann ist nur ein Trüffelschwein, das das braune Erdreich ein wenig aufwühlt und zeigt, was sich daran verbirgt und was man ungern zur Kenntnis nimmt. Es wird noch mehr Möllemänner geben.

Heute ist doch Sonntag. Und wir verbreiten nur gute Nachrichten: Die Wählerinnen und Wählern sind in Wahrheit abgezockt. Oder: medienkompetent. Sie glauben den Politikern genausowenig wie der Glotze. Dass Politiker lügen müssen und WählerInnen belogen werden wollen, weiß man seit Machiavelli. Neu ist jedoch: ein großer Teil der Wählerschaft glaubt nicht mehr, dass die SPD, PDS und die Grünen "links" sind und die CDU "rechts" und die Klonpolitiker von der F.D.P. irgendwo in der Mitte. Die Wählerinnen glauben gar nichts mehr. Sie nehmen die Realität endlich wahr. Und das ist auch gut so.
09.03.2003
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