Unter führenden Klassenkampfkommentierenden

Lautsprecher des Kapitals

Der Wanderpokal Lautsprecher des Kapitals geht heute an Gregor Thüsing, „Deutschlands führender Arbeitsrechtler“, und seinen Kommentar in der bürgerlichen Presse Welt, was der Staat jetzt tun müsse gegen vielen Streiks.

Nein, nicht erschießen. „In Deutschland haben wir die unbefriedigende Situation, dass wir kein Arbeitskampfgesetz haben. (…) Das Bundesarbeitsgericht hat schon vor vielen Jahren betont, der Streik sei eine scharfe Waffe, von der nicht leichtfertig Gebrauch gemacht werden sollte.“

Ach ja? Den Klassenkampf einfach verbieten oder ihn nur dann erlauben, wenn er der herrschenden Klasse gefällt? So weit kommt’s noch…

Um zu erinnern: „Der Wanderpokal “Lautsprecher des Kapitals” geht an Journalisten und verwandte Berufe, die sich die Propaganda der Kapitalisten unkritisch zu eigen machen, die deren Neusprech und und Propaganda-Worthülsen übernehmen, die in Populär-Okonomie dilettieren, ohne jemals ein Buch über den tenzenziellen tendenziellen Fall der Profitrate oder die Theorie des Werts gelesen zu haben. Kurzum: die ihren Beruf nicht nur verfehlt habe, sondern auch noch dummschwätzen und sich als Lobbyist missbrauchen lassen, freiwillig oder aus Dummheit und/oder Ignoranz.“




Wohlstand für alle!

Der Wanderpokal Lautsprecher des Kapitals geht heute an Daniel Eckert und Holger Zschäpitz von Welt online für den wunderbaren Satz:

Das wilde Hin und Her droht einen Kerngedanken der Wirtschaftswissenschaften auf den Kopf zu stellen, nämlich dass der Kapitalmarkt effizient ist und den Wohlstand der gesamten Gesellschaft mehrt.

Was haben wir gelacht.

Um zu erinnern: „Der Wanderpokal “Lautsprecher des Kapitals” geht an Journalisten, die (…) sich die Propaganda der Kapitalisten unkritisch zu eigen machen, die deren Neusprech und und Propaganda-Worthülsen übernehmen, die in Populär-Okonomie dilettieren, ohne jemals ein Buch über den tenzenziellen tendenziellen Fall der Profitrate oder die Theorie des Werts gelesen zu haben. Kurzum: die ihren Beruf nicht nur verfehlt habe, sondern auch noch dummschwätzen und sich als Lobbyist missbrauchen lassen, freiwillig oder aus Dummheit und/oder Ignoranz.“




Vorsicht vor der Massenepidemie-Marktwirtschaft!

Der Wanderpokal Lautsprecher des Kapitals geht heute an Michael Sauga („studierte Volkwirtschaft“) von Spiegel online für seinen saudämlichen Artikel (Paywall) mit der noch saudämlicheren stabreimenden Überschrift: „Vorsicht vor der Pandemie-Planwirtschaft!“

Die Angst des „Volks“wirtschaftlers vor dem Plan? Was ist eigentlich das Gegenteil? Das niedere Wesen „Markt“, das nach Ansicht der Gläubigen wie eine Art kollektive Schwarmintelligenz reagiert, analog der Maschinenzivilisation in Stanislaw Lems „Der Unbesiegbare“, mit dem totalen Endsieg, dass alle reich und glücklich werden im Kapitalismus?

Man merkt die Absicht und ist verstimmt. Ein ähnlich Gesinnter – natürlich von der FDP – bramarbasiert vor sich hin, dass eine Revolution der Mittelschicht zu befürchten sei. Wir wissen doch: Wenn die Mittelschicht sich radikalisiert, dann nie nach links, sondern in Deutschland immer hin zum zum Faschismus oder einer aktualisierten Form der Klassenherrschaft.

Um zu erinnern: „Der Wanderpokal “Lautsprecher des Kapitals” geht an Journalisten, die (…) sich die Propaganda der Kapitalisten unkritisch zu eigen machen, die deren Neusprech und und Propaganda-Worthülsen übernehmen, die in Populär-Okonomie dilettieren, ohne jemals ein Buch über den tenzenziellen tendenziellen Fall der Profitrate oder die Theorie des Werts gelesen zu haben. Kurzum: die ihren Beruf nicht nur verfehlt habe, sonder auch noch dummschwätzen und sich als Lobbyist missbrauchen lassen, freiwillig oder aus Dummheit und/oder Ignoranz.“




Alle Reaktionäre sind Papiertiger!

Der Wanderpokal Lautsprecher des Kapitals geht heute an Henrik Müller von Spiegel online für seinen saudämlichen Artikel über die Volksrepublik China. („Promovierter Volkswirt“ – da weiß man, was man bekommt.)

„Wieso feiert China nicht seine Öffnung, sondern seinen Weg in die Knechtschaft?“ Guckst du ausnahmsweise das deutsche Wikipedia: „Mit der Volksrepublik erlebte China zum ersten Mal im 20. Jahrhundert Stabilität und Frieden.“

By the way: Herzlichen Glückwunsch! (Wo ist die deutsche Ausgabe geblieben?)




Grüne Marktwirtschaft

„Wir brauchen grüne Marktwirtschaft, keinen grünen Staatskapitalismus.“ Der Staat sollte investieren, nicht wirtschaften. Sagte laut Quelle der stellvertretende SPD-Fraktionschef Karl Lauterbach, „der sich auch um den Parteivorsitz bewirbt“.

Ein Lautsprecher der Kapitals par excellence und eine Pappnase dazu. Ceterum censeo: Wer hat uns verraten?




Unter Gelderfindern [Update]

Geld

Gavy Weber veröffentlichte am 24.06.2019 auf Telepolis: „Die Bundesbank unter Jens Weidmann, der EZB-Chef werden will, hat mit dem Wertpapierkaufprogramm der EZB die Monsanto-Übernahme mit finanziert“.

Darauf Ingo Arzt in der Tageszeitung: „Das Magazin „Telepolis“ von „heise.de“ behauptet, der Bayer-Konzern habe für den Monsanto-Kauf Zuschüsse aus Steuermitteln bekommen. Das ist falsch.“

Die Antwort Gaby Webers am 27.06. auf Telepolis: „Taz-Redakteur: Sprachrohr von EZB und Bundesbank?“

Dazu gibt es noch ein Video: „Wie Monsanto seine Risiken auf Bayer abwälzte“.

Einer muss recht haben. Aber wer?

Die Taz argumentiert: Der vielgeklickte Telepolis-Artikel unterliegt zwei Denkfehlern: Erstens, die Bundesbank verfüge über Steuergelder. Und zweitens, dass die Geldpolitik von Notenbanken so etwas wie Subventionierung ist. Ist es nicht. (…) Auf gar keinen Fall handelt es sich bei den Bundesbank-Krediten aber um Steuergelder. Wenn die Bundesbank die Anleihen kauft, erschafft sie Geld aus dem Nichts. Klick. Was Zentralbanken halt so machen So auch EZB-Sprecher William Lelieveldt (laut Gaby Weber): „Weder die EZB noch andere Zentralbanken finanzieren sich mit Steuergeldern, sondern erfinden („create“) Geld, das sie verleihen.“

Gaby Weber: Die beim Kauf der Bayer-Anleihen verwendeten Gelder sind öffentliche Finanzmittel, für die der Steuerzahler haftet.

Natürlich, wer sonst?

Kann die EZB Geld „erfinden“ (Neusprech: schöpfen)? Vgl. dazu einen ewig langen, fast lustigen Artikel der FAZ: „Wenn Banken Geld schöpfen, bedeutet das normalerweise, dass sie Kredite vergeben.“ Eben – die EZB druckt kein Geld und erfindet auch kein Geld „aus dem Nichts“ – wie die Taz meint.

Die EZB reguliert die Geldmenge der Mitgliedstaaten der EU. Sie darf nationale Haushalte aber nicht direkt finanzieren. Sie umgeht dieses Verbot (und gibt das offen zu), indem sie seit 2007 Staatsanleihen aufkauft und indirekt über die Zinsen die Kosten des Geldes manipuliert. Die EZB kauft auch direkt Schuldscheine von Unternehmen und stützt so das Großkapital. Der Spiegel schreibt: „Verlierer der EZB-Politik könnten wieder einmal die Steuerzahler sein. Denn für das Anleihenkaufprogramm haften auch die nationalen Notenbanken entsprechend ihres Anteils am Kapital der EZB. Im Fall der Bundesbank sind das 27 Prozent.“

Noch Fragen? By the way: Wer Gendersternchen benutzt, ist offenbar auch Lautsprecher der Kapitals, jedenfalls bei der Taz.

[Update] Stellungnahme von EZB und Bundesbank zum Artikel „Kauf von Monsanto mit Steuergeldern finanziert“ (…) Die Bundesbank kauft die Unternehmensanleihen am Markt mit Zentralbankgeld, also keinesfalls mit Steuergeldern.“

Har har. Jetzt müsste man nur noch wissen, woher das „Zentralbankgeld“ herkommt. Vielleich fliegt das denen zu.




Lautsprecher des Kapitals

Der Wanderpokal „Lautsprecher des Kapitals“ geht heute an Thomas Mayer wegen seines Artikels auf Welt online: „Die Marktwirtschaft ist unbehaglich, aber unschlagbar“. Mayer war „Chefvolkswirt“ (ich glaube nicht, dass es diesen Titel gab) der Deutschen Bank.




Bepreiste Lautsprecher des Kapitals

lautsprecher des Kapitals

Es machte keinen Unterschied, wenn da mehr Frauen stünden. Ich erwarte auch, dass irgendwo der Textbaustein hochkarätig vorkommt – und siehe, es ist so. Alle sehen so aus, wie man es erwartet. Ist das nicht hochnotpeinlich?

Remember: Der Wanderpokal „Lautsprecher des Kapitals“ geht an Journalisten, die nichts davon beherzigen, die sich die Propaganda der Kapitalisten unkritisch zu eigen machen, die deren Neusprech und und Propaganda-Worthülsen übernehmen, die in Populär-Okonomie dilettieren, ohne jemals ein Buch über den tenzenziellen Fall der Profitrate oder die Theorie des Wert gelesen zu haben. Kurzum: die ihren Beruf nicht nur verfehlt haben, sondern auch noch dummschwätzen und sich als Lobbyist missbrauchen lassen, freiwillig oder aus Dummheit und/oder Ignoranz.

Das mag arrogant klingen und im Einzelfall ungerecht, aber wer sich als so genannter kritischer Journalist (welcher Journalist nennt sich „unkritisch“?) bepreisen lässt und zudem von Vertretern des Kapitals, der spinnt und macht sich lächerlich.

Das schöne Wort fremdschämen wird übrigens unübersetzt in andere Sprachen übernommen.




Unter sozialdemokratischen Hofschranzen

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, Sozialdemokrat, ist eine Hofschranze des Kapitals. Er legte eine Regierungserklärung zur VW-Affäre vorab dem Konzern zur Prüfung vor.




Marktwirtschaftlich

streik

Nikolaus Piper will auf Sueddeutsche.de politische Strieks verbieten lassen.

Warum? Wikipedia hat mehr darüber: „Während des Volontariats entdeckte er sein Interesse an Wirtschaftsthemen und begann ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Freiburg, das er 1978 als Diplom-Volkswirt abschloss. (…) 1987 wechselte er zur Wochenzeitung Die Zeit nach Hamburg. Dort beobachtete er besonders den ökonomischen Zusammenbruch des sowjetischen Systems und den marktwirtschaftlichen Neuaufbau in Osteuropa.“

„Politische“ Streiks: „Von den 27 Staaten der Europäischen Union ist der politische Streik nur in England, Österreich und Deutschland illegalisiert. Ein Verbot ist indes nirgendwo festgeschrieben. Auch mit den Illegalisierungen von Beamtenstreiks, wilden Streiks, Blockaden, Boykotts, dem Streikverbot durch die christlichen Kirchen, der Einengung von Streikmöglichkeiten nur auf tarifvertraglich regelbare Ziele und den Einschränkungen bei Sympathiestreiks, sind Defizite in unserer politischen und wirtschaftlichen Demokratie verankert.“

Man könnte auch sagen: Nikolaus Piper ist ein Lautsprecher des Kapitals, was hiermit geschehen sei.

Ceterum censeo: Jeder Streik ist politisch. Wenn jemand der herrschenden Klasse das Recht zubilligen will, nach Gutdünken zu bestimmen, was „politisch“ ist und was nicht, um dann zu verbieten, dann weiß man, was man bekommt.




Irgendetwas ist hier faul und alle Ventile offen

Hans-Dieter Rieveler in Telepolis: „Ich habe sogar das Gefühl, dass irgendetwas faul sein muss an dieser ‚Willkommenskultur‘.“

Lesenswerte Analyse! Er erwähnt auch Wolfgang Clements Kommentar für das Handelsblatt:
Angesichts der Zuwanderung sei es wichtig, „alle Ventile zu öffnen. (…) Und nicht durch weitere Regulierungen – etwa der Zeitarbeit oder der Werkverträge oder ein Entgeltgleichstellungsgesetz – den Arbeitsmarkt weiter zu bürokratisieren. Es sollte wieder gelten: Jeder legale Arbeitsplatz ist zumutbar und besser als die Arbeitslosigkeit. Man darf vermuten: Die Mehrheit derer, die jetzt zu uns kommen, werden dies auch so sehen. Und andere müssen es lernen.“
Wer den letzten Satz als Drohung liest, hat richtig gelesen.

Das hat Clement wortgleich schon 2003 gefordert. Dafür wird ihn natürlich der Wanderpokal „Lautsprecher des Kapitals“ verliehen. Clement ist kein Journalist, aber schreibt als solcher.




Das Ministerium für Wahrheit informiert oder: Industrielle Reservearmee, reloaded

The Independent:
Germany’s economy will get a significant growth boost over the next few years because of the hundreds of thousands of refugees it is taking in, according to an economic analysis published today.

The research, released by Oxford Economics, suggests that an influx of a million people over the next three years would raise the country’s GDP by 0.6 per cent by 2020.

The economists said that as well as increasing economic growth, the influx of people could also reduce inflationary pressures – which would give the government more room for economic stimulus.“

Die Studie ist leider nicht online verfügbar.

Was die neuen Immigranten für das Kapital bedeuten, kann man sich schnell ausmalen. Sie sind nützlich für den Profit. Moral ist nur Gefühlsduselei und irrelevantes Feuilleton.

Heute fallen daher die Kategorien „Das Ministerium für Wahrheit informiert“ und „Lautsprecher des Kapitals“ zusammen. Der Kandidat ist einschlägig bekannt. Das Ministerium für Wahrheit, auch bekannt als Hans-Werner Sinn, informiert: „Lohnraub“ heisst jetzt „Lohnspreizung„.




Unter Auguren oder: Happy End für das Kapital

Der Wanderpokal „Lautsprecher des Kapitals“ geht heute an Arne Gottschalck und Lutz Reiche für den Artikel „Politik schafft Chancen auf weitere Kursgewinne“ (Spiegel online)

Vorläufiges Happy End also. Der Fokus ein wenig weg von Griechenland könnte nach Meinung mancher Börsianer sogar den Weg für weitere Kursgewinne freimachen. (…) Und glaubt man den Auguren, hält die jetzt anrollende Berichtssaison durchaus Positives parat.

Ich frage mich, was Journalisten antreibt, derart kritiklos und ohne Hintergrundinformationen das wiederzukäuen, was „die Börsianer“ denken und meinen? Das wäre mir peinlich.

Remember: Der Wanderpokal „Lautsprecher des Kapitals“ geht an Journalisten, die nichts davon beherzigen, die sich die Propaganda der Kapitalisten unkritisch zu eigen machen, die deren Neusprech und und Propaganda-Worthülsen übernehmen, die in Populär-Okonomie dilettieren, ohne jemals ein Buch über den tenzenziellen Fall der Profitrate oder die Theorie des Werts gelesen zu haben. Kurzum: die ihren Beruf nicht nur verfehlt haben, sondern auch noch dummschwätzen und sich als Lobbyist missbrauchen lassen, freiwillig oder aus Dummheit und/oder Ignoranz.




Und nun alle zusammen: Für das Wachstum!

Tancred's landing

Screenshot: Meine Gor-Sim Tancred’s Landing in Second Life, die mit dem Thema des Postings unten rein gar nichts zu tun hat.

Ich wollte eigentlich über das Gefasel der Frau Christine Lagarde etwas schreiben und über die Tatsache, dass sich Journalisten zu bloßen Pressesprechern von Lobbyisten und Pressure-Groups degradieren, wenn sie nur das unkritisch wiederkäuen, was ihnen in den Mund gelegt wird.

Ein Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte, ist wieder einmal Spiegel online: „‚Eine hartnäckig niedrige Inflation kann dem Wachstum schwer schaden‘, sagte die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) am Freitag in Paris. Auch trage sie dazu bei, dass die Schuldenlast noch schwerer wiege.“

Ja und? Ist das wahr oder nicht oder wisst ihr es nicht? Man hat den Eindruck, dass, fällt der Begriff „Wachstum“, sofort der Kopf zum Gebet abgenommen wird: Freier Markt(TM) unser, der du bist im Kapitalismus unser aller Gott usw..

Lagarde ist Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF). Bei Wikipedia lesen wir über den IWF und das Wachstum: „Dem IWF wird vorgeworfen, durch die an die Kreditvergabe geknüpften Bedingungen in vielen Ländern die bestehenden Sozialsysteme zu zerstören. Für Kritiker gelten ‚die geforderten Sparprogramme und Einschnitte in Sozialprogramme […] für die Menschen in Entwicklungsländern [als] unzumutbar und [seien zudem] für das Wachstum schädlich.'“

Aha?! Und? Können deutsche Journalisten vielleicht auch selbst denken? Nein? Quod erat demonstrandum.

Spiegel online schließt mit den „wunderbaren“ Worten: „Die französische Wirtschaft kämpft derzeit mit Wachstumsproblemen“. Leider kann ich nicht wirklich sagen, wer das verbrochen hat; ein Kandidat für den Wanderpokal „Lautsprecher des Kapitals“ wäre diese Person auf jeden Fall.

Pfui, das ist kein Journalismus, sondern schlicht ekelhaft.




Nach dem Kapital sehnen oder: Nach Ostland wollen wir reiten

Der Wanderpokal „Lautsprecher des Kapitals“ geht heute an das Wirtschaftsressort von Spiegel online für den typischen Satz: „Ostdeutschland sehnt sich nach Kapital“.

By the way: Es gibt eine „Ostbeauftragte“ der Bundesregierung? Müsste es nicht „Ostlandbeauftragte“ heißen oder „Beitrittsgebietsbeauftragte“?

Ostdeutschland sehnt sich nach einer kämpferischen und selbstbewussten Arbeiterklasse – wie zur Weimarer Zeit.

Remember: Der Wanderpokal „Lautsprecher des Kapitals“ geht an Journalisten, die nichts davon beherzigen, die sich die Propaganda der Kapitalisten unkritisch zu eigen machen, die deren Neusprech und und Propaganda-Worthülsen übernehmen, die in Populär-Okonomie dilettieren, ohne jemals ein Buch über den tenzenziellen Fall der Profitrate oder die Theorie des Werts gelesen zu haben. Kurzum: die ihren Beruf nicht nur verfehlt haben, sondern auch noch dummschwätzen und sich als Lobbyist missbrauchen lassen, freiwillig oder aus Dummheit und/oder Ignoranz.




Unter Wirtschaftsdenker

Stefan Kaiser in Spiegel online: „Wenn es um die Deutsche Bank geht, ist Karl Marx widerlegt. Der Philosoph und Wirtschaftsdenker hat den Lehrsatz aufgestellt, wonach das Kapital die Arbeit ausbeutet. Den Mehrwert, den die Mitarbeiter schaffen, verleiben sich die Konzerneigentümer ein. So mag es zu Zeiten der industriellen Revolution gewesen sein.“

Sogar die klassische bürgerliche Ökonomen würden hier mit dem Kopf schütteln. Für dieses sinnfreie Wirtschaftsnichtdenken bekommt Stefan Kaiser den Wanderpokal „Lautsprecher des Kapitals“. (Gelernter „Volkswirtschaftler“. Wen wundert’s.)




Kündigungsschutz lockern und neu gewonnene Glaubwürdigkeit an den Märkten

Leider muss ich heute den Wanderpokal „Lautsprecher des Kapitals“ schon wieder vergeben – an Stegan Schultz („studierte Medienkultur, Politik und Britische Literatur“), der in Spiegel online u.a. schreibt:

Denn dass sich Portugal jetzt (…) aus dem Würgegriff seiner Retter befreit, ist nur möglich, weil die Portugiesen nie allzu heftig revoltiert haben – obwohl gut ein Viertel der Bevölkerung durch die Reformen inzwischen am Rande der Armutsgrenze lebt. (…) Portugals Reformer haben in den vergangenen drei Jahren viel erreicht. Der Kündigungsschutz wurde gelockert. (…) Leichtfertig wird diese ihre neu gewonnene Glaubwürdigkeit an den Märkten wohl nicht aufs Spiel setzen.

Mit Verlaub: Wer so etwas schreibt, ist ein Lohnschreiber und Lobbyist des Kapitals und ein reaktionärer Dummschwätzer. Ich erspare mir, deutlicher zu werden.




Rasch und hart durchgreifen – darauf deuten die Märkte hin

Der Wanderpokal „Lautsprecher des kapitals“ wird heute an die Spiegel-Korrespondentin Ulrike Putz, Neu-Delhi, überreicht für folgende sinn- und merkbefreite Phrasensuppe:
Rasch und hart durchgreifen. Indische Wirtschaft schwächelte zuletzt deutlich. Das Wachstum. Als Grund nennen Analysten die schwache Nachfrage. Anleger auf der Flucht. Wachstum stark zurückgegangen, Darauf deuten die Märkte hin. Konjunkturzyklus seine Talsohle erreicht. Nachfrage generieren.

„Rasch und hart durchgreifen“ kommt natürlich in Deutschland immer gut an, auch wenn man nicht wei0, was gemeint ist. „Ob die indische Wirtschaft sich nach Jahren der Krise aufrappeln kann, ist letztlich eine Frage der Psychologie.“ Ach ja? Ich dachte immer, Volkswirtschaftler schauten nach dem Wetter und legten sich die Karten, um Wirtschaft zu erklären. Gut zu wissen.

Worum es wirlich geht bei den freiwilligen Lobbyisten des Kapitals, sagt dieser Satz:
Bis 1991 ein massives Reformpaket geschnürt wurde, war Indien ein Bevölkerungsriese mit quasi sozialistischem Wirtschaftsleben und engen Beziehungen zur Sowjetunion. Dank der Reformen erlebte es dann in den neunziger Jahren einen Wirtschaftsboom, Anerkennung, Einfluss und bald einen Platz unter den G20-Staaten einbrachte.

„Reformpaket“. So wie in der Ukraine, Afghanistan, dem Irak und Libyen. „Anerkennung, Einfluss und bald einen Platz unter den G20-Staaten“. Ach. Vermutlich auch eine psychologische Frage. Aber für wen? Indien hat doch ziemlich viele Einwohner?!

By the way: solange bei der „Quelle“ Analysten, die hier ständig erwähnrt werden, nicht die Namen genannt werden und die Interessen(gruppen), die sie vertreten, ist das unseriös und kein Jounalismus. Genau so gut könnte man auch eienn x-beliebigen Taxifahrer nehmen.

Remember: Der Wanderpokal “Lautsprecher des Kapitals” geht an Journalisten, die nichts davon beherzigen, die sich die Propaganda der Kapitalisten unkritisch zu eigen machen, die deren Neusprech und und Propaganda-Worthülsen übernehmen, die in Populär-Okonomie dilettieren, ohne jemals ein Buch über den tenzenziellen Fall der Profitrate oder die Theorie des Wert gelesen zu haben. Kurzum: die ihren Beruf nicht nur verfehlt haben, sondern auch noch dummschwätzen und sich als Lobbyist missbrauchen lassen, freiwillig oder aus Dummheit und/oder Ignoranz.




In der Nullzinswelt

Der Wanderpokal „Lautsprecher des Kapitals“ geht heute an Christian Rickens für den Satz auf Spiegel online:

Reiche Menschen sparen einen höheren Anteil ihres Einkommens als Arme, und da es immer mehr Reiche gibt, muss immer mehr Kapital angelegt werden.

Remember: Der Wanderpokal “Lautsprecher des Kapitals” geht an Journalisten, die nichts davon beherzigen, die sich die Propaganda der Kapitalisten unkritisch zu eigen machen, die deren Neusprech und und Propaganda-Worthülsen übernehmen, die in Populär-Okonomie dilettieren, ohne jemals ein Buch über den tenzenziellen Fall der Profitrate oder die Theorie des Wert gelesen zu haben. Kurzum: die ihren Beruf nicht nur verfehlt haben, sondern auch noch dummschwätzen und sich als Lobbyist missbrauchen lassen, freiwillig oder aus Dummheit und/oder Ignoranz.




Stützen der Gesellschaft

stützen der gesellschaft

Bild: George Grosz: „Die Stützen der Gesellschaft“, 1926

Der Wanderpokal „Lautsprecher des Kapitals“ geht heute an David Böcking („studierte Politik und Psychologie“), der auf Spiegel online folgende „volkswirtschafts“- und -tümliche Weisheiten von sich gibt:

Schließlich sind steigende Preise für Verbraucher ein Ärgernis, fallende Preise dagegen zunächst einmal positiv. So profitieren Käufer von Computern seit langem davon, dass sie aufgrund des rasanten technischen Fortschritts regelmäßig mehr für ihr Geld bekommen. Doch dauerhaft fallende Preise können für ein Land zum ernsthaften Problem werden: Unternehmen geraten aufgrund geringerer Einnahmen in die Krise…

Fallende Preise sind also zunächst einmal positiv? Ach?! Für wen? Für Victor Pinchuk? Oder Dmytro Firtash? Das deutsche Proletariat? Für die, die hinter einem Schalter sitzen? Das ist doch – mit Verlaub – Bullshit-Bingo auf Horoskop-Niveau.

Und nun kommen wir zum „rasanten technischen Fortschritt“. Dazu fällt mir folgendes Zitat ganz spontan ein:
Die progressive Tendenz der allgemeinen Profitrate zum Sinken ist also nur ein der kapitalistischen Produktionsweise eigentümlicher Ausdruck für die fortschreitende Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit. Es ist damit nicht gesagt, daß die Profitrate nicht auch aus andren Gründen vorübergehend fallen kann, aber es ist damit aus dem Wesen der kapitalistischen Produktionsweise als eine selbstverständliche Notwendigkeit bewiesen, daß in ihrem Fortschritt die allgemeine Durchschnittsrate des Mehrwerts sich in einer fallenden allgemeinen Profitrate ausdrücken muß. Da die Masse der angewandten lebendigen Arbeit stets abnimmt im Verhältnis zu der Masse der von ihr in Bewegung gesetzten vergegenständlichten Arbeit, der produktiv konsumierten Produktionsmittel, so muß auch der Teil dieser lebendigen Arbeit, der unbezahlt ist und sich in Mehrwert vergegenständlicht, in einem stets abnehmenden Verhältnis stehn zum Wertumfang des angewandten Gesamtkapitals. Dies Verhältnis der Mehrwertsmasse zum Wert des angewandten Gesamtkapitals bildet aber die Profitrate, die daher beständig fallen muß.

Lieber Kollege, „die Unternehmen“ sind zwar Stützen der Gesellschaft im Groszschen Sinne, aber kein Synonym für „ein Land“, sondern eben eine Lobby mit Partikularinteressen wie jede andere Lobby auch. Es sei denn, man hat volkswirtschaftliche Esoterik studiert und meint, was gut für die Profite des Kapitals ist, sei auch gut für alle. Das ist mitnichten so. Nur Wirtschaftsweise die Stützen der Gesellschaft und einige ihnen nachplappernde Journalisten sehen das so.

Außerdem geraten Unternehmen auch nicht wegen fallender Preise automatisch „in die Krise“. Warum sollten sie?

Remember: Der Wanderpokal “Lautsprecher des Kapitals” geht an Journalisten, die nichts davon beherzigen, die sich die Propaganda der Kapitalisten unkritisch zu eigen machen, die deren Neusprech und und Propaganda-Worthülsen übernehmen, die in Populär-Okonomie dilettieren, ohne jemals ein Buch über den tenzenziellen Fall der Profitrate oder die Theorie des Wert gelesen zu haben. Kurzum: die ihren Beruf nicht nur verfehlt haben, sondern auch noch dummschwätzen und sich als Lobbyist missbrauchen lassen, freiwillig oder aus Dummheit und/oder Ignoranz.