Cheblis Weisheiten

chebli

Ist das jetzt „kulturelle Aneignung“ oder hat da jemand nicht alle Latten am Zaun?

FYI Chebli

chebli

Dazu fällt mir Harald Martenstein ein, der über Sawsan Chebli schrieb: „Diese Politikerin ist selber für alles Mögliche bekannt, aber am allerwenigsten für das Bemühen um Unauffälligkeit“.

Causa Chebli

Malca Goldstein-Wolf auf Facebook:

Neuer Offener Brief in der Causa Chebli an den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller ( Darf gerne geteilt werden! )

Sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister,

sicherlich bekomme ich auf meinen ersten Offenen Brief von Ihnen noch eine Antwort.
Derweilen gibt es allerdings wieder Grund zur Aufregung um irritierende Tweets der Staatssekretärin Sawsan Chebli. Diesmal jubiliert sie über den Einzug zweier muslimischer Antisemitinnen in das US Repräsentantenhaus.
Was soll ich als deutsche Jüdin davon halten, dass für die Berliner Staatssekretärin der „American Dream“ wahr wird, wenn Judenhasser politische Ämter erwerben?

Wissen Sie, Herr Müller, man könnte sagen, wen interessiert schon der Dummbrabbel einer Sawsan Chebli.
Ist diese Dame nicht zu unwichtig, um sich über ihre geistigen Ergüsse zu ereifern? Nein, ich finde nicht. Vor allem nicht, weil sie offenkundig von einer Reihe wichtiger Berliner Politiker geschützt wird. Politiker, die es scheinbar nicht interessiert, wenn Chebli Antisemiten huldigt, den politischen Islam verklärt und als moderne, deutsche Politikerin für das Kopftuch, dem Symbol der Unterdrückung der Frau im Islam, einsteht.

Der eigentliche Skandal besteht darin, dass sie niemand in ihre Schranken weist, auch Sie als Regierender Bürgermeister von Berlin nicht, warum auch immer.

Eine Staatssekretärin, die den Einzug von Antisemiten ins Repräsentantenhaus feiert, gehört ihres Amtes enthoben. Punkt.
Es kann doch nicht sein, dass in der Berliner Politik der Kampf gegen Antisemitismus nur für tote Juden gilt.
Denken Sie darüber nach, ich bin gespannt auf Ihre Antwort.

Shalom,
Malca Goldstein-Wolf

Depends on the context

Elise Stefanik

So hart würde in Deutschland niemand befragt. So etwas sollte man mal mit Frau Chebli machen oder mit der „israelkritischen“ hiesigen Kulturschickeria. Chapeau, Elise Stefanik!

The presidents of @Harvard, @MIT, and @Penn were all asked the following question under oath at today’s congressional hearing on antisemitism:
Does calling for the genocide of Jews violate [your university’s] code of conduct or rules regarding bullying or harassment?
The answers they gave reflect the profound moral bankruptcy of Presidents Gay, Magill and Kornbluth.
Representative @EliseStefanik was so shocked with the answers that she asked each of them the same question over and over again, and they gave the same answers over and over again.

In short, they said: It ‘depends on the context’ and ‘whether the speech turns into conduct,’ that is, actually killing Jews.

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des DJV!

Tel aviv-Yaffo
Strandpromenade zwischen Tel Aviv und Jaffa. Samstag, 21. Oktober 2023, 16:14:36: Sirenen heulten – also Raketenalarm. Die Menschen rannten, um sich irgendwie zu schützen. Ich musste mich auf den Rasen werfen, zusammen mit einem israelischen Vater und seiner kleinen Tochter. Direkt über uns zerstörte der Iron Dome drei Raketen, die aus Gaza abgefeuert worden waren.

Geschätzter Kollege Henrik Zörner vom Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Journalistenverbands (DJV), dem anzugehören ich ebenfalls die Ehre habe!

Mit Befremden und verwundert las ich in einer Pressemeldung des DJV etwas über „Demonstrationen und Kundgebungen von Palästinensern und ihren Unterstützern“.

Wer mag mit „Palästinenser“ gemeint sein? Ich finde trotz aller gedanklicher Bemühungen keine Antwort auf diese Frage. Vielleicht können Sie mir weiterhelfen, etwa unterfüttert mit einem historischen Diskurs und womöglich sogar mit Fakten?

Sind „Palästinenser“ Menschen, die in Palästina leben, was auch Israelis bekanntlich tun? Oder Menschen, deren Vorfahren in Palästina lebten wie die der Deutschen und in Berlin geborenen Sawsan Chebli? Das wäre doch abwegig: Meine Vorfahren lebten in Wolhynien – ich bezeichne mich dennoch nicht als „Russen“ oder gar als „Ukrainer“.

Nun ist allgemein bekannt, dass das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) definiert (weltweit einzigartig) nicht nur die aus Palästina geflohenen und vertriebenen Araber, sondern auch ihre anderswo geborenen Nachkommen in väterlicher Linie als „palästinensische“ Flüchtlinge anerkennt. Der Status scheint sich zu vererben. Sollte der DJV diese „Palästinenser“ meinen, die meinten, Sympathien für die grausamen Massaker der terroristischen Hamas aufbringen und die deutsche Bevölkerung damit behelligen zu müssen?

Macht es Sinn, von Terroristen und deren Unterstützern einzufordern, „die freie, unabhängige und kritische Berichterstattung durch Journalisten möglich“ zu machen? Ist das nicht absurd? Warum sollten sie das tun?

Oder sind Araber gemeint, die Jassir Arafat anlässlich seiner Rede vor der UN 1974 zu „Palästinensern“ erklärte, was dazu führte, dass in deutschen Regierungsdokumenten der Begriff „Palästinenser“ erst in diesem Jahr zum ersten Mal auftaucht? Und leben diese „Palästinenser“ jetzt in Deutschland?

Oder meint „Palästinenser“ schlicht arabische Kriegsflüchtlinge? Auch die Sudetendeutschen waren Kriegsflüchtlinge. Dennoch kamen sie nicht auf die Idee, sich zu einer eigenen Nation auszurufen. Warum also die Araber?

Immerhin haben die Araber in zahlreichen Kriegen, die sie allesamt begonnen haben, versucht, Israel von der Landkarte zu tilgen und alle Juden umzubringen. Das hat bekanntlich nicht funktioniert. Wer einen Krieg beginnt und verliert, muss die Folgen tragen. Das wissen wir Deutschen am besten. Oder sollen wir jetzt Ost- und Westpreußen sowie Schlesien für unsere Enkelkinder zurückfordern? Mit welchem Recht? Nein? Dann sollten das die Araber auch nicht. Es hätte ohnehin keine Sinn.

Ich war seit Beginn des Krieges mehr als zwei Wochen in Israel, geschätzter Kollege Zörner. Niemand dort, außer ein paar politisch marginalisierten Exoten, glaubt daran, dass es jemals einen weiteren arabischen Staat in Palästina geben wird. Die Idee „Land für Frieden“ ist mausetot. Daran ändert auch nichts, dass die Bundesregierung an dieser Fiktion festhält. Das ist so falsch wie es falsch und vorschnell war, den venezolanischen Politiker Juan Guaidó, der mittlerweile als Tourist in den USA lebt, als den „Präsidenten“ des südamerikanischen Landes anzuerkennen.

Ja, ich wage sogar zu behaupten, dass es gar kein „Volk“ der Palästinenser gibt! Ein Volk hat eine gemeinsame Sprache – wie die Sorben und Friesen in Deutschland. Die „Palästinenser“ sprechen aber das Arabisch, das in jedem arabischen Land gesprochen wird. Ein Staat Palästina hat nie existiert, weder in der 5000-jährigen Geschichte des so genannten „Heiligen Landes“ noch vor der Staatsgründung Israels 1948. Auf welche historischen Tradition könnten sich „Palästinenser“ berufen? Auf die der Beduinen im Ottomanischen Reich?

Man kann in dieser Frage unterschiedlicher Meinung sein. Unter den Kolleginnen und Kollegen des DJV gibt es aber keinen Konsens. Daher sollte das Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des DJV das gesamte innerverbandliche Meinungsspektrum angemessen berücksichtigen und nicht nur eine Position zu Wort kommen lassen, die in Israel ausgelacht würde.

Sie können mir Ihre Antwort auch mündlich geben – wie sehen uns am Sonntag auf dem Verbandstag des DJV in Magdeburg. Ich bin Delegierter des DJV Berlin.

Bis dahin verbleibe ich mit kollegialen Grüßen Ihr
Burkhard Schröder

israel

Das Tor zur Hölle

tor zur hölle

„Während der barbarische Hamas-Terror auf Israels Straßen wütet, schwadroniert in der Süddeutschen Zeitung Peter Münch einmal mehr über die „Vorgeschichte“ der „Eskalation“, für die natürlich, wie Münch insinuiert, Premier Netanyahu, die Siedlungspolitik im Westjordanland und die israelische Gegenwehr nach Terrorangriffen verantwortlich sind. Gregor Gysi ist dagegen, dass man die üppigen dreistelligen Millionenzahlungen an die Palästinenser auf den Prüfstand stellt, und Sawsan Chebli, die vorgebliche Kämpferin gegen den Antisemitismus auch unter Arabern, wittert wieder „antimuslimischen Rassismus“ und „antimuslimische Ressentiments“ bei all jenen, die Kritik an den Palästinensern üben.“

„Die israelische Gesellschaft mag in manchen Fragen gespalten sein, aber jetzt ist sie sich einig darin, dass etwas passieren muss. Etwas, wovor man bisher aus humanitären Gründen immer zurückschreckte. Eine Partei, die in diesen Tagen zur Zurückhaltung auffordern würde, könnte sich gleich selbst auflösen. Nicht einmal die Linken würden das tun.“ (Claudio Casula)

Reise nach Jerusalem 3

mount of olives
Blick vom Ölberg auf Jerusalem

Die Negev fällt auch aus – die Hotels sind aller voller Flüchtlinge der Orte, die vom Terror betroffen sind.

„Sich gegenüber Israel starkzumachen gegen ein Aushungern der palästinensischen Bevölkerung wäre auch ein Signal an die Hamas, dass die Solidarität Deutschlands mit Israel doch irgendwo an ihre Grenzen stößt. Ekelhaft, taz! Was anderes fällt euch nicht ein?

Ich traue mich kaum, ein deutsches Medium zu konsumieren – man schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Das ehemalige Nachrichtenmagazin kommt mit einer rührseligen Story über eine „palästinensische“ Journalisten, die ein Videotagebuch publiziert. Das ist so, als hätte die BBC im zweiten Weltkrieg das Tagebuch eines deutschen „Journalisten“ während des Bombardements von Dresden veröffentlicht. Es gibt keine Zivilisten mehr in Gaza. Sie hätten sich der Hamas entledigen könne. Haben sie aber nicht, genau so wie die Deutschen bei Hitler. Das kommt dann von das.

Henry Kissinger nennt deutsche Migrationspolitik einen „schweren Fehler“. Das soll er mal den Grünen sagen. Die werden ihm gar nicht zuhören. In einer NDR-Straßenumfrage hatten mehrere Muslime ihre Sympathie für die Hamas zum Ausdruck gebracht. Der Terror sei „sehr gut“, sagte etwa eine junge Frau. Was ist das für ein Pack?

Israelfeindliche Flugblätter vor Schule in Berlin-Neukölln verteilt. Pro-Palästinensische Gruppen werfen Polizei Rassismus vor. Jaja. Einfach mal die Kresse halten.

„Wie könnte Israel nach diesem Massaker die Gründung eines palästinensischen Staates akzeptieren?“ Eben. Sag das mal jemand der Bundesregierung.

Hier in Jerusalem wird darüber geredet, dass sie Araber am Freitag rund um die al-Aqsa-Moschee auf Randale aus seien. Ich bin jetzt zwei mal durch das arabische Viertel gelaufen. Es ist extrem verwinkelt. Wer sich dort auskennt, ist extrem im Vorteil. Fürderhin werde ich das meiden – ich habe genug gesehen.

jerusalem arab quarterjerusalem arab quarterjerusalem arab quarter

Fake News – davon bin ich überzeugt, wie vieles hier, vor allem von der christlichen Fraktion.

jerusalem lion gatejerusalem lion gate

Heute war ich noch einmal am Löwentor, wo das berühmte Foto Mosche Dajans im Sechstagekrieg entstanden ist. Ich habe mit einer Soldatin, die als einzige aus der Gruppe Schwerbewaffneter vor dem Tor mit mir reden wollte, gerätselt, was genau die Perspektive sein könnte. Die wollten sich übrigens nicht fotografieren lassen.

Das obere Foto zeigt das Tor von außen. Bei dem zweiten habe ich rechts hinter der Mauer bzw. dem Gebäude gestanden, was auf dem Bild aus dem Sechstagekrieg rechts zu sehen ist. Irgendwie witzig, dass dort – arabischen Viertel – ein Laden ist, der Palästinensertücher verkauft.

jerusalem arab quarterjerusalem arab quarter

Beim Aufstieg, der in praller Sonne mühsam ist, traf ich eine Gruppe Touristen, die Spanisch sprachen. Sie waren aus Guatemala. Sie warten mich vor zwei Mopedfahrern, die ihnen oben versucht hatten, die Kamera zu klauen. Ich war on alert, aber oben auf der Aussichtsplattform war niemand. Später entdeckte ich noch zwei italienische Journalisten, die ein kurzes Statement sendeten, mit dem Felsendom im Hintergrund. Dann kam noch ein süßes Mädchen mit einem Jüngling, die keine der mir bekannten Sprachen sprach. Es stellte sich heraus, dass es eine russische Familie war, Eltern und Kinder. Russen kann man nicht so leicht erschrecken wie Deutsche.

jerusalem

Unten in der Stadt begegnete mir einer riesige Menge von Touristen, und der Guide zählte sie durch – ich sprach ihn an, weil er sehr südamerikanisch aussah. Er war aus Peru, wir haben uns spontan verbrüdert. Das Lustigste kam dann zum Schluss. Unten am Davidsturm stand eine Gruppe dunkelhäutiger Männer und Frauen, die schreiend bunt gekleidet waren (vgl. Foto oben) und sich köstlich amüsierten und unter so großem Hallo zu Gruppenfotos posierten, dass sogar die Israelis lachen mussten. Ich bot mich an, sie alle zusammen abzulichten, was ich dann mit verschiedenen Smartphones ein halbes Dutzend Mal machen musste. Ich habe selten so fröhliche Menschen gesehen. Es stellte sich heraus, dass sie aus Vanuatu waren. Das muss man auch erst einmal kennen.

Und hier im Hostel saß mir beim Bloggen eine superschnuckelige Blondine mit bauchfreien Top, einem umwerfenden Lächeln und einem Hüftschwung wie Briana Smith gegenüber, die auch auf ihre Tasten einhämmerte. Sie ist ausgerechnet aus Südafrika und spricht selbstredend auch Afrikaans. Ich sehe sie jetzt wieder hier sitzen, aber sie würdigt mich keines Blickes, sondern telefoniert ununterbrochen.

mount of olives

Das Foto oben zeigt das Haus der jüdischen Siedler, die einen „israelisch beflaggten Stützpunkt“ unterhalten, „um ihren Anspruch auf Siedlungsrechte in diesem Gebiet zu bekräftigen.“ Glaubt denn irgendjemand außer Frau Chebli daran, dass hier keine Juden wohnen dürfen oder dass Israel den Ostteil Jerusalems irgendwelchen Arabern überlassen würde?

תודה רבה על ארוחת הבוקר

Tel Aviv Harakevet

Ich sitze wieder auf der Dachterrasse. 27 Grad, leichte Brise. Die Nachrichten: „Gunfights ongoing; suspected infiltration via attack tunnel; 800 Hamas targets struck in Gaza“.

Tel Aviv HarakevetTel Aviv Harakevet
Das Frühstück im Gia Dormitory ist nicht im Preis inbegriffen. Man kann es aber bestellen. All you can get eat kostet rund 15 Euro. Es ist es wert. Man wäscht selbst ab. Allmählich stellt sich schon das Reisefühl ein.

By the way: Elder of Zyon (in der Blogroll) schreibt:
Unfortunately, some people watching the footage of Israeli women dragged out of their homes and children lying slaughtered on the floors, are engaging in a spot of moral relativism, trying to see this terror from “both sides.” Others are arguing we should view this attack “in context,” as though there can be any context for what happened in places like Sderot yesterday. Still, those are the nobler reactions. Iran rejoiced over the massacre with fireworks. In London, some have been seen celebrating the attacks, waving Palestinian flags and blasting car horns.

Because, of course, Israel is the only country in the world that gets criticized when its citizens are butchered.

Was schreiben denn unsere Sozialdemokatinnen und Feministinnen? Nichts Deutliches? Schade eigentlich, aber bezeichnend. Ich hatte nichts anderes erwartet.

Tel Aviv Harakevet
Tel Aviv, backstage

Es kam, wie zu erwarten war. Bis auf meinen Zimmergenossen nur Deutsche, die alle so schnell wie möglich abreisen wollen. Warum? Nicht genug gebetet. Ich trank gerade meinen Kaffee, als sie allesamt die Hände falteten und ein Gebet murmelten. Komm Herr Jesus sei unser Gast Eine von ihnen ist dem HErrrn sogar persönlich begegnet. Sachen gibt’s. Und das wird vermutlich in Jerusalem nicht besser.

Ich lese, um mich mental einzustimmen Tuvia Tenenboms „Catch The Jew!: Eye-opening education“. Ich muss oft schallend lachen. Es ist unfassbar, was die Leute über Israel sagen – und die, die dort sind! – und er hat die richtige Chuzpe, das Schlimmste aus den Leuten herauszulocken. Alle kriegen ihr Fett ab. Absolut empfehlenswert!

Jetzt wird es mir zu heiß, ich muss mir die Stadt ansehen und sehen, wie ich an Bargeld komme und eine Sim-Karte. Heiter, gefühlt wie 28 Grad.

Im Nahen Osten

Tel Aviv Harakevet

Da sitze ich gerade (Panoramafoto), Tel Aviv, Stadtteil Harakevet. 21:40 Uhr, 26 Grad. Die Aussicht von der Dachterrasse meines Hostels (Vier-Betten-Zimmer) ist atemberaubend. Mittlerweile habe ich freies WLAN und die App Red Alert geladen. Und der Rezeptionist hat mir zuerst den Bunker gezeigt. Soweit zur Stimmung hier. Die wenigen anderen Touristen hier, meistens Deutsche, reisen alle ab. Vielleicht werde ich Jerusalem für mich allein haben. Der Plan ist gut.

Bunker Tel Aviv Harakevet
Im Bunker des Hostels

Yigal Carmon, the founder and president of the Middle East Media Research Institute (MEMRI), wrote on August 31, in a piece titled the “Signs Of Possible War In September-October,” that “there has been an increase in efforts by Iran and Hezbollah to smuggle weapons into the West Bank, similar to the smuggling of weapons into Gaza. “Lately,” he continued, “there have been growing indications that a war against Israel may break out in September or October. (Jerusalem Post)

Heute früh war ich noch nicht sicher, ob ich nach Israel kommen würde. Die El Al rief mich sogar an, ob ich flöge, was ich natürlich lebhaft bejahte.

BER
Ich weiß nicht, warum der Panzerspähwagen oder was das ist da herumsteht. Soll der auf Terroristen schießen oder sie überfahren?

Mein Rucksack wiegt nur gut 16 Kilo, früher, in Lateinamerika, hatte ich immer fünf mehr, vermutlich wegen des Benzinofens und der Kochutensilien. Oder weil das South Amerika Handbuch so schwer war… Das geht noch leicht zu tragen, und den Tasmanian Tiger kann ich jetzt schon weiterempfehlen.

Ach ja, Wahlen. Auf einer griechischen Insel gab es Jubelunruhen von Flüchtlingen, die nach Europa wollen und die Hamas-Barbarei feierten. Sie stehen wie viele missratene Integrationsexperimente für einen sentimentalistischen Idealismus, von dem immer mehr Bürger die Nase voll haben. Wer will diese Migration? Warum sollen wir diesen antisemitischen Hass aufnehmen? Warum gelingt es SPD und Grünen nicht, in der unidyllischen Realität der Gegenwart anzukommen? (Ulf Poschardt)

Berlin BER

Auf dem Flughafen war ich umzingelt von Kollegen meiner Firma, überall Polizei. Nachdem ich das Gepäck aufgegeben hatte, gab es beim ersten Sicherheitscheck gleich Probleme, weil ich angeblich keine Bordkarte hatte. Die Schlange vor dem El-Al-Schalter war aber gefühlt schon 100 Meter lang, und mein frühes Anstehen wäre perdu gewesen. Irgendwann habe ich es dann kapiert, dass ich ein Stück Papier mit einem QR-Code schon besaß, und der auch eingelesen werden konnte. Um 12.25 war ich in der Luft, aber niemand im Flugzeug sprach Deutsch. Neben mir saß ein israelischer Soldat, der in Berlin lebt und jetzt eingezogen wurde.

el al

At least 260 bodies were recovered from the area of the party in Re’im in which Hamas terrorists carried out a massacre, medical emergency service ZAKA said.

el al

US Secretary of State Antony Blinken said part of the motivation for Hamas‘ latest attack on Israel may have been disrupting a potential normalizing of Israel-Saudi Arabia ties and said Washington will announce new assistance for Israel on Sunday. Damit hat er wohl recht.

el al

Bis jetzt lasse ich auf El Al nichts kommen. Es gab zwar nur ein warmes Sandwich (כריך), aber das war groß und schmeckte ganz hervorragend. Und noch eine Süßigkeit. Aber um zu entziffern, reicht mein Hebräisch immer noch nicht.

Vermutlich habe ich den Bosporus fotografiert, aber die genaue Route konnte ich wegen des fehlenden Internets nicht bestimmen. Ich dachte, die flögen über Zypern? Ich habe zum ersten Mal das Mittelmeer gesehen, was mir schon fast peinlich ist. Plötzlich kam die Küste Israels in Sicht.

israelel al

Die Sicht von oben war hier exotisch bzw. originell, weil viele der größeren Siedlungen offenbar planmäßig angelegt wurden. Vermutlich schwebte ich gerade über Smotrich Galiläa und Samaria, für das Frau Chebli unsere „palästinensischen“ Mitbürger, deren Vorfahren dort angeblich schon seit dem Neolithikum dort lebten, oft das englische (!) Wort Westbank gebrauchen.

Am schwierigsten war es, ohne Internet den Weg zum Hostel zu finden. Alle Leute hier waren extrem freundlich und hilfsbereit. Vielleicht bin ich auch nur zu sehr die Berliner Sitten und Gebräuche gewohnt, um das erwähnenswert zu finden.

Rav-Kav habe ich auch schon benutzt. Morgen Sim-Karte und Geld abheben. Auch dafür bekam ich schon hilfreiche Tipps.

Berlin rudow

Eine kluge Analyse zum Thema „The greatest intelligence failure in Israeli history?“ habe ich auch in der Jerusalem Post gelesen. Ich würde übrigens nur eine Partei wählen, die sich dafür einsetzt, sofort alle Gelder, die in irgendeiner Form an die „Palästinenser“ gehen, einzufrieren. Es ist unerträglich, dass ich mit meinen Steuergeldern indirekt den Terror gegen Israel finanziere.

Frontberichte

marauders
Plünderer (Symbolbild)

Innere Front

– „Die Familien der Plünderer stammen fast alle aus muslimischen Ländern. Mit Einwanderern anderer kultureller Prägung gibt es keine Probleme vergleichbarer Dimension. Die Gründe dafür sind vielfältig. Aber diese für jeden leicht erkennbare Tatsache einfach nur zu benennen, führt schnell zum Vorwurf „Islamophobie“. Der Westen lässt sich, aus schlechtem Gewissen, moralisch erpressen.

Und wenn manche Leute nichts auf Frauenrechte geben, wenn sie kriminell sind oder Rassisten der Gattung „Antisemiten“, wenn auch in ihren Herkunftsländern der Sklavenhandel geblüht hat und die Polizei dort um einiges brutaler vorgeht als die Flics von Paris, dann macht das alles gar nichts. Doppelmoral, wohin man schaut.“ (Harald Martenstein über die Krawalle in Frankreich, Paywall)

– „Hintergrund der Auseinandersetzung sind Konflikte rivalisierender Gruppen im Heimatland Eritrea, die auch zunehmend in Deutschland ausgetragen werden.“ (Quelle diverse Qualitätsmedien.

partei

Parteienfront

– „Zaklin Nastic kommt aus einem armen Haushalt, wie sie es selbst beschreibt, ihr Vater ist Fliesenleger, ihr Cousin Müllmann, die eine Cousine Näherin, die andere Zahnarzthelferin. „Das sind die Menschen, die wir mal politisch angesprochen haben“, sagt die Politikerin, die für Hamburgs Linke im Bundestag sitzt (…) „Aber keiner von denen wählt heute noch die Linke, keiner.“ (…) „Wir sind grüner als die Grünen, die Wählergruppen der Linken wurden zugunsten eines städtisch-universitären Milieus aus dem Blick genommen und von der Programmatik der Partei, insbesondere in der Frage von Krieg und Frieden, immer offener abgewichen“.“

Sagte da jemand „Klassenstandpunkt„?

cyberfront
An der sächsischen Cyberfront

Cyberfront

– Sachsen muss seine Facebook-Fanseite abschalten – im Gegensatz zu Sachsen-Anhalt.

– Da war auch noch was mit deren Sozialministerium

lion and girl

Palästina-Front

– Ein Israeli war mit seiner Familie im Zoo, als sich plötzlich ein kleines Mädchen an den Löwenkäfig anlehnte. Der Löwe versucht im Beisein der verschreckten Eltern das Kind an den Ärmeln in den Käfig zu ziehen. Als der Israeli das sieht, rennt er, ohne zu überlegen, zum Käfig und gibt dem Löwen einen starken Schlag auf die Nase. Der Löwe jammert vor lauter Schmerz und lässt das Mädchen frei. Der Israeli übergibt den Eltern das kleine Mädchen gesund und munter.

Ein Journalist, der das Geschehen beobachtet hat, geht zu dem Israeli und sagt ihm, dass er so etwas Mutiges noch nie gesehen hat. Der Israeli antwortet, dass er nur getan hat, was getan werden musste.

Der Reporter erwidert, dass er diesen Vorfall unbedingt morgen auf der Titelseite in seiner Zeitung bringen will. So fragt der Journalist den Israeli, womit er denn seinen Lebensunterhalt verdiene und welcher Partei er angehöre.

Der Israeli antwortet: „Ich bin bei der IDF und wähle die Likud-Partei“. Am nächsten Tag kauft der Israeli die Zeitung und liest auf der Titelseite folgendes: „Ein rechter israelischer Soldat hat einen afrikanischen Flüchtling angegriffen, als der um sein Mittagessen gekämpft hat.“

Das könnte man auch passend für deutsche Medien umschreiben.

– Speziell für Frau Chebli: „Hitler gab eine Erklärung ab, wonach die Welt besser daran täte, die Unterdrückung der Araber in Palästina zu verurteilen, als immer nur Deutschland an den Pranger zu stellen.“ (Tom Segev: Es war einmal ein Palästina. Segev ziert nach: Max Domarus (Hrsg.): Hitler: Reden und Proklamationen, Wiebaden 1973, S. 956)

Leere Räume

palästinensische Geschichte
Museum für palästinensische Geschichte (Symbolbild)

Im Pergamon-Museum ist eh nur Raubkunst. Kann alles weg und zurückgegeben werden. Ein leerer Raum wird dann umbenannt in Roger-Waters-Saal und beherbergt das Museum für „palästinensische Geschichte“ mit der Direktorin Sawsan Chebli. In die anderen Räume können Flüchtlinge aus der Ukraine und später die ukrainische Exilregierung.

Missing Link oder: Franziska und kleine Könige

Nibelungenlied
Das Nibelungenlied und die Klage (Leithandschrift A): „Wie die herren alle zen Hevnen [Hunnen] fvren“. Ein historischer Kern oder Anknüpfungspunkt der Sage ist die Zerschlagung des damals von Gundahar [by the way: interessante Vornamen für männliche Neugeborene!] beherrschten Burgunderreiches im Raum von Worms um 436 durch den römischen Konsul und Magister militum (Heermeister) Aëtius mit Hilfe hunnischer Hilfstruppen.

Ich sage nur: Audofleda, Amalasuntha, Dietrich von Bern, Childerich, Aegidius, Fredegar sowie der Liber Historiae Francorum (wer fließend Latein lesen kann). Habe ich jemanden vergessen? Eventuell Syagrius?

Dann holen wir tief Luft und beginnen mit dem Schlusskapitel von Thomas Fischers Gladius – Roms Legionen in Germanien:
Die Auflösung des weströmischen Reiches außerhalb Italiens war ein längerer Prozess: Weite Teile gerieten bereits gegen Ende des 5. ]h.s de facto unter die Herrschaft von Germanenstämmen, etwa den Vandalen, Franken, Burgundern und Westgoten. Sie alle waren in ein Machtvakuum vorgestoßen, das der Zerfall der römischen Zentralregierung hinterlassen hatte. Aber auch die Macht der neuen Herren war nıcht immer unangefochten: Ostgoten, Vandalen, Franken, Burgunder und Westgoten stellten in ihren Herrschaftsgebieten nur eine Minderheit dar, die über die große Anzahl von römischen Untertanen römisch-katholischen Bekenntnisses herrschte. Da aber die germanische Oberschicht zumeist nicht dem römisch-katholischen Glauben anhing, sondern der arianischen Glaubensrichtung, verschärfte dies die Spannungen zwischen Herrschern und Beherrschten. Nur im Frankenreich, das sich dann ım Verlauf der weiteren Entwicklung als Großmacht und Haupterbe des römischen Reiches im Westen* durchsetzen konnte, fand sich für dieses schwerwiegende Problem eine Lösung…

Minderheiten, die über Mehrheiten herrschen bzw. deren herrschende Klasse ersetzen, haben wir oft in der Geschichte, zum Beispiel die mongolische Yuan-Dynastie in China oder die Spanier in Lateinamerika. Es kömmt aber auf die Ökonomie an.

Mit Childerich haben wir ein erstes politisches Missing Link zwischen Sklavenhaltergesellschaft und Feudalismus: Ein fränkischer Warlord, also ein Germane, der sich (lateinisch!) Rex nannte und dessen Truppen als römischer Verbündete (foederati) in Gallien dienten. Die Historiker sind bei der Frage, was dieser Franke eigentlich exakt war, heillos zerstritten („ist aber nicht immer klar, ob Childerich als römischer Befehlshaber oder als fränkischer Anführer bzw. König agierte“). Childerich verwaltete in der Endphase des römischen Galliens die römischen Provinz Belgica Secunda aka Gallia Belgica, auch als militärischer Befehlshaber (dux).

siegelring childerichs
Fingerring bzw. Siegelring (anulus) des merowingischen, fränkischen Königs Childerich (Hilderich) – Beschriftung: (Sigillum) CHILDERICI REGIS. Childerich hat auf dem „Portrait“ einen geschorenen Bart und, wie bei fränkischen Königen üblich, langes Haar trug (rex crinitus).

Wir wiederholen:

Wir müssen hier ein berühmtes Zitat aus dem Vorwort von „Zur Kritik der politischen Ökonomie“ von Marx abklopfen, ob es mit der Realität übereinstimmt:
„Auf einer gewissen Stufe ihrer Entwicklung geraten die materiellen Produktivkräfte der Gesellschaft in Widerspruch mit den vorhandenen Produktionsverhältnissen oder, was nur ein juristischer Ausdruck dafür ist, mit den Eigentumsverhältnissen, innerhalb deren sie sich bisher bewegt hatten. Aus Entwicklungsformen der Produktivkräfte schlagen diese Verhältnisse in Fesseln derselben um. Es tritt dann eine Epoche sozialer Revolution ein. Mit der Veränderung der ökonomischen Grundlage wälzt sich der ganze ungeheure Überbau langsamer oder rascher um.“
„Soziale Revolution“ meint offenbar nicht das Klischee, dass Männer in langen Wintermäntel und mit Gewehren Paläste stürmen, sondern dass die Eigentums- und Produktionsformen radikal umgewälzt werden. Insofern ist die „Spätantike“ durchaus eine solche Epoche. Sehr interessant ist, dass die aktuelle bürgerliche Forschung das ähnlich sieht und von einer Transformation spricht.
Joseph Tainter scheint der Marxschen These sogar sehr nahe zu kommen. Sein Hauptwerk Collapse of Complex Societies definiert diese „soziale Revolution“ als „Kollaps“: a rapid, significant loss of an established level of sociopolitical complexity, also genau das, war mit dem Römischen Weltreich geschah.

Liebe Kinder, als Hausarbeit lernt ihr bitte folgende fränkischen Namen auswendig: Childerich („Missing Link“), Chlodwig (der zum Christentum konvertierte, also das oben genannte angebliche „schwerwiegende Problem“ löste), Karl Martell (der islamfeindlich war – Frau Chebli, bitte übernehmen!). Überlegt euch ein, zwei Sätze dazu. Mehr muss man heute über die vier Jahrhunderte vor Karl dem Großen nicht wissen. Außerdem gibt es ohnehin kaum belastbare Quellen.

franziska
Fränkische Wurfaxt Franziska (Stiel neuzeitlich), 6. Jahrhundert, Grabfund 1935, Museum Grünstadt [Vorsicht! Bei der Website braucht man eine Sonnenbrille!]. Credits: Altera levatur / Wikipedia

Wir reden also, was die Ökonomie betrifft, über die fließende Grenze zwischen dem Kolonat der spätrömischen Antike und der frühfeudalen Villikation (ab dem 7. Jh.).

Wir haben hier eine Sythese zwischen der herrschenden Klasse der westgermanischen Kriegergruppen und deren Warlords und dem romanisierten Volk, das für diese arbeitete, nachdem die überregionale Verwaltung des weströmischen Reiches weggebrochen war. Ob die Goten, Vandalen, Burgunder, Franken, Langobarden oder Sachsen die neuen Herrscher gewesen wären, bleibt letzlich eine Frage des historischen Zufalls, wer wen in welcher Schlacht entscheidend massakrierte. Es hätte an der Ökonomie und deren langfristigen Entwicklungstendenzen nichts geändert.

* Im Süden waren die „Erben“ die Umayyaden, und im Osten natürlich das tausendjährige (!) byzantinische Reich. Aber diesen beiden „Erben“ bzw. deren Regionen gelang der Sprung zum Kapitalismus nicht so schnell wie in Nordwesteuropa.
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Bisher zum Thema Feudalismus erschienen:
– Reaktionäre Schichttorte (31.01.2015) – über die scheinbare Natur und die Klasse
– Feudal oder nicht feudal? tl;dr, (05.05.2019) – über den Begriff Feudalismus (Fotos: Quedlinburg)
– Helidos, ubar hringa, do sie to dero hiltiu ritun (08.05.2019) – über die Funktion der verdinglichten Herrschaft in oralen Gesellschaften (Quedlinburger Domschatz I)
– Tria eburnea scrinia com reiquis sanctorum (09.05.2019) – über Gewalt und Konsum der herrschenden Feudalklasse als erkenntnistheoretische Schranke (Quedlinburger Domschatz II)
– Die wâren steine tiure lâgen drûf tunkel unde lieht (10.05.2019) – über die Entwicklung des Feudalismus in Deutschland und Polen (Quedlinburger Domschatz III)
– Authentische Heinrichsfeiern (13.05.2019) – über die nationalsozialistische Märchenstunde zum Feudalismus (in Quedlinburg)
– Der Zwang zum Hauen und Stechen oder: Seigneural Privileges (15.06.2019)
– Yasuke, Daimos und Samurai [I] (24.07.2019)
– Yasuke, Daimos und Samurai [II] (03.05.2020)
– Agrarisch und revolutionär (I) (21.02.2021)
– Trierer Apokalypse und der blassrose Satan (17.03.2021)
– Energie, Masse und Kraft (04.04.2021)
– Agrarisch und revolutionär II (15.05.2021)
– Gladius cum quo fuerunt decollati patroni nostri (Essener Domschatz I) (28.10.2021)
– Magische koloniebildende Nesseltiere mit kappadokischem Arm und Hand (Essener Domschatz II) (14.11.2021)
– Ida, Otto, Mathilde und Theophanu, kreuzweise (Essener Domschatz III) (27.11.2021)
– Hypapante, Pelikane und Siebenschläfer (Essener Domschatz IV) (17.12.2021)
– Pantokrator in der Mandorla, Frauen, die ihm huldigen und die Villikation (Essener Domschatz V) (23.12.21)
– Jenseits des Oxus (09.01.2022)
– Blut, Nägel und geküsste Tafeln, schmuckschließend (Essener Domschatz VI) (18.04.2022)
– Missing Link oder: Franziska und kleine Könige (28.05.2022)
– Die Riesen von Gobero (Die Kinder des Prometheus Teil I) (18.07.2022)
– Die Liebhaber von Sumpa, Ackergäule und Verhüttung (Die Kinder des Prometheus Teil II) (25.07.2022)

Zum Thema Sklavenhaltergesellschaft:
Doppeldenk oder: Die politische Macht kommt aus den Legionen [Teil I]) 05.11.2020)

Doppeldenk oder: Die politische Macht kommt aus den Legionen [Teil II]) 27.12.2020)

Causa: Krawallnudeln

anabel schunke
Credits: Anabel Schunke

Die Freude an anonymer Denunziation auf sozialen Medien gehört zur deutschen Leitkultur. „Das sind Sekundärtugenden. Ganz präzis gesagt: Damit kann man auch ein KZ betreiben. (Oskar Lafontaine, aus dem Zusammenhang gerissen)

Natürlich ist die Freiheit, das zu meinen, was man will und das auch kundzutun, im Kapitalismus eine Illusion. (Auch im Staatskapitalismus – obwohl ich die holzschnittartigen Thesen der Jusos so nicht teile.) Die Abschnitte zwei und drei Art. 5 GG definieren das (die kennt kaum jemand): Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre. Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung. Man darf also alles meinen, aber nicht alles äußern.

Die wohlwollenden Stammleserinnen und geneigten Stammleser jetzt werden zu Recht fragen: Wann kommt er zum Punkt? Und was hat das mit der hier abgebildeten Dame zu tun? Wohlan: Die braun gebrannten Kameraden und ihre Groupies jammern bekanntlich herum, sie würden zensiert und überhaupt. Als Linker – und da bin ich in Deutschland vermutlich ein Solitär – verteidigt man auch die Rechten, wenn sie zensiert werden, vorausgesetzt, dass die oben zitierten Abschnitt des Grundgesetztes nicht zutreffen. Tut man das nicht, kann man sich den ganzen Quatsch mit „Meinungsfreiheit“ auch schenken. Oder man sagt konsequent: Meinungsfreiheit gilt nur für mich und diejenigen, die so denken wie ich, und andere Meinungen seien eh ein Verbrechen. Die rechten und Shitstormglottisschlaginnen sehen das bekanntlich anders. (Puls und Atmung noch normal?)

Ich habe mir neulich die Causa Anabel Schunke angesehen. Zu der Dame gibt/gab ein eigenes Denunziantenblog Watchblog, also einen virtuellen Pranger. (Die Facebook-Version desselben wurde mittlerweile gesperrt.) Man muss wissen, dass diejenigen, der Pranger betreiben, sich um so wichtiger fühlen, um so gefährlicher sie die Angeprangerten machen. Das Motiv trübt oft die dort vertretenen Thesen.

Unter den notorisch schlecht gelaunten älteren Herren von rechts und deren liberalen Varianten ist Anabel Schunke natürlich auffällig und bekommt einen Bonus wegen ihres Äußeren und des halbnackten Fleisches, obwohl sie keinen halbwegs garen deutschen Satz ohne Ähs und dergleichen und ohne Herumstottern sagen kann (vgl. Video oben – ich gebe aber keine rhetorischen Ratschläge und Tipps für Rechte, wie man während des Redens atmet, damit man keine gequetschte Stimme hat). Außerdem behauptete sie vor einem Jahr, Single zu sein. Da sabbert der Kamerad natürlich vor sich hin. Abschreckend für Sugar Daddys ist andererseits, dass sie sich irgendwie als Feministin bezeichnet und Alice Schwarzer lobt.

In Australien ist man relativ unaufgeregt zum Thema und zitiert Schunke, vermutlich nur wegen ihres Fotos. In „Deutschland“ musste sie auf Telegram und eher unauffällige Social-Media-Kanäle ausweichen, da die großen „sozialen Medien“ sie alle gesperrt und zensiert haben.

Damit tut man der politisch irrlichternden Dame zu viel Ehre an. Was bewirkt jemand, der unstrittig oftmals mit rassistischen Stereotypien spielt? Ist das wirklich gefährlich? Nein, ist es nicht, es sei denn, man überschätzt die Medien und wie sie wirken. In Wahrheit bestätigen sich die jeweiligen Blasen nur gegenseitig. Die Purifikations-Rituale insbesondere der linksidentitären Gefühls-Schickeria sind genau so schlimm und schädlich, weil sie das Kind mit dem Bade ausschütten. Das dient ihrem aufgeblasenem moralisierendem Ego, das vor Heuchelei nur so trieft.

anabel schunke telegram

Ich stelle Anabel Schunke in eine Reihe mit Sawsan Mohammed Chebli und Alexandria Ocasio-Cortez: Irgendwie nicht hässliche Krawallnudeln in einem jeweils anderen Milieu. Das war das Wort zum Sonntag.

Wg.: Respekt und fromme Verehrer des höheren Wesens „Allah“

Sawsan Chebli sagte: „Wir dürfen die Integrationsdebatte nicht mit der Diskussion über Muslime und Islam oder Religion insgesamt vermengen. Mein Vater ist ein frommer Muslim, spricht kaum Deutsch, kann weder lesen noch schreiben, ist aber integrierter als viele Funktionäre der AfD, die unsere Verfassung in Frage stellen.“…..

Katja Schneidt, Autorin und seit zwei Jahrzehnten ehrenamtlich für Flüchtlinge tätig, hat eine Anwort an die Dame geschrieben:

„Sehr geehrte Frau Sawsan Chebli.
Ich habe lange überlegt, ob ich Ihnen wirklich ein eigenes Posting widmen möchte aber ich mache es in der Hoffnung, dass ich mich hinterher besser fühle, wenn ich mir die Seele frei schreibe!

Das Sie vor Scham nicht im Boden versinken, wird mir immer unbegreiflich bleiben und ich als Muslimin sage Ihnen, dass ich mich für Sie gleich doppelt schäme und das Wort „Glaubensschwester“ mir im Zusammenhang mit Ihnen im Halse stecken bleiben würde!

Ihre Familie kam 1970 als Flüchtlinge nach Deutschland und obwohl Ihnen keine Aufenthaltserlaubnis erteilt wurde, haben Ihre Eltern hier munter weiter Kinder in die Welt gesetzt, obwohl die Zukunft der Familie völlig unsicher und im unklaren war. Unter diesen Voraussetzungen 13 Kinder in die Welt zu setzen und die finanzielle Verantwortung dem Deutschen Steuerzahler zu übertragen, ist einfach nur dreist und verantwortungslos. Ich habe keine Ahnung, was in ihren Eltern vorging.

Ihr Vater hat die Deutschen Gesetze von Anfang an mit Füßen getreten. Drei mal wurde er Rechtmäßig ausgewiesen und drei mal ist er illegal wieder eingereist! Das weder ihre Mutter noch ihr Vater sich die Mühe gemacht haben, die Sprache des Landes zu erlernen, das immerhin eine fünfzehnköpfige Familie über viele, viele Jahre versorgte und ernährte, ist an Respektlosigkeit kaum zu überbieten.

Das Sie, Frau Chebli aber nicht müde werden, immer und immer wieder Respekt für Muslime und Migranten einzufordern, zeigt schon das ganze Dilemma auf!

Wo bleibt der Respekt, den Sie den Menschen entgegen bringen, die sie und ihre Familie mit Wohnraum, Nahrung, Kleidung und Medizin versorgt haben? 15 Personen über 18 Jahre mit genau diesen Dingen zu versorgen, kostet ungefähr 90.000 Euro im Jahr und in 18 Jahren über 1,6 Millionen. Und selbst wenn es nur 10 Jahre gewesen wären, hätte ihre Familie den Steuerzahler ein Vermögen gekostet! (500,00 Euro pro Person an Leistung, Krankenversicherung, Wohnraum, etc.pro Monat)!!!

Und sie haben wirklich den Nerv die Menschen, die für Sie und Ihre Familie so viel ermöglicht haben, zu jeder Gelegenheit als Rassisten zu bezeichnen? Sie haben den Nerv und fordern noch mehr Toleranz?

Sie spalten seit Anbeginn ihrer „Politischen Tätigkeit“ (Wobei nicht nur ich mich frage, worin diese eigentlich besteht, denn Ihr Gestammel welches Sie bei jeder Pressekonferenz von sich geben, ist das bestbezahlteste Gestammel welches ich jemals gehört habe!) die Bevölkerung und heizen mit so Tweets wie „Wir sind zu wenig Radikal“, die Stimmung auf. Das Sie diesen nach Kritik gelöscht haben, macht es nicht besser!
Sie bezichtigen Hinz und Kunz der sexuellen Belästigung und vergessen dabei völlig, das Sie in einem freien Land leben und unsere Männer nicht so triebgesteuert sind, dass sie jede Frau betatschen, die sich nicht bis zur Unkenntlichkeit verhüllt hat.

Und das Sie eine Stewardess unterschwellig des Rassismus bezichtigen, weil sie die Dreistigkeit besaß, sie in Englisch anzusprechen und Sie ja Deutsch sind, setzt dem ganzen noch die Krone auf! Tipp von mir: Tackern Sie sich ihren Deutschen Pass doch sichtbar an Ihre Bluse, dann passiert das nicht mehr. Es kann niemand etwas dafür, dass Sie ein fremdländisches Aussehen haben und es könnte daran liegen, dass Sie Eltern mit einem Migrationshintergrund haben! Meine Österreichische blonde und blauäugige Freundin ist in die Türkei ausgewandert und hat dort einen Sohn geboren. Glauben Sie, dass der Junge jetzt automatisch schwarzhaarig ist und für einen Türken gehalten wird? Eher nicht!

Wissen Sie was? Ich bin es leid, dass Menschen wie Sie, von der Weltoffenheit und Hilfsbereitschaft der Deutschen profitieren aber trotzdem bei jeder Gelegenheit die Rassismuskeule schwingen. Denken Sie mal drüber nach was aus ihnen geworden wäre, wenn Sie in dem Heimatland ihrer Eltern leben müssten und dann werden Sie hoffentlich ganz demütig!

Die meisten Menschen die hier leben sind herzlich, weltoffen, tolerant und wollen nur eines: Friedlich und sicher leben und keine Bevorzugung von Bevölkerungsgruppen und Religionen! Und das ist kein Rassismus, sondern das 1 X 1 eines guten Miteinander!“
#Katjaschneidt“

Mir ist es übrigens schnurzpiepegal, ob irgendwelche rechten Honks den Brief auch gut finden.

Neues vom linken Elend

linke osnabrück

Antrag an meine lieben Mitmenschen!
Würden Sie bitte alle, ja, unbedingt und ausnahmslos alle, 24 Stunden am Tag, rund um die Uhr, ohne Pause und lebenslang, ein Schild mit dieser Aufschrift um Ihren Hals tragen:
Das Elend hat viele Gesichter – wie gefällt Ihnen meins?
Das stünde Ihnen allen nämlich gut zu Gesicht. (Wiglaf Droste)

(Das musste ich jetzt vorab zitieren, um mir das Thema erträglicher zu gestalten und um eine Schreibblockade zu vermeiden.)

„Sorgt für Empörung“ – nach solchen Textbausteinen lese ich normalerweise nicht weiter. Was die „Linke“ in „Osnabrück-Land“ da verbreitetet, finde ich harmlos, ist es doch ein Lehrbuchbeispiel dafür, dass „politische“ Diskussionen über schwierige Themen nicht geführt werden, sondern nach einem Reiz-Reaktions-Mechanismus ablaufen, bei dem schon a priori weiß, wer was sagen wird.

„Wir haben Antisemitismus importiert“, sagt eben nicht, dass eben dieser erst mit muslimischen Einwanderern ins Land gekommen sei. Unstrittig ist sogar in der liberalen Presse, dass „bei der Integration dieser Menschen mit arabischen Wurzeln einiges schiefgegangen sein muss.“ Warum gibt es jetzt das Getue der üblichen Verdächtigen, das sei „Rassistenscheiße“?

Die Welt hat (leider hinter der Paywall) einen großartigen Artikel von Deniz Yücel über die „Metamorphosen des Antisemitismus“:

„In Deutschland gilt Antisemitismus vielen als praktisch unsichtbares Randphänomen. Dabei greift er noch immer um sich, rechts wie links. Er hat sich nur ein lieblich-progressives Gewand übergezogen: postkolonial, antirassistisch, gendergerecht. Das macht ihn so gefährlich.“

„Doch dem noblen Ziel des Antirassismus schadet man, wenn man – womöglich aus Sorge, dies könne den falschen Leuten nützen – um Tatsachen herumdruckst: dass es weitaus gefährlicher ist, mit einer Kippa durch Berliner Stadtteile wie Neukölln oder Kreuzberg zu laufen als durch Mitte oder Zehlendorf. Oder dass für jüdische Makkabi-Vereine Spiele gegen arabisch oder türkisch geprägte Vereine oft so hässlich verlaufen wie für Migrantenvereine Auswärtsspiele in Ostdeutschland.“

Genau das ist gemeint: Einige der „Linken“ meinen wohl, man dürfe Einwanderer aus Staaten, in denen Antisemitismus und der Hass gegen Israel zur Staatsraison gehört – also auch Syrien – nicht kritisieren. Wie absurd ist das denn? Diese Menschen bringen doch ihr Weltbild mit, also wird es „importiert“. Was ist daran falsch?

Man muss sich schon sehr intellektuell verknoten, um das zu leugnen. Eberhard Seidel schrieb auf Facebook: „Wenn Teile der Muslime in Deutschland antisemitisch sind, heißt das nicht, dass dieser Antisemitismus importiert ist. Wenn Jugendliche, die hier geboren und sozialisiert sind, Anhänger der Hamas sind, heißt das nicht, dass dieser Judenhass importiert ist. Das bedeutet lediglich, dass die alt-deutsche antisemitische Angebotspalette diverser geworden ist und diese Formen des Antisemitismus zum festen Bestandteil des Ideologieangebots in Deutschland geworden sind.“

Diversity also auch bei Antisemitismus? Das, was Frau Sawsan Chebli zu Besten gibt, die sich bekanntlich als „Palästinenserin“ versteht, obwohl sie in Berlin-Moabit geboren wurde (wie bei den Sudentendeutschen und anderen Vertriebenen vererbt sich offenbar der „Flüchtlings-Status“), soll also „Bestandteil des Ideologieangebots in Deutschland“ sein? Das kann man so sehen. Man muss aber dann nachfragen, wo der Unfug, den sie mehrfach absonderte, ihr eingetrichtert wurde – in einer deutschen Schule oder zuhause oder auf der Straße? (Das deutsche Wikipedia macht sich die Erfindung Arafats zu eigen und behauptet, die „Palästinenser“ seien ein „arabisches Volk“).

In den USA ist es übrigens ähnlich. Auch hinter der Paywall der Welt: Apartheidstaaten sind keine Demokratien“, so lautete ein Tweet, den die linke demokratische Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez am Samstagnachmittag an ihre rund 13 Millionen Follower absetzte.

Viele ihrer Mitstreiter verbreiteten den Tweet umgehend nach dem Modell eines Kettenbriefes: Die Abgeordnete Coris Bush retweetete Ocasio-Cortez, deren Mitteilung ihrerseits von Fraktionskollegin Rashida Tlaib weiterverbreitet wurde. Tlaib, in Detroit geborene Tochter palästinensischer Einwanderer, kommentierte die Botschaft von Ocasio-Cortez und Bush mit demselben Wortlaut: „Apartheidstaaten sind keine Demokratien.“

Um erst gar keinen Zweifel aufkommen zu lassen, auf welches Land sie ihre Stellungnahme bezieht, legte Tlaib später nach – sie rief dazu auf, sich die Stellungnahme des palästinensisch-israelischen Künstlers Tamer Nafer anzuhören: „Hören Sie den Palästinensern, die unter der Apartheid Israels leben, direkt zu.“

Das Neue Deutschland nennt Ocasio-Cortez „progressiv“. Mal sehen, wann sie von der Partei „Die Linke“ eingeladen wird.

In den sozialen Medien stellte ich die Frage – to stir the soup up -: „Wie kann man der „Linken“ die islamo-völkische Wahnidee „Palästina“ austreiben?“ Mein Namensvetter Jürgen hat dazu eine interessante historische Antwort, wie das alles anfing – und weiterging.

Nachtrag: Ich muss mich jetzt auch noch vom RBB erholen – was für eine widerliche Hetze!

Selfie mit Bär. Und ihr so?

selfie

Auf dem Weg zur Arbeit, in aller HerrgottsFrühe (Die Metadaten sagen 5.12.54 Uhr). Frau Chebli würde jetzt fragen: Und ihr so?

Diversitäten aus der Gräfenberg-Zone

burksburks

– Das KaDeWe und die SPD wollen sich „vielfältiger“ machen (mehr Arabisches und mehr Hijabs?), was immer das heisst. Vielleicht sollten beide jetzt preiswerte Mäntel für die Arbeiterklasse anbieten? Den obigen Bademantel wird es übrigens nach der Revolution für alle gratis geben.

„Das KaDeWe toleriert andere Meinungen, auch wenn wir sie nicht immer teilen. Wir alle halten das aus.“ Aha. Dann kann man vermutlich bald Alexander Gauland im Schaufenster sehen, natürlich in schwarzem Leder?

– Es wird Zeit für eine Bundeskanzlerin mit chinesischen, japanischen oder vietnamesischen Wurzeln, damit die preußischen Tugenden Fleiß, Disziplin und Selbstbeherrschung wieder mehr gepflegt werden.

– Der ehemalige Bundeskanzler Ludwig Erhard war ab 1933 Lehrbeauftragter an der Nürnberg Handelshochschule. Er äußerte sich positiv über die nationalsozialistische Zwangskartellierung, denn sie beuge den Schäden des „artfremden Preiskampfes“ vor. Deshalb schaden Altherrenwitze über die real nicht existierende Gräfenberg-Zone der Frau dem Ansehen der Ludwig-Erhard-Stiftung.

– Vielen Dank an den edlen Spender R. G.!

Fake News des Tages

monsterwarnung

– Der Zigeunerbaron von Johann Strauss wird in Hamburg nicht mehr aufgeführt. Die Absage des Konzerts erfolgte auf Basis „besorgter Warnungen aus der Nachbarschaft“.

– Michael Müller (SPD, Berlin) möchte gern Bundesbauminister werden. Ich hingegen möchte Bundesverteidigungsminister werden. (Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen!)

Sawsan Chebli betreibt Lobbyarbeit für palästinensische Hersteller von Armbanduhren.

– Karl-Theodor zu Guttenberg hat eine neue Doktorarbeit vorgelegt. Sie handelt von historischen Methoden, Geld zu überweisen, etwa im internationalen Handel. Er hat sich dafür unter anderem mit arabischen Händlern und den Kreuzzügen beschäftigt. Als gelernter Historiker vermute ich, dass er vor allem in der Bibliothek von Alexandria recherchiert hat.

Helm ab zur Beckenmontage

hornbachspülemontageküchenfussboden

Ich hasse es, Anleitungen zu lesen, vor allem dann, wenn man das zu montierende Gerät nur online gesehen hat und man sich überraschen lassen muss, wie es denn wirklich aussieht und wie man es im Detail zusammendröseln soll. Immerhin verlange das fucking manual nicht, dass ich einen Helm aufsetze. Das hiesige Publikum wird sich an die erdbebensicher verstärkte hässliche Spüle in meiner Küche erinnern, die aber jetzt – weil Billigware – vollends aus den Fugen ging.

Merkwürdig, dass bei der neuen Spüle, die jetzt schon aufgebaut ist, aber noch ohne Türen und Schubladen, alldieweil ich erst um 17 Uhr mit der Montage anfangen konnte (ich hatte zwischendurch nicht viele erschöpfende Telefonkonferenzen wie Frau Chebli, sondern nur eine, die aber so museal und retro rüberkam, dass ich, um abzuschweifen, vehement für Jitsi plädierte, was selbst der letzte rüstige Ü80-Journalisten-Rentner hinkriegen könnte, wäre der Wille vorhanden, die technischen Höhen des 12. Jahrhunderts zu erklimmen), jetzt aber noch ein Loch in das Metall gebohrt werden muss, da – o Graus! – gar keine Aussparung vorhanden ist, durch die die Wasserleitung von unten nach oben zum Wasserhahn gelänge, aber für diese Art von Geräuschen die Nachbarschaft, obzwar sehr tolerant, zu nachtschlafender Zeit nicht empfänglich ist, sondern (das ist nur meine Phantasie), falls zum Beispiel jemand auf die Idee käme, die Menschheit mit orientalischem Gedudel, was mir schwer auf das Gemüt schlägt, zu beglücken, womöglich aus dem geöffneten Fenster in meine Richtung, den Krach aus meiner Wohnung mit dem preußischen Präsentiermarsch kontern könnte, ab 120 Phon aufwärts, natürlich zuzüglich Verstärker, oder noch schlimmer mit dem Wagnerschen Ritt der Walküre, der mich in die Stimmung brächte, Polen zu überfallen, wie auch schon Woody Allen.

Interessant, dass man wahrhaft archäologische Gefühle bekommt, entdeckt man einen merkwürdig bemalten Küchenfußboden, der, umzingelt von RAL 5010, seit Jahrhunderten langer Zeit nicht mehr gestrichen wurde.

Fest gedübelt in der Erden
Steht die Form aus Span gebrannt.
Morgen muß die Spüle werden!
Frisch, den Bohrer in die Hand!
Von der Stirne heiß
Rinnen muß der Schweiß,
Soll das Werk den Meister loben;
Beinah‘ hätte ich mich verhoben!

Zum Werke, das wir ernst bereiten,
Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;
Wenn gute Reden sie begleiten,
Dann fließt die Arbeit munter fort.
So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten,
Was durch die schwache Kraft entspringt;
Den schlechten Mann muss man verachten,
Der nie bedacht, was er vollbringt.
Das ist’s ja, was den Menschen zieret,
Und dazu ward ihm der Verstand,
Daß er im innern Herzen spüret,
Was er erschafft mit seiner Hand.

Keine Panik! Oder Speichen und Sprechpuppen

Burks

Nach vier mal zwölf Stunden und zwei Mal acht hat die Leserschaft einiges verpasst, da mir die Zeit zum Bloggen fehlte. Die Politik hierzulande ist bekanntlich grottenlangweilig. Was soll man dazu schreiben? Man muss das aus der Perspektive der Chinesen sehen – 2000 Jahre Kultur und die passende Schrift dazu – und was dauerhaft wichtig ist. Oder auch der Italiener, die seit der Gründung Roms erfahren sind in der permanenten Intrige der Herrschenden gegen alle anderen und sich selbst.

Was wird man in einem halben Jahrhundert sagen über die SPD, Thüringen hinter den sieben Bergen bei den sieben politischen Zwergen, einen Friedrich Merz und seine widerwärtigen Vorbilder? Da lobe ich doch meinen Großvater, der als Analphabet zur Zeit der russischen Revolution nach Deutschland kam und intuitiv wusste, dass Hitler ein „Arschloch“ (Zitat von meiner Mutter überliefert) war.

corona

Apropos Corona und Corona-Prophylaxe [Update von der WHO]: An den Folgen der „Spanischen Grippe“ starben in Deutschland geschätzt mehr als 400.000 Menschen, infolge der „Asiatischen Grippe“ starben 1957/58 rund 29.000 Menschen, und infolge der „Schweinegrippe“ im Winter 2009/10 starben 350 Menschen. Just saying. Fakten und Statistiken sind immer prägnanter als Talkshow-Gelaber.

lego
Credits Martin Heuwold (megx.one|Instagram)

Man kann sich mit Kunst beschäftigen oder mit Wissenschaft. My Modern Met schreibt über Lego am Bau. Schön! Mehr davon!

Das Smithsonian Magazin stellt die verwegene These auf: „Fairy tales could be older than you ever imagined“. Das ist aber nicht neu, das Nibelungenlied ist nur ein Beispiel. Man muss sich diese oral history aber wie eine Schichttorte vorstellen: Die Erzähler bzw. Sänger wussten nicht immer um den tieferen Gehalt, was wiederum garantierte, dass dieser nicht ganz verfälscht wurde, da es auch darum ging, das Erinnerte genau so wiederzugeben, wie man es gelernt hatte. Vgl. auch die Quellen zum Thema Pontos Oxeinos sowie Ranke-Graves, insbesondere Die Weiße Göttin. Nicht zu vergessen Die Erlkönigin (der beste Artikel, den ich jemals geschrieben habe).

ming
Credits: Lei Xue

Noch mal My Modern Met: „Smashed cans sculpted in the traditional style of Ming dynasty porcelain. Das nenne ich wahrhaft große Kunst, die man sich lange anschauen kann.

ming
Credits: Somewhere on the internet

Jetzt nur noch gute Nachrichten, zum Beispiel grüne Dörfer und Entenarmeen.

And now for something completely different. Auch wenn der Beklagte ein politischer Idiot ist, kann ich klammheimliche Freude nicht verhehlen. Eine auch hier schon erwähnte Klägerin darf „islamische Sprechpuppe“ und „Quotenmigrantin der SPD“ genannt werden. Die Textbausteine sind natürlich keine Tatsachenbehauptungen, sondern werden durch das Recht, die freie Meinung zu äußern, gedeckt. Die Klägerin blamierte sich schon durch die Klage und zeigt, dass sie das nicht verstanden hat. Und auch der Kommentar Katja Füchsels und Sebastian Lebers greift total ins Klo: „Für Rechtsradikale ist Sawsan Chebli ein Trigger auf zwei Beinen“. Nicht nur für die. Wer den Blödsinn, den die Dame von sich gibt, kritisiert, wird in die rechte Ecke gestellt? Geht’s noch? Ihr habt doch ein Rad ab.

Da zitiere ich zum Trotz Henrik M. Broder noch einmal:
Die Berliner Staatssekretärin für bürgerschaftiches Engagement und ähnliches Gedöns hat vor kurzem wieder mal Auschwitz besucht….) Derweil Frau Chebli, die den IQ einer Birkenstocksandale mit dem Charme einer handbetriebenen Kaffeemühle verbindet, noch lauter gegen Rassismus aufsteht. (…) Ob die Frau nun einen an der Klatsche oder nicht alle Speichen am Rad hat, dafür ist das Duisburger Amtsgericht zuständig. Was man auch ohne juristischen Beistand sagen kann, ist, dass sie unter einem hypertrophen Mitteilungszwang leidet, der in der Fachliteratur als Logorrhoe bezeichnet wird.

veganer

Auch schön: Der Hijabisierung wird zumindest vor Gericht Einhalt geboten. Auf Fratzenbuch wurden die Richter als „Kulturrassisten“ beschimpft, ein Wort, das direkt aus Pallywood stammen könnte.

Der Schockwellenreiter schrieb dazu: „Negative Religionsfreiheit bedeutet auch, die katholische Kirche als das bezeichnen zu können, was sie ist – eine Kinderfickersekte. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat mich wegen dieser Behauptung der Gotteslästerung angeklagt, die zuständige Richterin sah das allerdings anders. Eine Richterin mit Kopftuch hätte da sicher im Sinne der katholischen Kirche entschieden. Daher gilt: Kein Kreuz, keine Kippa und kein Kopftuch in Gerichten (und auch nicht in Schulen oder sonstigen Amtsstuben). Wir Atheisten fordern endlich die Freiheit von den Religioten.“

Zum Schluss noch ein Video (Facebook).

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