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Die Welt fasst das Thema übersichtlich zusammen: "Überall, wo die zehnteilige Serie um den Helden Pater Nicolas, einen 'durchgeknallten Papst', einen 'kriminellen Kardinal' (MTV-Werbung) und den satirisch überspitzten Alltag im Vatikan gezeigt werden soll, sorgt der Cartoonstreifen aus der Schmiede des britischen Channel X schon im Vorfeld für Aufregung und somit für kostenlose PR. Andererseits hat die immerhin 3,5 Millionen Euro teure Serie genau deshalb bisher noch kaum jemand gesehen: Die BBC als ursprünglicher Auftraggeber und ein italienischer Pay-TV-Sender verzichteten 2004 nach massiven Protesten auf die Ausstrahlung, und auf der Programmesse in Cannes fand sich vergangenes Jahr kein einziger Käufer für die umstrittene Ware. Einzig beim neuseeländischen Channel 4 ist "Popetown" bisher gelaufen, und am 3. Mai soll die Serie nun beim deutschen Musiksender MTV starten."
Bravo, MTV! Es wird Zeit, dass sich jemand traut, die Heuchelei der pseudosäkularen deutschen Gesellschaft auf den Prüfstein zu legen. Was haben sich die Bedenkenträger der so genannten Leitkultur jüngst über die Muslime aufgeregt! Wo bleibt jetzt deren Solidarität? Fehlanzeige. Man rügt und spricht den Religiösen das Recht zu, ihre subjektiven Gefühle über die der Atheisten zu stellen.
Wir fordern hier noch einmal ganz ausdrücklich und vehement und an die Adresse der Verehrer höheres Wesen der christlichen Version gerichtet: Haltet das Maul! Ayaan Hirsi Ali, die hiesigerseits verehrt wird - und nicht nur wegen ihrer Schönheit-, hat das Recht auf Beleidigung gefordert. Sehr wahr! Und das muss man durchsetzen, auch wenn die Christen alle Kirchenbänke zerknabbern.
Sehr weise und abgeklärt auch die Zeit, die Wochenzeitung für Oberstudienräte: Doch das Konzept westlicher Freiheit, das wir für eine zivilisatorische Errungenschaft halten, umfasst nun mal das Recht, auch Religionen und Kirchen verspotten, ja beleidigen zu können. Ein Recht, das Christen im konkreten Einzelfall murrend, ja widerwillig hinnehmen mögen. Aber generell ist es in den westlichen Gesellschaften von allen Seiten akzeptiert. Jeder Versuch, diese Freiheit einzuschränken, stößt auf erbitterten Widerstand, allen voran von Künstlern, Intellektuellen und Journalisten."
Besonders dreist gebärdet sich wieder Edmund Stoiber, der laut FAZ eine Verschärfung des Strafgesetzbuchs forderte: Religiöse Symbole brauchten mehr Schutz "vor Verunglimpfung und dem Lächerlichmachen". Das ist ungeheuerlich. Wir leben bekanntlich nicht mehr im Mittelalter. Gefühle, gar der kollektiven abergläubischen Art, dürfen von Staats wegen überhaupt nicht geschützt werden. Nicht mit meinen Steuergeldern! Meinetwegen kann mich jemand, der an die jungfräuliche Geburt, an Wiedergeburt, Auferstehung, an den Auszug der Israeliten aus Ägypten, die Posaunen vor Jericho, den Weihnachtsmann und anderen Quatsch glaubt, mich und andere Atheisten gern karikieren. Das lässt mich kalt.
Wer aber glaubt, das moderne säkulare Europa des 21. Jahrhunderts per Gesetz wieder in die Zeit des finstersten Kreuzrittertums zurückzudrehen, der muss sich auf den härtesten Widerstand gefasst machen. Päpste zu Märchenonkels, Kirchen zu Turnhallen! | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 15.04.2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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