Am 1. Dezember wurde die alte Kreuzberger Marheineke-Markthalle wieder eröffnet. Die Halle liegt an der Bergmannstraße, auf der ich mindestens an jedem zweiten Tag zu sehen bin, und ist eine Touristenattraktion. Die Markthalle Nummer 7. sah noch vor einem Jahr ungefähr so aus, wie sie erbaut worden war. Jetzt wurde sie gegen den Widerstand vieler Bewohner und Händler renoviert, das hieß: entkernt und das Äußere an den Längsseiten umgebaut. Es trifft das Wort zu, das so klingt, als hätte es ein Berliner erfunden: "verschlimmbessert". Irgendwo auf der Bergmannstraße steht ein Schild: "Das Gegenteil von gut ist gut gemeint." Sehr wahr.

Positiv: die Glasfront zur Bergmannstrasse lädt innen zum Essen und Trinken ein. Und man gut hinausgucken udn die beobachten, die hineingucken. Die vielen kleinen Stände werden mehr Kunden haben. Negativ: die Atmosphäre ist komplett floten, wie man salopp sagt. Zwar hat die Halle jetzt eine Art Empore, von der man hinabblicken kann und wo ein halbes Dutzend weiterer Stände sind. Aber die alte Enge machte es gerade gemütlicher. Jetzt könnte die Halle auch in Siegen oder Bremen stehen. Das Kreuzbergische haben sie wegrenoviert. Vermutlich ist der Kommerz schuld. Meine alte "Heimat"-Halle in SO 36 - die Eisenbahnhalle - ist so gut wie "verloren". ein Besuch dort lohnt nicht mehr, obwohl in meinem alten Kiez zahlreiche neue Kneipen eröffnet haben.

Auf dem oberen Bild sieht man meine Gattin samt Tölchen; auf dem unteren bin ich indirekt zu sehen. Übrigens ist es in Berlin schweinekalt, und bei uns gibt es heute demtentsprechendes Fleisch mit Grünkohl. Guten Appetit.

BURKS ONLINE 22.12.2007
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