Welche Bedeutung hat rechte Musik im Internet?

Musik ist einer der wichtigsten Medien für rechtsradikale Gruppierungen im Internet. Sie zielt besonders auf Jugendliche und Heranwachsende. Auch auf ihrer Weise ist die Musik der rechtsradikalen Szene in verschiedene Sparten unterteilt. Beispielsweise gibt es eine große Bandbreite von Stilrichtungen, um möglichst viele Menschen anzusprechen. Im Gegensatz zu früher bietet das Internet heute einen erleichterten Zugang zu Tonträgern, die im freien Handel nicht erhältlich sind. Dies hat zur Folge, dass dieses Medium in fast allen Kinderzimmer der Republik konsumiert werden kann. Eine Kontrolle der Eltern wird dadurch erschwert und unterlaufen.

Braune Gruppierungen spielen mit dem Reiz des Verbotenen, welches Jugendliche fasziniert. Musik dient hier als Köder. Webseiten, die diese Art von Musik vertreiben, sind meist mit Seiten rechtspopulistischer Medien verlinkt, um bisher passive unpolitische Hörer ideologisch zu schulen.
Beispiele für Webseiten welche rechte Musik feilbieten:
http://www.diehardrecords.net
http://www.aufmarsch.de/
http://www.viking-rock.de/

IGM; DJO
Corinna, Hasan u.a.



Es ist ja bekannt , dass die rechte Szene sich seit Bestehen des Internets auf Seiten im World Wide Web präsentiert.

Auf diesen Seiten gibt es sogenannte webbasierte Diskussionsforen. Daneben gibt es Newsgroups (seit 1979), die für die Öffentlichkeit einsehbar sind. Im Falle von illegalen Machenschaften können die Betreiber der jeweiligen Seite über Whois-Datenbanken, die User aufgrund der IP-Adressen ausfindig gemacht werden.

Seit 1988 gibt es das Internet Relay-Chat (IRC). Auch dieses wird von den Neo-Nazis genutzt, um sich in Echtzeit über Treffpunkte und Veranstalltungen gegenseitig zu informieren, da es hier möglich ist im Underground zu chatten (nicht sichtbar für alle User).

Für interessierte gibt es noch einige webbasierte Diskussionsforen unter der folgenden Internetseite:
www.burks.de/nazis.html. Auf dieser Seite stehen diese dann unter: 11. Diskussionsforen

Wünsche noch viel Spaß beim diskutieren.

Am 22. und 23. November veranstaltete die DGB-Jugend in Bayern ein Forum Rechtsextremismus, zusammen mit der Deutschen Jugend in Europa, Landesverband Bayern (abgekürzt: DJO). Das Seminar fand in der Jugendbildungsstätte der IG Metall am Schliersee statt. Ich hatte das Vergnügen, der Referent zu sein. Zwei Tage Rechtsextremismus im Internet...

Und wie es sich gehört: Tischtennis, Billard und andere freizeitbedingte Aktionen bis zum Abwinken. Nicht zu vergessen die hervorragende Küche.


Man lernte viel Neues, zum Beispiel, dass das Internet mehr ist als nur das World Wide Web. Was dazu führte, dass sich die Lehrlinge am Abend der ersten Tages um vier Rechner im Computerraum versammelten und - ganz ohne pädagogisch wertvolle Anleitung - einen IRC-Channel der braunen "Kameraden" virtuell stürmten, bis der Neonazi-Betrieber bzw. Moderator genervt die IP-Adressen sperrte. Der Dozent (ich) stand derweil im Hintergrund und lachte sich schlapp.

Die TeilnehmerInnen durften Eindrücke, Notizen und Wissenswertes in mein Forum schreiben, ganz wie sie wollten. Links das Ergebnis: zwei "Gastkolumnen" von Lehrlingen der IG Metall in Bayern und der Deutschen Jugend in Europa.

27.11.2003
© BurkS