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 Ein bisschen Revolutionsromantik muss sein Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
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BeitragVerfasst am: 01.08.2004, 01:50 Antworten mit ZitatNach oben


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Aktuell31. Juli 2004
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25 JAHRE FRENTE SANDINISTE DE LIBERACIÓN NACIONAL

Ein bisschen Revolutionsromantik muss sein

Von Burkhard Schröder


Die Revolution muss sexy sein. Politik allein ist langweilig. Damit die Guten gewinnen, müssen die Musik besser, die Frauen schöner und die Männer heroischer sein als bei den Bösen. In Nicaragua war das alles der Fall. Revolutionen gewinnen sowieso nie, und in der Romantik werden sie im nachhinein verklärt. Aber eine erfolgreiche Revolution beweist, auch wenn sie letztlich an der Macht des Faktischen scheitert, dass die Ideen Freiheit, Gleichheit und Solidarität immer in den Köpfen der kleinen Leute vorhanden sind und sein werden.

Heute war in Berlin, im Haus der Demokratie, eine kleine Feier: schwarz-rote Fahnen, politische Ansprachen, schöne Frauen und ein Imbiss. Und, weil es keine deutsche Feier war: alle machten bei Musik und Tanz begeistert mit. Die Frente Sandinista de Liberación Nacional (FSLN), die Sandinistische Befreiungsbewegung Nicaraguas, feierte den 25sten Jahrestag der Eroberung der Macht.

Natürlich hat Revolutionsromantik immer einen melancholischen Unterton. Die FSLN ist vom eigenen Volk, das sie vom Diktator Somoza befreite, abgewählt worden. Die Geschichte der Revolution in Nicaragua ist damit aber nicht vorbei. Daniel Ortega, der auch im eigenen Lager nicht unumstrittene Ex-Präsident Nicaraguas, tritt zum wiederholten Mal bei der Wahl an. Nicaragua steht heute schlechter da als während der Herrschaft der Sandinistas: die Arbeitslosigkeit ist katastrophal, die Zahl der Analphabeten steigt rapide an, die lage der armen Leute ist verzweifelt - in lateinamerikanischen Ländern eher die Regel denn die Ausnahme.

Die geneigten medienkompetenten Leserinnen und wohlwollenden Leser dieses kleinen Forums werden sich an das sechsteilige Dossier auf spiggel.de über Nicaragua erinnern, das, mit zahlreichen Fotos gewürzt, meine subjektiven Erinnerung an den Aufenthalt in Nicaragua 1982 thematisiert. Für den politisch interessierten Menschen ist das umfangreiche Dossier der TAZ Pflichtlektüre.

Ein merkwürdiges Gefühl: es wird der Revolution gedacht, und zuerst erklingt dazu die Nationalhymne. Alle erheben sich. Dann eröffnet ein Deutscher die Veranstaltung, sympathischerweise der Webmaster der offiziellen FSLN-Website, der zugleich Nutzer unseres Forums ist - schon deswegen musste Admin Burks ebenfalls anwesend sein (der aber von einer zumindest während der Veranstaltung allein stehenden Dame (Foto links) direkt vor ihm ziemlich abgelenkt wurde. Leider vergaß man aus unerklärlichen Gründen trotz kleinen Smalltalks in spanischer Sprache die Telefonnummern auszutauschen).

Ein Dichter trägt ein Gedicht vor, zwei Tänzerinnen tanzen, mit lebhaften Beifall bedacht, jemand hält eine Rede, die das zusammenfasst, was man eh schon weiß. Und die kleine nicaraguensische community in Berlin, die versammelt ist, ist ebenso im Bilde, wer die Guten und wer die Bösen sind. Man schart sich eilig um das Buffet und die kleine Ausstellung, zu der Admin Burks die Ehre hatte, zahlreiche Bilder beisteuern zu dürfen. Und dann widmet man sich den sozialen Geräuschen, den Getränken und den Kindern.

Natürlich darf man nicht vergessen, dass Kreuzberg als der schönste Ort in Berlin eine Städtepartnerschaft mit San Rafael del Sur pflegt - die Stadt in Nicaragua wird von den Sandinistas regiert. Bloße Revolutionsromantik trifft Revolution pur. Da sollte man voneinander lernen und sich gegenseitig fördern. Leider sind, wie es sich für ordentliche Linke gehört, sogar die Anhänger der FSLN in Berlin zerstritten. Und der Diktator Somoza, den in seinem Exil in Paraguay dennoch die gerechte Strafe ereilte, dreht sich fröhlich im Grab herum...

Die gute Nachricht zuletzt: Der Sandinismus wird überleben. Das Neue Deutschland schreibt: "Für die Armen bleibt er eine Hoffnung. Denn er steht für eine Zeit, die als gerecht erlebt wurde. Und dass die Saat der Revolution im Grunde doch aufgegangen sei, meint Dora María Téllez, einst als blutjunge Comandante am Sturm auf den Nationalpalast beteiligt und später hochangesehene Gesundheitsministerin: 'Du musst dich nur umsehen in Nicaragua und wirst es merken. In den Köpfen der Nicaraguaner wurde die Idee verankert, dass sie Rechte haben: Menschenrechte, politische Rechte, soziale Rechte. Das hat das Land umgewandelt. Wenn eine Gruppe verarmter Landarbeiter aus Matagalpa nach Managua marschiert und die Regierung zwingt, mit ihr zu verhandeln, dann ist das eine Folge der Revolution. Die Regierung muss ihnen Land geben, oder die Chance, zu arbeiten. Da sehe ich die Revolution. Ich sehe sie nicht beschränkt darauf, ob der Sandinismus an der politischen Macht ist. Was zählt, sind die langfristigen Effekte. Die stecken in den Köpfen der Menschen.'"

Bueno, compañeras y compañeros: viva la revolución popular sandinista!

Das Foto unten zeigt einen Nutzer unseres Forums.


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