Gernderinfiziert, revisited

Sehr schöner Text von Michael Westerhoff auf ruhrbarone.de: „Warum ich nicht mit Gender* spreche“.

Wir sprechen heute eine akademische Gender-Sprache und nicht mehr so wie auf der Straße. Und uns ist egal, worüber Deutschland spricht. Wir haben uns inhaltlich und sprachlich meilenweit von vielen Menschen abgekoppelt. Das gilt für private elektronische Medien genauso wie für öffentlich-rechtliche. Wir wundern uns also, dass die Menschen ihre „Informationen“ lieber von YouTubern, aus windigen Telegram-Gruppen oder bei rechten Bloggern beziehen? Ich wundere mich darüber nicht.

Für mich gilt das ohnehin nicht, aber ich stimme zu. Insbesondere die „Linke“ sollte sich das zu Herzen nehmen. Das wird aber nicht passieren, weil Sprachesoterik eine quasi-religiöse Konsistenz hat und – vergleichbar mit einer Subkultur – ein soziales Milieu nach „unten“ abgrenzen soll. Gendersprache ist nichts anderes als systemaffiner Klassismus.