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Einer der aktivsten Neonazis in Nordrhein-Westfalen war gleichzeitig V-Mann. Das ist so üblich. Gegen den kackbraunen Kameraden lag allerhand vor."Beim Abhören und Protokollieren seiner Handygespräche wurde klar, dass er ein Verbindungsmann, kurz V-Mann, des Verfassungsschutzes in der rechten Szene war. Denn S. sprach auch mit seinem V-Mann-Führer. Die Ermittler ließen sich die Einzelgesprächsnachweise der vergangenen Monate des V-Mann-Führers geben und legten sie mit in die Ermittlungsakten." Und die bekommt auch der Verteidiger des Angeklagten zu sehen. Schon waren alle V-Männer enttarnt, weil ein so genannter V-Mann-Führer ein Dutzend Spitzel "führt".
Der Klarname des Neonazis steht im Internet: "Ein Neonazi aus der Dortmunder Rechtsaußen-Szene soll einen Kumpanen zu einem Überfall auf einen Supermarkt angestiftet und ihm dafür eine Waffe besorgt haben. Der Fall beschäftigt mittlerweile die Landespolitik, denn der vermutliche Anstifter und Waffenlieferant war V-Mann des NRW-Verfassungsschutzes." Der Verdächtige ist Sebastian Seemann aus Lünen und wurde belauischt "wegen des Verdachts des Rauschgifthandels". Sebastian Seemann, der seit etwa drei Jahren als V-Mann für den nordrhein-westfälischen Verfassungsschutz tätig ist, war vor allem in der 'erlebnisorientierten' und gewaltbereiten Neonazi-Szene zu Hause. Nahe bei Dortmund betrieb er in Lünen eine Szenekneipe namens "Störtebeker". Sein Strafregister umfasst um die 20 Einträge: Verstöße gegen das Waffengesetz, Körperverletzung, Nötigung, Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Handel mit Betäubungsmitteln." Man muss auch noch hinzufügen, dass die Website redok.de, von der die Zitate stammen, zehn Mal besser informiert als alle anderen Medienberichte zusammen. Offenbar hat dort niemand nachgesehen. Aber das hätte Recherche bedeutet, eine Tätigkeit, die in vielen Redaktionen unbekannt ist. Auch der WDR weiß nichts, sondern spricht davon, dass "angeblich" "auf Internetseiten der Neonazi-Szene Namenslisten von "Verrätern", zu deren "besonderer Behandlung" aufgefordert wird".
Spannend wird es, wenn man nach "Sebastian Seemann sucht": Bei Stormfront, einer der bekanntesten Neonazis-Websites, geht es auch schon darum, of der Betreffende Informant gewesen sei. (Vgl. dazu turnitdown.de.) Widerstand.info schreibt: "Wie jetzt im Zuge eines Verfahrens bekannt wurde, ist Sebastian Seemann (Wohnhaft in Lünen) Spitzes des Innenministeriums. Seit ca. 3 Jahren hat er regelmäßig mit dem Innenministerium in Kontakt gestanden und sich so einen dicken Nebenverdienst erwirtschaftet. Neben seiner Arbeit für das Innenministerium ist Sebastian Seemann in der Bewegung als Waffenhändler und Konzertveranstalter (z.B. das Ian Stuard [sic] Memorial in Belgien) bekannt. Das er schon vor einigen Monaten 'unpolitische Waffenhändler' ans Messer geliefert hat um seine Haut zu retten (er saß zu diesem Zeitpunkt im Gefängnis), war eigentlich überall in der Bewegung bekannt." Für die anderen Details kann man natürlich nicht garantieren, dass sie wahr sein. Auch die Neonazi-Website Wikingerversand und andere publizieren die gleichen Informationen.
Seemann hat sogar ein Blog. Man kann gut sehen, wie die Spitzel des Verfassungsschutzes ihre Legende konstruieren. Seemann gehört auch die Kneipe "Störtebeker" in Lünen; deren Website ist aber abgeschaltet. Die Schlapphut-Behörde bestreitet alles, was angesichts der Fakten ziemlich blödsinnig ist. Die Zeit meint tiefsinnig, dass viele Fragen gestellt werden müssten.
Ach ja. Mag sein. Aber zu dem Thema wasweißichwievielter Verfassungsschutz-Skandal habe ich nur eine Antwort, und die beginnt mit zwei bekannten lateinischen Worten. Ceterum censeo: Verfassungsschutz esse delendam. | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 11.09.2007 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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