BLOGROLL
PRESSTHINK INDUSTRIAL TECHNOLOGY & WITCHCRAFT REGRET THE ERROR JONET MEDIENLOG NETZPOLITIK.ORG MEDIA-OCEAN RECHERCHE-INFO.DESCHOCKWELLEN- REITER REDAKTIONSBLOG BERLINER JOURNALISTEN BILDBLOG JOURNALISM.ORG CYBERJOURNA- LIST.NET NETZJOURNALIST DIE GEGENWART DIENSTRAUM DON ALPHONSO BLOGS! EDITORIX DRAMOLETTE BEHINDERTEN- PARKPLATZ.DE SPREEBLICK PR BLOGGER WEITERBILDUNG- SBLOG INFAMY MEDIENRAUSCHEN ONLINE- JOURNALISMUS.DE PJNET TODAY INTERNET HAGANAH STUDIVZ BEOBACHTEN! AKADEMIX: SEITENBLICKE PUBLIZISTIK BERLIN POINTERONLINE RECHERCHE- GRUPPE.TK KREUZBERGER STUDIVZ BEOBACHTEN! ARIADNEJUSTWORLD WORTFELD CHAN'AD BAHRAINI THE TRUTH ABOUT ZIMBABWE BAGHDAD BURNING DAN GILLEMOR POLITECH REGISTAN NORTH KOREA ZONE SCREENSHOTS GLUTTER ANGRY CHINESE BLOGGER SINAGABLOODY- PORE COMITTEE TO PROTECT BLOGGERS INFORMATION POLICY MEDIA BLOGGER ASSOCIATION ETHAN ZUCKERMAN'S INTERNET CENSORSHIP EXPLORER INFOTHOUGHT AMARJI CHUZPE AL JINANE MON PUTEAUX PERIODISTAS-ES BITYCORAS PERIODISTAS 21 FUCKUP WEBLOG | SICHERHEITSRISIKO SCHÄUBLE | Online-Durchsuchungen: Die Farce geht weiter | Wenn es einen Pokal für die einflussreichste Medien-Ente der letzten Jahre gäbe - die "Online-Durchsuchung" hätte ihn wahrlich verdient. Das Pferd, der nicht auszurottende "Bundestrojaner", ist eine Ente, und eine flügellahme dazu. Mir fällt dazu immer de wunderbare und zutreffende Satz von Roger Boyes ein, dem Deutschland- Korrespondenten der Londoner Times: "Die deutsche Recherchekultur ist die miserabelste in ganz Europa." (in Berliner Journalisten Nr. 3, Sommer 2005) Ich möchte es sogar noch härter formulieren: Sind eigentlich alle total bekloppt?
Noch einmal ganz langsam zum Mitschreiben: Eine "Online-Durchsuchung" privater Rechner hat es nie gegeben und wird es nie geben, einen "Bundestrojaner" natürlich auch nicht. Der ist allein eine Erfindung der Medien. Nur ein Idiot würde auf die Idee kommen, man könne einen Rechner gezielt mit Trojanern ausspionieren und damit auch noch gerichtsfeste Beweise schaffen. Offenbar begreift der überwiegende Teil der Journaille noch nicht einmal, dass man einem Mac oder gar Linux nicht einfach einen Trojaner unterjubeln kann. Es ist schier zum Verzeifeln, wenn man die Artikel zum Thema durchliest. Das Handelsblatt: "Ist der Staat ohne heimliche Online-Durchsuchungen von Computern gegen Terroristen bald wehrlos?" Darum geht es doch gar nicht. Sind Truppentransporte ins All ohne eine asphaltierte Straße zum Mars unmöglich? Der Kollege Thomas Sigmund hat offenbar rein gar nichts begriffen. Jede Wette, dass er Windows benutzt und das World Wide Web nicht vom Usenet und einen Virus nicht von einem Trojaner unterscheiden kann.
Was Schäuble "erwägt", ist uninteressant. Die Gedanken sind frei, und auch der Innenminister Deutschlands darf von einem Überwachungsstaat träumen wie andere auch. Die Diskussion ist aber heiße Luft pur, weil heimliche "Online- Durchsuchungen" privater Rechner durch den Staat technisch nicht machbar sind - ich wiederhole mich. Aber offenbar muss man laut brüllen und zusätzlich mit Peitschen knallen, dass die Medien endlich aus ihrem Wahn aufwachen.
Niemand, aber ausnahmslos niemand hat bisher sich erkühnt zu beschreiben, wie das überhaupt funktionieren soll. Social Engineering" war ein netter, aber untauglicher Versuch, den "Bundestrojaner" zu retten. Die Falschmeldungen der Süddeutschen und der taz samt des grottenmäßig schlechten Interviews mit dem Innenminister wurden auch von Spiegel online und anderen "Leitmedien" nicht wiedelegt, sondern sogar vage bestärkt. Niemand hat den Mut zu sagen: Der Kaiser ist nackt! Es war ein Hoax, also eine Ente, ein Irrtum. Gar nicht wahr, frei erfunden, ein Medienhype und daher typisch deutsch. Alles plappern alles nach, ohne auch nur einmal zu recherchieren.
Man muss anders vorgehen. Man muss Schäuble ermutigen. Lieber Bundesinnenminister! Lesen Sie sich doch mal in aller Ruhe die wunderbare Ratschläge und Tipps des Ihrem Ministerium angegliederten Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik durch, insbesondere den Abschnitt Vorbeugung gegen Trojanische Pferde. Haben Sie das? Sind diese Empfehlungen also ein Fake, sind wichtige Punkte ausgelassen worden, damit die bösen Kriminellen etwas falsch machen und ihren Schlapphüten den heimlichen Online-Einlass in ihre von Bill Gates ab Werk mit Löchern versehenen Windows-Rechner ermöglichen? Oder wird die Website des BSI demnächst verboten, weil Terroristen genau das tun könnten, was die Sicherheitsexperten dort dringend anraten? Also versuchen Sie doch mal (m)einen Rechner "online" zu durchsuchen! Ja, ich bitte darum! Wenn Sie das können, können das andere auch, die NSA und der Mossad und die üblichen Verdächtigen. Schäuble wird aber auf meine Bitte nicht antworten, sondern stumpf vor seinem Computer sitzen, den er gerade mal selbst anschalten kann und seine Frau fragen, was er jetzt tun soll.
Da hilft auch gut gemeinte Kritik wie die von der FDP nicht. "Die FDP-Politikerin forderte auch aus Sicherheitsgründen: 'Finger weg von Online-Durchsuchungen.' Wenn sich der Staat als Hacker betätige, schaffe er selbst Sicherheitslücken, warnte Leutheusser- Schnarrenberger." Unsinn. Der Staat als Hacker ist ein Mythos von Leuten, die zu viele amerikanische Filme gesehen haben, in denen "Hacker" mit Hilfe eines Browsers in fremde Rechner eindringen, Passworte erraten und andere wundersame Dinge tun, die ein real existierender Hacker nie im Leben auch nur erwägen würde.
Der Hacker ist der Schamane des 21. Jahrhunderts und wird von der ahnungslosen Journaille mit magischen Fertigkeiten ausgestattet wie der Zauberer eines Dorfes in Papua-Neuguinea. Und so stellen die sich auch eine "Online-Durchsuchung" vor. Die deutschen Medien sollten weniger wiederkäuen, was Politiker meinen, denken, erwägen, um was sie sich sorgen und wogegen sie mahnen, sondern sich mehr an die Fakten halten und recherchieren, was hinter den Dingen steckt. Aber dazu bedürfte es einer anderen Recherchekultur und nicht Selbstdarsteller und PR-Agenturen für zum Beispiel selbst ernannte Investigativ-Päpste à la Netzwerk Recherche. | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 07.04.2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
|
| KOMMENTARE nur für registrierte Nutzerzinnen und NutzerDAS BILD DES TAGES
New York, Freiheitsstatue und Ellis Island ©Burks COMPUTER UND INTERNET Online-Kriminelle immer onliner und immer krimineller - Im Internet wird es immer schlimmer Jetzt ganz neu: Social Engineering - Bundestrojaner-Ente, schon wieder ein Update Jetzt ganz neu: Social Engineering - Bundestrojaner-Ente, schon wieder ein Update Der SPIEGEL heizt den Hoax an - Bundestrojaner-Ente, noch ein Update Geheimes Schreiben gegen Schäuble - Steganografie unter Linux Wie schütze ich mich vor dem Bundestrojaner? - Bundestrojaner-Hoax, Update 2 Der Staats-Trojaner-Hoax, update - Immer noch Online-Durchsuchung Der Staats-Trojaner-Hoax - Online-Durchsuchung nicht totzukriegen BKA Abteilung 15865 - Virus gibt sich als BKA-Mail aus Wer braucht Windows Vista wirklich? - Konsumkritische Miszellen Den Schnüfflern ein Schnippchen schlagen - Anonymität im Internet Viren und Trojaner vom BKA? - Geschichte einer Falschmeldung Nicht ohne meine Tarnkappe - Thesen zur Anonymität Zitiere nicht aus fremden Postkarten! - Gerichte und Internet Die tun was. Mit unserem Geld. Was auch immer. - Kontrollieren, Überwachen, Verbieten Dapper Drake - der Sinn des Lebens? - Ubuntu rulez! Panzer über Birke - Welches CMS für welchen Zweck? Google: Wahr und falsch - Google solidarisiert sich mit Diktaturen Software, die das Leben schöner macht - Linux rulez! Beschlagnahmt doch! - Verschlüsselung von E-Mails Vermeintliche Netzeitungen verbreiten vermeintliche Gefahren - Gefälschte Telekom-Mails gefährden DAUs How the Brothers attacked the website of Jyllands-Posten - Jihad online Hintertür in Windows - Böse Verschlüsselung, böse Privatsphäre Hart, aber gerecht - Unter Raubkopierern Linux für die RAM-losen Massen - Alternative zu Gnome und KDE Computeraffine Blogger - Niemand liest Weblogs Ich bin hier und war da - Frappr: Alternative zu Google Earth Das Landgericht Hamburg hat entschieden - Die deutsche Justiz und das Internet, die 567ste |