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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln

BeitragVerfasst am: 07.06.2003, 00:34 Antworten mit ZitatNach oben

Heute muss ich die Konkret, deren Rubrik kunst gewerbe und den Kollegen Gerhard Henschel loben. Es gehöre zum guten Ton, schreibt Henschel unter der aufmerksamkeitstätigen Überschrift "Viel zu wenig Gummibärchen", dass die Autorinnen und Autorinnen wissenschaftlicher Werke allen möglichen Leuten dankten: Geldgebern und Bibliothekaren, "Sexualpartnern, Kindern und sogar Haustieren." In einer "Schleimblütenauslese der letzten Jahre" hat mein Buch Im Griff der rechten Szene die Ehre erwähnt zu werden.

Und das ist auch gut so. Im Gegensatz zur Website burks.de, die nur auf ca. eine Million Hits alias knapp 40000 Leser pro Monat kommt, hat die Konkret natürlich viel mehr Publikum und unvergleichlich grösseren gesellschaftlichen Einfluss, zumal im Sog der genialen Diktion Hermann L. Gremlizas auch Autoren zu Ruhm und Ehre gelangen, die sonst der Spielklasse der sich irrig "Schriftsteller" nennenden Brötchentütenbedrucker wie Lutz Rathenow zuzuordnen wären, und sei es als abschreckendes Beispiel. Ausserdem nimmt in Deutschland niemand etwas ernst, das online publiziert wurde, selbst wenn es des Nobelpreises verdächtig und würdig wäre und zwei Milliarden Menschen erreichte, denn hierzulande finden Revolutionen - das Internet gehört in eine Reihe mit 1524, 1848, 1918 - nie oder nur als Farce statt.

Doch ich schweife ab. Hier also der vom Kollegen Henschel liebenswürdigerweise einem Massenpublikum vorgestellte Text - aus der Danksagung des wissenschaftlichen Werkes Im Griff der rechten Szene:

Auch sollten einige nicht vergessen werden, die, ohne zu wissen, welchen Themas sich der Autor angenommen hatte, die Recherche mit kleinen Gesten erleichterten: Der Nachtportier eines Hotels in Quedlinburg, der, mit einer großen Taschenlampe bewaffnet, um drei Uhr in der Nacht auf dem Markt - einer Fußgängerzone - patrouillierte, um dem per Handy angekündigten Autor, der sich mit seinem Wagen in den Gassen der Altstadt hoffnungslos verirrt hatte und immer wieder in der falschen Sackgasse auftauchte, vergeblich Lichtzeichen zu geben, und der zuletzt beherzt einen eisernen Poller aus dem Pflaster zog, um einen Weg durch die für Autos streng verbotene Zone zu ermöglichen. Und auch der Tankwart aus Schwedt, der dem Autor, der eine vermeintlich katastrophale Panne hatte, ein Ersatzteil einer anderen Automarke für 1,98 Mark verkaufte und augenzwinkernd meinte, jetzt fahre der Wagen bestimmt erheblich besser, was zutraf.

Da fällt mir etwas ein - die Danksagung für mein ersten Buch "Unter Männern", das 1988 erschien und schon dem Vergessen anheimfiel. Geschützt durch eine hastig erstandene Staubmaske, habe ich noch ein vergilbtes und bücherwurmzerfressenes Exemplar entdeckt - unter einer meterdicken Staubschicht in einem Keller irgendwo in Kreuzberg. Mit zitternden Fingern und tränenden Auges lese ich dort:

Danksagung:[...] Monika für ihr tänzerisches und schauspielerisches Talent und ihre Anregungen, die Schleimigkeit des Seins betreffend, Beate, ohne die ich zweifellos bei mehreren Gelegenheiten Amok gelaufen wäre, [...] meiner Wohngemeinschaft für starke Nerven, Bettina für den Stein im Brett und den Schlussakkord...

Die Frage ist natürlich: was soll das bedeuten? Leider, liebe wohlwollende Leserin und geneigter Leser, kann das Rätsel um die Schleimigkeit des Seins hier und jetzt nicht gelüftet werden, nicht zuletzt wegen der Hacker-Ethik, die ich mir hiermit zu eigen mache: öffentliche Daten nützen, private schützen! Aber ich danke gerührt der gewohnt messerscharf und investigativ formulierenden Konkret, dass ich mich jetzt - ich wähle willkürlich aus - an eine Nacht im Juni erinnere, irgendwann vor langer Zeit, es muss 1988 in Hamburg gewesen sein, bevor sie wieder im Dunkel der Vergangenheit versinkt...

07.06.2003
© BurkS
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