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Sehr lustig finde ich den Satz bei Spiegel Online: "Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL bremst nach Ansicht der Bundesregierung das Wirtschaftswachstum in Deutschland." Perdauz, aber zu nichts anderem ist ein Streik da - die Wirtschaft zu schädigen und durch diesen Druck dem Gegner Zugeständnisse abzuringen! Ich rege mich schon wieder über diese affirmative Schreibe auf: Als sei "Wirtschaftswachstum" eine Art anthropologische Konstante, die im Kapitalismus ab Werk eingestellt sei und letztlich zum Glück der Menschheit führe, wenn man es nicht, wie die bösen Streikenden, ausbremse.
Ich hätte es aber anders gemacht als die älteste Gewerkschaft Deutschlands, deren Mitglieder sich, wenn es nach dem Behördensprech ginge, nicht Lokomotivführer nenen dürften, sondern Triebfahrzeugführer, was sich männlicher anhört. (Alice Schwarzer, übernehmen sie!)
Angeblich will jeder Junge Lokomotivführer werden. Ich nicht, ich hatte zunächst den Berufswunscht Räuberhauptmann, und später - etwas exakter - Berufsrevolutionär. Und als solcher muss man auch militärisch denken. Manfred Schell ist der Lukas von heute, aber wie der des Kinderbuchs viel zu brav. Zum Beispiel soll der Güterverkahr ab heute bestreikt werden, der Personenverkehr ab morgen. Das ist an sich gut, weil meine Gattin mit dem Zug zur Viadrina fahren konnte. Militärisch gesehen ist es schlecht: Ich hätte es an Schells Stelle auch so angekündigt, aber umgekehrt gemacht, Personenverkehr schon heute. Streiks sollen doch kurz und schmerzhaft sein, das totale Chaos verursachen und möglichst nicht lange dauern, weil das die Streikkasse belastet.
Clausewitz, Mao Zedong, Che Guevara und andere Streikexperten empfehlen: Dort überraschend zuschlagen, wo der Feind es nicht vermutet, angreifen, wo der Feind schwach ist, sich zurückziehen, wenn der Feind stark ist. Insbesondere Mao hat sich über den Kampf der Lokomotivführer für das Gute, Schöne und Wahre eingehend geäußert:
"Die richtigen Dispositionen des Lokomotivführers ergeben sich aus seinem richtigen Entschluß, dieser wieder aus seiner richtigen Beurteilung der Lage, und sein richtiges Urteil beruht auf der erforderlichen gründlichen Aufklärung, auf der Erwägung der durch diese Aufklärung gewonnenen mannigfaltigen Angaben in ihrem Zusammenhang. Der Lokomotivführer bedient sich aller möglichen und notwendigen Mittel der Aufklärung, überlegt alle durch sie gesammelten Angaben über die Lage des Gegners, wobei er die Spreu vom Weizen sondert, das Falsche ausmerzt und das Wahre behält, vom einen zum anderen fortschreitet, von der Oberfläche in den Kern eindringt; dann vergleicht er diese Angaben mit der eigenen Lage, studiert das Verhältnis der beiden Seiten zueinander und deren Wechselbeziehungen, gelangt dadurch zu einem Urteil, faßt seinen Entschluß und arbeitet seinen Plan aus. Das ist ein ganzer Prozeß, durch den der Lokomotivführer eine Erkenntnis der Umstände gewinnt, ehe er einen strategischen, operativen oder taktischen Plan entwirft. Nachlässige Lokomotivführer werden das nicht tun; sie bauen ihre Pläne auf ihrem Wunschdenken auf, daher sind diese Pläne utopisch und entsprechen nicht der Realität. Unbesonnene Lokomotivführer, die sich nur von ihrem Enthusiasmus leiten lassen, gehen unweigerlich dem Gegner auf den Leim, lassen sich durch oberflächliche oder einseitige Angaben über die Lage des Gegners verführen, werden von unverantwortlichen Vorschlägen ihrer Untergebenen beeinflußt, die weder auf einer wirklichen Kenntnis noch auf einer wohldurchdachten Auffassung beruhen, und rennen sich daher unvermeidlich die Köpfe ein, eben weil sie nicht verstehen oder nicht verstehen wollen, daß jeder militärische Plan auf der unerläßlichen Aufklärung sowie auf der sorgfältigen Überlegung der Situation der gegnerischen und der eigenen Seite und der Wechselbeziehungen zwischen beiden aufgebaut sein muß."
Streiks mit Ansage sind langweilig. Ich finde wilde Streiks ohne die so genannte und nur auf dem Papier bestehende Tarif"partnerschaft" viel besser. In alten Zeiten, als sich Kapitalisten und ArbeiterInnen noch nicht so innig liebten wie heute und noch nicht gemeinsam für das Vaterland und das Wirtschaftswachstum eintraten, formulierte man: Klassenkampf statt Tarifpartnerschaft! Klassenkampf, macht den Bossen Dampf!
Auch Carl von Clausewitz, der viel von militanten Aktionen gegen den Feind verstand, meinte: "Wir behaupten dagegen, der Streik ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Sehr wahr, hört! Hört!
Man kann sich also nicht entscheiden, welche Streikform am besten geeignet ist. Nur eines weiß man: Es ist immer die, die dem Wirtschaftswachstum am meisten schadet. Im Übrigens empfehle ich zur mentalen Einstimmung auf jeden Streik den besten Gewerkschaftsfilm aller zeiten: F.I.S.T. (1978) mit Sylvester Stallone, als er noch ein normaler Schauspieler mit Mimik war. | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 14.11.2007 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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