Auf einem kleinen Hügel oder: Von Potosi nach Tarabuco

Potosi
Potosi, Bolivien – man beachte den Fleischtransport per Schubkarre

Aus meinem Reisetagebuch, Mai 1984 – wir waren schon mehr als fünf Monate unterwegs, und in den Einträgen des Tagebuchs finden sich immer mehr spanische Wörter:

[Potosi] Der Abgang wird wieder südamerikanisch. Wir haben zwar boletos, aber im oficina erscheint einfach niemand. Nach einer netten Unterhaltung mit dem Chef einer anderen empresa können wir unsere Rucksäcke da abstellen. Der Chef scheint auch einen anderen Bus organisiert zu haben, der mit einiger Verspätung sogar kommt.

In Betanzos [3327 m, zwischen Potosi und Sucre], wo gerade sonnige, lärmende, staubige und besoffene Sonntagnachtmittagstimmung ist, legen sich die drei Fahrer unter den Bus und erklären eine Stunde später, dass er nicht mehr weiterfahre.

Zum Glück wird gerade ein anderer LKW arregliert, den wir und alle anderen besteigen. Der übliche Kampf um jeden Quadratzentimeter Sitzplatz beginnt. Mit den üblichen Reparaturen und atemberaubenden Serpentinen erreichen wir kurz vor Mitternacht Sucre. Alles dicht, kein Hotel macht auf oder no hay. Bei einer einsamen Oma auf der Plaza können wir noch zwei Sandwiches kaufen.

Aus Verzweiflung nehmen wir ein superteures Hotel für neun Mark pro Person. Am nächsten Tag erfahren wir, dass die Hotelpreise reglementiert sind und handeln deshalb den Besitzer des Avaroa [es gibt eine gleichnamige Straße in Sucre; das Hotel habe ich nicht mehr gefunden] auf 8000 Pesos für zwei runter [ungefähr die Hälfte des ursprünglichen Preises].

Sucre ist der Ort des guten Marktes, haben wir beschlossen: Es gibt abóndigas und eine reichhaltige Jugo-Auswahl. (…) Wir lustwandeln und futtern reihenweise Salteñas. Das Goethe-Institut ist überraschenderweise geschlossen.

Der Nachmittag ist ruhig; wir sitzen in einem Cafe auf der sehr schönen Plaza und unterhalten uns über den Bauernkrieg, Revolution und die Welt im allgemeinen. (…) … also werden wir uns – gebildet durch die ethnologischen Artikel in der Wochenendausgabe der Los Tiempos – in Riberalta einen angenehmen Urwaldaufenthalt gönnen.

Der Generalstreik scheint den Camionverkehr nach Tarabuco nicht unterbrochen zu haben. Wir werden uns die Maifeierlichkeiten hier ansehen und dann weiterschauen.

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1. Mai 1984 in Sucre, der Hauptstadt Boliviens

[Cochabamba, 10 Mai] Zehn Tag im Nachhinein zu beschreiben ist wirklich zu viel. Zu Sucre fällt mir doch noch viel ein, obwohl wir wegen der feinen, reichen und dekadenten Atmosphäre nicht das allerbeste Gefühl haben.

Der 1. Mai wird doch recht farbenfroh und kämpferisch. Beim genauen Hinsehen wird aber klar, dass es damit nicht weit her ist. Gerade in Sucre ist es wohl eine Mischung aus Traditionsbewusstein und Neugier, die die Leute auf die Straße bringt. Die Opas stehen da mit ihren stolz erhobenen Gewerkschaftsfahnen und die Redner brüllen, am meisten die Lehrer und Studenten.

Wir gehen auf den Markt, der einzige Platz, wo „normale“ Leute sind. (…) Wir kriegen an der Plaza sogar Buttercremetorte. Von Sucre wird die Plaza mit ihren Cafés und Eisspezialitäten am meisten in Erinnerung bleiben, dazu das Kino. Andere Ausländer treffen wir wieder nicht.

Wir fahren nach Tarabuco [vgl. Nimm besser den Bus (07.07.2018, Behelmt (22.07.2012, Behelmt, revisited (02.05.2019, Burks unter Indianern (25.08.2012). Der Bus wartet einen halben Tag, bis er endlich brechend voll ist. Seltsamerweise ist die Eisenbahnstrecke stillgelegt.

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Der Hinterhof unserer Pension in Tarabuco – ich wasche Wäsche. Warum da so viele Knochen waren und was man mit denen machen kann, weiß ich nicht.

In Tarabuco finden wir ein schönes und billiges Alojamiento mit einer knittrigen Oma, die sich wohl darüber ärgert, dass wir nicht ihre Suppe, sondern auf der Straße essen. Ihr comida ist ein wenig poor, außer der Suppe gibt es nur Nudeln, morgens keine Eier. Alles wartet auf den Sonntag, wenn die campesinos kommen.

An einem der Tage latschen wir in Richtung Sucre, aber B. kann wegen ihrer Füße nicht weiter. Zufällig kommen der Padre und seine Schwester mit einem Auto vorbei, und wir fahren nochmal zum Pass zurück, um die Aussicht zu genießen. Der Padre rät uns ab, von Presto aus zu versuchen weiterzukommen. Er habe zwölf Jahre da gewohnt, der camino casi no hay.

Man kann sich den ganzen Tag auf der Plaza aufhalten. Es herrscht ziemlich reger LKW-Verkehr, zum Beispiel nach Zudáñez und [unleserlich], sogar zwei riesige Trucks zur argentinischen Grenze tauchen auf. Ich lasse mir für 8000 Pesos von einem Dorfschuster Sandalen „spezial“ (gemacht aus Autoreifen) anfertigen.

Die Gegend strotzt vor Landwirtschaft, sanfte Hügel und viel Getreide. Abends kommen die campesinos von den Feldern und treiben Kühe, Schweine und Schafe durch das Dorf. Die Leute und vor allem die Kinder sind nicht scheu und trotz der Gringos, die an den Sonntagen zum Markt kommen, sehr neugierig. Am Samstag abends sitzen schon recht viele auf dem Bürgersteig, in zwei Reihen, und gucken sich gegenseitig an. Ein paar Mädchen verkaufen, mit viel Lärm und Propaganda, Kartoffelklößchen und heißen Wasser mit Crema (Eischnee).

Sonntag morgens ist schon alles voll. Es gibt jede Menge landwirtschaftlicher Produkte, comida und überhaupt alles. Der Markt ist überfüllt mit behelmten Männern, Frauen mit Kappen und Nackenschutz und einem Stoff“pickel“. Andere tragen eine Art dreieckigen Hut. Rot dominiert, auch auch Schwarz. Einige tragen Blau. Die Männer haben zum großen Teil einen Zopf…(…)

Es herrscht eine fröhliche Atmosphäre, gelassen, auch gegenüber den wenigen [damals!] fotografierenden Touristen. Wir kaufen, was das Zeug hält – eine tolle manta für 26.000 Pesos – der Verkäufer fängt bei 35.000 an und rennt uns das ganze Dorf nach, ein Hutband, eine Tasche….

Ein sehr alter Mann tatscht B. in ihrem schwarzen Hemd und ihren kurzen Haaren [vgl. Foto ganz unten, mit Hut] vorsichtig ab, er will wohl wissen, ob sie Männlein oder Weiblein ist. Die Marktfrauen, die ihn vermutlich beauftragt haben, das festzustellen, lachen sich halb tot.

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Ich sitze auf einem kleinen Hügel am Rand des Dorfes, schaue auf die Felder, die von der untergehenden Sonne bestrahl werden und kann mir vorstellen, hier ein Haus zu bauen. Man könnte ein alojamiento aufmachen, und Sucre ist nicht weit. (…)

Wir finden keinen LKW und entscheiden uns spontan, mit „unserem“ bekannten Busfahrer wieder zurück nach Sucre zu fahren und dann weiter…

Cerveza Potosina

Cerveza Potosina

Auf dem Werbeschild steht: Trinke niemals Wasser oder ähnliches, trinke immer (dein) Cerveza Potosina (Bier). Fotografiert 1980 in Potosi, Boliven. Das hätte hierzulande wieder irgendwelche schmallippigen Jugendschützer und Tugendwarte auf den Plan gerufen.

Bolivia 1980: Von Sucre nach Potosi

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Es geht gleich weiter: Burks auf der Mauer des Klosters „la Recoleta“ in Sucre, der Hauptstadt Boliviens. Das dritte Bild zeigt den Karneval in Potosi.

Wikipedia: „Der Reichtum der Mine spülte ungeheure Menschenmassen in die unwirtliche Hochgebirgssteppe um den Cerro Rico. Gegen 1611 ist Potosí mit 120.000 bis 150.000 Einwohnern zu einer der größten Städte der Welt aufgestiegen, obwohl nur ca. 13.500 Menschen unter Tage Silber fördern. (…) Erwähnenswert ist der in der Stadt gelegene ‚Mercado de los Mineros‘, der Markt der Minenarbeiter. Dort kann ein jeder hochexplosiven Sprengstoff ebenso wie 96-prozentigen Alkohol erwerben. Er gilt als der einzige öffentliche Markt der Welt, an dem man legal Dynamit kaufen kann.“ (Dürfen Deutsche überhaupt noch nach Bolivien einreisen?)

Ganz unten ein so genannter Ferrobus – ein Auto, dem man Räder anmontiert hat, damit es auf Schienen fahren kann.

Iglesia de San Lorenzo de Carangas

Iglesia de San Lorenzo de Carangas

Iglesia de San Lorenzo de Carangas, Potosi, Bolivien. Ich stand auf der Héros del Chaco (benannt nach dem Chaco-Krieg zwischen Paraguay und Boliven 1932-1935). Fotografiert im Mai 1984.

Potosí liegt zwischen 3976 m und 4070 m und ist eine der höchstgelegenen Städte der Welt. Dort war ein ultrahartes Licht beim Fotografieren mit meiner kleinen Taschenkamera; ich musste das Foto stark aufhellen, sonst wäre nichts zu erkennen gewesen.

Estilo colonial, kalt

potosi

Koloniale Architektur in Potosí, Bolivien, fotografiert im Mai 1984. Das Internet hat zahlreiche Fotos der schönen Häuser in Potosi, aber ich habe genau diese Stelle nirgendwo gefunden: Entweder stimmen der Straßenbelag nicht oder andere Details.

Auf Bildern sieht alles ganz prächtig und heute auch bunt aus. Wir waren damals schon fünf Monate unterwegs und in jeder Beziehung abgehärtet. Potosí liegt rund 4.000 Meter hoch auf dem Altiplano. Das heißt: Es ist schweinekalt, wenn nicht gerade die Sonne direkt auf einen scheint. Die Zugspitze in Deutschland liegt einen Kilometer tiefer!

Ich kann mich noch erinnern, dass wir eine Sauna aufgesucht haben, um uns einmal richtig durchzuwärmen, und erstaunt waren, dass die Leute dort alle in Badekleidung herumsaßen.

El monasterio de Santa Clara

monasterio de Santa Clara

Das war mühsam: Ich wusste nur, dass ich dieses Foto in Bolivien gemacht hatte, vermutlich in der Hauptstadt Sucre. Zuerst nahm ich an, es sei eine andere Perspektive des Klosters La Recoleta, vom dem man einen schönen Blick auf die Stadt hat. Die Säulen passten aber nicht dazu.

Nach zahllosen Bildvergleichen fand ich heraus, dass es sich höchstwahrscheinlich um den Innenhof des Klosters von Santa Clara (Convento y Monasterio de Santa Clara) handelt – oder ist jemand anderer Meinung? Ich war mindestens zwei Mal in Sucre; vermutlich habe ich das Foto aber 1984 gemacht, nicht 1980.

Quechua Puro

Tarabuco

Über die bolivianische Kleinstadt Tarabuco habe ich hier schon öfter geschrieben, vgl. „Auf einem kleinen Hügel oder: Von Potosi nach Tarabuco“ (17.05.2020), „Nimm besser den Bus“ (07.07.2018, „Behelmt“ (22.07.2012), „Behelmt, revisited“ (02.05.2019), „Burks unter Indianern“ (25.08.2012).

Dieses Foto (1984) ist noch nie veröffentlicht worden. Es war ein hartes Licht für meine kleine Taschenkamera.

In Tarabuco sprechen 98,6 Prozent der Bevölkerung Quechua. Falls ich da noch einmal hinkomme, werde ich so viele Vokabeln lernen, dass ich die wichtigsten Dinge sagen kann.

Cementerio de trenes

cementerio de trenes Pulacayo

Da bin ich im Führerhaus einer ausrangierten Dampflok (Potosi 1980). Ich habe lange gesucht, wo genau das ist. Fast alle Links gehen zum Cementerio de Trenes (Eisenbahnfriedhof) von Uyuni – da bin ich aber nie gewesen. Die obige Lok steht im Cementerio de trenes de Pulacayo.

Sucre aka Charcas aka Chuquisaca

sucre

Blick auf Sucre, die Hauptstadt (!) Boliviens. Das Foto habe ich am 6. Februar 1980 gemacht – von einer Mauer des Klosters La Recoleta. Damals waren wir die einzigen Touristen in der Stadt.

Ich freue mich jedesmal, wenn ich heutige Fotos suche und feststellen muss, dass die üblichen Verdächtigen Geld dafür haben wollen (und deshalb die Aufnahmen mit digitalen Wasserzeichen versehen). Remember: Photos are licensed under a Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Germany License.

Haus des Geldes

casa de moneda

Potosí, Bolivien (1980), Casa de Moneda. Es gibt zwar viel schönere Fotos, aber aus meiner Perspektive hat offenbar niemand ein Foto geschossen.

Alle Macht kommt aus den Gewehrläufen

Potosi

Das Denkmal für die revolutionären Minenarbeiter Boliviens habe ich 1984 in einem Barrio (Vorort) von Potosi, Bolivien, fotografiert. Im Hintergrund der berühmte Cerro Rico, der „Silberberg“ (4000 m). Auf dem Mercado de los Mineros (Markt der Minenarbeiter) kann jeder legal Dynamit kaufen.

Compañia Minera San Esteban Primera – eine kriminelle Vereinigung

Der Rettung der Bergleute in Copiapó in Chile hat mich aus mehreren Gründen bewegt. Ich stamme aus einer Bergarbeiterfamilie, einer meiner Großväter war vierzig Jahre lang Kumpel in Bönen. Mein Vetter Peter sitzt dort noch immer im Gemeinderat und macht sich dafür stark, dass die ehemalige Zeche als Kulturdenkmal erhalten wird.

Ich habe in Südamerika mehrere Minen besucht, bin zum Teil unter abenteuerlichen Umständen sogar eingefahren. 1980 war ich in der Mine von Oruro in Bolivien – zusammen mit einem Freund. Wir mussten mehrere Tage waren, bis wir die Erlaubnis bekamen einzufahren. Das ausschlaggebende Argument, das uns die Türen öffnete, war, dass mein Vater und beide Größväter auch mineros gewesen sind. Uns werde damals recht mulmig, als wir sahen, dass die Flöze nur selten abgestützt worden waren und dass jeder dort unten rauchte wie ein Schlot. Unsere Zigaretten wurden wir komplett los.

Interessant ist übrigens der Hinweis auf Wikipedia: „Der Kollaps des Zinnmarktes 1985 verursachte das Ende des Bergbaus in Oruro. Zunächst konnte der Abbau des Erzes in den Minen noch aufrechterhalten werden. Heute sind jedoch nur noch sehr wenige, größtenteils privatisierte Minen in Betrieb. Einige Bergleute haben sich nach der staatlichen Schließung zu Kooperativen zusammengeschlossen und betreiben den Abbau der Mineralerze nun in eigener Regie.“

Ich war 1984 natürlich auch in der weltberühmten Silbermine in Potosi, Cerro Rico. Am aufregendsten war aber die Minenstadt Llallagua in Zentral-Bolivien mit der Mine Siglo XX. Ich hatte mir von der COMIBOL in La Paz eine Erlaubnis geholt und durfte in Begleitung eines Ingenieurs einfahren. Leider habe ich meine Fotos von damals noch nicht digitalisiert.

Bergleute sind immer die am besten organisierten Arbeiter und sehr kämpferisch – sozusagen die Avantgarde der Arbeiterklasse. Das Thema hat mich nie losgelassen. (Nicht zu vergessen der Hinweis auf meinen Roman „Die Konquistadoren“, dessen Helden sächsische Bergleute im 16. Jahrhundert sind.) Leider reden die jetzt geretteten chilenischen Bergleute zu viel von höheren Wesen. Das liegt auch daran, dass der Einfluss protestantisch-evangelikaler Sekten in Lateinamerika leider sehr hoch ist.

Warum das Unglück überhaupt passiert ist, wird zur Zeit wenig diskutiert. Ausgerechnet bei der Konrad-Adenauer-Stiftung, die nicht für Kapitalismus-Kritik berühmt ist, lese ich: „Mehrere Versuche, die Männer zu lokalisieren, schlugen fehl, was unter anderem daran lag, dass eine der Bohrsonden zwar die richtige Tiefe erreichte, den Zufluchtsort der Verschütteten aber aufgrund ungenauer Pläne von der Mine verfehlte. Fahrlässig des Weiteren der Umgang mit den Informationen durch den Besitzer der Mine, Alejandro Bohn. Dieser gab erst einige Stunden nach dem Einsturz die Nachricht weiter. Inzwischen wurde auch bekannt, dass den verschütteten Bergleuten eine lebensrettende Leiter fehlte, mit deren Hilfe sie durch einen Lüftungsschacht selbstständig ins Freie hätten gelangen können.“

Und: „Zudem stellte sich heraus dass das Bergwerk in diesem Jahr bereits einmal aufgrund von Sicherheitsmängeln und wegen des Unfalls eines Arbeiters für einige Zeit geschlossen worden war.(…) Unterdessen ergaben sich neue Probleme, da der Besitzer der Mine Insolvenz angemeldet hat.(…). Skandalös des Weiteren, dass die Zahlung der Gehälter, sowohl der eingeschlossenen Bergleute als auch derjenigen, die Tag und Nacht an der Befreiung ihrer Kumpel arbeiten, mittlerweile eingestellt wurde.“

Das kann man doch besser sagen. Die Mine wurde überhaupt nur wiedereröffnet, weil die Weltmarktpreise für Kupfer stark angestiegen waren. Wenn es um Profit geht, ist die Sicherheit egal – das gilt für private Bergwerke in Chile genauso wie für die in Russland und China. Über die Eigentümer kann im im Verzeichnis chilenischer Minen natürlich viel herausfinden:
Compañia Minera San Esteban Primera
Presidente: Marcelo Kemeny Fuller
Gerente General: Alejandro Bohn Berenguer
Dirección: Fidel Oteiza 1921 Oficina 806-Providencia
Fono: 2254651-2254648-2254630
Fax: 2238880-2747873
Fax: (52)212636-Copiapó

Die deutschen Medien haben bisher auch nicht erwähnt, dass der Präsident und der Geschäftsführer der Bergbaugesellschaft einschlägig bekannt sind: „El 4 de febrero de 2008, de acuerdo a una causa del Juzgado de Garantía de Copiapó, RUC: 0600853906-3 y RIT: 6147-2006, el presidente de la Compañía Minera San Esteban Primera, Marcelo Armando Kemeny Fuller, y el gerente general de la misma, Alejandro Miguel Antonio Bohn Berenguer, fueron formalizados por el juez Pablo Alonso Vergara Lillo por ‚cuasidelito de homicidio‘.“ Sie standen also beide 2008 wegen „Totschlags“ vor Gericht. Die Minengesellschaft kann man also getrost als kriminelle Vereinigung bezeichnen.

Der Kommentar auf stern.de hat mir gefallen: „Damit sich die chilenischen Bergleute der Weltöffentlichkeit nicht als Lumpenproletarier präsentieren, wenn sie aus der Rettungskapsel klettern, sind sie rechtzeitig mit Pflegeprodukten versehen worden: Schuhcreme soll den Bergmannsstiefeln Glanz verleihen, und für ein freundliches Gesicht gab’s zu den Rasierutensilien noch eine Hautlotion. Mehr benötigt auch Mick Jagger nicht für seinen Auftritt.“