Unna: Dies und das (2)

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Warum saßen die Leute nicht schon in den 60-er Jahren in Straßencafés? Man mache das einfach nicht. Zu Details fragen Sie den Völkerkundler ihres Vertrauens. Der Markt in Unna mit seinen drei Kneipen ist jedenfalls das Schmuckstück der Stadt und bei erträglicher Witterung (ja, das Wetter ist endlich schön!) ein Ort zum Entspannen, Sehen und Gesehen werden. Das zweite Bild hatte ich schon angekündigt – das ehemalige Hotel „Zum König von Preußen“, in dem Heinrich Heine logierte (das graue Gebäude in der Mitte).

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Der runde Turm gehört zum Hellweg-Museum, das den Goldschatz beherbergt. (Agitprop: „Damit gehört das Hellweg-Museum im statistischen Vergleich zu der Spitzengruppe von 30% aller Museen in der Bundesrepublik, die über 5.000 Besucher pro Jahr aufweisen.“) Der Kirchturm ist Teil der Evangelischen Stadtkirche, dem ältesten Gebäude der Stadt. Sie „ist eine spätgotische Hallenkirche, die ab 1322 errichtet wurde. Der Grundstein des Chors datiert auf 1389, vollendet worden soll der Chor im Jahr 1396 sein. Der Turm wurde im 15. Jahrhundert erbaut“. (Dazu alsbald mehr.)

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Das Café Prünte in der Bahnhofstraße war in den 60-er Jahren der Treffpunkt der Schüler der Gymnasien. Ganz aktuell kann ich die Stachelbeertorte empfehlen. Beim Kaffee sollte man aufpassen, dass keine Bienen, Wespen oder sonstige Insekten hineinfallen und ertrinken, weil sie im Sturzflug die Torte verfehlt haben (ich weiß, wovon ich rede – und man kriegt keinen neuen Kaffee gratis, weil das höhere Gewalt ist).

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Das vorletzte Bild sagt natürlich niemandem etwas – außer mir. Ich hatte nicht gedacht, dass das Haus überhaupt noch vorhanden wäre. Es ist die Diakonie der evanglischen Kirche. Ich bin flugs ins Geschäftszimmer spaziert und habe den Damen erklärt, dass ich in ihrem Haus 1972/73 den Zivildienst geleistet hätte. Das ist jetzt schon etwas länger her. Nach einigem Nachdenken fiel ihnen der Name meines damaligen Vorgesetzen ein, dem Diakon Dieter Mau. Und schon bekam ich den heutigen Pensionär ans Telefon – er erinnerte sich sogar an mich. Ich war damals der zweite Zivildienstleistende in Unna überhaupt. Wir plauderten ein wenig über die alten Zeiten.

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Da ist sie, die Marktcam Unna – sie versteckt sich im zweithässlichsten Haus am Markt, einem simplen Plattenbau, in den Räumen eines Heilpraktikers.