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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
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BeitragVerfasst am: 04.02.2007, 12:16 Antworten mit ZitatNach oben

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DEPARTED
Unter Feinden
Vorgestern war ich, leider und ausnahmsweise ohne angenehme weibliche Begleitung, im Kino. Man gab Departed - Unter Feinden. "Departed" ist ein klassischer Gangsterfilm, und, das sei verraten, am Schluss sind irgendwie alle tot, weil ein Happy-End nicht zum Plot passte. Bezeichnenderweise lachten einige Leute, als die letzten Schüsse fielen, als sei das zuwenig an Dramaturgie. So habe ich das auch empfunden: Wenn jeder jeden umbringt, ist das irgendwann langweilig. Und ein Vorurteil sei gleich ausgeräumt: Ich bin nicht in den Film gegangen in der irrigen Meinung, es gehe bei "Unter Feinden" um den DJV.

Auch das Motto und die Moral sind bekannt: Polizei und Verbrecher sind nur zwei Seiten einer Medaille und ähneln sich fatal. Das Männer-Trio Jack Nicholson, Leonardo DiCaprio und Matt Damon spielt überzeugend; mir hat vor allem Vera Farmiga als Psychologin sehr gut gefallen, obwohl der Plot ihr nicht viel Platz gibt, groß aufzuspielen.

Die Kritiken sind überwiegend ein wenig lahm, das entspricht dem Film. Man langweilt sich keine Sekunde, aber große Gefühle kommen nicht auf. Das ist für Hollywood-Kino zu wenig. Sehr passend finde ich das Verdikt des Freitag: "unironisch". "Die Konstruktion der Geschichte hat etwas von der beeindruckenden Statik eines Sakralbaus: Da gibt es die einfache Grundform: zwei gegenläufige Spitzel, der eine unterwandert die Polizei, der andere die Unterwelt. Aus diesen zwei Handlungsträgern entfaltet sich ein ganzes Geflecht an Themen rund um Identität und Selbsterkenntnis, denn bald werden sie auf sich selbst und aufeinander angesetzt. Zwangsläufig kulminiert das Ganze schließlich in der Begegnung der beiden Kontrahenten." Genau: Man ahnt schon, was kommt. Die Heldin schläft mit beiden Männern, das kann nur schief gehen. Aber selbst hier kommt es nicht zum Showdown, die Kerle machen alles unter sich aus, ohne um die Frau zu kämpfen.

Sehr intelligent ist die Rezension der Neuen Zürcher Zeitung, die auf einen ganz anders Aspekt hinweist.
"Niemand ist das, was er vorgibt zu sein. Und niemand erhält eine Chance, das zu sein, was er sein möchte. Dass daraus keine lineare Erzählstruktur werden kann, leuchtet ein. Dass man allerdings als Zuschauer die Orientierung zeitweise völlig verliert, scheint nicht das Resultat einer Überkonstruktion zu sein, in der sich die Autoren selbst verrannt haben. Darunter leidet vor allem die Figurenzeichnung. Die Charaktere bleiben blass und eindimensional und das irische Milieu in Boston eine Behauptung. Lediglich Leonardo DiCaprio schafft es, sich aus diesem Konstrukt zu lösen."

Milieustudien sind so gut wie nicht vorhanden. Dazu ist ein Action-Film auch nicht besonders geeignet. Das einzige Milieu, das Scorcese präzise zeichnet, ist das Macho-Gehabe bei der Polizei mit seinen sexistischen Sprüchen und gegenseitiger Anmache. Leider fehlt auch hier die Ironie. Und ie Gangster sind nur Gangster, die Motive ihres Tun bloßer Sozialdarwinismus: Wenn du etwas haben willst, musst du es dir nehmen. Das allein ist aber weder neu noch spannend. Und zynisch ist der Film auch nicht, da sind die Bücher Chandlers weitaus abgründiger.

Tiefgang hat "Departed" nur, wenn DiCaprio und Farmiga aufeinandertreffen. Die Psychologin lässt sich von dem Undercover-Cop vorführen, ihre charmante Attitude verfängt bei ihm nicht. Irgendwann sagt sie den Satz zu ihm: "Ihre Sensibililtät verwirrt mich." Und dann gehen sie miteinander ins Bett. Was soll man in einer solchen Situation auch sonst tun, wenn man Psychologin ist.

Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten sich die beiden kriegen können. Und dann ein Bladerunner-Abgang: Ein neues Leben in einer neuen Stadt. Konsequent wäre es, wenn auch die Psychologin ihren Job bei der Polizei aufgäbe. Sie bekommt ein Kind von ihrem Freund oder - der Zuschauer wird bewusst im Unklaren gelassen - ist das Kind von DiCaprio? Egal - es wird ohnehin vaterlos aufwachsen. Das könnte eine untergründige Botschaft sein: Auch die Helden von "Departed" haben alle keinen Vater. Sie suchen sich einen neuen - und immer den falschen. Ein derartiger Plot wäre uramerikanisch. Fehlt nur noch der Vater, der dem Sohn Baseball beibringt.

Fazit: Spannend, gutes Handwerk, ein Gernsehabend, viel Blut und Schweiß, aber keine Tränen beim Zuschauer.
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BURKS ONLINE 04.02.2007
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