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 Renate Schmidt, das ist igitt! Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln

BeitragVerfasst am: 22.05.2003, 00:15 Antworten mit ZitatNach oben

Was machen eigentlich die Bürger von Schilda? Hecken sie Schildbürgerstreiche aus? Nein, sie haben endlich einen gut bezahlten Job: sie schreiben im Kollektiv die Presseerklärungen der Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen, Jugend und andere gesellschaftliche Splittergruppen. Folgende Textbausteine kommen dabei zum Einsatz: "Die Nazis", "werden immer besser", "machen immer öfter", "Sorge", "jugendschutz.net".

Natürlich ist die aktuelle Verlautbarung1, die brauen Bösen und das Internet betreffend, frei erfunden bzw. von den Mainzer Jugendschutzwarten übernommen, die eine beliebige Meldung der letzten Jahre zum Thema wiederaufbereitet haben, um in den Augen der staunenden Öffentlichkeit nicht als überflüssig und abwickelbar dazustehen.

"Die Tendenz ist Besorgnis erregend: Websites mit rechtsextremem Inhalt werden attraktiver gestaltet und professioneller." Aufregend und schlagzeilenverdächtig wäre das Gegenteil: Nazis werden immer doofer und unprofessioneller. Um harte Fakten beizubringen: Die Software für Content Management Systeme wird immer besser und professioneller. Deshalb haben immer blödere Nazis trotzdem Websites, die Jugendschutzwarte immer öfter zum Gebrauch von Komparativen animiert (Nazis: höher, schneller, weiter, besser.)

"Rechtsextreme appellieren auf ihren Websites mit emotional aufheizender Argumentation geschickt an die Gefühle und Zukunftsängste von jungen Menschen." Nein, tun sie nicht. Und schon gar nicht geschickt oder gar mit gefühlsmässig aufheizenden kühl argumentierenden Worten. In Wahrheit verbreiten Nazis den immer denselben kackbraunen Mist, den der Gröfaz schon vor 70 Jahren von sich gab. "Gleichzeitig bieten sie verführungskräftige, einfach gestrickte Lösungsmodelle aus rechtsextremer Sicht". Schon wieder verkehrt. Dito. Aber man könnte fast vermuten, die Jugendschutzwarte aus Mainz seien selbst empfänglich für diese einfach gestrickten Lösungsmodelle, da eine klammheimliche Faszination zwischen den Zeilen hervorscheint

"Bedenklich ist außerdem, dass sich Rechtsextreme zunehmend über das Internet koordinieren." Verehrte Frau Ministerin Renate Schmidt alias BürgerInnen von Schilda in der Presseabteilung: Da ist ein Textbaustein hineingerutscht, dessen Verfallsdatum schon seit zehn Jahren abgelaufen ist. In Wahrheit heisst der - vom Verfassungsschutz 85fach recycelte - Satz, der hier hätte stehen müssen: Nazis nutzen das Internet immer öfter. Der wohlwollende Leser und die geneigte Leserin sollen dann erschrecken, besorgt dreinschauen und mehr Geld für die Zensurmassnahmen der Jugendschutzwarte lockermachen."Wir beobachten rechtsextreme Internetseiten und ihre Anbieter sehr genau..." Danke, Frau Schmidt! Das erklärt die hohen Zugriffszahlen auf www.burks.de/nazis.html. Und bitte beachten Sie die Ergonomie, während Ihre MitarbeiterInnen unentwegt auf den Monitor starren!

"...und lassen die Websites wo immer möglich aus dem Internet entfernen." Nun gut, man sollte nicht über jeden weissen Schimmel mäkeln. Ich befürchtete schon, bei der bis jetzt zu beobachtenden schöpferischen Eigenhöhe des Pressetextes Botschaften lesen zu müssen wie: Wir entfernen Homepages sowohl aus dem Usenet als auch aus dem IRC. Aber warum - so die medienmetatheoretische Frage - lassen Sie die bösen Weltnetzseiten nicht einfach drin im Internet - als pädagogisch wertvolles, weil abschreckendes Beispiel?

"Das Internet bietet Rechtsextremisten ein Forum für Austausch und Agitation." Wer hätte das vermutet! Haben Sie, verehrte Frau Ministerin, schon mal daran gedacht, diese frappierende Tatsache dem Herrn Otto Schily zu melden, damit der weitere Maßnahmen durchführt und das Böse endlich verbietet? "Viele rechtsextreme Websites greifen aktuelle Probleme auf - ganz wie die Pressemeldungen der Bundesministerin. Das wirft wiederum Fragen auf.

Nun aber die investigative Recherche, für die dieses kleine Familienforum berühmt ist. Die Top-jugendschützende Nachricht: "Im Rahmen des entimon-Projektes hat [url]jugendschutz.net[/url] im September 2002 einen internationalen Verbund gegen Rassismus im Internet mitbegründet. Das International Network Against Cyber-Hate (INACH - www.inach.net) vernetzt antirassistische Organisationen aus Europa." Wie die Screenshots zeigen, haben die vorgeblichen Anti-Hass-Netzarbeiter noch ein paar Probleme mit HTML, und so viel vernetzt ist auch nicht. Die doch sehr kühne These, die "Meldestelle" sei vergleichbar mit dem Simon Wiesenthal Center oder der Anti Defamation Liga, entpuppt sich schnell als fast hochstaplerische Aussage, da die betreffenden Organisationen von derart dubiosen Gruppen alias "Meldestellen", die sich ungefragt an sie heranschleimen, gar nicht viel wissen wollen.

Vorgeblich "antirassistisch" deshalb, weil auch die so genannte Aktion Kinder des Holocaust weder eine Aktion ist, sondern das Ein-Mann-Unternehmen des Psychiatrie-Pflegers Samuel Althof - über den schon das Nötige geschrieben worden ist2 - noch etwas mit dem Holocaust zu tun hat. Althof ist bekanntlich ein eifriger Befürworter von Zensur, somit politisch am rechten Rand anzusiedeln wie die Jugendschutzwarte aus Mainz. Dazu passt, dass der Domaininhaber der INACH die Magenta Foundation in Amsterdam ist, die wiederum, wie auch die Jugendschutzwarte, eine Meldestelle (www.meldpunt.nl, Meldpunt Discriminatie Internet) betreibt, die wiederum durch Zensurversuche gegen Indymedia Niederlande3 unangenehm auffiel, was wiederum wohl nicht zufälllig dem Vorgehen Samuel Althofs gegen Indymedia Schweiz ähnelt4, was wiederum die Redensart bestätigt: Gleich zu gleich gesellt sich gern. Warum sich aber Renate Schmidt zu diesen dubiosen Figuren gesellt - igitt! - und warum sie die BürgerInnen von Schilda in ihrer Pressestelle beschäftigt, um dort heisse Luft zu verbreiten, wird eine ähnlich ungelöste Frage bleiben wie die, warum die Schildenser vergassen, Fenster in ihr Rathaus zu bauen.

1) www.bmfsfj.de/dokumente/Pressemitteilung/ix_92138_4751.htm
2) www.burks.de/artikel/bruecke.html
3) [url]indymedia.nl/nl/2002/10/6738.shtml[/url]
4) [url]your.trash.net/pipermail/siug-discuss/2002-February/002133.html[/url]

22.05.2003
© BurkS

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