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Ein besonders lehrreiches Beispiel für das gut Gemeinte, das man besser nicht hätte tun sollen, ist eine "Mannheimer Erklärung", die der DJV-Verbandstag 2006 verabschiedet hat. Es kommt gar offenbar nicht auf den Inhalt an. Der interessiert niemanden, sondern nur auf die Agitprop. Man kann sich damit brüsten, zu den Guten zu gehören. Diese Erklärung ist vom Antragsteller, dem DJV Baden-Württemberg, nicht nur in grottenschlechten Deutsch formuliert worden, sondern in fast jedem Satz sachlich falsch.
Ich habe versucht zu verhindern, dass über diesen Unfug abgestimmt wurde und vorgeschlagen, dass es besser wäre, wenn der DJV-Vorsitzende der Kollegin Andrea Röpke, die von Neonazis verprügelt wurde, einen Blumenstrauß und persönliche Grüße übermittelte, statt weihrauchschwangere Textbausteine in die Welt zu blasen. Aber die Gruppendynamik der Lichterkettenträger stand dem entgegen. Wenn eitle Ex-Lokalredakteure im Rentenalter sich aufblasen zum Rechtsextremismus-Experten und auf Klippschulen-Niveau daherquatschen, wie Klein Fritzchen sich die Welt vorstellt, dann weiß man: Rationale Argumente müssen leider draußen bleiben. Und Karl Geibel konnte noch nie das Wasser halten, wenn es angebracht war.
Dr. Wolfgang Stöckel, der Vorsitzende des bayrischen Landesverbands gab zudem den Kulpok und den Schmutzfink und faselte etwas von "Bombenbauanleitungen", die auf meiner Website zu finden wären, um mich zu mobben. Man kennt das: Abgehalfterte Apparatschiks, denen keine Argumente mehr einfallen, werfen gewöhnlich mit Dreck und hoffen, dass sich die Anderen davon einschüchtern lassen. Das ist in jedem Sport- und Kegelverein wie auch im DJV so. Wer keine Scham und keinen Anstand hat und dem nichts mehr peinlich ist, der hat die meisten Qualifikationen für einen Funktionärsposten schon erfüllt.
Nun aber zur Sache: "Der Deutsche Journalisten-Verband verurteilt den wachsenden Rechtsextremismus, zunehmende rechtsradikal motivierte Straftaten und Neo-Nazi-Aufmärsche in Deutschland. Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus sowie Diffamierung und Gewalt gegen ethnische, soziale, kulturelle und andere Minderheiten sind in einer Demokratie nicht tolerabel.
Der DJV ruft die Medien und ihre Journalistinnen und Journalisten auf, über den Rechtsextremismus noch stärker aufzuklären und sich mit ihm kritisch auseinanderzusetzen. Rechtsextremismus darf sich nicht weiter schleichende verbreiten und bis in die Schulhöfe vordringen. Dazu muss der Rechtsextremismus durch Berichterstattung entlarvt werden.
Der DJV appelliert an alle Kolleginnen und Kollegen, jedwede Form von gewalt zu verurteilen, Extremisten Einhalt zu gebieten und für den Schutz der Menschen in unserem Land einzutreten. Durch Berichterstattung sollte die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit extremistischen Einstellungen befördert werden. Dabei sollte der Vermittlung der demokratischen WErte einer toleranten und solidarischen Gesellschaft breiten Raum eingeräumt werden. Die erschreckende Verbreitung rechtsradikaler, ausländer- und minderheitenfeindlicher Gedanken in unserer Gesellschaft erfordert diese direkte inhaltiche Auseinandersetzung auch durch die Medien."
Gesetzt sind bei "Wir sind gegen das Böse"-Deklarationen selbstredend kulturpessimistische Komparative: Alle wird immer schlimmer. Der DJV ist gegen Gewalt. Wer hätte das gedacht! "Wachsende", "zunehmende", "noch stärker", "erschreckend" - diese Textbausteine hören wir schon seit mindestens 15 Jahren, immer wieder und immer wieder. Wie eine Gebetsmühle wiederkäuen die Lichterkettenträger, es gäbe immer mehr Nazis et al. Dabei ist das gar nicht wahr. Die Zahl derjenigen Menschen mit rassistischen und antisemitischen Einstellungen ist seit den siebziger Jahren gleich geblieben. Derartige bemühte Sätze sagen nichts aus, sind noch nicht einmal gut gemeint, sondern einfach nur dumm.
Unterstes Niveau sind suggestive Phrasen von "schleichender Ausbreitung": Was soll das heißen? Warum gibt es Rassismus? Warum gibt es Antisemitismus, den die "Mannheimer Erklärung" mit keinem Wort erwähnt? Wer schleicht wo herum? Der Antisemitismus ist die zentrale ideologsche Klammer, die alle braunen Kameraden vereint. Und den will man nicht benennen? Das ist garantiert kein Zufall: Der Vorsitzende des DJV Baden-Württemberg ist bekanntlich christlicher Laienprediger, und die 2000 Jahre christlicher Antijudaismus haben in den Köpfen ihre Spuren hinterlassen. Und, muss man hinzufügen: Was ist mit den Kindergärten, in die "der Recchtsextremismus" vermutlich auch "schleichend" vordringt?
Auch der Nominalstil geht einem auf die Nerven. Aber da müssen wir jetzt durch. Man kann nicht von einem ehemaligen Leonberger Provinzredakteur verlangen, dass er die deutsche Sprache und guten Stil beherrscht oder gar "Deutsch für Profis" von Wolf Schneider gelesen hat. "...die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit extremistischen Einstellungen"...ung, ung und nochmals ung. Das ist Politbüro-Stil. Mitnichten geht es um "Extremismus". Ich zitiere mich selbst vom 20.02.2005 an dieser Stelle: "'Der "Extremismus'-Diskurs bestimmt den medialen Mainstream seit dem Kalten Krieg. "Extrem" ist etwas mehr als normal. "Rechtsextrem" hieße: rechts, nur ein bisschen mehr. Also so völkisch wie die Konservativen, aber militant. Die Legende vom 'Extremismus' ist die "Lebenslüge der Republik: sie suggieriert, die erste deutsche Demokratie, die Weimarer Republik, sei von den 'Radikalen', den Nazis und den Kommunisten, gemeinsam zerstört worden. In Wahrheit haben die Nationalkonservativen, die Vorläufer der Christdemokraten, die Weimarer Republik den Nazis ausgeliefert. Wer Neonazis meint, aber von "Extremisten" redet, hat im Geschichtsunterricht nicht aufgepasst."
Der letzte Satz der Erklärung ist der schlimmste: Ein Journalist sollte vor gar nichts erschrecken, auch nicht vor verbandsinternem Mobbing. Er sollte sich auch nicht mit der guten oder gut gemeinten Sache gemein machen. Ein Journalist sollte also kühl beobachten, keine Resolutionen verabschieden, keine Lichterketten hochhalten, keine Gesichter und Flaggen zeigen und auch keinen volkserzieherischen Auftrag erfüllen. Ein Journalist sollte auch kein Parteibuch besitzen. Das macht, wie der Name schon sagt, parteiisch.
"Ausländer- und minderheitenfeindliche Gedanken"? Ich habe in "Nazis sind Pop" (erschienen 2000) geschrieben: Der Begriff "Ausländerfeindlichkeit" ist der zentrale Topos des rassistischen Diskurses. Am 02.11.2003 stand auf spiggel.de:
"Neonazis haben nichts gegen Ausländer. Wer das behauptet, beleidigt die deutschen SportlerInnen Gerald Asamoah, Amewu Mensah und andere Afrodeutsche und verängstigt unnötig norwegische Steuerberater, die nach Deutschland reisen wollen. Es gibt selbstredend auch zu viele Ausländer in Deutschland. Das kann nicht oft genug betont werden. Deutschland ist das einzige Land Europas, das sich seine Einwanderer weitgehend als Menschen zweiter Klasse, als 'Ausländer' hält. Wenn die Einwanderer als Deutsche akzeptiert werden und den deutschen Pass haben, sehen wir weiter."
Der DJV hat sich mit dieser Erklärung lächerlich gemacht. Es hat auch kein ernst zu nehmendes Medium darüber berichtet, dass der DJV jetzt, im Jahr 2006, meint, den Rechtsextremismus zum 876sten Mal verurteilen zu müssen. Werfen wir den gnädigen Mantel des Schweigens darüber und treten wir die "Mannheimer Erklärung" in die Tonne. | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 11.11.2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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