San Cristóbal, revisitado

san cristobal de las casas

Hotel Baños Mercederos, San Cristóbal de las Casas, Mexiko, fotografiert in der ersten Novemberwoche 1981. Aus meinem Reisetagebuch:

Auf der Fahrt nach Cristóbal sprechen wir mit einem der beiden Busfahrer, der die Andersartigkeit der europäischen Männer aus dem Temperament (Spontaneität) herleitet. Wir sehen leider den letzten Teil zwischen Tuxtla Gutiérrez und an Cristóbal nicht [weil es Nacht war]. Dafür ist das Hotel Baños Mercederos billig (50 Pesos), und es gibt ein türkisches Ban inklusive Dampfbad, was wir am Morgen ausnutzen. Dafür schüttet es den ganzen Tag, und wir kriegen die nassen Sachen schlecht trocken.

Im Hotel jede Menge Truthähne und -hühner, die morgens mit einem unbeschreiblichen Glucksen die Gäste wecken. Zwei Kanadier sind schon Wochen hier, ein Engländer und noch drei Deutsche und jede Menge Schweizer.

Der Markt übertrifft an Farben und Trachten noch den von Oaxaca. [Notiz: Mir fällt gerade auf, dass ich gar keine Fotos vom Markt in Oaxaca habe. Vermutlich stammen einige, die ich weder Pátzcuaro noch Cristóbal eindeutig zuordnen kann, von dort, also auch das Foro der Carniceria. Es gibt fpünf oder sechs verschiedene [Trachten], von einem ganz schwarzen Kleid mit buntem Gürtel über weiße, bunt bestickte Blusen bis rotbunten Röcken. Die unverheirateten Männer einer Gruppe tragen keine Bänder am Hut. Die Leute sind viel schöner und freundlicher als die Mestizen. [Dürfte man heute nicht mehr schreiben.]

Alle Straßen rund um den Markt sind voller Indianer [sic], die aber Gringos offenbar schon gewohnt sind, jedenfalls achten sie weniger auf uns als in Oaxaca. [Man sollte der Tatsache eingedenk sein, dass es damals sehr viel weniger Touristen in Mexiko gab.] Die Häuser haben oft einen ähnlichen Anstrich wie in Pátzcuaro, mit überhängenden Holzdächern.

Wir hören viele Gerüchte [no hubo Internet!]: In Palenque soll es schütten, und die Straße nach Chetumal soll unpassierbar sein…

san cristobal de las casas
South America Handbook, 60th edition 1983, Seite 1059. Das Hotel gibt es offenbar nicht mehr.

Was könnte der Hotelname Mercederos im Spanischen bedeuten?
ChatGPT: Der Hotelname „Mercederos“ im Spanischen könnte sich auf „Mercedarios“ beziehen, was „Mercedarians“ auf Englisch bedeutet. Die Mercedarios oder Mercedarier sind Mitglieder des katholischen Ordens von der Barmherzigkeit der Jungfrau Maria, der im 13. Jahrhundert gegründet wurde. Der Name „Mercederos“ könnte auch eine Variation oder eine abgeleitete Form des Wortes sein, die auf andere Aspekte oder Bedeutungen verweist. Ohne weitere Kontextinformationen ist es jedoch schwer, die genaue Bedeutung zu bestimmen.

Unter Pyramidenanschauenden

Uxmal

Uxmal, Mexiko, fotografiert am 17.10.1979. Das Dia/Foto war ziemlich ramponiert; vermutlich sähe es in Schwarz-Weiß auch annehmbar aus. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, warum ich diesen komischen Hut trug.

Carniceria

Mercado

Ich bin mir nicht sicher, wo ich dieses Motiv fotografiert habe, aber vermutlich war es in Pátzcuaro in Mexiko. (Eine weitere Option wäre Oaxaca.) Das Dach des Marktes würde zu Pátzcuaro passen. „Carniceria“ heißt Fleischerei. Die Ecke finde ich aber per Google nicht wieder. Wenn, dann ist es der Mercado Municipal.

Aus meinem Reisetagebuch, 17.10.1981, über Pátzcuaro: Alle Häuser aus Lehmziegeln, deswegen gibt es vermutlich auch Probleme, die elektrischen Leitungen zu verlegen. Auf eineinhalb Meter Höhe sind alle ockerbraun angestrichen. Am Freitag besteht die ganze Stadt aus Markt.

Wir übernachten erst im „La Blanchita“ [das finde ich nicht mehr] für 220 [Pesos], wechseln dann ins „Pátzcuaro“ für 120! [Ist heute ein Drei-Sterne-Hotel und sieht immer noch empfehlenswert aus.]

Museum für Artes Populares empfehlenswert [das heißt die Pyramiden von Tzintzuntzan – Überreste des Purépecha-Reiches (Tarasken). Ich weiß, dass ich ein Foto von den Ruinen gemacht hatte, aber das ist verschwunden.] Auffallend die runten Türme.

Kirche von der Jungfrau usw. [Basílica de Nuestra Señora de la Salud]. Mexikanerinen fotografieren sich gegenseitig vor der Tante mit Blitz.

Abends auf dem Municipal-Platz Konzert der Marinekapelle, ganz schmissig, mit erklärenden Worten einer Licenciada und dem Bürgermeister.

Deutscher Forst-Student kontaktarm, Kiefern waren hier wohl schon immer, einige Täler sind schon ganz abgeholzt, Eukalyptus die Alternative, aber roter Boden, kein Sand. Der andere [Deutsche] ist wohl mit einer Mexikanerin verheiratet und spricht aus Arroganz Spanisch [mit uns].

Wir essen spartanisch Brot mit Knoblauch und Zwiebeln und Käse. (…)

Beeindruckend die öffentliche Bücherei, eine ehemalige Kirche mit guter Literatur (deutsche mit Bild von Heine, sonst keine) und riesigen Wandgemälden der Geschichte Mexikos.

Unter Schwarzbetücherten

Pátzcuaro

Das Foto habe ich am 18.10.1981 auf dem Markt von Pátzcuaro im mexikanischen Bundesstaat Michoacán aufgenommen. Ich war mir zuerst nicht sicher, weil das eine Weile her ist, aber ich habe es mit anderen verglichen. So lange, fast schwarze Tücher auf dem Kopf trugen die Frauen nur dort. Das Foto hatte ich vergessen zu publizieren.

Irgendwo in Mexiko

burks mexiko

Das bin ich, irgendwo in Mexiko, vielleicht Guanajuato, fotografiert im Oktober 1979.

Limpiabotas

limpiabotas

Schuhputzer („limpiabotas“), vermutlich in Pátzcuaro im mexikanischen Bundesstaat Michoacán, fotografiert am 18.10.1981.

Catedral Metropolitana de la Asunción de María de la Ciudad de México

Catedral Metropolitana de la Asunción de María de la Ciudad de México

Catedral Metropolitana de la Asunción de María de la Ciudad de México am Plaza de la Constitutión (wo ich gestanden habe). Fotografiert am 05.10.1979 oder am 26.10.1981. Vom Zustand des Originals schließe ich auf letzteres Datum.

Die Kathedrale ist die größte und älteste des amerikanischen Kontinents, errichtet ab 1573 (da war der Kölner Dom schon mehr als 300 Jahre im Bau.).

Das rund 127.000 Tonnen schwere Gebäude ist ein sehr eindrucksvoller Klotz, versank aber langsam im Boden – rund drei Meter pro Jahrhundert. Das wurde mit einem komplizierten System aus gefüllten Bohrlöchern einigermaßen stabilisiert.

Welche dir bekannten Dinge wiegen mehr als 127000 Tonnen?
ChatGPT: Es gibt mehrere Dinge und Strukturen, die ein Gewicht von mehr als 127.000 Tonnen haben. Hier sind einige Beispiele:
– Große Schiffe: Das größte Schiff der Welt, die „Pioneering Spirit„, hat eine Bruttoraumzahl (BRZ) von rund 400.000 und kann Lasten von bis zu 48.000 Tonnen heben. Es gibt andere Schiffe, vor allem Supertanker und große Frachtschiffe, die, wenn voll beladen, mehr als 127.000 Tonnen wiegen können.
– Ölplattformen: Viele Offshore-Ölplattformen wiegen mehr als 127.000 Tonnen, besonders wenn sie voll ausgestattet und betriebsbereit sind.
– Gebäude und Strukturen: Einige sehr große Gebäude könnten, wenn man ihre gesamte Masse berücksichtigt, mehr als 127.000 Tonnen wiegen.
– Staudämme: Dämme wie der Hoover-Damm oder der Drei-Schluchten-Staudamm in China bestehen aus Millionen von Kubikmetern Beton und wiegen deutlich mehr als 127.000 Tonnen.

Catedral Basílica de la Asunción de María Santísima

Catedral Metropolitana guadalajara

Die Kathedrale von Guadalajara, Mexiko. In Spanisch: Catedral Basílica de la Asunción de María Santísima. Fotografiert am 09.10.1981. (Vgl. Catedral Metropolitana (04.01.2019)

Die gab es auch als virtuellen Nachbau in Second Life. Ich vermute, ich bin der einzige Mensch auf der Welt, der davon Screenshots hat.

Parroquia San Andres Apostol

Parroquia San Andres Apostol

Parroquia San Andres Apostol in Ajijic am Lago Chapala, Bundesstaat Jalisco, Mexiko, fotografiert im Oktober 1981. „Die Fassade der Iglesia de San Andrés Apostol, einer ehemaligen Konventskirche des Franziskanerordens, zeigt eine nur grobe Steinbearbeitung, was auf eine Bauzeit im 16. Jahrhundert schließen lässt.“

Man kann da heute mit Google vorbeifahren.

Lago Chapala, final

lago Chapala

Hier das letzte Foto vom Lago Chapala in Mexiko, Oktober 1981.

Unbekannter Herr [Update]

mexiko

Dieses Bild kann ich nicht identifizieren. Fotografiert auf jeden Fall 1979 in Mexiko. Es kann in einem Museum in Mexiko-Stadt gewesen sein, was wahrscheinlich ist – also im Museo Nacional de Antropología, oder auch in einem Museum in Oaxaca. Ich weiß auch nicht, ob die Statue olmekisch ist oder von den Maya stammt oder noch etwas anderes.

[Update] Das fachkundige Publikum hat es herausgefunden: Es ist ein aztekischer Krieger, late Post-Classic period (1319-1521 A.D.), Valley of Mexico, Volcanic stone, National Museum of Anthropology, Mexico.

Wo man zu einem Gott wird

Teotihuacán

Die Sonnenpyramide von Teotihuacán in Mexiko, fotografiert am 07.10.1979. Die Ruinenstadt gilt als das größte Bauwerk der Antike weltwelt. Nur die Pyramide von Cholula und die Cheops-Pyramide in Ägypten sind höher als die Sonnenpyramide.

So gab es in Teotihuacan mehrere palastartige Gebäudekomplexe statt eines einzigen Herrschersitzes, und die gesamte Stadt folgte einem rechtwinkligen Grundplan. Weltweit zum ersten Mal gab es in Teotihuacan auch schon „Mietskasernen“ – Häuser mit mehreren getrennten Wohnungen.

Die Stadt hatte vermutlich zu ihrer Blütezeit [in der europäischen Spätantike] rund 150.000 bis 200.000 Einwohner und war damals einer der größten Städte der Welt. Man weiß fast gar nichts über die Bewohner. Die Azteken fanden Teotihuacan [zur Zeit des europäischen Hochmittelalters] bereits als Ruinenstadt vor, die seit Jahrhunderten verlassen war.

Ich wusste damals gar nichts über Teotihuacán und habe die Stadt nur kurz in meinem Reisetagebuch erwähnt. Ich finde die genaue Perspektive auch nicht wieder; ich habe vermutlich nicht auf der Straße der Toten gestanden, sondern weiter entfernt.

Iglesia desconocida

iglesia

Ich geb’s auf. Jetzt habe ich eine halbe Stunde meiner kostbaren Lebenszeit verschwendet, um mit allen mir bekannten Methoden herauszufinden, welche Kirche das in Mexiko war (1979 oder 1981). So viele habe ich gar nicht fotografiert. Aus meinem Tagebuch geht es nicht hervor. Guanajuato? Tepic? Mexiko Stadt? Guadalajara? Oaxaca? Cholula? Puebla? Pátzcuaro? Merida? Ajijic? Cholula? San Cristobal de las Casas?

Monte Alban, revisited

monte alban

Monte Albán, die ehemalige Hauptstadt und das religiöse Zentrum der Zapoteken im heutigen Mexiko in der Nähe von Oaxaca. Das Foto habe ich am 14.10.1979 gemacht (also vor 15967 Tagen). Mein Reisebegleiter musste gerade pinkeln. Damals war Monte Albán noch nicht Weltkulturerbe, und es war kein Tourist weit und breit zu sehen. Ganz hinten ist die südliche Plattform zu erkennen.

Aus meinem Reisetagebuch: [Oaxaca] Kirche Santo Domingo: „die schönste Kirche Mexicos“, sieht auch so aus. Wand- und Deckenmalereien, die Szenen aus der Bibel darstellen, Dominikaner-Stammbaum und Heilige vor dem Altar. daneben Indianermarkt für Touristen.

Monte Alban bis jetzt am schönsten. Ballspielplatz, Südpyramide, „Tänzer“ mit alten olmekischen Resten, Jaguarstele und -tempel, Observatorium. Vieles restauriert, wahnsinnige Aussicht.

Ein Typ spricht uns von weitem an auf „echte Antiquitäten“, hätte er abajo gefunden. Kann Stil erklären. 200 Pesos. Bei einem Vergleich mit den Stücken im Museum: sieht echt aus. Wenn unecht, ist es auch das Geld wert. Gehen zu Fuß durch die Slums zurück.

Immer schön den Zaster zusammenhalten!

Patzcuaro

Fotografiert am 18.10.1981 in Pátzcuaro, Mexiko, Bundesstaat Michoacan.

Mercado

mercado

Marktszene, vermutlich in San Cristóbal de las Casas, Chiapas, Mexiko. Das Foto habe ich in der ersten Novemberwoche 1981 gemacht. Ich war mir nicht ganz sicher, ob es in Chiapas war, aber die roten Ziegel im Hintergrund entsprechen denen auf einem anderen Foto. In Patzcuaro war der Markt von Häusern umstellt, allerdings gab es dort diese hellen Tücher als Regen- bzw. Sonnenschutz, die an Schnüren befestigt waren. Vorn rechts sitzt meine damalige Freundin.

Asymmetrisch

guanajuato

Guanajuato, Mexiko, fotografiert in der ersten Oktoberwoche 1979. Damals hatte ich derartige Architektur noch nicht oft gesehen und was fasziniert von der Asymmetrie.

Gemischtwaren Gebrüder Dominguez

mexico

Irgendwo in Mexiko (es könnte in San Cristóbal de las Casas gewesen sein), 1981

Lakamha’ 

palenque

Meine damalige Freundin und ich in Palenque, Mexiko. Das Gebäude im Hintergrund ist vermutlich der Sonnentempel.

Aus meinem Reisetagebuch, 03.11.1981:
Wir sind in Chetumal. Von Cristóbal [de las Casas in Chiapas] fährt nur ein 2.-Klasse-Bus, aber natürlich unpünktlich, weil er schon voll ankommt und noch 30 andere warten. Wir zahlen schließlich ungefähr 85 [mexikanische Pesos], Die erste Zeit müssen wir stehen. Am schlechtesten sind die letzten 15 km vor Ocosingo.

Die Gegend erinnert sehr an europäische Mittelgebirge oder Almen. Man sieht sehr viele Indios in ihren Trachten, noch archaischer als in der Stadt. In Palenque nimmt uns ein Österreich-Kanadier bis zum Trailer-Park mit. Es stehe einige Palm-Leaf-Huts herum. Wir erwischen die letzte [Hütte] mit einigermaßen festem Fußboden,

Am nächsten Tag probiere ich den Kocher aus und koche „Nudeln europäisch“ mit Käse und Eiern, nachdem wir wegen der Sonntagsruhe keine Kartoffeln auftreiben konnten. Jede Nacht gießt es, aber die Hütte ist dicht.

palenque

Der Weg hinunter [zu den Ruinen] ist voller Matsch, aber es herrscht eine eigene Atmosphäre, wenn sich morgens die Nebel lichten.

Der aufgehängte Wasserkanister [aus Plastik] bewährt sich. In dem sehr teuren Restaurant quatschen wir ein bisschen, aber die anderen Deutschen reden nur über Pilze etc.. Außerdem ist die Musik wieder unerträglich lauf, obwohl ohne corazon [ohne Schnulzen]. Der Ort Palenque verbreitet eine feindliche, stickige Atmosphäre. Die Leute sehen wohl aus ihren Erfahrungen heraus Touristen nicht allzu gern.

Palenque: Alles ist kleiner, als ich mir das gedacht hatte. Wenig beeindruckend der Tempel der Inschriften. Als man die Treppe hinunter zum Grab vom Schutt befreite, stieß man auf die Skelette von sechs Leuten (vielleicht die eingemauerten Arbeiter?). Unglaublich, wie dick die Stüzen der Decke sind.

Der Palast beeindruckt durch seine mehrgeschossige Anlage. Sie [die Maya] hatten Dampfbäder mit direkter Verbindung zum Aquädukt und einer Art Klimaanlage (die Fenster in T-From als Zeichen des Gottes der Winde funktionieren so). Rätselhaft die Ähnlichkeit mit dem Motiven aus Angkor Wat.

Tempel des Grafen, Bad der Königin und Spinne, die wir ins Wasser werfen, wo sie ein paar Meter weiter ertrinkt. Halb so groß wie ein Schuh.

Am nächsten Tag klettern wir unter unsäglichen Mühen und mit ständig beschlagender Brille den Berg hinauf, finden den mirador aber nicht und steigen auf der falschen Seite wieder hinunter, mehr rutschend als aufrecht. Schließlich wird mir doch mulmig, weil am Fuß des Berges auch wieder nur Dschungel ist. Ich schwitze fürchterlich, stolpere über tausend Lianen und bin ganz nass. Der Kompass hilft, die ungefähre Richtung zu bestimmen. Endlich kommen wir doch wieder zu den Ruinen, haben aber die Uhr verloren und den Hut vorher im Camp…

palenque

Mujeres de Mexico

mercado

Marktszene in Mexiko, Oktober 1981. Ich weiß nicht mehr, wo genau das war, aber es war derselbe Markt in der Stadt, in der ich den Huichol und die Vögel fotografiert hatte.

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