Unter Samariter*_/:Innen

religon

Bei Bibelzitaten höre ich immer genau hin. Das Werk konnte ich einigermaßen auswendig, da ich von Kindesbeinen an knappe zwei Jahrzehnte jeden Tag, manchmal stundenlang, damit bombardiert wurde. Ich erkühne mich zu behaupten, dass ich die Bibel ähnlich virtuos zitieren kann wie ein orthodoxer Rabbi den Tanach.

Katrin Göring-Eckardt ist eine Funktionärin der Grünen, „engagiert“ in der Evangelischen Kirche und bezeichnet sich selbst als fromm. Sie fördert daher, was typisch für die Grünen ist, den Religiotismus und die Religioten unter anderem dergestalt, dass sie unschuldige Kinder mit Aberglauben und frommen Märchen zwangsweise belästigen will.

Jetzt sagte sie dem ZDF in einem lächerlichen, auf jede Tränendrüse drückenden Beitrag: Deshalb nochmal besonders in die Ohren von ‚Christ‘-Demokraten gesprochen: Der barmherzige Samariter, der hat auch seinen Mantel geteilt und nicht erst gewartet, bis irgendjemand gekommen ist und gesagt hat: Ich wäre auch noch bereit.

Ich habe schnell in meine Fachliteratur geschaut. Die gute Nachricht: Sie hat nicht behauptet, dass die Samariter Mitglieder des Arbeiter-Samariter-Bundes waren. Die Samariter hießen auch gar nicht so, sondern Samaritaner (das nur im Besserwisser- und Korintherkacker-Modus).

Die schlechte Nachricht ist, dass bei ihr ein paar Laternen durcheinandergekommen sind. Oder waren es die Martinsgänsemäntel?

Das kommt davon, wenn man das Theologie-Studium – was auch für Grüne nicht untypisch ist – abbricht.