Das Gesicht des Systems und seiner Charaktermasken

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Berliner Krankenhaus (Symboldbild)

In case you missed it. „Interessant ist der Blick auf unsere niederländischen Nachbarn, die volkswirtschaftlich ähnlich wohlhabend sind, aber – gemessen an der gesamten Bevölkerung – mehr als dreimal so viele Sterbefälle aufweisen wie Deutschland. Weil die Holländer ähnlich träge auf die Pandemie reagierten wie die Deutschen, kann die Differenz nur durch das niederländische Gesundheitssystem erklärt werden, das in den vergangenen 20 Jahren systematisch nach Kriterien der Sparsamkeit, Effizienz und Zentralität umgeformt wurde. Das bedeutet im Klartext: Kliniken wurden geschlossen, regionale „Gesundheitszentren“ wurden geschaffen, bei Ärzten und Pflegern wie bei Bettenkapazität und Pflegepersonal musste das statistische Minimum ausreichen. An Vorsorgen oder Rücklagen dachten die sparsamen Manager und Politiker nicht.“ (Welt online)

Tagesspiegel: „Der Vorstand der Vivantes-Kliniken rechnet für dieses Jahr mit 30 Millionen Euro Verlust – trotz der Bundesmittel für frei gehaltene Covid-19-Betten. (…) Mit nur 50 Prozent Bettenauslastung arbeitet keine Klinik kostendeckend.“

Kostendeckend. Das ist politisch so gewollt. Das Management der städtischen Krankenhäuser spart diese nicht aus purer Boshaftigkeit zu Tode, was man bei einigen, die gern den arroganten Schnösel raushängen lassen, vermuten könnte, sondern weil sie Charaktermasken sind.