Guter Horror
Zur Zeit fällt es mir schwer, irgendwelche Filme der Streaming-Dienste zu empfehlen. Ich glotz TV ohnehin nur, um einzuschlafen, wenn ich zum Beispiel von einer Nachtschicht komme. Das geht bei der Qualität des Angebotenen meistens sehr schnell, so dass ich nur noch „Alexa, TV aus“ hauchen muss.
Meine Libelingskategorie „Science Fiction“ bei Netflix bietet entweder Filme, die ich schon kenne, oder absoluten Fantasy-Schrott (seit wann ist ein „Hexer“ „Science“?) oder dämliches Herumgeballere. Das mache ich lieber selbst in Secondlife.
Jüngst versuchte ich „Horror“ und sortierte erst einmal alle Zombie-und Vampirfilme und „Schüler treffen auf etwas wie Freddy Krüger“ aus. Viel blieb nicht übrig.
Bei The Hunt (2020) blieb ich hängen. Der Plot ist nicht besonders neu.
🏹 1. The Hunt (2020)
Inhalt: Reiche Eliten entführen und jagen „normale Leute“ in einem Waldgebiet.
Thema: Gesellschaftssatire auf politische Extreme (liberal vs. konservativ).
🏃♂️ 2. Hard Target (1993)
Regie: John Woo
Hauptdarsteller: Jean-Claude Van Damme
Inhalt: Reiche Männer jagen obdachlose Kriegsveteranen zum Sport.
🏹 3. The Most Dangerous Game (1932, mehrere Remakes)
Basierend auf: Der gleichnamigen Kurzgeschichte von Richard Connell.
Inhalt: Ein Schiffbrüchiger wird auf einer Insel von einem reichen Jäger gejagt.
Remakes: u.a. A Game of Death (1945), Surviving the Game (1994).
🔫 4. Surviving the Game (1994)
Hauptdarsteller: Ice-T, Rutger Hauer
Inhalt: Obdachloser Mann wird in die Wildnis gelockt und von reichen Männern gejagt.
🩸 5. Ready or Not (2019)
Inhalt: Eine Frau heiratet in eine reiche Familie ein, die sie in der Hochzeitsnacht jagen muss – Teil eines alten Familienrituals.
🔥 6. Turkey Shoot (1982) / Escape 2000
Australischer Exploitation-Film mit ähnlichem Konzept, oft in die Kategorie „B-Movie“ oder Kultfilm eingeordnet.
🎯 7. The Purge (2013–2021, Franchise)
Inhalt: Einmal im Jahr ist für 12 Stunden jedes Verbrechen legal, inklusive Mord.
Reiche jagen oft gezielt die Armen.
Bei „The Hunt“ weiß man ziemlich bald, warum es geht, aber nicht sofort, wer von den potenziellen Opfern überleben wird. Der Film hat einige Längen, besonders die extrem langweilige Kampfszenen (weil man das alles schon Fantastillarden Mal gesehen hat), vor allem am Schluss zwischen den beiden Protagonisten. Auch der Plot ist nichts Neues und manchmal albern – von „schwarzem Humor“ oder „Satire“ keine Spur.
Aber das Highlight ist Betty Gilpin als „Crystal“. Die Gilpin hat ähnliche körperliche Qualitäten wie Sidney Sweeney (Sex kommt bei dem Plot natürlich nicht vor.) Die werden oft betont und die Gilpin von der Seite aufgenommen, damit man besser betrachten kann.
Fazit: Kann man ansehen, wenn man auf Frauen mit interessanter und unüblicher Mimik steht, die reihenweise hässliche Männer umnieten und denen eine Knarre gut steht.
Eine große Überraschung für mich war Devil – „Fahrstuhl zur Hölle“. Ich wollte nur kurz hineinschnuppern, habe aber bis zum Schluss durchgehalten.
🎥 „Devil“ (2010)
Regie: John Erick Dowdle, nach einer Geschichte von M. Night Shyamalan.
Plot: Fünf Menschen bleiben in einem Hochhausfahrstuhl stecken – und einer von ihnen ist der Teufel. Während die Spannung steigt, beginnt einer nach dem anderen zu sterben.
Besonderheit: Der komplette Hauptplot spielt fast ausschließlich im Fahrstuhl.
🎥 „Elevator“ (2011)
Regie: Stig Svendsen.
Plot: Neun Menschen bleiben in einem Aufzug im New Yorker Wolkenkratzer stecken – einer davon mit einer Bombe. Die Situation eskaliert schnell.
🎥 „Blackout“ (2008)
Regie: Rigoberto Castañeda.
Plot: Drei Fremde bleiben in einem Krankenhausfahrstuhl während eines Stromausfalls stecken. Einer von ihnen ist ein gesuchter Mörder.
🎥 „The Shaft“ (auch bekannt als „Down“, 2001)
Regie: Dick Maas.
Plot: In einem Wolkenkratzer in New York beginnt ein Fahrstuhl ein mörderisches Eigenleben. Menschen sterben auf grausame Weise.
„The Shaft“ ist albern – ich habe nur angefangen. Eine Gruppe von Menschen, die festsitzen und bei denen einer der Bad Guy ist, überzeugt auch nicht wirklich. Bei „Devil“ hingegen ist das sehr originell gemacht, obwohl man mich mit Filmen, in denen Religiöses vorkommt, normalerweise zum Wegzappen bringt. Aber es geht wie in einem Kammerspiel zu – man könnte die Geschichte in einem Theater aufführen.
„The Devil“ ist eine moralische Parabel, die man auch als Ungläubiger interessant finden kann. Außerdem weiß man bis zum Schluss nicht, wer nun der „Teufel“ ist. Das macht die Sache sehr spannend.
Fazit: Kann man ansehen, wenn man nicht sehr klaustrophobisch oder schreckhaft ist.