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 Haben Journalisten-Gewerkschaften noch eine Zukunft? Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
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BeitragVerfasst am: 21.01.2004, 22:17 Antworten mit ZitatNach oben




MEDIEN
Aktuell20. Januar 2004
BURKS' FORUM
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SPIGGEL.DE-DOSSIER I
Dossier: Diskussion über die provokanten Thesen eines DJV-Mitglieds aus Baden-Württemberg
Teil I: "Haben Journalisten-Gewerkschaften noch eine Zukunft?" (21.01.2004, Hans Werner Conen)
Teil II: "Solidarität ist eine Waffe - 12 Thesen für eine starke Gewerkschaft" (31.01.2004, Burkhard Schröder)
Teil III: "Konsens ist Nonsens - anything goes" (09.02.2004, Hans Werner Conen)
Teil IV. "Treu und fördernd" (10.02.2004, Thomas Schelberg)
Teil V. "Den neoliberalen Teufel austreiben" (24.02.2004, Hans-Werner Conen)
Teil VI. "Niedergang streng nach Vorschrift" (06.03.2004, Hans-Werner Conen)
Teil VII. "Ausschluss eines "Arbeiterführers"? (23.05.2004, Hans Werner Conen)
Teil VIII. "Maulheldentum älterer Herren" (18.06.2004, Offener Brief Hans Werner Conens an Michael Konken)
Teil IX. "Jüngschtes Gericht" (25.03.2005, Burkhard Schröder)
SPIGGEL.DE-DOSSIER II
Unter Journalisten 1
Unter Journalisten 2
Unter Journalisten 3
Unter Journalisten 4
Unter
Journalisten 5

Unter
Journalisten 6

- Dossier: Querelen im DJV - Landesverband Berlin.
Vgl. www.recherchegruppe.tk
MEINE ARTIKEL

Ausgewählte Artikel in deutschen und internationalen Print- und Online-Medien von 1990 bis heute
MEDIEN-ARTIKEL AUF SPIGGEL.DE
Chinesisches Internetposting gesucht
Repressalien gegen Sekten-Mitglieder in der VR China
Wir basteln uns eine Terrorismus-Meldung
Die Anschläge in der Türkei
Sex, Landser und Rosamunde Pilcher
Will das Publikum keine seriösen Informationen?
Wir sind alle Illuminaten
Verschwörungstheorien im Internet
FOCUS Online - die Mutter aller Quellen
...und immer an das Urheberrecht denken!
Pimmel auf Busen
Über die russische Mädchen-Band Tatu
MEINE BÜCHER (AUSWAHL)
Aussteiger
Wege aus der rechten Szene [2003]
Nazis sind Pop
2000, erweiterte Neuauflage 2004
Tron - Tod eines Hackers
1999, Linksammlung und Dokumente
Heroin - Sucht ohne Ausweg?
1993, Online-Ausgabe (download), Links
DAS BILD DES TAGES
Revolutionsfeiern in Nicaragua 1979
WETTER
Nieuw Nickerie (Surinam)
Qulaybiyah (Tunesien)
Norah Head (Leuchtturm) (Australien)
Pjöngjang (Nordkorea)
Barcelona (Catalunia)
One Hundred Fifty Mile House (Kanada)
Bagdad (Irak)
Schrobenhausen (Deutschland)

HAT EINE JOURNALISTEN-GEWERKSCHAFT EINE ZUKUNFT? TEIL I

... und die Freiheit um jeden Preis!

Von Hans Werner Conen

Der Journalist Hans Werner Conen ist Mitglied des Deutschen Journalisten-Verbands Baden Württemberg. Seine zunächst nur verbandsintern verbreiteten provokativen Thesen sorgten für Unmut und heftige Diskussionen. Wir dokumentieren die Thesen. Eine Erwiderung erschien am 31. Januar 2004 auf burks.de/spiggel.de.

Zwölf Thesen für einen zukunftsfähigen DJV

1. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) ist eine professionell gemanagte Dienstleistungsorganisation ohne jede politische, gesellschaftliche oder sonstige Ideologie. Er respektiert, dass seine Mitglieder sich auf unterschiedlichsten Positionen von Berufs wegen am politischen Diskurs beteiligen. Der Verband darf nicht in Meinungskonkurrenz zu seinen Mitgliedern treten. Es gilt: Journalisten dürfen jede Meinung haben, der Journalistenverband darf - deshalb - keine Meinung haben. Der DJV hat kein politisches Mandat.
DJV Berlin, Hauptversammlung
2. Der DJV befaßt sich nicht mit Form und Inhalt dessen, was seine Mitglieder in Ausübung ihres Berufs in den Medien veröffentlichen. Er tritt aber insbesondere gegenüber dem Staat nachhaltig dafür ein, dass sie schlechthin alles veröffentlichen können ("Anything goes"). Der DJV ist keine den einzelnen Journalisten übergeordnete Instanz. Sanktionen sind ihm verboten. Mitglieder haben keine Pflichten außer der Beitragszahlung. Der DJV hat kein pädagogisches Mandat.

3. Der DJV rechtfertigt sich ausschließlich über den konkreten beruflichen oder wirtschaftlichen Nutzen der einzelnen Mitglieder. Diese müssen aus einem breiten Angebot von berufsbezogenen Leistungen (Rechtsberatung, Steuerberatung, Gründerberatung, Berufshaftpflicht, Datenbanken etc.) die im Einzelfall benötigten auswählen können; auch Spezialaufträge müssen möglich sein. Hierfür hält der DJV eigene Experten bereit und/oder kooperiert mit entsprechenden Unternehmen.

4. Der DJV anerkennt vorbehaltlos die unabdingbare Privatautonomie des einzelnen Mitglieds und damit den Vorrang individueller Regelungen aller Fragen im Zusammenhang mit der Berufsausübung vor kollektiven Regelungen. Diese sind stets subsidiär und abdingbar. Der DJV tritt für die Abschaffung oder Änderung aller gesetzlichen Regelungen ein, die private Koalitionen mit quasi-staatlicher Macht gegenüber dem Einzelnen versehen (Tarifvertragsgesetz, Betriebsverfassungsgesetz, Allgemeinverbindlichkeit,
etc.).

5. Der DJV legt die Zusatzbezeichnung Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten ab. Eine erfolgversprechende Interessenvertretung ist unter Gewerkschaft zunehmend unmöglich. Das Image von Gewerkschaften und der sogenannten gewerkschaftlichen Mittel (z.B. Streik) ist im freien Fall nach unten. Gewerkschaften haben keine Freunde mehr, sie gelten als Landplage und überflüssig. Es ist deshalb geboten, das sinkende Schiff zu verlassen. Auch ohne das Unwort Gewerkschaft kann der DJV weiter ein tariffähiger
Verband sein.
DJV Berlin, Hauptversammlung
6. Der DJV beteiligt sich nicht mehr am Tarifkartell. Entgelte und Arbeitsbedingungen müssen sich im Wettbewerb am Markt einzeln frei bilden und nicht in Kungelrunden von Kartellbrüdern und Monopolbürokraten. Der DJV hat weit überwiegend gut ausgebildete Intellektuelle als Mitglieder, die weder zu dumm noch zu schwach sind, ihre wirtschaftliche Lebensgrundlage - die Vermarktung ihrer journalistischen Leistungen - selbstveranwortlich zu gestalten. Der Umstand, daß es auch solche gibt, die das aus unterschiedlichen Gründen nicht können - oder wollen -, rechtfertigt es nicht, die breite Mehrheit der Tüchtigen zu bevormunden.

7. Der DJV nimmt zunächst Abschied von Tarifbindung und Flächentarifvertrag, später von kollektiven Verträgen schlechthin. Der DJV gibt die gescheiterte menschenunwürdige kollektive Zwangsbeglückung auf und setzt auf Wettbewerb und Eigenverantwortung seiner Mitglieder. Das vorhersehbare Ergebnis: Leistungsbereite Auflagen- und Quotenbringer werden kräftig zulegen, Durchschnittsjournalisten und Problemfälle werden Einbußen hinnehmen müssen. Beides ist gut so.

8. Der DJV führt für die Übergangszeit bis zum Entfall der Kollektivverträge zusätzlich die sogenannte OT-Mitgliedschaft ein, bei der das Mitglied die Leistungen des Verbandes in Anspruch nehmen kann, ohne der Tarifbindung zu unterliegen.

9. Der DJV führt keine Arbeitskämpfe. Die Streikordnung wird abgeschafft.

10. Der DJV handelt (ggf. unter Beachtung des Kartellrechts) mit möglichen Arbeit- bzw. Auftraggebern seiner Mitglieder Musterarbeitsverträge, Preislisten, AGBs, etc. aus, die für die individuellen Vertragsparteien Empfehlungscharakter haben. Für Konfliktfälle, in denen beide Parteien es wünschen, stellt der DJV Mediatoren.
DJV Berlin, Hauptversammlung
11. Der DJV erkennt uneingeschränkt Markt und Wettbewerb als Regelmechanismen für die Berufsausübung von Journalisten an und lehnt staatliche Vorgaben ab. Ziel journalistischer Arbeit ist der Erfolg am Markt. Der DJV sieht die Medien als Dienstleistungsindustrie wie andere auch. Der DJV tritt für die Befreiung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aus der Beherrschung durch Parteien ein. Nach dem - vorhersehbaren - Scheitern dieser Bemühungen fordert der DJV die Privatisierung der öffentlich-rechtlichen Anstalten. Der DJV tritt für ein Verbot der Beteiligung des Staates, der Parteien und der parteinahen Stiftungen an Medienunternehmen ein.

12. Der DJV gibt sich ein Motto. Es lautet: "Wir wollen Einigkeit und Recht und Freiheit. Und die Freiheit um jeden Preis."

11. Juli 2003
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