BLOGROLL
PRESSTHINK INDUSTRIAL TECHNOLOGY & WITCHCRAFT REGRET THE ERROR JONET MEDIENLOG NETZPOLITIK.ORG MEDIA-OCEAN RECHERCHE-INFO.DESCHOCKWELLEN- REITER BERLINER JOURNALISTEN REDAKTIONSBLOG BILDBLOG JOURNALISM.ORG CYBERJOURNA- LIST.NET NETZJOURNALIST CYBERWRITER DIE GEGENWART DIENSTRAUM DON ALPHONSO BLOGS! EDITORIX DRAMOLETTE BEHINDERTEN- PARKPLATZ.DE SPREEBLICK PR BLOGGER WEITERBILDUNG- SBLOG INFAMY MEDIENRAUSCHEN ONLINE- JOURNALISMUS.DE PJNET TODAY INTERNET HAGANAH PUBLIZISTIK BERLIN POINTERONLINE RECHERCHE- GRUPPE.TK KREUZBERGER GERMANOPHOBIA PANTOFFELPUNK ARIADNEJUSTWORLD WORTFELD CHAN'AD BAHRAINI THE TRUTH ABOUT ZIMBABWE BAGHDAD BURNING DAN GILLEMOR POLITECH REGISTAN NORTH KOREA ZONE SCREENSHOTS GLUTTER ANGRY CHINESE BLOGGER SINAGABLOODY- PORE COMITTEE TO PROTECT BLOGGERS INFORMATION POLICY MEDIA BLOGGER ASSOCIATION ETHAN ZUCKERMAN'S INTERNET CENSORSHIP EXPLORER INFOTHOUGHT AMARJI CHUZPE SAUDI BLOGS AL JINANE MON PUTEAUX PERIODISTAS-ES BITYCORAS PERIODISTAS 21 | HAUSMITTEILUNG | Zen oder die Kunst des Bloggens | Liebe wohlwollende Leserin, lieber geneigter Leser, sie kennen das: Jeder Mensch, der etwas von Kultur versteht und nicht verblödet ist, hat eines oder mehrere Bücher, nach deren Lektüre die Welt ganz anders aussieht als vorher. Diese Werke liest man immer wieder, über Jahrzehnte, und sie werden nie langweilg. Darüber könnte ich jetzt ausführlich plaudern.
Wir beschränken uns heute aber auf eines dieser Exemplare: Ticket nach Tokio von Janwillem van de Wetering, erschienen 1976, laut buchrezension.org "ein seltenes und hochkarätiges Juwel auf dem Krimimarkt". Ja, sehr wahr. Janwillem van de Weterings Biografie sagt eigentlich schon genug aus: Wer 18 Monate in einem Zen-Kloster verbracht hat, ist nachher ein anderer Mensch.
Mein Exemplar ist schon so zerfleddert, dass ich fürchten muss, es bald in einzelnen Blättern in der Hand zu halten. Gestern und heute habe ich es wieder gelesen und parallel dazu per Google nach Details gesucht. In einer Szene geht es um sehr wertvolle Bildrollen aus dem 13 Jahrhundert. Die habe ich wiedergefunden: Eines zeigt einen Zen-Meister und einen Tiger (vgl. Bild unten), mit dem anderen Portrait meint van de Wetering vermutlich Wuzhun Shifan (vgl. Bild links).
Vielleicht wissen einige der interessierten Leserinnen und neugierigen Leser nicht, dass ich mich einige Zeit, vor rund zwanzig Jahren, intensiv mit Zen beschäftigt und das auch praktiziert habe, in der Version Rinzai, ohne den religiösen Schnickschnack. Gegen Letzeres bis ich selbstredend imprägniert.
Ich hatte einen guten und weltberühmten Lehrer: Hugo Makibi Enomiya-Lassalle. Die Langversion seiner Biografie unterschlägt, dass Enomiya-Lasalle ein paar Ketzerprozesse erfolgreich überstanden hat, die ihm die Katholen, zu denen er gehörte, angehängt hatten. Das machte ihn mir damals gleich sympathisch. Leider habe ich ihn nur eine Woche live erlebt, da war er schon 89. Aber er hat mich, wie es sich für einen Zen-Meister gehört, mit wenigen Worten total durchgeschüttelt und aus dem Gleichgewicht gebracht. Der Zen-Meister war eine der beeindruckenste Persönlichkeiten, denen der ich in meinem Leben begegnet bin, obwohl wir nur rund fünfzehn Minuten unter vier Augen miteinander geredet haben. (vgl. Punkt 6 - ich kann das bestätigen.) Diese Viertelstunde war ein ganzes Jahr wert. "Im Mumonkan, dem Zen - Klassiker, wird geraten: 'wenn du mit Menschen sprichst, erzähle ihnen nur dreiviertel", den Rest müssen sie selber finden.'"
Leider sind die meisten Organisationen in Deutschland, die Zen praktizieren, von religiösen und esoterischen Spinnern durchsetzt, denen ich nicht zutraue, die Ideen des Zen auch nur im Ansatz zu verstehen. Alle wollen "erleuchtet" werden, und das möglichst schnell. So funktioniert das nicht, und ob man so etwas erlebt, das man als Satori bezeichnen könnte, ist völlig wurscht. Aber wer Zen beginnt, den verfolgt es das ganze Leben, auch wenn man die Angelegenheit zwischendurch aus den Augen verliert.
Zen ist keine Religion, sondern eine Haltung. Mehr kann man dazu nicht sagen. Man muss nicht enthaltsam sein, man darf saufen und herumhuren, Fleisch essen und andere Dinge tun, vor denen das üblich treudoofe deutsche Esoterik-Publikum scheut, man kann selbstredend auch die Verehrung höherer und niedriger Wesen unterlassen.
Das beste Buch über Zen ist meiner Meinung nach Ticket nach Tokio, obwohl es dort gar nicht direkt darum geht. Die Informationen werden unterhaltsam eingetreut. Wer aber nicht in der Lage ist, aufmerksam zwischen den Zeilen zu lesen, der kapiert gar nichts. | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 09.07.2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
|
| KOMMENTARE I für alle Leserinnen und LeserKOMMENTARE II nur für registrierte Nutzerzinnen und Nutzer DAS BILD DES TAGES
Industrieruine, Berlin-Schöneberg ©Burks BURKS INTIM Burks allein zu Haus I - Was sie schon immer über den Betreiber dieser Seite wissen wollten Burks allein zu Haus II - Warum Hängematte und Klavier dazugehören Burks' roots - Familiengeschichte HAUSMITTEILUNGEN Critical Error - Hausmitteilung vom 25.06.2006 Sind Frauen erotischer als Männer? - Hausmitteilung vom 20.06.2006 Abendbrot, Merkel, Tienamen - Hausmitteilung vom 03.Juni 2006 Was richtig Laune macht - Hausmitteilung vom 26.05.2006 Das wird jetzt ganz wirr - Hausmitteilung vom 25.05.2006 Ihr versteht mich miss! - Hausmitteilung vom 22.04.2006 Othek - Hausmitteilung vom 18.04.2006 Wem gehört die Stadt? - Hausmitteilung vom 15.04.2006 1000 Mal Burks - Hausmitteilung vom 25.04.2006 Oh Jessica! - Hausmitteilung vom 25.03.2006 Soll ich in die NPD eintreten? - Hausmitteilung vom 23.03.2006 Der Irre mal wieder - Hausmitteilung vom 10.03.2006 Currywurst after midnight - Hausmitteilung vom 07.03.2006 Auf Entzug, oder was? - Hausmitteilung vom 01.03.2006 Slawische Seele - Hausmitteilung vom 19.02.2006 Stiefelknecht - Hausmitteilung vom 12.02.2006 Abgestürzt - Hausmitteilung vom 11.02.2006 All my secrets - Hausmitteilung vom 25.01.2006 Lasst mich bitte mal kurz in Ruhe! - Hausmitteilung vom 21.01.2006 Kleines Quiz zum Wochenende - Hausmitteilung vom 13.01.2006 So einen Tag kann man vergessen - Hausmitteilung vom 08.01.2006
Nackter Mann mit langen Haaren - Der freie Mann mag keine Schermessern Burks will Optimismus verbreiten - Hausmitteilung vom 31.12.2005 Relaunch - bitte testen! - Alles neu im neuen Jahr[/color] |