Gestern schockierte uns eine Pressemeldung zum Thema Sex. Zwei SPD-Landstagsabgeordnete wollen, dass die Ehefrauen von CDU-Politikern einen Tag in den Sex-Streik treten, um gegen den Irak-Krieg zu protestieren. Die Damen heissen passenderweise Johanna Werner-Muggendorfer www.werner-muggendorfer.de und Monica Lochner-Fischer www.lochner-fischer.de

Die gute Nachricht: wir können unsere humanistische Bildung upgraden oder auch recyclen, je nach Biografie des wohlwollenden Lesers und der geneigten Leserin. Der Sex-Streik ist keine feministische Erfindung, sondern die des griechischen Dichters Aristophanes. Der schrieb die Komödie "Lysistrata" www.soederblom.de/archiv/laien/lysistrata/, die seitdem als Paradebeispiel für Frauen gilt, die nicht "Vögeln gegen den Krieg" propagieren, sondern das Gegenteil.

Die schlechte Nachricht: es drängen sich spontan zwei Fragen auf. JederMann weiß aus Erfahrung, dass Sex entspannt. Nach aristotelischer Logik heisst das: Kein Sex entspannt nicht. Kein Sex macht aggressiv. Und weil Männer aggressiv sind, würde die EMMA sagen, ziehen sie in den Krieg. Jetzt erkläre mir bitte jemand die Logik, die hinter der Überschrift der aktuellen Frauenaktion steht: "Sex-Streik soll Unionsmänner friedfertig machen." Ich versteh's einfach nicht.

Ich habe da mal noch 'ne Frage. Man kennt den Sinnspruch: Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche. Und gerade die CDU hat mit Schwulen Probleme. Norbert Geis von der CSU [url]de.indymedia.org/2002/02/15106.shtml[/url] hat sogar sein politisches Leben dem Kampf gegen bestimmte Sexualpraktiken geweiht. Der Doktor sagt: Norbert hat da ein Problem. Der Doktor sagt auch: Norbert will gar nicht mit seiner Frau, der rennt doch immer hinter Männern hinterher.

Was also, wenn die heilige Johanna Werner-Muggendorfer und Monica Lochern-Fischer ins Leere laufen, gar nicht gemerkt haben, dass die Männer sowieso nicht wollen, und wer garantiert uns, dass die CDU-Männer nicht froh sind, wenn sie mal ein paar Tage frei haben? Sex-Streik könnte ganz altgriechisch bedeuten, dass hier Eulen nach Athen getragen werden.

Aber die Antwort darauf können Männer nicht geben. Das müssen Frauen tun. Also fragen wir am besten dort nach, wo über den "weiblichen Orgasmus und männliche Statistiken" diskutiert wird: www.emma.de/forum/forum.php Und dort findet sich auch ein Mann, der die ultimative Forderung auf Lager hat, wie mit Frauen, die zu viele Namen tragen, zu verfahren sei, und den die hiesigen Forums-Mitglieder (!) sicher alle kennen werden: