Tischbeinkante u.a.

deutsche Sprache
table leg edge in the midst of a chaos of flying German words and letters –ar 3:2 –chaos 100 –s 750

Wie viele Wörter umfasst die deutsche Sprache?

Die endlosen Kombinationsmöglichkeiten von Nomen ermöglichen es, Wörter zu bilden, die nicht im Duden auftauchen, zum Beispiel „die Tischbeinkante“. Im Duden stehen aktuell 148.000 deutsche Wörter, jedoch benutzen Muttersprachler nur einen Bruchteil davon regelmäßig. Laut Duden benutze man im Durchschnitt 12.000 bis 16.000 Wörter, darin enthalten 3.500 Fremdwörter. Zu diesem aktiven Wortschatz komme ein passiver Wortschatz von mindestens 50.000 Wörtern hinzu. Laut sprachwissenschaftlichen Schätzungen gehört Deutsch zu den umfangreichsten Sprachen der Welt. (Quelle: Infobrief des VDS vom 17.03.2024)

Übrigens: Nein, die deutsche Sprache diskriminiert Frauen nicht.

Unter transitiven Steakenden bei 51 Grad

steak

Herrje, schon wieder Lifestyle oder Weltflucht. Apropos: Das Publikum meinte, Secondlife sei so etwas. Man flöhe die Welt.

Was ist der Unterscheid zwischen Transitiv und Intransitiv am Beispiel des Verbs „fliehen“?

ChatGPT: Die Unterscheidung zwischen transitiven und intransitiven Verben bezieht sich darauf, ob ein Verb ein direktes Objekt benötigt, um seine Bedeutung zu vervollständigen.

Transitive Verben: Transitive Verben sind Verben, die ein direktes Objekt erfordern, um die Handlung zu vervollständigen oder den Sinn des Satzes klar zu machen. Das direkte Objekt ist dasjenige, das die Handlung des Verbs direkt empfängt. Zum Beispiel: „Er liest ein Buch.“ – „Buch“ ist das direkte Objekt von „liest“, da es die Handlung des Lesens direkt empfängt. Das Verb „lesen“ ist transitiv, da es ein direktes Objekt erfordert.

Intransitive Verben: Intransitive Verben sind Verben, die kein direktes Objekt benötigen, um einen vollständigen Sinn zu ergeben. Diese Verben stehen allein und beenden die Handlung ohne ein direktes Objekt. Zum Beispiel: „Sie schläft.“ – Das Verb „schläft“ ist intransitiv, da es keine direkte Handlung auf ein Objekt ausübt. Es steht allein und beschreibt den Zustand des Subjekts.
Nun zum Beispiel des Verbs „fliehen“:

Transitiv: „Sie fliehen die Stadt.“ – In diesem Satz ist „die Stadt“ das direkte Objekt von „fliehen“. Das Verb „fliehen“ ist transitiv, da es eine Handlung auf ein Objekt (die Stadt) ausübt.

Intransitiv: „Sie fliehen.“ – Hier steht das Verb „fliehen“ allein, ohne dass ein direktes Objekt erforderlich ist. Es beschreibt die Handlung des Weggehens oder Entkommens, ohne dass eine bestimmte Sache oder Person als Ziel genannt wird. Daher ist das Verb „fliehen“ in diesem Satz intransitiv.

Mit einem Avatar herumrennen ist so eine „Flucht“ wie Mensch-ärgere-dich-nicht mit Freunden zu spielen oder Beyond Enemie Lines. Außerdem ist man in Secondlife – ich jedenfalls – kreativ schöpferisch, also im weiteren Sinn Künstler, weil man Dinge aus dem Nichts erschafft.

Zurück zum Steak (wo wir noch gar nicht waren). Ich esse selten Steak und wollte mich vergewissern, ob es jenseits des „In-die-Pfanne-Werfens“ noch etwas zu beachten gibt.

Wie brät man am besten ein Steak? Was muss man beachten?

ChatGPT: Das Braten eines Steaks kann etwas Fingerspitzengefühl erfordern, aber mit ein paar grundlegenden Schritten und ein wenig Übung kannst du ein köstliches Ergebnis erzielen. Hier sind einige Tipps, die du beachten solltest:

Wahl des Steaks: Wähle ein hochwertiges Steak aus. Die besten Schnitte fürs Braten sind Ribeye, Filet Mignon, Striploin (auch als New York Strip bekannt) oder T-Bone.

Raumtemperatur: Nimm das Steak etwa 30 Minuten vor dem Braten aus dem Kühlschrank, damit es Raumtemperatur erreichen kann. Dadurch wird das Steak gleichmäßiger gegart.

Trocken tupfen: Tupfe das Steak mit Küchenpapier trocken, um überschüssige Feuchtigkeit zu entfernen. Dies hilft, eine schöne Kruste zu bilden.

Würzen: Würze das Steak großzügig mit Salz und Pfeffer oder anderen Gewürzen nach deinem Geschmack. Du kannst auch eine Marinade verwenden, wenn du möchtest. Lasse das Steak einige Minuten ruhen, damit die Gewürze einziehen können.

Pfanne vorheizen: Erhitze eine Pfanne bei mittlerer bis hoher Hitze. Idealerweise solltest du eine gusseiserne Pfanne verwenden, da sie die Wärme gut speichert.

Fett hinzufügen: Gib etwas hoch erhitzbares Öl in die Pfanne, z.B. Rapsöl oder Erdnussöl. Lass das Öl heiß werden, bevor du das Steak hineinlegst.

Steak braten: Lege das Steak vorsichtig in die heiße Pfanne. Brate es je nach Dicke und gewünschtem Garheitsgrad etwa 3-4 Minuten pro Seite für medium-rare (rosa in der Mitte) an. Wende das Steak nur einmal während des Bratens, um eine schöne Kruste zu bekommen.

Kerntemperatur überprüfen: Verwende ein Fleischthermometer, um die Kerntemperatur des Steaks zu überprüfen. Für medium-rare sollte die Temperatur etwa 54-57°C betragen.

Ruhephase: Nach dem Braten lasse das Steak für einige Minuten ruhen, damit sich die Säfte im Fleisch verteilen können. Dadurch bleibt es saftiger.

Servieren: Schneide das Steak quer zur Faser in dünne Scheiben und serviere es nach Belieben mit Beilagen und Saucen.

Schmeckte großartig. Ich war nur zu gierig und verschlang es schon, als es nicht nicht ganz medium war. 51 Grad sind drei Grad zu wenig… Manchmal muss man den animalischen Instinkten freien Lauf lassen.

steak

Gesichert [bitte selbst ausfüllen]

gesichert

Zwei Verfassungsschützer, die sich die Formulierung „gesichert rechtsextrem“ ausgedacht haben, die ihnen jetzt alle deutsche Medien nachplappern.

Unter arbeitenden Rentnern [Update]

rente arbeit

Warum überrascht mich das jetzt nicht? (Übrigens ist der letzte Satz der wichtigste – und das Wort „während“.)

[Update] ChatGPT hat sich von dem Schock erholt:
Der Gesetzestext kann wie folgt in einfaches und verständliches Deutsch umgeschrieben werden:

„Ein Arbeitnehmer verliert nicht automatisch seinen Job, nur weil er Anspruch auf Altersrente hat. Dies ist kein gültiger Grund für eine Kündigung durch den Arbeitgeber gemäß dem Kündigungsschutzgesetz. Wenn es eine Absprache gibt, dass das Arbeitsverhältnis endet, ohne dass gekündigt wird, und dies geschieht bevor der Arbeitnehmer das normale Rentenalter erreicht hat, dann gilt diese Vereinbarung für den Arbeitnehmer erst ab dem Zeitpunkt, an dem er das normale Rentenalter erreicht. Dies gilt jedoch nicht, wenn die Vereinbarung in den letzten drei Jahren vor Erreichen des normalen Rentenalters abgeschlossen wurde oder der Arbeitnehmer sie in diesen letzten drei Jahren bestätigt hat. Wenn in einer Vereinbarung steht, dass das Arbeitsverhältnis endet, sobald der Arbeitnehmer das normale Rentenalter erreicht, dann können Arbeitgeber und Arbeitnehmer während des Arbeitsverhältnisses vereinbaren, diesen Zeitpunkt zu verschieben, und das auch mehrmals.“

Retro-Maßnahmen durchführen

vintage woman
von J. Frederick Smith (1917-2006)

Heute machen wir Retro.

Nehmt dies, Kulturschaffende! „1933, als die Reichskulturkammer gegründet wurde, kam im Zusammenhang mit der Berichterstattung und mit öffentlichen Appellen plötzlich das Wort „Kulturschaffende“ auf. Es wurde von Leuten, die der Schaffung der Reichskulturkammer positiv gegenüberstanden, und von Künstlern und „Kulturschaffenden“, die ihre nationalsozialistische Gesinnung bekunden wollten, geprägt und benutzt – vorher ist es nicht nachweisbar.“

durchfuehren

By the way, DB SEV GmbH oder wer auch immer! Eure Werbung verdient eine Sonderbehandlung. Ja, ich weiß, Gendersprache und Nazisprache gehören rein emotional zusammen, da fehlt nur noch die „Israelkritik“. Was machen Eure werbenden Mädels eigentlich beruflich? Lesen die ständig Bertolt Brecht?

Nehmt dies von Wolf Schneider: durchführen. Bürokratendeutsch und Nazi-Wort, bei Reuters ausdrücklich verboten. Besser: vornehmen, verwirklichen, vollziehen; manchmal auch ausführen, durchsetzen, herbeiführen vollenden.

maßnahme

Aber danke! Ein Hinweis auf Brecht ist immer gut. „Das Stück endet mit einer grundsätzlichen Diskussion, wie weit die Revolution moralische Grundsätze verletzen darf, um Ausbeutung und Unterdrückung wirksam zu bekämpfen.“ Vielleicht würde Brecht, wenn er noch lebte, heute ein ähnliches Lehrstück schreiben: Darf man den Tod von Geiseln in Kauf nehmen, wenn man dadurch erreicht, dass die Hamas keinen Terror mehr verbreiten kann?

Wer das schrieb ist doof

Pressesprecher
Pressesprecher eines deutschen Medienhauses beim Verkünden markenfokussierter originärer Inhalte (Symboldbild). Create a press photo: A man in a suit and tie shouts::3 into a megaphone::3 ; numerous people listen to him; heavy rain; the background is a destroyed modern city with collapsed high-rise buildings; no animals; –ar 16:9 –s 750

Bei Heise las ich über die Kooperation von ChatGPT und dem Axel-Springer-Verlag. Die KI zitiert also zukünftig unter anderem das Qualitätsmedium Bild-Zeitung “ to deepen beneficial use of AI in journalism“.

Schon klar. Irgendein Algorithmus spülte mir dann einen schon etwas älteren „Artikel“ vor meine Augen, der erklären will, was der Verlag plant, wenn es um KI und Journalismus geht.

Schreibe den folgenden Text in verständliches Deutsch um: „Mit der Entscheidung, für die BILD-Gruppe und die WELT-Gruppe unternehmerisch eigenständige Einheiten zu schaffen, wurden bereits Ende letzten Jahres die Weichen gestellt. Jetzt informierten der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner, Claudius Senst, CEO BILD-Gruppe, und Carolin Hulshoff Pol, CEO WELT-Gruppe die Mitarbeiter über einen strategischen Fünf-Punkte-Plan sowie die daraus abgeleiteten Ziele und geplanten Maßnahmen in den zwei Markengruppen und den einzelnen Servicebereichen.

Kernthema ihrer Erläuterungen war, wie die vollständige Transformation zu einem rein digitalen Medienhaus gelingen soll. Sie plädierten für ein grundlegend neues Verständnis von Qualitätsjournalismus im digitalen Zeitalter. Darüber hinaus informierten sie über die neue organisatorische Aufstellung und machten deutlich, dass Sparen und Investieren gleichzeitig erfolgen müssen, um Wachstum und Profitabilität zu sichern. Weiter führten sie aus, was die Pläne konkret für die Mitarbeiter bedeuten werden.“

Springer

ChatGPT: Die Weichen für eine wichtige Veränderung wurden Ende letzten Jahres gestellt, als die Entscheidung getroffen wurde, eigenständige Einheiten für die BILD-Gruppe und die WELT-Gruppe zu schaffen. Jetzt haben der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner, Claudius Senst, CEO der BILD-Gruppe, und Carolin Hulshoff Pol, CEO der WELT-Gruppe, die Mitarbeiter über einen strategischen Fünf-Punkte-Plan informiert, der klare Ziele und geplante Maßnahmen für beide Markengruppen und die verschiedenen Servicebereiche definiert.

In ihren Erläuterungen stand vor allem die Frage im Mittelpunkt, wie die komplette Umwandlung in ein digitales Medienhaus erfolgreich umgesetzt werden kann. Sie betonten die Notwendigkeit eines völlig neuen Verständnisses von Qualitätsjournalismus im Zeitalter der Digitalisierung. Zusätzlich wurden Informationen über die neue Organisationsstruktur geteilt und verdeutlicht, dass sowohl Sparen als auch Investieren gleichzeitig erfolgen müssen, um Wachstum und Profitabilität sicherzustellen. Darüber hinaus erläuterten sie, wie sich die Pläne konkret auf die Mitarbeiter auswirken werden.

Springer

Das ist doch alles Blödsinn, KI! Die Schwurbelsätze und sinnfreien Buzzwörter sind immer noch da. Weichen stellen. Im Mittelpunkt stehen. Kernthemen. Profitablität. Neue organisatorische Aufstellung. Aktiv in Angriff nehmen. Entschlossenheit. Unterstrich. Notwenigkeit betonen. Erfolgreich umsetzen. Fasel, Rhabarber, fasel.

Man könnte auch sagen: Wer das schrieb, ist doof. Oder: Wer das liest, bleibt dumm.

Si vis pacem

war

„Laut einem israelischen Beamten wollte die Hamas die verbleibenden weiblichen Geiseln nicht freilassen, um zu verhindern, dass sie öffentlich über das Erlebte sprechen. Stellen Sie sich vor, was das bedeutet«, schrieb Aviva Klompas, ehemaliges Mitglied der israelischen Delegation der Vereinten Nationen, im Anschluss auf Twitter/X.“

Ich habe mich umgesehen. Es ist schwer zu ertragen, was einem in „linken“ Kreisen so entgegenschwappt. Leider kenne ich niemanden, der mir das, was ich lesen muss, ins Gesicht sagt. Vielleicht sollte ich zu den Leuten gehen und sie zur Rede stellen, aber ich vermute, dass ich meine Zeit verschwenden würde.

Die Jungle World listet auf, was das Pack in der „Linken“ zum Thema Israel meint. „Gegen Israel geht immer“. (Ich weiß nicht, warum die Jungle World die Wagenknechte als „nationalistische Strömung“ bezeichnet und was genau sie damit meint. Aber Fakten werden natürlich überschätzt.)

Denn dabei wird deutlich, dass die Partei »Die Linke« weiterhin für alle unwählbar bleibt, die »Gegen jeden Antisemitismus!« nicht nur als hohle Phrase nutzen.

Ich habe aufgehört zu hoffen, dass sich mit den Wagenknechten etwas Neues und Vernünftiges durchsetzt. Wie auch? Das Personal bleibt dasselbe, und damit zum Beispiel auch die unsäglich abgedroschenen und sinnfreien Textbausteine wie „Sozialabbau“.

Das BSW und die daraus entstehende Partei stünden nach dem Versagen der Linken für die Wiederaneignung gesellschaftlich relevanter Oppositionsthemen, Frieden, eine gerechte Sozialpolitik und gegen die Verengung des Meinungshorizonts.

Was ist das für ein Geschwurbel? Ich eigne mir etwas an, verliere es, und eigne es dann wieder an? Was ist der Unterschied zwischen Themen und Oppositionsthemen, und kann man die verlieren und sich wieder aneignen? Mit einem Magneten oder mit einem Lasso? Bei „gesellschaftlich relevant“ sehe ich einen Haufen blutleerer Soziologen über Statistiken brüten und rätseln, ob Trotzki und Luhmann heute noch etwas bedeuten könnten. Bitte verengen Sie mir nicht meinen Meinungshorizont!

Frieden. Ältliche Frauen in Hippie-Klamotten, die sich an den Händen halten, und singen, dass einem die Ohren klingeln. Krieg den Palästen! klingt viel besser. Qui desiderat pacem, bellum praeparat.

Ich wiederhole mich gern: Liebe „Linke“, was wäre für ein sozialistisches Deutschland am besten: a) Waffenindustrie vergesellschaften, b) Waffenindustrie abschaffen und alle Waffen von Israel kaufen oder c) Polen oder Frankreich beitreten?

Kulturkampf und Landschaftspflege

Journalistenpreis
Deutsche Journalisten verleihen sich gegenseitig Journalistenpreise (Symbolbild)

Was haben wir an der Qualitätsmedienfront?

Deutscher Fernsehpreis. Helmut-Schmidt-Journalistenpreis. Adolf-Grimme-Preis. Auch hochbepreiste Journalisten nehmen mehr als eine halbe Million Euro an. Aber natürlich lassen sie sich deshalb inhaltlich nicht beeinflussen. Wo kämen wir denn da hin! Es geht doch um das Klima die politische Landschaftspflege. (Hat jemand „Putin“ gesagt?)

deutsch des Grauens

Lifestyle- und Genderfront

„Exemplarische Beispiele“ – was darf ich mir darunter vorstellen? Beispielhafte Exempel? Wenn ich in der bürgerlichen Presse geduzt werde, ist das immer pseudojugendliches Anbiedern. Danach kommen unweigerlich queer, trans, nachhaltig, Klima, gendern. Meine Analyse des Klassenstandpunkts hat ergeben, dass Begriffe „Konfrontationslinien, Spaltungen und Triggerpunkte“ sich an das reaktionäre neue Kleinbürgertum wendet, das, wie auch das alte, nach unten sprachpolizeilich tritt und nach oben kapitalismusaffin buckelt.

Der Deutsche Journalistenverband (DJV) arbeitet weiter daran, sich lächerlich zu machen. Der hessische Landesverband legt noch eins drauf. „Gendern im öffentlich-rechtlichen Rundfunk verbieten – das wäre ein Verstoß gegen Art. 5 GG und ein eklatanter Bruch mit der Pressefreiheit in Deutschland.“

Ach ja? Erstens sind bestimmte Sprachformen kein Menschenrecht, und zweites hat das nicht mit der Pressefreiheit zu tun, sondern mit dem Recht des Eigentümers eines Medienunternehmens, seinen Angestellten vorzuschreiben, was und wie sie etwa publizieren. Natürlich kann „Gendern“ verboten werden. Und was wäre auch gut so, allüberall.

djv

Auf dem Verbandstag 2023 des DJV in Magdeburg, an dem ich als Delegierter teilgenommen habe, war ebenfalls ein ziemlich lächerlicher Antrag positiv abgestimmt worden. Der Fachausschuss Chancengleichheit und Diversity wollte sich unbedingt wichtig tun und forderte „alle Medienhäuser, Verlage, Pressestellen, Redaktionen und Sender – öffentlich-rechtliche wie privatwirtschaftliche – in Deutschland auf, ihren Mitarbeiter:innen [sic] das Gendern in journalistischen Beiträgen zu ermöglichen“. Die werden sich kaputtlachen. Ich war leider zu verschnupft und konnte kaum sprechen, sonst wäre ich vehement in die Bütt gegangen.

werbung

Front der „palästinensischen“ Völkischen und sonstigen Vollhonks

Al Jazeera: „Canada’s Justin Trudeau tells Israel to end ‘killing of babies’“. Vielleicht sollte der Kerl besser die Hamas auffordern, die als Geisel gehaltenen Babies freizugeben – und alle anderen Geiseln auch. Zum Glück lassen sich die Israelis nicht von solchen antisemitischen Idioten beeinflussen und ziehen die Sache bis zum Ende durch.

Politik- und Vollklatschenfront

Das Bundesverfassungsgericht hat geurteilt, dass der Bund zur Bekämpfung der Coronakrise gedachte Gelder nicht für den Klimaschutz nutzen darf. Die Änderung des Nachtragshaushalts 2021 sei verfassungswidrig. Har har.

Unter verbal adipösen Community Managern

community manager

„Die Arbeit des Community Managements zur Ermöglichung eines respektvollen und themenbezogenen Austauschs auf unseren Plattformen gemäß der Netiquette des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz ist Teil des Aufgabenspektrums unseres Teams für Online-Kommunikation und soziale Medien, das auch mit der Betreuung der Website, der Aufzeichnung von Video-Grußworten und Beiträgen für die sozialen Medien befasst ist.“

Ein Satz aus 54 Wörtern, den sogar ein Kinderbuch-Autor nicht versteht hätte besser machen können. Bisher habe ich das Thema nur bei den Salonfaschisten gefunden, selbstredend ventiliert durch die russische Propaganda (also automatisch voll gelogen). Angeblich stammt dieses Satz-Ungetüm aus der Pressestelle des völkischen Denkers Bundesklimawirtschaftsministers.

Kann man den in Deutsch übersetzen? Wo zum drei Mal geschwänzten Asmodäus ist das Tuwort? Gibt es gar nicht?

Wait a minute. Die Arbeit des [irgendwas Denglisches] ist Teil dessen, was wir tun? Versteht das jemand? Versuchen wir es.

Wir haben Verwalter einer virtuellen Gemeinde. Die nennen sich „Manager“. Die Manager sind ein Team (wer hätte das gedacht?) Das Team arbeitet und zensiert, damit alle sich respektieren, wenn sie Wörter austauschen. Halt! So geht das nicht…

„Die Arbeit ist Teil des Aufgabenspektrums“ heißt übersetzt: Wir tun, was wir tun müssen. Oder: Wir zensieren Euch, weil wir das sollen. Warum dann aber so ein Bandwurmsatz, den niemand versteht?

Weil die Pressesprecher Manager Wichtigtuer sind, die das Nichts, was sie tun, so aufblasen, dass aus der Mücke [unbekanntes Kleintier] ihrer marginalen Existenz ein adipöser Elefant wird.

Gut, dass wir die Gemeinde vollgelabert haben.

WSKI oder: Die Wolf-Schneider-Simulation

KI
Created by Midjourney/Burks

Die Qualitätsmedien berichteten: „Die Reporterfabrik in Hamburg hat ein KI-Modell entwickelt, das Wolf Schneider simuliert.“ Die Idee ist gut. Ich habe mir mit „Deutsch für Profis“ das Schreiben beigebracht. Kaum jemand hält sich aber an die Regeln, die ich gut und vernünftig finde. Man ahnt: Das ist für Kaltduscher und für Leute, die E-Mails nicht in HTML lesen und dem Browser Javascript verbieten und alles verschlüsseln, was nicht bei drei auf dem nächsten Baum ist. Das wird also nicht funktionieren. Wolf Schneider hätte auch keine Gendersprache erlaubt, denn die macht Texte weniger verständlich.

Ich verschaffte mir einen Account und probierte es sofort aus.

Gestert zitierte ich die Junge Welt: „Wolodimir Selenskij, Kanadas Premierminister Justin Trudeau und Abgeordnete haben im Rahmen eines Besuchs des ukrainischen Präsidenten im Parlament in Ottawa am Freitag (Ortszeit) einen ehemaligen SS-Angehörigen geehrt.“

Ein Satz mit 26 Wörtern und alles falsch gemacht, was falsch zu machen war. Das muss man ja auch erst mal hinkriegen. Warum alles falsch? Der Leser fragt zuerst: Wer tat was? Hier: Zwei Premiers – und nicht etwa Klein Erna – ehren einen SS-Mann. Ist ganz einfach: A macht B. Das Gemachte, also das Ehren, kommt bei der „Jungen Welt“ aber erst nach 25 Wörtern, währenddessen die ungeduldig wartenden Rezipienten schon weggezappt sind und die Simultan-Dolmetscher mit den Füßen scharren und Grimassen schneiden. Der Satz muss also zerschlagen werden, und die Reihenfolge der token Elemente kräftig gerührt und geschüttelt.

Die Künstliche Intelligenz macht es aber nicht besser, sondern noch schlechter: Wolodimir Selenskij, Kanadas Premierminister Justin Trudeau und Abgeordnete haben im Rahmen eines Besuchs des ukrainischen Präsidenten im Parlament in Ottawa am Freitag (Ortszeit) einen ehemaligen SS-Angehörigen geehrt. So einen Satz hätte Wolf Schneider nie erlaubt, begründet wie oben.

Mein Vorschlag: Der ukrainische und der kanadische Premier ehren einen SS-Mann. Dann kann der Rest – Ort, Zeit, Titel, Anlass, das Wetter – hinterherhoppeln.

wsKI
Ersetzen Sie alles Ungs außer „Rechtschreibung“!

Also ein Selbstversuch – ich zitiere mich: Diese marginalisierten pseudointellellektuellen Sesselfurzer an deutschen Universitäten, die sich „links“ fühlen, weil sie Sternchen in unschuldige Wörter pressen, aber den tendenziellen Fall der Profitrate nicht von der asiatischen Produktionsweise unterscheiden können und den Warenfetisch für eine sexuelle Vorliebe halten, sind mir ein Gräuel.

Die KI macht daraus: Diese Personen an deutschen Universitäten, die sich als „links“ bezeichnen, aber nicht in der Lage sind, den tendenziellen Fall der Profitrate von der asiatischen Produktionsweise zu unterscheiden und den Warenfetisch mit einer sexuellen Vorliebe verwechseln, finde ich äußerst problematisch.

Nein. Nein. Nein. „Äußerst (Superlativ?!) problematisch finden“ ist bei Strafe des Stundenlangamprangerstehens verboten, weil sinnfreies Bläh- und Furzdeutsch laut Wolf Schneider. „Gräuel“? Sehr, wenn nicht sogar „äußerst“ gehobenes Deutsch mit biblischem Zungenschlag – kriegt ein Algorithmus nicht hin. Und warum unterschlägt die KI mein schönes „Sesselfurzer“? Oder – ich ahne es! – bekommt die KI bei Zitaten aus Wendekreis des Krebses einen Nervenzusammenbruch der „äußerst“ üblen Art?

Ich donquijote (du nix verstehen, KI?) gegen den Mainstream an und behaupte, dass künstliche Intelligenz zu dumm ist, um Sprache zu verstehen und interessanten literarischen Stil zu imitieren. Da hilft auch nicht, wenn man Wolf Schneider verfüttert.

KI
Created by Midjourney/Burks

Lohnabhängigenklasse in den dafür vorgesehenen Strukturen

die linke

Ich habe bekanntlich meine Ideen, wie nach der Machtübernahme des Arbeiter-und Soldatenrates zu verfahren sei und was eine echte Linke fordern sollte, hier schon gepostet. Wenn ich also herumqueruliere, darf mir niemand einen Vorwurf machen. Hört auf meine Worte und handelt nach meinen Weisungen, und gut is.

Die so genannte „Linke“ hat also eine neue Klasse erfunden, die „Lohnabhängigen-Klasse“. Wenn das Karl Marx noch hätte erleben dürfen! Den wahren Grund für dieses Geschwurbel kenne ich natürlich. Sie schreiben nicht „Arbeiterklasse“, weil das in woken gendersprechenden Kreisen nicht erlaubt ist. Und Arbeiter*/&%_Innenklasse hört sich so blöd an wie es ist. Aber müsste es nicht „Lohnabhängigeninnen-Klasse heißen?

Dann haben wir noch, wie bei allen Bürokraten, die „Strukturen“. Das Wort benutzt man immer, wenn man nicht genau weiß, was man eigentlich sagen will. Die kapitalistischen Strukturen sind bekanntlich irgendwie ausbeuterisch, auch wenn ich den Tauschwert mit dem Gebrauchswert oder Geld und Profit verwechselt habe. „Strukturen“ sind natürlich besonders volkstümlich, wenn ihnen „Klärungen“ vorausgehen. Also mindestens Waschgang 90 Grad in der Ideologiewaschmaschine. Und was zum Teufel sind „EWP23, BTWP24“? Für wen schreibt ihr eigentlich? Für die Bevölkerung? Wer redet so einen Quark?

„Von diesem ausgehend“ – war das die AI oder habt ihr das selbst aus dem Blähfurzdeutschen übersetzt? Man kann sich die Visagen vorstellen, die so faseln. Bunte Haare, Piercings und vegane Chips vor sich und überall blinken die Gendersternchen, aber beim Anblick einer Bohrmaschine kriegen sie Panikattacken.

Mein Vorschlag: Wir klären, ob irgendetwas noch gilt, wenn sich alles ändert. Wolltet ihr doch sagen, isn’t it? Das ist doch mal ein kluger Plan, dem sogar Marx zustimmen würde.

die linke

Meditatives Kajaken, gechillte Katzen und anthropologische Miszellen

Klein-Venedig Tiefwerder

Vielleicht war gestern der letzte richtig heiße Tag in diesem Jahr (wg. Klima, Armageddon usw.). Das musste ich ausnutzen dergestalt, dass ich noch einmal ins Boot stieg und an den hier schon bekannten Orten herumpaddelte. (Ich werde bei Gelegenheit versuchen, ChatGPT den Gebrauch des Wortes „dergestalt“ beizubringen, wie und wann man das benutzt, fürchte aber, das wird ohne Ergebnis bleiben. Für Stilfragen der gehobenen Art ist AI zu doof und zu humorlos. „ChatGPT, ich will mehr Katachrese und Onomatopoesie sehen, auch Vulgarismus ist möglich! Lerne Heinrich von Kleist auswendig und imitiere dessen Stil, wenn du mit mir herumhalluzinierst!“)

Klein-Venedig Tiefwerder

Am Anfang stand die kühne Idee, die Tiefwerder Wiesen per Kajak zu erreichen. Google ist schuld: „Naturschutzgebiet zum Wandern und Kajakfahren“. (Hallo, Google? Ich fahre nicht mit dem Kajak, ich kajake!*) Ist aber gelogen. Man kommt da gar nicht hin mit einem Boot, weil der Hauptgraben beim letzten Haus der Siedlung gesperrt ist.

Klein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig Tiefwerder
In einem Seitenarm des Hauptgrabens

Nicht nur gesperrt: Es ist noch viel fieser und hinterhältiger! Das Wasser wird flach und flächer flacher, bis nur noch ein Millimeter Platz ist zwischen Kiel und Modder und man endlich, beinahe mit Ansage, steckenbleibt und das Ruderblatt sich verkeilt. Ich habe eine halbe Stunde gebraucht, um zu wenden, das Boot wieder flottzukriegen und auch das Ruder zu justieren. Dazu musste ich aussteigen (das ist gar nicht so einfach und in tiefem Wasser einfacher als in flachem!) und knietief in der Matsche waten und saute mich und das Boot voll ein. Immerhin bin ich nicht ins Wasser gefallen.

Klein-Venedig Tiefwerder

In bekannten Gewässern wandte ich mich gen Norden, zum großen Jürgengraben. Auch hier tobte vor einer Zeit der Klassenkampf, der aber von denen da unten, die Widerstand leisteten, gewonnen wurde. Aber natürlich geben die da oben genau so wenig auf wie die SPD mit der Vorratsdatenspeicherung. (Leiterin des Umwelt- und Naturschutzamts in Spandau ist aktuell die Forstwirtin Anja Sorges, die auf ihrem Facebook-Profil „Keinen Millimeter nach Rechts“ geht.)

Klein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig Tiefwerder

Die Farben laden zum Meditieren ein, manchmal ist es ganz still, falls man mit dem Paddel nicht herumplantscht, und wenn dann noch eine total gechillte Katze (Foto oben) am Ufer liegt, die sich keinen Millimeter nach rechts und links bewegt, kommt man ins Grübeln ob der Weltläufte und was wichtig ist und was nicht.

11. September – Putsch in Chile. Niemals vergeben, niemals vergessen, auch was die hiesige Bourgeoisie und ihre Lautsprecher damals sagten und was sich jederzeit so wiederholen würde.

Ich mache mir übrigens Sorgen, dass schon in naher Zukunft niemand mehr dieses Blog lesen wird, weil es nicht in einfacher Sprache verfasst ist. Harald Martenstein schreibt (Paywall): „1899 gab es in Deutschland laut Statistik noch ein Prozent Analphabeten, bis 1912 sank die Zahl offiziell auf null. Heute ist offiziell von zwölf Prozent die Rede, dabei werden allerdings nur die Erwachsenen gezählt und noch nicht die Kinder aus Nordrhein-Westfalen. Die Definition des Analphabetismus ist allerdings schwierig – wie soll man Menschen nennen, die mit Mühe innerhalb von ein, zwei Minuten einen Satz entziffern können? Laut Unesco gelten nur noch 13 Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung als Analphabeten, die ärmsten Länder eingerechnet. Diese Zahl, 13 Prozent, Weltdurchschnitt, dürfte Deutschland inzwischen nicht mehr erreichen.“

Klein-Venedig Tiefwerder

Ein Rat an die Nachgeborenen für die Berufswahl: Die Meldestellen-Industrie ist die einzige Industrie, die in Deutschland rapide wächst.

Klein-Venedig TiefwerderSüdhafen Spandau

Ich habe mich an den Anblick des Südhafens – genauer: des Unterhafens Spandau gewöhnt. Er ist nicht schön, aber zeigt an, wie die Skyline einer Oase nach tagelanger Wüstenwanderung, dass man es nicht mehr weit hat zum Ziel, hier: zum Steg am Bootshaus. Ich muss hier nur rechts abbiegen und noch 15 Minuten paddeln durch das Labyrinth der Wasserläufe in Klein-Venedig. Vielleicht war das auch das letzte Mal in diesem Jahr.

Klein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig Tiefwerder

In vergangener Zeit, als ich noch auf Autobahnen unterwegs war, gehörte es zum Ritual, auf einer Raststätte zu halten, „Kartoffelsalat“ mit Würstchen zu essen und das Publikum anthropologisch zu beobachten. Nach dem Paddeln kehre ich manchmal in der Waldschänke ein, die eher eine Imbissbude mit großem Biergarten ist. Dort lebt noch das alte West-Berlin. Und dort isst man auch keinen veganen Salat, gar mit Hafermilch als Getränk, sondern Würste und flüssigen Zucker mit Geschmack, wie es sich gehört. Ich bestelle in Timbuktu auch kein Eisbein mit Sauerkraut oder in Jerusalem Schweinefleisch süß-sauer. Für den richtigen Stil braucht man das richtige Gefühl, auch auf der Zunge.

currywurst

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* Welche deutsche Verben kann man benutzen als Synonyme für „paddeln“, wenn man sich mit einem Kajak fortbewegt?
ChatGPT: Es gibt verschiedene deutsche Verben, die als Synonyme für „paddeln“ verwendet werden können, wenn man sich mit einem Kajak fortbewegt. Hier sind einige Beispiele:
Rudern: Dieses Verb wird oft verwendet, um das Paddeln mit einem Kajak zu beschreiben. Zum Beispiel: „Wir ruderten den Fluss hinunter.“
Kanufahren: Obwohl „Kanufahren“ normalerweise mit Kanus in Verbindung gebracht wird, kann es auch verwendet werden, um das Paddeln mit einem Kajak zu beschreiben. Zum Beispiel: „Wir gingen Kanufahren auf dem See.“
Kajaken: Dieses Verb ist spezifischer und bezieht sich direkt auf das Paddeln mit einem Kajak. Zum Beispiel: „Wir haben den ganzen Tag gekajakt.“
Paddeln: Natürlich kannst du auch einfach „paddeln“ verwenden, da es das Standardverb für diese Aktivität ist. Zum Beispiel: „Wir paddelten entlang des Flusses.“
Diese Verben sind in der Regel austauschbar, wenn es darum geht, das Paddeln mit einem Kajak zu beschreiben. Die Wahl des Verbs hängt oft von persönlichen Vorlieben und regionalen Unterschieden ab.

Unter Vollstreckungsschreibwerkern

Justiz und Computer
Enforcement writ, courts of justice::3, computer::3, digital –ar 16:9 –chaos 100 –s 750

Law Blog (wieder in der Blogroll: „Eine Zahl durch zwei teilen – eine Herkulesaufgabe für die Strafjustiz“.
„Die erforderlichen Anpassungen müssen zunächst im Länderverbund fachlich abgestimmt und im Anschluss durch den externen Dienstleister programmiert werden.(…) Nach der Umsetzung durch den Dienstleister müssten diese getestet werden, bevor diese auch in der Praxis im Echtbetrieb zur Verfügung stehen.“ Außerdem, so heißt es, müsse das „zugehörige Vollstreckungsschreibwerk“ angepasst werden.

Vollstreckungsschreibwerk? Meinen die das fucking manual? Für was? Wie man durch 2 teilt?

Bei dem Thema konnte ich natürlich nicht widerstehen, die KI zu befragen…

Justiz und Computer
enforcement writ, courts of justice, computer, digital –ar 16:9 –chaos 100 –s 750

Keine Flüge und pro Jahr nur 167 Meter Straße, parallel satanisch eingetaktet

baerbock

Anke Domscheit-Berg kommentiert auf Twitter: „Die #Digitalkompetenz im #Bundestag ist auch daran erkennbar, dass zB dieser CDU MdB nicht mal dann einen Satireaccount erkennt, wenn im Accountnamen „Parodie“ drin steht.“ Mittlerweile hat Wiener den Beitrag wieder gelöscht.

Heute schreiben sich die Geschichten wie von selbst.

baerbock

Die Flugbereitschaft schafft es also nicht, Außenministerin Baerbock nach Australien zu bringen. Ist das schon einmal in irgendeinem Land passiert, außer in Somalia? „Wir haben bis zuletzt geprüft und geplant.“ Hear, hear.

Was wollte sie da? „Baerbock wollte ihr Programm am Mittwoch mit einer Rede am renommierten Lowy Institute beginnen. Es wurde erwartet, dass sie sich angesichts des immer aggressiveren Machtstrebens Chinas zur geopolitischen Situation in der Pazifik-Region äußern würde“, berichten die Qualitätsmedien. Dann muss man froh sein, dass sie nicht dort angekommen ist. (Warum der Zusatz „renommiert“? Wer bestimmt, was renommiert ist und bei wem? Ist das Journalismus oder was?)

„Im Rahmen der Zusammenkunft mit Wong sollten Kulturgüter aus der Kolonialzeit an das indigene Volk der Kaurna in Australien zurückgegeben werden.“ Schön, kein Raubgut, sondern von Missionaren eingesammelt – aber, liebe Praktikanten von der „Welt“: Hattet ihr keine Zeit mehr für Wikipedia? The last surviving person of full Kaurna descent, a woman called Ivaritji (Amelia Taylor or Amelia Savage) died in 1929.

„Die Kulturgüter des Grassi-Museums in Leipzig – ein Holzschwert, ein Speer, ein Fischnetz und eine Keule – haben sakralen, kulturellen und identitätsstiftenden Wert für das Kaurna-Volk“ Hat man die Kaurna, die es gar nicht mehr gibt, eigentlich gefragt, ob sie den Krempel zurückwollen? Und welche Identität wird wie damit „gestiftet“?

Und now for something completely different.

cyber
Yberunifrom der Cyberabwehr des Cyberverfassungsschutzes (männlich)

Das Bundesamt für Verfassungsschutz wirbt jetzt auf Instagram. „Fragen zur Bewerbung bitte nur per Website/Telefon„. Ähm. Nicht per verschlüsselter E-Mail? Die suchen was mit Cyber und so. Da ist das hiesige Publikum doch vermutlich qualifiziert? Ich habe mir schon Gedanken über neue Cyber-Dienstuniformen gemacht.

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Yberunifrom der Cyberabwehr des Cyberverfassungsschutzes (weiblich)

Jetzt zum öffentlichen Nah- und Fernverkehr.

Rund 200 Fahrgäste haben mehrere Stunden auf freier Strecke bei Hamburg in einem liegengebliebenen ICE ausgeharrt, darunter auch Klaus Müller, der Chef der Bundesnetzagentur. Ein technischer Defekt habe dazu geführt, dass der ICE 1675 Richtung Frankfurt nicht weiter fahren konnte, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am frühen Dienstagmorgen. Zunächst sollte das Fahrzeug mithilfe einer Hilfslok weggezogen werden, dies habe jedoch nicht funktioniert.

Wait a minute. Das hat nicht funktioniert? Warum denn nicht? Hatte die Hilfslok nicht genug Kohlen dabei? Oder war geplant, nur die Lok abzuschleppen und den Rest stehen zu lassen, und ist ihnen zu spät eingefallen, dass das eher suboptimal gewesen wäre? Sind wir schon Dritte Welt oder schon weiter?

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Deutsche Bahn (Symbolbild)

Zehn Jahre Bauzeit für eine 1,2 Kilometer lange Brücke über den Rhein, die 34 Millionen teurer wurde als geplant. „So erschwerten über die Jahre die Witterungsbedingungen die Bauarbeiten. Mal war es zu warm, mal zu kalt.“ Ach ja. Das Klima war es!

Nun das Lokale. Zwölf Jahre geplante Bauzeit für die Erneuerung von zwei Kilometern Fahrbahn in Berlin-Neukölln. Und die Karl-Marx-Strasse ist immer noch Baustelle. Allerdings habe ich da noch niemanden arbeiten sehen. Ich fahre da fast täglich vorbei. „Die Karl-Marx-Straße wurde offenbar vorsätzlich als Dauerbaustelle geplant. (…) Pro Jahr werden nur 167 Meter Straße fertig.“ Auch noch Vorsatz? Sollte man nicht jemanden einsperren?

Vgl. Beipanjiang-Brücke (Autobahn Hangzhou-Ruili), höchste Brücke der Welt, vier Jahre Bauzeit.

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Vorbereitung auf Senkung des Blutdrucks (Symbolbild)

Immer noch Nahverkehr: „Während Geschlechtsverkehr bei Frauen das Risiko für Bluthochdruck senkt. Können häufige Orgasmen bei Männern das Risiko für Herzinfarkte erhöhen.“ Ist das jetzt nicht ein Dilemma? Und was muss ich jetzt tun? Und kommt es nicht, wie immer beim Sex, auf die Qualität und nicht auf die Quantität an?

Und nun zu uns, russische Propaganda (also automatisch voll gelogen). Ihr schreibt untertitelnd, Schoigu habe gesagt, es sei nun offensichtlich, „dass der Einsatz von westlichen Waffen und angeblich fortschrittlichen Methoden bei der Planung von militärischen Operationen keine Überlegenheit auf dem Schlachtfeld garantieren könne.“

Wo habe ihr eigentlich Deutsch gelernt? Bei den Ossis? wenn man Kriege plant und westliche Waffen einsetzt und angeblich fortschrittliche Methoden [geht es auch konkreter?], ist man auf dem Schlachtfeld weder überlegen noch garantiert das den Sieg. Kein Ung, kein Heit. Ich empfehle sogar, den Satz umzudrehen: Das, was das Publikum interessiert, muss nach vorn. Man siegt nicht und ist auf dem Schlachtfeld nicht überlegen, wenn [aha! jetzt wird es spannend, denkt der Leser – das will ich jetzt wissen], wenn man westliche Waffen und angeblich fortschrittliche Methoden einsetzt [„Methoden einsetzen“ ist fürchterliches Deutsch, aber ich weiß nicht, was die meinen].

Unter Doppelgängern

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Midjourney/Burks

Wie kann ich von mir selbst einen virtuellen Doppelgänger für virtuelle Meetings erstellen?

ChatGPT: Die Erstellung [besser, wenn schon kein Verb: Das Erstellen, oder in Genderquatschsprache: Das Zuerstellende] eines virtuellen Doppelgängers für virtuelle Meetings kann [nicht ist? Und wann nicht?] ein interessantes Projekt sein, das jedoch technische Kenntnisse und Ressourcen erfordert. [Das hätte ich jetzt nicht gedacht!] Hier sind einige Schritte und Technologien [Warum nicht Techniken?], die du in Betracht ziehen könntest [in welchem Fall? Ist das Irrealis? Ich könnte, wenn ich es täte?]:

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3D-Modellierung: Zunächst benötigst du ein 3D-Modell von dir selbst, das als Grundlage für deinen virtuellen Doppelgänger dient. Du könntest einen 3D-Scanner verwenden, um dein Gesicht und deinen Körper zu erfassen, oder einen 3D-Künstler beauftragen, dein Modell zu erstellen.

Motion Capture: Für realistische Bewegungen und Mimik kannst du Motion-Capture-Technologien verwenden. Es gibt tragbare Motion-Capture-Anzüge oder spezielle Kamerasysteme (1), die deine Bewegungen erfassen und auf dein 3D-Modell übertragen können.

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Sprachsynthese: Für die Sprachausgabe benötigst du eine Text-to-Speech-Engine, die deine Stimme synthetisiert. Es gibt verschiedene TTS-Modelle, die natürlich klingende Stimmen erzeugen können.

Spracherkennung: Um deinem virtuellen Doppelgänger zu ermöglichen, auf Sprachbefehle oder Fragen zu reagieren, benötigst du eine Spracherkennungstechnologie, die das Gesprochene in Text umwandelt.

Avatar-Plattformen: Es gibt spezielle Plattformen und Software, die bereits einige dieser Technologien kombinieren und es dir ermöglichen, deinen virtuellen Doppelgänger zu erstellen und in virtuellen Meetings zu nutzen. Einige dieser Plattformen bieten sogar Funktionen für Animation und Interaktion. [Ich weiß: Mein Avatar in Secondlife ist schwer bewaffnet für die adulte (!) Interaktion mit anderen Avataren. Er hat sogar Fist combat.]

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Hardwareanforderungen: Beachte, dass die Erstellung und Darstellung eines hochwertigen virtuellen Doppelgängers leistungsstarke Hardware erfordert, insbesondere für Echtzeit-Animation und Rendering.

Es ist wichtig zu betonen [warum?], dass die Erstellung eines realistischen virtuellen Doppelgängers eine komplexe und kostenintensive Aufgabe sein kann, die fortgeschrittene Technologien und möglicherweise die Zusammenarbeit mit Experten erfordert. Je nach den gewünschten Funktionen und dem Grad der Realismus, den du anstrebst, könnten die Kosten und Anforderungen stark variieren. In einigen Fällen könntest du auf vorhandene Technologien und Plattformen zurückgreifen, um den Aufwand zu verringern.

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(1) Es gibt verschiedene Kamerasysteme und Technologien, die Bewegungen erfassen und auf ein 3D-Modell übertragen können. Diese Systeme werden oft für Motion Capture (MoCap) verwendet, um Bewegungen von Menschen oder Objekten auf virtuelle Charaktere oder Modelle zu übertragen. Hier sind einige der gängigsten Kamerasysteme:

Optische Motion Capture-Systeme: Optische Motion Capture-Systeme verwenden Infrarotkameras und reflektierende Markierungen (sogenannte Marker) auf dem zu erfassenden Objekt oder auf der Person. Die Kameras erfassen die Bewegungen der Marker im Raum, und Software berechnet die Bewegungen im 3D-Raum. Bekannte Marken in diesem Bereich sind VICON, OptiTrack und Qualisys.

Inertiale Motion Capture-Systeme: Diese Systeme verwenden tragbare Inertialsensoren, die Beschleunigungsmesser, Gyroskope und Magnetometer enthalten, um die Bewegungen des Trägers zu erfassen. Diese Systeme sind kabellos und eignen sich gut für die Erfassung [um zu erfassen, was sich bewegt, verdammt!] von Bewegungen in Innenräumen oder an Orten, wo optische Marker schwierig zu verwenden sind.

Depth-Sensing-Kameras: Depth-Sensing-Kameras, wie die Microsoft Kinect oder Intel RealSense, verwenden Infrarot- oder ToF- (Time-of-Flight) Sensoren, um die Tiefeninformationen der Umgebung zu erfassen. Durch die Analyse dieser Tiefeninformationen können Bewegungen und Körperhaltungen von Personen erfasst werden.

Kombinierte Systeme: Es gibt auch Systeme, die verschiedene Technologien kombinieren, um präzisere Motion Capture-Daten zu erhalten. Beispielsweise können optische Systeme mit Inertialsensoren kombiniert werden, um sowohl die Genauigkeit als auch die Mobilität zu verbessern.

Markerlose Motion Capture: Fortschritte in der Computer Vision ermöglichen es, Marker in einigen Fällen vollständig zu umgehen. Markerlose Motion Capture-Systeme verwenden Kameras, um die Bewegungen einer Person direkt zu erfassen, ohne dass Markierungen auf dem Körper angebracht werden müssen. Solche Systeme basieren auf fortschrittlichen Algorithmen zur Bewegungsanalyse und -verfolgung.

Die Wahl des geeigneten Systems hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Budget, dem gewünschten Genauigkeitsgrad, dem Anwendungsbereich und den spezifischen Anforderungen Ihres Projekts. Hochwertige optische Motion Capture-Systeme bieten in der Regel die präzisesten Ergebnisse, während markerlose Systeme weniger aufwändig in der Anwendung sein können.

Bewegungsorientiertes Survival of the Fittest und gecanceltes Gebärfreudiges

balkonpflanzen

– Der (die, das, divers) Efeu, ein Knöterich, der mit Erlaubnis meiner Nachbarn im dritten Stock schon zum vierten Stock unterwegs ist, aber eigentlich zirkumzisiert werden müsste, weil seine Wurzeln bald den balkonbreiten Kasten zu sprengen drohen, in dem sie herumwuchern, und der, eingedenk der Tatsache, dass der Fallopia aubertii auch als „Architektentrost“ bekannt ist, welchselbiger Löcher in Wänden zuwächst, alle anderen Pflanzen hinausmobbt, die versuchen, auch nur ein winziges Würzelchen zu schlagen, und ein wilder Wein, den ich gar nicht gepflanzt habe, wetteifern darum, wer am schnellsten die Wand hochklettert. (Ist der Satzbau o.k.?)

– „Er hatte kurze schwarze Haare, sprach kein Deutsch und wird als südländischer Typ beschrieben. Bei der Tat führte der Täter ein Messer mit sich.“ (Polizeipräsidium Neubrandenburg) Habe ich ein wesentliches Merkmal vergessen? War er vielleicht Atheist?

By the way: Wenn in Israel ein arabischer Mitbürger Leute mit dem Messer angreift, wird der meistens erschossen. In Deutschland bekäme man nur eine Gefährderansprache und dürfte weiter frei herumlaufen. Es sei denn, ein Asiate ist vor Ort.

Für die Statistik: Vietnamesen sind nur selten geistig verwirrt, wenn sie schlecht Deutsch sprechen und und mit Messern hantieren, Araber fast immer.

– Es könnte sein, dass im mecklenburgischen Upahl die AfD mehr Stimmen bekommt. Alles Rassisten dort.

– An der pseudowissenschaftlichen Studie im Auftrag des Bundesinnenministeriums, ob Islamisten Muslime diskriminiert würden, waren auch islamistische Verbände beteiligt. Die Qualitätsmedien hinter der Paywall (natürlich wie immer ohne Links):
Für den Bericht sprachen die Forscher auch mit Vertretern der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschland (IGS). Die Interviews sollten dazu dienen, eine Betroffenenperspektive einzufangen. Laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz befindet sich die IGS unter der Kontrolle des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH). Der Dachverband diene als „wichtiges Element für die Steuerung der Interessen des IZH“. Das IZH wiederum sei „ein bedeutendes Propagandazentrum Irans in Europa“. Laut Hamburger Verfassungsschützern strebe das IZH nach einem „Export der islamischen Revolution“.

Übrigens: Die Studie empfiehlt den Kapitalisten „die Förderung der Vereinbarkeit von Arbeitsanforderungen und der Einhaltung muslimischer Gebote.“ Ung. Keit. Ung. Ung. Aber warum kann man darunter einen Steckbrief ausdrucken? Und vom wem?

– „Ab dem kommenden Schuljahr sollen die Bundesjugendspiele zumindest an den Grundschulen nicht mehr als „leistungsorientierter Wettkampf“ stattfinden, sondern als „bewegungsorientierter Wettbewerb“, heißt es in der bundesweiten Ausschreibung der Sportveranstaltung.“ Bei einen 100-Meter-Lauf gewinnt also nicht mehr der das Schnellste, sondern wer am meisten tuntig aussieht das Diverseste.

– Vorsicht! Nachts könnte es im August dunkel werden! Kommt eine Ausgangssperre?

Boticelli
Gebärfreudige Becken (Symbolbild) von Sandro Botticelli

– In Flensburger Bildungseinrichtungen möchte man keine gebärfreudigen Becken mehr. Becken hätten „nicht einen Hauch von Intellektualität“. Zudem hätten sich Menschen mit Menstruationshintergrund unwohl gefühlt.

– „Katrin Göring-Eckardt: „166 Straßen in Jena sind nach Männern benannt, und gerade mal 17 Straßen nach Frauen, also nur 1,7%!“ Zehn von hundert Deutschen können keine Prozentrechnung, das sind fast 40 Prozent, nicht wahr, Frau Göring-Eckardt? Zum Glück haben wir die unabhängigen Faktenchecker.

(Inspiriert durch die Chronik des Irrsinns.)

Schwarze Löcher, Stil und Sprache

aiart
Don’t look at the black hole, Classic Cosmic Horror Art by Paul Lehr –chaos 100 –s 750

Übersetze „Während die Zeitläufte so vor sich hin zeitläuften und auch allerlei hergaben, was zu berichten wäre, entschloss ich mich hindessen, der Leibesertüchtigung zu frönen und die Schlagzahl zu erhöhen dergestalt, dass ich heute vier Stunden Paddeln war, was die neue Hüfte ohne zu Zucken und zu Mucken hinnahm, ja mir sogar das Gefühl gab, ich käme schneller in das und aus dem Boot als vor zwei Jahren, als ich bei der Spandauer Schleuse, das Kajak (m,w,d?) an einem Tau hinter mir herzerrend mitsamt des Trolleys, der Schleusenwärter laut aus seinem Häuschen rief, die Stimme vor Mitleid triefend oder auch vor Hohn, ob ich Hilfe benötige?, was ich zähneknirschend und dennoch lauthals ablehnte, obwohl ich damals schon hinkte, wenn ich mich anstrengte“ in verständliches Deutsch.

aiart

ChatGPT: „Während die Zeit verging und verschiedene Ereignisse stattfanden, die es wert wären, darüber zu berichten, entschied ich mich stattdessen dafür, körperlich aktiv zu sein und das Tempo zu erhöhen. Heute war ich vier Stunden lang paddeln, und meine neue Hüfte hat dies ohne Probleme akzeptiert. Es fühlte sich sogar so an, als käme ich schneller ins Boot und wieder heraus als vor zwei Jahren. Damals, als ich bei der Spandauer Schleuse war, zog ich das Kajak mit einem Seil hinter mir her und der Schleusenwärter rief laut aus seinem Häuschen, entweder vor Mitleid oder Spott, ob ich Hilfe brauchte. Ich lehnte dies zähneknirschend und dennoch lautstark ab, obwohl ich damals schon hinkte, wenn ich mich anstrengte.“

Jetzt könnt ihr euch aussuchen, welche Version ihr besser findet – und warum.

aiart

Meinung und Moral

zensur

Die öffentliche Meinung verachten ist so gefährlich, als wenn man die moralischen Grundsätze verachtet, schrieb der österreichische Staatsmann und gefürchtete Unterdrücker Klemens Wenzel Lothar von Metternich einmal so treffend. Das schrieb Don Alphonso, von Beruf Couponschneider und, was das Schreiben mit feiner Ironie angeht, nicht untalentiert.

Das gefällt mir nicht. Der Satz holpert zu lang einher, und der Schluss hört sich an wie eine Schlagzeile aus dem „Neuen Deutschland“ von vor fünfzig Jahren. Der Generalsekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), Vorsitzender des Staatsrats der DDR und Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates… ja was denn nun? Jetzt kommt, worauf wir alle lange genug gewartet haben: Erich Honecker!

Die öffentliche Meinung zu verachten ist so gefährlich, als verachtete [Konjunktiv] man moralischen Grundsätze. Das schrieb treffend Klemens Wenzel Lothar von Metternich [man kann Links ins weltweite Internet setzen, Welt „online“!], ein österreichischer Staatsmann und gefürchteter Unterdrücker.

Angeblich hatte Metternich gesagt: „Die öffentliche Meinung ist das wichtigste der Mittel, das wie die Religion in die verborgensten Tiefen dringt, wo administrative Einflüsse keine Einfluss mehr haben. Die öffentliche Meinung verachten ist so gefährlich, als wenn man die moralischen Grundsätze verachtet.“

Mag sein, dass er nicht korrektes Deutsch sprach oder schrieb. Das ist keine Schande. Außerdem war er ja Österreicher.

Ich habe das Zitat nur in der Sekundärliteratur und auf gefunden, aber keine Quelle. Man müsste dazu zu viel lesen, was das Thema nicht wert ist. Also bleibt der Satz vorerst ein Meme.

Vermutlich wäre Metternich aber ein besserer Außenminister gewesen als de [sic], den [sic] wir jetzt in Deutschland haben.

Unter Ageistikern

milf
Ältere Frau Seniorin (Symbolbild)

Wir müssen über das Alter(n) reden. Dazu gibt es die passenden Studien, wie etwa Age ismus, natürlich von zwei Damen aus dem Glottisschlag-Milieu aka Antidiskriminierungsstelle des Bundes („mit einem Klick zur Soforthilfe“).

Der Jargon, mit dem das Werk abgefasst ist, spottet jeder Beschreibung eignet sich auf’s Allerfeinste für einen Anti-Schwurbel-Fernkurs: Jeder Satz, der über die Zeilen mäandert, ist gespickt zahllosen Ungs, suggestivem Werben für die Sapir-Whorf-Esoterik und heißer Luft, auf Fonstufe Maximum.

Junge Erwachsene haben im Vergleich zu alten Menschen einen etwas weniger differenzierten Blick auf alte Menschen und die Lebensphase Alter.

Ob Menschen in der zweiten Lebenshälfte (ab dem 50. Lebensjahr) Formen von Diskriminierung aufgrund ihres Alters erleben, hängt nicht substanziell mit ihren altersbezogenen Repräsentationen alter Menschen, des Altseins und der gesellschaftlichen Stellung und Produktivität alter Menschen zusammen.

Hängt nicht substanziell mit etwas zusammen? Sondern unsubstanziell, also eher immateriell? Des Geschwurbels entkleidet, lese ich den Rest so: Ob Alte (alle über 50) sich diskriminiert fühlen, weil sie alt sind, hat nichts damit zu tun, ob sie alt sind und das auch raushängen lassen. Oder so. Ich kann auch einem Jungen die Fresse polieren, wenn er mir dumm kommt.

Förderung eines möglichst eindeutigen und wenig konnotativen Sprachgebrauchs im Zusammenhang mit Alter. In der öffentlichen, politischen wie privaten Kommunikation bietet sich an, je nach Themenfeld
möglichst konkrete Altersangaben zu machen, statt von „alten Menschen“ oder „den Älteren“ zu sprechen.

Man sollte Alte nicht mehr alt nennen. Es heißt also nicht „alte Mumie“, sondern „ältere Mumie“. Meine Mutter ist mit ihren 97 Jahren nicht alt, sondern nur „älter“. Das muss ich ihr sofort erzählen, es wird sie überraschen. Man müsste vielleicht die Kantine dieses „Antidiskriminierungstelle“ überprüfen, ob sich dort in Speis‘ und Trank psychotrophe Substanzen verbergen. Ich verdränge das „Problem“, indem ich es nicht mehr benenne. Das machen die beim Thema Immigration bestimmt auch so. Es erinnert mich an Kinder, die sich die Hände vor die Augen halten und glauben, sie würden nicht mehr gesehen.

Etablierung von dialogischen Erfahrungsräumen, in denen Menschen in der zweiten Lebenshälfte ihr eigenes Alterserleben gemeinsam reflektieren und bewusst ihr eigenes Älterwerden nach ihren eigenen Vorstellungen, Wünschen und Bedürfnissen und in Abgleich mit ihren persönlichen „Modellen für gutes Altern“ planen können.

Etablierung von dialogischen Erfahrungsräumen“ – das kann man gar nicht toppen beim Sprachshit-Bingo. Fangen wir beim Dechiffrieren klein und von hinten an. Da ist ein Raum, aber nicht wirklich, sondern als Gleichnis, wo jeder mitmuss. Zwei Leute labern sich voll – das nennen wir den „Raum“. Dialogisch war mir bisher als Wort der deutschen Sprache unbekannt, aber sei’s drum: Man darf heute aus jedem Dingwort ein Beiwort machen – aus Scheiße wird scheißisch, und aus der Kaffeemaschine wird kaffeemaschinisch.

Das mischen wir alles kräftig durch, wir etablieren es also im multidialogischen Blograum, damit wir einen Plan für das künftige Herumfaseln haben.

Gut, dass wir darüber geredet haben.

Koordinierung aller möglichen Interessen

reuss

Das ist großes Kino! Ein Immobilienmakler will die Regierung stürzen. Was will man von Immobilienmaklern erwarten? Es fällt mir schwer, diese Räuberpistole ernst zu nehmen. Hätte man die Reichsbürger nicht einfach auf der Reichsautobahn einem Parkplatz festkleben können?

Wenn es aber stimmt, dass sie bewaffnet in den Bundestag eindringen wollten (vermutlich von einem Agent Provocateur Verfassungsschutzspitzel verraten, oder die Bande wusste nicht, wie man E-Mails verschlüsselt), muss man das ernster nehmen als bloßen Klamauk.

Ich rate aber zur Vorsicht: die Grenze zwischen wirrem Wahnsinn und dem, was als „normal“ gilt, ist fließend. Die Beschuldigten verbinde – wie für die Reichsbürger-Szene charakteristisch – „eine tiefe Ablehnung der staatlichen Institutionen und der freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland“, hieß es. Das sind doch alles sinnfreie Textbausteine. Die „freiheitliche“ (was ist für ein Wort?) demokratische (das ist doppelt gemoppelt – oder gibt es auch unfreiheitliche Demokratien?) Grundordnung (was unterscheidet die Grundordnung von der Ordnung?) ist nicht identisch mit dem Kapitalismus, da bekanntlich die Verfassung, auf die sich die Textbaustein-Facharbeiter beziehen, den Kapitalismus nicht vorschreibt, sondern die Frage offen lässt, wie die Ökonomie gestaltet werden soll. Merke: Man kann den Kapitalismus „tief“ ablehnen und trotzdem auf dem GrundBoden der Demokratie verharren.

Den üblichen Verdächtigen missfällt das selbstredend zutiefst. Der Verfassungsschutz, der nicht die nicht vorhandene Verfassung schützt (gemeint ist das Grundgesetz), ist mitnichten neutral, sondern möchte dem Kapitalismus auf ewig zementieren oder zumindest so lange wie die NSU-Akten geheim sein sollten.

tagesspiegel

Es wurde auch kein „Adliger“ verhaftet. Die Verfassung der Weimarer Republik ist eindeutig: „Öffentlich-rechtliche Vorrechte oder Nachteile der Geburt oder des Standes sind aufzuheben. Adelsbezeichnungen gelten nur als Teil des Namens und dürfen nicht mehr verliehen werden.“

So etwas wissen Journalisten nur selten. Allgemeinbildung wird nicht mehr gefragt. Viel wichtiger sind die sexuelle Orientierung, das Bekenntnis zur Gendersprache und ob die Vorfahren eingewandert sind.

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