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Wikipedia sagt dazu: "Der Roman handelt von der wahren Geschichte zweier Mörder, Perry Edward Smith und Richard Eugene Hickock (genannt Dick), die im November 1959 in Holcomb, Kansas, die Farmerfamilie Clutter ermorden, weil sie in deren Geldschrank mehrere tausend Dollar vermuten. Als sie lediglich etwa 40 Dollar finden, ermorden sie auf brutale Art das Ehepaar Clutter sowie deren Sohn Kenyon und Tochter Nancy. (...) In Truman Capotes Darstellung, die auch die rastlose Flucht Hickocks und Smith' sowie ihren jahrelangen Gefängnisaufenthalt bis zur Hinrichtung detailgetreu und fesselnd beschreibt, wird die Bluttat einmal als ein "psychologischer Unfall" geschildert. Zumindest Smith scheint einfach in eine Situation hineingeraten zu sein, aus der er - fasziniert wie vor einem spannenden Film - schon einfach deswegen nicht mehr ausbricht, weil er wissen will, wie es weitergeht."
Und über den Film "Philip Seymour Hoffman (...) fängt brillant Capotes endlosen Charme und seine Fähigkeit zu manipulieren ein, während er gegen die Dämonen anspielt, die ihn schließlich in die Selbstzerstörung führen." (San Francisco Chronicle)
Besonders beklemmend wird die Story in der zweiten Hälfte: Capote entwickelt eine Art Freundschaft zu einem der beiden Mörder, den er oft in der Zelle besucht. Den Tätern gelingt es mit Hilfe der Anwälte, die Capote ihnen vermittelt hat, immer wieder, einen Aufschub ihrer Hinrichtung zu erreichen - was Capote andererseits daran hindert, seinen Roman über sie fertig zu schreiben. Er muss sich wünschen, dass sie gehenkt werden, traut sich endlich auch gar nicht mehr ins Gefängnis, weil er sich für seinen moralischen Zwiespalt schämt.
Das ist das Urmotiv jeder Recherche: Man erschleicht sich Vertrauen - und missbraucht es, weil jede emotionale Beziehung nur beruflich gemeint sein kann - und muss. Journalistisches Interesse sollte immer, wie bei einem Sozialarbeiter, Distanz zu seinem "Objekt" wahren, aber auch ihm möglichst nahe kommen. Der Film zeigt das Dilemma ruhig, detailliert und mit eindringlicher schauspielerischer Leistung. Jede der Figuren ist interessant und in sich großartig: Allein die Ähnlichkeit zwischen der Biografie Capotes, die er dem einen der beiden Mörder erzählt und dessen Leben fasziniert.
Am Schluss weiß jeder Rezipient und wissen vermutlich auch die Leser des Romans: Die Normalität und der moralische Abgrund sind nur einen Schritt auseinander. Seymour sagt das so im Film: Er habe das Gefühl, dass der Mörder und er in demselben Haus aufgewachsen seien. Einer habe es durch den Hinterausgang verlassen und er, Capote, zum Vorderausgang.
Der Film dauert zweieinhalb Stunden - und ich habe mich keine Sekunde gelangweilt. | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 03.04.2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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