Linke in der „Linken“

gegen krieg

Die Frage drängt sich auf: Gibt es schon einen Arbeitskreis „Linke in der Linken“? Ja, gibt es offenbar. Nennen sich „Linke gegen Krieg“. Wait a minute! Gibt es auch Linke, die „für“ Krieg sind? Das wären dann Veganer, die Gulasch essen?

Lauschen wir den sinnfreien Textbausteinen Parölchen: „Sicherheit und Unabhängigkeit der Ukraine müssen wiederhergestellt werden!“ Warum eigentlich? Unabhängigkeit von Nationen? Kapital und Arbeit der Ukraine ziehen gemeinsam an einem Strang? Das erinnert mich an die alte Parole der maoistischen Sekten im Endstadium: „Unterdrückte Völker, vereinigt euch!“ Warum nicht gleich in die Gesellschaft für bedrohte Völker eintreten? So wird das nix. Da waren wir in den 70-er Jahren schon weiter: Liga gegen den Imperialismus! Das bringt die Sache auf den unvölkischen Punkt. Heute müsste vielleicht Liga gegen den militarisierten Nationalismus sagen.

Was haben wir denn?
…eine diplomatische Initiative der Bundesrepublik Deutschland mit dem Ziel eines umgehenden Waffenstillstands und von Verhandlungen über ein Ende des Krieges, ohne Vorbedingungen.
Kann man machen. Die Ukraine will aber nicht verhandeln. Da wird sich erst ändern, wenn sie kurz vor dem Zusammenbruch steht, also bald.

Schluss mit Waffenlieferungen an die Ukraine und in andere Kriegs- und Krisengebiete.
Falsch, weil eine lächerliche Forderung. Und was wäre dann mit den U-Booten? Nein, ich bin dafür, die Waffenindustrie zu vergesellschaften und weiter Waffen zu produzieren, die man dann den Guten zukommen lassen kann – und den Bösen nicht.

Schluss mit Wirtschaftssanktionen, die die Bevölkerungen treffen, Schluss mit dem Wirtschaftskrieg.
Geht im Kapitalismus nicht. Ist ein Feature, kein Bug.

Keine weitere Aufrüstung der Bundeswehr, der EU und der NATO – Abrüstung ist das Gebot der Stunde.
Halte ich für Blödsinn und blauäugig. Sagt das mal der Hamas und den so genannten Palästinensern, die ihr so toll findet.

…zur Bewältigung der großen globalen Herausforderungen Frieden, Klimaschutz, gerechte Entwicklung.
Ach was. Der Kapitalismus ist keine „Herausforderung“? Was für Sprechblasenfacharbeiterinnen! „Gerechte Entwicklung“ – was soll das sein? Welches Gesellschaftssystem, welche Ökonomie soll das leisten? Mit oder ohne tendenziellen Fall der Profitrate? Ich werfe jetzt noch weit ausholende weitere Begriffe in den Diskursraum, wie Katja Kipping sagen würde: Jugoslawischen Modell! Genossenschaften! Sozialismus! Klassenkammpf! Habt ihr diese exotischen Wörter schon einmal gehört, Linke in der „Linken“? Nein? Dachte ich mir. Ich sage nur: China!