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Ich darf die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser auf ein hervorragendes Blog aufmerksam machen - den Spiegelfechter. Dort wird auf die Süddeutsche verwiesen, wo es heißt: "Laut Medienberichten[wieder mal die Quelle nicht genannt] haben die Terrorverdächtigen zunächst über einen Webmail-Dienst miteinander kommuniziert. Sie haben aber keine E-Mails verschickt, sondern diese im Entwurfsordner gespeichert und über ein gemeinsames Passwort den Zugang geregelt."
Wie meinen? Ein gemeinsamer Webmail-Account also, E-Mails sind gar nicht hin- und hergeschickt worden. Und der Provider hat natürlich Passwort und Zugangscode herausgerückt. Es folgt ein Gerücht - die Spezialität deutscher Medien: "So sollen amerikanische Behörden Spähprogramme auf den Rechnern der mutmaßlichen Terroristen platziert haben." Wer sagt das? Sollen? Welche Programme? Funktioniert die Online-Durchsuchung bei den Ausländern, bei Schäuble aber nicht? Das ist doch alles gequirlte Sch..., was da verbreitet wird - nichts Genaues weiß man nicht. Also liest die Süddeutsche im digitalen Kaffeesatz.
Ich vermute, dass es ganz einfach war: Die Verdächtigen hatten einen DAU-Webmail-Account zumBeispiel bei yahoo.com oder bei Google - die arbeiten bekanntlich nicht nur mit Diktaturen, sondern mit allen Sicherheitskräften gern und sofort zusammen. Ein US-Ermittler von der "Heimatschutzbehörde" hat denen mitgeteilt: "Da ist ein potenzieller Terrorist, also gebt uns mal die Zugangsdaten." Gesagt, getan.
Der Spiegelfechter merkt ganz richtig an: "Erstaunlicher ist es da schon, dass die komplette Medienwelt von einem riesigen Erfolg spricht – es gab 13 Verdächtige, von denen 10 auf freiem Fuß sind, im In- und im Ausland. Wenn die Behörden schon seit über einem halben Jahr 'Fritzens Zelle' observieren, so ist es keineswegs ein Erfolg, wenn man nur 3 Verdächtige festnimmt und anscheinend nicht mal konkret weiß, wo der Rest sich aufhält. Dies lässt zwei Schlüsse zu: Entweder die Behörden sind inkompetent oder der Rest von 'Fritzens Terrorzelle' ist gar nicht so gefährlich, wie es die Behörden suggerieren – sprich, man hat keine Anhaltspunkte, die für eine Anklage ausreichen, was verwundert, da sie ja direkt der 'Zelle' zugerechnet werden, was nach STGB gleichbedeutend mit der Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation wäre." Ein erfreulich unaufgeregte Interview in der Süddeutschen mit Dr. Max Stadler verschafft ein wenig Klarheit: "Ich kann Ihnen sagen: Nach meinem Wissenstand haben heimliche Online-Durchsuchungen von Festplatten keine Rolle gespielt. Hier hat ganz normale Polizeiarbeit zu diesem Fahndungserfolg geführt, also Telefonüberwachung, Überwachung des E-Mail-Verkehrs, Observationen und ähnliches. Das hat mit Online-Überwachung nichts zu tun." "Ganz normale Polizeiarbeit" heißt ganz normal: Alle E-Mails zu überwachen.
Man hat schon fast wieder den Eindruck: Viel Lärm um nichts. Ich scheue mich auch nicht, einem Posting im Heise-Forum teilweise Recht zu geben: "Komplettes Versagen der grossen Medien". Wenn man sich den Kommentar zum Thema in der FAZ ansieht, wird einem hingegen ganz übel: "Als Bundesjustizministerin Brigitte Zypries am Mittag sagte, die Festnahmen sei ein gutes Beispiel dafür, dass der Erfolg auch ohne heimliche Online-Durchsuchungen möglich sei, bog sie die Tatsachen - vermutlich wohl wissend - zurecht. Zumindest wird sie bald erfahren haben, dass nicht zuletzt wegen der technischen Online-Möglichkeiten anderer Dienste die deutschen Strafverfolgungsbehörden die Chance hatten, den mutmaßlichen Terroristen auf der Spur zu bleiben." Das ist von vorn bis hinten glatt gelogen. Weder gab es "technische" Möglichkeiten anderer Dienste noch hat der Verfasser dafür einen Beweis vorgebracht.
Mich wundert das nicht, hat Peter Carstens doch bei dem Deutschnationalen Arnulf Baring seine Magisterarbeit geschrieben. Ich habe Baring selbst und live erlebt, wie er vor zahlreichen Zuhören, unter anderem.aus dem Salonfaschisten-Milieu der Zeitschrift Junge Freiheit, Völkisches zum Besten gab. Diese Art Journalismus ist im Schoß der FAZ offenbar immer noch fruchtbar. Und wenn der Reichtstag brennt, dass waren es die Islamisten, weil Schäuble sie vorher online nicht durchsuchen konnte. | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 07.09.2007 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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