 Wie fühlt man sich denn so im Bombenhagel? Nehmen wir mal an, Sie wären eine Jugendschützerin. Am besten so eine, die beim Stichwort "Counterstrike" einen Anfall bekommt. Bitte schalten sie CNN ein und glotzen Sie drei Stunden TV. Und jetzt? Wie wirkt das? Ich sage es ihnen: sie haben Angst und fühlen sich ohnmächtig. Richtig. Und was lehrt uns das?
Sie haben soeben die Ergebnisse der neueren Medienforschung bestätigt. Wer mit Gewalt in Medien konfrontiert wird, reagiert nicht gewalttätig, sondern fürchtet sich. Geschenkt, werden Sie antworten, das weiß doch jeder. Mag sein, aber es gibt eine Bevölkerungsgruppe, die das anders sieht: die JugendschützerInnen. Hören wir zum Beispiel die Familienministerin1:
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| Solche kriegsverherrlichenden Computerspiele wie C&C Generals, die den Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen wehrlose Menschen zum Ziel erhoben haben, sind grundsätzlich verabscheuenswert. Sie treten die Menschenwürde mit Füßen und gehören auf keinen Fall in die Hände von Kindern und Jugendlichen. |
 Man darf vermuten, dass der US-Verteidigungsminister in seiner Jugend zu viele gewaltverherrlichende Computerspiele gesehen hat. Anders lässt sich nicht erklären, dass er die rein strategischen Ziele der Weltmacht USA im Irak2 mit der dreisten Lüge rechtfertigt, ihm gehe es, indem er Bagdad bombardieren und unschuldige Menschen abschlachten lässt, um Demokratie und Freiheit. Er derart gestörtes Hirn lässt auch auf exzessiven Konsum von Gewaltvideos schliessen.
Und der Präsident der USA, der trockene Alkoholiker und bigotte religiöse Fanatiker Schorsch Dabbelju Bush, sagt unverblümt: "Ich bete und lese täglich in der Bibel. Mein Glauben gibt mir Kraft." Das erklärt vieles. Offenbar neigen Menschen, die so genannte Heilige Schriften lesen und meinen, sie würden mit höheren Wesen kommunizieren, nicht nur zu paranoiden Wahnvorstellungen, sondern sie überziehen, wenn man ihnen Macht dazu verleiht, gern andere Länder mit Krieg und Bombenhagel. Eine andere Erklärung gibt es nicht. Denn rein theoretisch enthält die Lehre, die die Verehrung dieses speziellen höheren Wesen regelt, Vorschriften, die, wenn ich nicht irre, bindend sind. "Du sollst nicht töten" heisst eine davon.
Es scheint also dringend geboten, gewaltverherrlichende Medien, insbesondere Schriften wie die "Bibel" - die nachweislich die Gewaltschwelle senkt und die moralischen Werte verfallen lässt, nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen geraten zu lassen.
Machen Sie einfach ein Experiment mit ihrer Familie, falls die aus mehr als zwei Personen besteht. Eine Person bekommt TV-Verbot und muss jeden Tag drei Stunden so genannte "gewaltverherrlichende" Computerspiele spielen. "C&C Generals" (www.ccgenerals.com/) wäre ein guter Anfang. Das andere Familienmitglied muss genau so lang jeden Tag Kriegsberichterstattung über den Irak ansehen, und zwangweise auch noch dem Propaganda-Gesülze von Schorsch Dabbelju Bush und Donald Rumsfeld lauschen.
Ich kann ihnen sagen, was passiert. Ich sehe das an mir selbst. Computerspiele entspannen. TV jedoch macht gewaltbereit. Ich habe heute nur zwei Stunden CNN gesehen. Und wenn Bush und Rumsfeld auf die verwegene Idee kämen, meine Wohnung zu betreten, ich würde ihnen in die zynische Fresse schlagen.
1) www.bmfsfj.de/dokumente/Pressemitteilung/ix_91621.htm
2) vgl. Le Monde diplomatique, 14.3.2003 - www.monde-diplomatique.de/pm/2003/03/14.mondeText1.artikel,a0006.idx,0
22.03.2003
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