Krieg gegen die Vernunft

Graffiti

Heute haben wir viel zum Fremdschämen.

– Die FAZ: „2 + 2 ≠ 4 – In den Vereinigten Staaten soll Mathematik nicht mehr rein objektiv, sondern ein Zeichen „weißer Vorherrschaft“ sein.“

Auch Objektivität, heißt es in dem Begleitbuch zur neuen Lehrmethode unter dem Titel „Abbau von Rassismus“, sei ein charakteristisches Zeichen für „weiße Vorherrschaft“. (…) Der britische Publizist Douglas Murray schreibt den sogenannten Krieg gegen die Mathematik gesellschaftspolitischen Strömungen zu. Als der Schulbezirk Seattle im Bundesstaat Washington vor zwei Jahren ansetzte, den Unterricht zu „entkolonialisieren“ und Mathematik durch Programme wie Unterwasserrobotik, Streetart und Genderstudien zu ergänzen, warf er den amerikanischen Pädagogen vor, sich der Woke-Kultur zu beugen. Der Trend, Probleme grundsätzlich unter dem Vorzeichen von Rassismus zu interpretieren, habe in den Vereinigten Staaten längst das Ausmaß einer betäubenden Orthodoxie erreicht.

Die sind doch total irre. Es ist aber folgerichtig und wird hier auch so kommen. Die Grünen scharren schon mit den „Antirassismus“-Hufen. Wer sich aber mathematischer Logik verweigert, wird bei der Unterwasserrobotik nicht weit kommen.

– Ist jemand gerade an einer Grenze zwischen Deutschland und einem Nachbarland? Wer nach Deutschland einreist, bekommt eine fragwürdige Warn-SMS aus dem Hause Spahn.

Wer auf den Link in der SMS klickt, landet auf einer zunächst immer deutschsprachigen Seite des Bundesgesundheitsministeriums, die zudem je nach Browser noch einen ebenfalls deutschsprachigen Datenschutz-Dialog anzeigt. Diese Anzeige ist bildschirmfüllend, selbst auf einem 6-Zoll-Riesensmartphone mit hoher Bildschirmauflösung.

Stimmt der Nutzer zu, dann werden auf sein Gerät 19 Cookies geladen, unter anderen von Google und Youtube – auch welche, die Marketingzwecken dienen. Warum das auf einer Informationsseite der Bundesregierung notwendig sein soll, ist aus Experten-Sicht völlig unverständlich.

Warum? Dieses Chaos ist das Ergebnis eines wochenlangen Abstimmungsprozesses zwischen Bundesgesundheitsministerium, Bundeswirtschaftsministerium, Bundesdatenschutzbeauftragten und Bundesinnenministerium. Ach so. Das erklärt es natürlich.

– Die Ruhrbarone weisen zu recht darauf hin, dass sich die Landesmedienanstalten zu Zensurbehörden aufschwingen – dank des Paragrafen 19 des neuen Medienstaatsvertrages.

Die Telemedien, gemeint sind zum Beispiel Online-Magazin [sic], Blogs und Youtube-Channels, werden wie die TV- und Radiosender von den Landesmedienanstalten (LMA) beaufsichtigt.

Auf der Website der Anstalten fand ich den wunderschönen Satz: „… einer von den Medienanstalten anerkannten Einrichtung der Freiwilligen Selbstkontrolle“. Man müsste Max Weber fragen, ob es auch eine unfreiwillige Selbstkontrolle gebe. Oder ist das eher das Metier von Siegmund Freud?