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Ich muss verschämt gestehen, dass ich die drei Autorenaus dem angelsächsischen Sprachraum, deren Werke ich heute präsentiere, gar nicht kannte. Schande über mich! Das wäre so, als kennte man Joyce Carol Oates nicht (für mich eine Anwärterin für den Literatur-Nobelpreis) oder hätte noch nie ein Buch von Steinbeck gelesen.
Jeremy Seal: "Das Wrack" bei Klett-Cotta (349 Seiten)
"Auf einem kleinen Seefahrerfriedhof in Cornwall entdeckt Jeremy Seal eine merkwürdige Holzskulptur. Sie muß einst die Galionsfigur eines Schiffes gewesen sein. Unweit davon stößt er tatsächlich auf ein verwittertes Brettmit der Inschrift "Caledonia". Seine Neugier ist geweckt. Im Kirchenarchiv findet er weitere Spuren, doch allmählich kommt ihm ein Verdacht: Sind die Aufzeichnungen tatsächlich echt? Denn es gibt Hinweise darauf, dass einer der Matrosen den Untergang des Schiffes überlebt hat. Und dann ist da noch etwas. In alten Erzählungen wird immer wieder angedeutet, daß die Küstenbewohner, um ihre kargen Einkommen aufzubessern, durchaus nachgeholfen haben, wenn ein Schiff in Seenot geriet ... Jeremy Seal löst mit detektivischem Spürsinn, der einem Sherlock Holmes zur Ehre gereicht hätte, das Geheimnis dieses Schiffes, findet heraus, daß ein Todesfall an Bord die tragische Ursache des Untergangs war, und er spürt sogar eine damals abgeschickte Flaschenpost auf, die an Land gespült wurde, während er noch recherchierte."Einen Erzähler par excellence" nennt ihn das Wall Street Journal, einen Reiseschriftsteller mit dem Zeug zum Romancier."
Auch wer sich für Schiffe und Seefahrt überhaupt nicht interessiert: absolut empfehlenswert! seal schreibt wie ein Journalist, das Buch ist eher eine Reportage mit Einsprengseln des Who Dunnit.
Scott Turow: "Das Gif der Gewissheit (Blessing, 540 S.):
"Scott Turow, Jahrgang 1949, ist Partner einer großen Anwaltssozietät in Chicago. Seine vielfach preisgekrönten Romane "Aus Mangel an Beweisen", "Die Bürde der Wahrheit", "So wahr mir Geld helfe" und "Das Gesetz der Väter" wurden alle internationale Buch- und Filmerfolge. In seinem Roman "Das Gift der Gewissheit" (Blessing 2003) und anderen Veröffentlichungen stellte er die Todesstrafe und das gesamte amerikanische Justizsystem infrage und bewirkte drastische Veränderungen. Turow lebt mit seiner Frau und drei Kindern bei Chicago."
Romane aus dem Anwaltsmilieu find eich normalerweise nicht interessant, genausowenig wie Arztromane. Turow jedoch ist anders: Der Plot, an sich schon spannend genug, dient nur als Folie für ein Sittenbild - Charakterstudien vom Feinsten. Die zwei Frauen und Männer, um die sich die Story rankt und die über Jahre hinweg auf unterschiedliche Weise miteinander verbandelt sind, stehen für Fragen der Moral und des Gewissens. Das gilt sogar für die Sex-Szenen, die im Gegensatz zu fast allen Büchern dieses Genres realistisch sind und nicht nur l´art pour l´art.
Ganz gegen meine Gewohntheit habe ich das Buch verschlungen; ich konnte es nicht mehr weglegen. Ih werde es vermutlich bald noch einmal lesen. Ich kann der Rezension nur beipflichten: "Turows mitreißende Inszenierung dieses Prozesses vermittelt jenseits von Hollywood-Heroismus und Schwarz-Weiß-Malerei, wie morsch das Justizsystem ist, das über Leben und Tod von Menschen entscheidet, und wie schwierig es für alle Beteiligten ist, sich mit ihren Emotionen auseinander zu setzen. Selbstzweifel, Reue und Verbitterung sind seinen Figuren ebenso eigen wie guter Glaube, Ehrgeiz und Hoffnung. Ein spannendes Courtroom-Drama, das schließlich nur die eine Gewissheit postuliert: Der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Absichten."
Richard Powers: "Der Klang der Zeit" (The Time of Our Singing, S. Fischer, 765 S.):
Wer mehr dazu wissen will, lese ein paar Rezensionen. Ich bin erst auf Seite 261. Vielleicht sollte man vorher noch "Dr. Faustus" von Thomas Mann lesen, um sich mental einzustimmen. So viel nur: "Fast achthundert Seiten hat dieses Buch, und keine Seite ist zu viel." Eines der besten Bücher, das ich jemals gelesen habe - und ich habe viele Bücher gelesen. | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 03.11.2007 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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