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Vorab aber ein Hinweis auf einen lügenden Politiker, ob bewusst oder nur aus Dummheit, sei dahingestellt. Gemeint ist Wolfgang Bosbach, stellvertreternder Vorsitzender der Bundestagsfraktion der CDU/CSU. Jeder kann es hören. Bosbach spricht in der Sendung "People and Politics" (09.07.2007, ab Min. 6.00) über Online-Durchsuchungen. Die Pointe kommt am Schluss. Bosbach lästert über die, die behaupten, so etwas gebe es gar nicht oder es sei technisch unmöglich. Bosbach, lächelnd: "Aber das wird schon gemacht." Leider kann man nicht ersehen, wann dieses Statement aufgenommen worden ist. Der Bundesgerichtshof hat am 05.02. "Online-Durchsuchungen", wie sie sich die Computer-Laien vorstellen, verboten. Entweder hat Bosbach das im Januar von sich gegeben, oder er lügt gleich doppelt. Sein Gesichtsausdruck ist bezeichnend. Mir fiel sofort der Volksmund ein: Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz.
Niemand wird sich erkühnen zu behaupten, der CDU-Politiker würde auf Nachfrage erläutern können, wie "online" Privatrechner durchsucht würden. Er hat keinen blassen Schimmer, darauf wette ich eine Kiste Moet Chandon. Hat ihm irgendjemand gesteckt, die Behörden würden das tun? Oder hat Bosbach nur die Tageschau als Quelle: "Rund ein Dutzend Mal wurde geschnüffelt"? Und ist das wahr? Was wurde erschnüffelt, wie und bei wem? "...ein Dutzend Privatcomputer heimlich via Internet durchsucht" - das ist, ich wette die nächste Kiste, frei erfunden, also gelogen.
Jetzt zitiere ich mich einfach selbst (28.04.2007): "Schon komisch ist ein Zitat des Grünen-Politikers Wolfgang Wieland, auch in der Tagesschau: "Wir gehen auch davon aus, dass das noch nie richtig geklappt hat. Es gab technische Schwierigkeiten. Das Einschleusen hat nicht geklappt und gerade die gefährliche Szene wird Wege finden, sich vor Bundestrojanern zu schützen."
Interessant wäre es zu erfahren, warum Wieland meint, es habe nur - gescheiterte - Versuche gegeben. Dann ist also die obige Vollzugsmeldung der Tagessschau falsch? Ja! Ist sie! Und Schäuble ist nackt! Auch das muss man hier einmal brüllen. Das Märchen "... wird gelegentlich als Beispiel angeführt, um Autoritätsgläubigkeit und Standesdünkel zu kritisieren."
Auch der Heise Newsticker meldet: "Dem Vernehmen nach gibt es aber noch Probleme bei der praktischen Durchführung der Online-Durchsuchungen. So soll von Regierungsseite beklagt worden sein, dass so viele Daten gesammelt worden seien, dass man ihrer nicht Herr habe werden können." Ach ja? Und das bei angeblich nur "knapp ein Dutzend" Rechnern? Sammeln die Schlapphüte ihre Daten mit einem älteren USB-Stick? Wieso fragt keiner nach? Weil der Kaiser äh... Bundesinnenminister behauptet, er trüge neue Kleider äh... führte Online-Durchsuchungen durch?"
Im Übrigen komme ich auch in der obigen Sendung der Deutschen Welle vor, mit einigen unmaßgeblichen Sätzen.
Die Moral von der Geschicht': Unter "Online-Durchsuchungen" versteht man laut NRW-Innenminister Dr. Ingo Wolf : "Teilnahme an Chats, Auktionen und Tauschbörsen, die Feststellung der Domaininhaber, die Überprüfung der Homepagezugriffe, das Auffinden verborgener Webseiten sowie der Zugriff auf gespeicherte Computerdaten." Und wenn die alle Chats geloggt und bei ebay kräftig zum Schein mitgesteigert haben, gibt es natürlich sehr viele Daten, vor allem sehr viele unsinnige.
Im aktuellen Spiegel liest man hingegen auf Seite 32: "...die heimlichen Online-Durchsuchungen. Die haben die Sicherheitsbehörden ohne gesetzliche Grundlagen jahrelang [sic] angewandt.
Schäuble: Moment. Es gab einen Anwendungsfall im Inland." Moment. Einen? Jahrelang? Ein Dutzend? Hat nicht funktioniert? Zu viele Daten gesammelt? Was ist denn nun wahr und was ist pure Fantasie?
In einem Kasten (S. 33) wird der Wahnsinn beim Spiegel methodisch: "Online-Durchsuchung: Ein spezielles Computerprogramm ("Trojaner") wird von außen auf dem Computer des Beobachtenden installiert und ermöglicht die Ferndurchsuchung der Festplatte."
Die sind doch völlig irre. Tut mir leid, liebe wohlwollende Leserin und lieber geneigter Leser, aber niemand kann von mir verlangen, dass ich diesen gequirlten Quatsch noch weiter kommentiere. Da war der Spiegel im Februar noch besser : "Auch die Spezialisten vom BKA würden über Sicherheitslücken in fremde PCs eindringen, allerdings über andere, weniger bekannte Weise." Dann ist es ja gut. Recherche ist ohnehin ein Fremdwort in Deutschland. Wir wissen nicht wie, aber es wird schon stimmen. Die Behörde behauptet es, und dann ist es wahr.
Übrigens: Ich empfehle wiederholt "Vorbeugung gegen Trojanische Pferde" zu lesen. Das ist nicht nur eine Anti-Schäuble, sondern auch eine Anti-Spiegel-Enten-Lektüre. | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 12.07.2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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