Chica y perros

prinzapolka

Prinzapolka (vgl. 16.01.2011), La Mosquitia, Atlantikküste Nicaraguas, 1981




Reise nach Jerusalem für Zeitreisende

New York Panorama

Eine ganz großartige und bildende „Spielerei“ hat sich die Standord University ausgedacht – eine interaktive Karte (The Stanfort Geospatial Network Model of the Roman World), um das Römische Reich der Antike zu bereisen und dabei realistisch zu berechnen, wie lange man braucht, sei es mit Eseln, Schiffen oder zu Fuß, dazu die Witterung als Variable.

IFLSience: Planes wouldn’t be invented until the American Revolution (according to Trump), however, meaning that the journey would take a lot longer in Roman times:

„The Fastest journey from Londinium to Ierusalem in January takes 53.5 days, covering 5,433 kilometers [3,375 miles]. Prices in denarii, based on the use of a faster sail ship and a civilian river boat (where applicable), and on these road options:

Per kilogram of wheat (by donkey): 22.74
Per kilogram of wheat (by wagon): 27.45
Per passenger in a carriage: 1897.51″

If you were to select the cheapest route, it would take you 98.4 days to complete a 6,129-kilometer (3,303-mile) journey. However, you would save yourself nearly 1,000 denarii per passenger, and 7 denarii per kilogram of wheat. And is it really a holiday if you aren’t shipping a wagonload of wheat back with you as a souvenir?

Pretty cool, indeed! Von Köln nach Jerusalem würde ich knapp zwei Monate brauchen, wenn das Schiff auf dem Mittelmeer nicht untergeht.




Self-Surveillance oder: Wenn smarte Geräte sich prügeln

spybell

Ich habe heute ein wenig mit Technik herumgespielt, als Belohnung und Kompensation für zwei Mal Zahnarzt in zwei Tagen. [Alle Produkt-Links gehen zu Amazon o.ä.] Natürlich ging zunächst etwas schief, wie immer bei mir.

Warum habe ich mir das Gedöns angeschafft? Mich hat ständig genervt, dass Leute bei mir klingeln und ich entweder schlafe oder unter der Dusche stehe oder gar nicht da bin. Daher habe ich mir eine intelligente Türklingel besorgt: Ich kann mit jemandem, der draußen steht, reden und die Person immer auch sehen, und wenn jemand klingelte, kriege ich einen Alarm auf mein Smartphone. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Das Teil hat meinen Router auch gleich gefunden; die Installation ist bis auf Details auch für Laien machbar. („Laie“ heisst: Man muss zumindest einen Router konfigurieren können und wissen, wie man das 5-GHz-Frequenzband deaktiviert.) Bei mir kam erschwerend hinzu, dass der mit der Klingel gekoppelte Türgong Strom braucht und ich im Flur keine Steckdose hatte, die zu installieren, mitsamt der Leitung, einige Zeit in Anspruch nahm.

renkforce

Heute ging die SpyBell ständig offline und lieferte auf Anfrage keinen Videostream mehr. Wie das kam? Ich musste hin- und herüberlegen, bis ich was ahnte. Ich hatte mir schon vor einiger Zeit ein Renkforce Internet-Steckdosenradio gekauft. Ich höre nur beim Abwaschen, Kochen oder Duschen Radio und auch nur, was ich will – also keine deutschen Sender mit dummem und pseudojugendlichem Gequatsche. Das kleine Teil kann man überall, wo man Musik hören will, einfach in eine Steckdose stecken, wenn man es ein Mal mit dem Router verbunden hatte. Das Radio hat einen „Aus“-Knopf, aber die Macke, dass es ab und zu aus unerklärlichem Grund angeht – und man zu Tode erschrickt. Also habe ich eine „smarte“ Steckdose dazwischengeschaltet. Die Steckdose – also auch das Radio – schalte ich per Tuya-Smart-App an und aus. Kann nichts mehr schief gehen, dachte ich.

Kann doch. Wenn das Radio bzw. die „smarte“ Steckdose ausgeschaltet wurde, funktionierte auch die Türklingel nicht. Das Problem bekam ich erst in den Griff, als ich sowohl der Klingel als auch der Steckdose (es sind mehrere) feste IP-Adressen im Router zugewiesen hatte. Offenbar prügeln sich die smarten Geräte um die IP-Adressen, wenn die nach dem Ausschalten und Wiedereinschalten neu vergeben werden, und es gibt ein großes Kuddelmuddel und irgendein Teil bleibt übrig wie bei der Reise nach Jerusalem. Das war offenbar immer die Türklingel, vielleicht weil die am weitesten vom Router entfernt ist. (Ja, im SpyBell-Fucking-Manual wurde vor dem Problem gewarnt.)

Jetzt möchte ich wissen, wieviele „Laien“ das hinkriegen würden?! Schlagworte: DHCP-Server, IPv4-Adressen, Subnetzmaske u.v.a.m.. Da ist man gleich voller Vorfreude.

littlelf

Fehlt noch was: Dank meiner Littlelf WLAN Kamera kann ich mich jetzt selbst überwachen. (Auch die Littlelf zickt herum, weil sie ein per default eingeschaltete 5-GHz-Frequenzband nicht mag, aber dennoch sich mit ihm verbinden will.) Littlelf hat eine eigene App – von China lernen heisst eben Überwachung lernen – aber auch die Zukunft.




Der Schoß ist fruchtbar noch

pogrom

Vintage Everyday: 30 Shocking Historical Photos of the Lviv Pogroms in 1941 – The city of Lvov (L’viv) in southeastern Poland was occupied by the Soviet Union in 1939, under the terms of the German-Soviet Pact. There were over 200,000 Jews in Lvov in September 1939; nearly 100,000 were Jewish refugees from German-occupied Poland. The Germans subsequently occupied Lvov after the invasion of the Soviet Union in June 1941.

Mir wird körperlich übel, wenn ich diese Fotos ansehe. Genauso fühle ich mich bei dem Anblick heutiger Faschisten, auch in der Ukraine, und bei Salonfaschisten. Alles das gleiche ekelhafte dumme Nazi-Pack.




New York Panorama

New York Panorama

Blick vom Empire State Building nach Norden, New York, USA 1979




Die Haare schön

indios

Fotografiert in Huancayo (3250m) in den peruanischen Anden, 1979

[Ich habe erst ungefähr die Hälfte meiner Lateinamerika-Fotos online. Sorry – da kommt noch mehr.]




Revolution usw.

Oruro

Fotografiert in der Bergarbeiterstadt Oruro, Bolivien 1984




La Paz

la paz

La Paz, Bolivien 1980




Faustinos Ort oder: Aguirre lässt grüßen

Puerto MaldonadoRio Madre de Dios

Mitte Mai 1984 reisten wir von La Paz aus in die bolivianischen Yungas, ein paar Wochen später flogen wir mit einer Militärmaschine nach Riberalta im Nordosten, im Pando-Dschungel, nahe der brasilianischen Grenze. Von dort aus wollten wir per Schiff wieder nach Westen nach Peru.

Aus meinem Reisetagebuch: 13. Juni: Wir schwimmen auf dem Rio Madre de Dios. Eine Angelegenheit, die einen eigentlich inspirieren müsste, einen Abenteuerroman zu schreiben, wenn man nicht gerade an die vielen kleinen Unannehmlichkeiten denkt, die schnell vergessen sind, aber das Gefühl in der Gegenwart beeinflussen. Der Schiffsmotor ist so laut, dass die Zähne und die Zunge vibrieren. Der Kaffeetopf starrt vor Ruß, der sowohl in unsere Tassen fällt als auch auf den Fingern kleben bleibt. Ein Klo gibt es nicht. Die Moskitos lassen sich von dem leichten Lüftchen, was anderen Ortes Fahrtwind heißt, nicht beeindrucken. Ich sitze am Bug. (…) Wir fahren ganz dicht am Ufer, um der Hauptströmung des Flusses möglichst wenig Widerstand zu bieten. Angesichts des Ufers scheint es mir, dass wir ungefähr Fahrradtempo fahren.

Gestern wagte ich es, in der Schlammbrühe ein Bad zu nehmen. Die pasajeros beobachteten mich, als wenn sie vermuteten, ich müsste im nächsten Augenblick untergehen. Aber der Fluss erfrischt.

14. Juni. Der zweite Tag auf dem Rio Madre de Dios. Wir haben unsere Reisepläne geändert. Heute Morgen erfuhren wir zufällig im Gespräch, dass dieses Schiff wohl das letzte ist, was noch flussaufwärts fährt, weil der Flusspegel so niedrig ist, dass zwischen Chivé bzw. Puerto Heath [an der Grenze zu Peru] und Puerto Maldonado wegen irgendwelcher Stromschnellen keiner mehr durchkommt. (…) [Zu Chive vgl. Der Katschuksammler, revisited und Tag der Arbeit, Goma in Riberalta ] (…)

Puerto Maldonado, Freitag, 28. Juni: Wir haben es geschafft! Unter schier unbeschreiblichen Umständen und den sie begleitenden Gefühlen und Eindrücken. Natürlich mussten wir in Chive tagelang warten, als wir von den Kautschuksammlern zurückgekehrt waren, und selbst dann war es noch lange Zeit fraglich, ob wir wegkommen würden, weil der „Sur“ [kalter Südwind] wieder losbrach mit einem Sturm sondergleichen und starken Regengüssen. Die Temperatur sank in zwei Stunden ca. 15 Grad. (…) Wir schlafen auf Säcken mit Paranüssen.

B. hat Schüttelfrost und schwankt zwischen totaler Verzweiflung und Thomapyrin-Hochstimmung, die später wieder umschlägt, weil die Tabletten das Fieber nur unterdrücken. Ich kann auch kaum schlafen, weil die „Unterlage“ überall zwickt, die Moskito-Stiche verteufelt jucken und der Schweinwerfer der Papillon [so hieß das Schiff] genau in meine Augen leuchten, wenn sie schwenken. Unsere Schlafsäcke stinken widerlich nach Schweiß. B. hat eine dicke Beule von einem Mückenstich unter dem Knie, die noch zusätzlich schmerzt, und eine hinterm Ohr. Es reicht. Am Morgen fühlen wir uns etwas besser, aber wie durch den Kakao oder etwas Schlimmeres gezogen.

Die Strömung ist so stark, dass das Schiff zeitweise auf der Stelle „tritt“ oder rückwärts treibt. Außerdem liegt es so tief im Wasser, dass die Spritzer der Bugwellen bedenklich ins Schiff schlagen. (…) Mitten in der Nacht machen wir fest, ein paar peruanische Grenzer kommen verschlafen an Bord. Ich versuche Smalltalk. Sind hier öfter Touristen gewesen? Sie überlegen: „In diesem Jahr erst ein Ausländer…“ (…)

Endlich taucht Puerto Maldonado auf – Faustinos Ort – ein hoher Hang mit Holzhäusern und dem unübersehbaren Wasserturm. Rechts davon eine rote Lehmküste, die aussieht wie in Helgoland. (…) Wir nehmen ein Fahrradtaxi; der Fahrer ist so schüchtern, dass er kaum ein Wort herausbringt, als hätte er noch nie Fremde gesehen.




Paseo

Havanna

Paseo del Prado (wenn ich mich richtig erinnere), Havanna, Kuba (1984)




KKE – Reshaping the Radical Left [Update]

KKE

Welche Lehren zieht man als Linker aus der Niederlage von Tsipras‘ sozialdemokratischer Syriza in Griechenland?

Die Kommunistische Partei Griechenlands (KKE) hat kein schlechtes, aber ein mäßiges Wahlergebnis geholt (ca. 300.000 Stimmen) – in Prozent ungefähr so viel wie die „Linke“ in Deutschland bald haben wird (prophezeie ich). Ihre Wahlanalyse ist zutreffend, lässt aber Selbstkritik nicht spüren. Wenn man Linkspopulisten und Sozialdemokraten hinzuzählt, ist das linke Lager dennoch noch relativ groß.

Jacobin schrieb 2015: „Keeping distance from Syriza serves the purpose of self-protection. However, it is one thing to refuse governing alongside Syriza; another to organize street protest and solidarity initiatives on one’s own terms; and yet another to sustain extreme detachment in a climate of a clear social and political polarization. In its most vulgar aspects, the obsessive antagonism during the past few months towards the other parts of the anti-austerity movement can be seen as a sort of self-idolization.“

Vielleicht war das gar nicht so verkehrt. Nach der jetzigen Niederlage kann die KKE immerhin sagen: I told you so.

By the way: Interessant, dass die KKE in Deutschland nur die DKP erwähnt, nicht aber die MLPD oder gar die „Linke“. Vermutlich hat das historische Gründe.

[Update] Der Guardian hat eine großartige und vernichtende Analyse, der ich beipflichte: „Tsipras tried desperately to endear himself to the establishment he once pledged to fight. He protected the old oligarchs and ushered in a generation of new ones. He implemented austerity measures so brutal that even Germany’s finance minister Wolfgang Schäuble accused him of “putting the burden on the weak”. And he placated international investors with big promises of small taxes and golden visas. (…) But nothing was predestined about the eviction of struggling families and the foreclosure of their homes. Nothing was predestined about the auction of vast tracts of land and sea to fossil fuel corporations such as ExxonMobil. Nothing was predestined about the severe overcrowding, sexual violence, and shortages of “doctors, medicine, food and drinking water” in Greece’s migrant camps. And nothing was predestined about the sale of arms to Mohammed bin Salman, the smiles of support for Benjamin Netanyahu and the purchase of fighter jets from Donald Trump.“




Keine Baby-Marienkäfer?

wanzen

Hilfe! Lesen hier Biologen mit? Welche Tierchen tummeln sich hier auf dem Blatt auf meinem Balkon? Sehen aus wie Baby-Marienkäfer, die Eier essen….Ich habe sie vorsichtshalber entsorgt. Habe ich wider die Natur gesündigt?




Medien

washington Postthe guardian

Ich habe zwei Zeitungen digital abonniert, die ich für die besten der Welt halte. Man kann es sich leisten. Deutsche Zeitungen interessieren mich nicht mehr. (Heise lese ich noch.)




(H)ausschlachtung, Geheimdienst, Goliath und Mitanni

stolz von Rixdorf
Symboldbild: (H)Ausschlachtung eines alten Rechners (der meiner Eltern)

Ausschlachtung meiner Timeline bei Fratzenbuch:

Deniz Yücel nennt den Verfassungsschutz die „gefährlichste Behörde Deutschlands“. Meine Rede. Wird aber nichts nützen. Wen sonst sollten Journalisten denn zum Thema „Extremismus“ zitieren? Ist doch schön und bequem, andere für sich denken zu lassen.

– Ist folgendes Zitat hier bekannt? Da trat aus dem Lager der Philister ein Vorkämpfer namens Goliat aus Gat hervor. Er war sechs Ellen und eine Spanne groß. Auf seinem Kopf hatte er einen Helm aus Bronze und er trug einen Schuppenpanzer aus Bronze, der 5000 Schekel wog. Er hatte bronzene Schienen an den Beinen und zwischen seinen Schultern hing ein Sichelschwert aus Bronze. Der Schaft seines Speeres war (so dick) wie ein Weberbaum und die eiserne Speerspitze wog 600 Schekel. Sein Schildträger ging vor ihm her.

Die biblischen Philister waren Europäer. Wieder etwas aus der Kategorie „Wissenschaft kann begeistern“.

– Auch vom Reich der Mitanni sollte man gehört haben. IFLScience: „Drought Exposes 3,500-Year-Old Palace Belonging To The Mysterious Mittani Empire“. Lesenswert.




Stolz von Rixdorf

stolz von Rixdorf

Ich bin nur bei Brot (im Hintergrund), Fleisch, Marmelade und Honig öko. Heute stand ein Mann vor der køniglichen Backstube und verkaufte Honig. Mir gefiel der Name Stolz von Rixdorf. Der gleichnamige Herkunftsort ist am Dammweg. Habe ich natürlich gekauft.




Looking at Stuff

looking at stuff




Keine besonderen Vorkommnisse, reloaded

kbv
Symbolbild

Ein Suizid (Sprung aus einem höheren Stockwerk) und eine Bombendrohung mit Polizeieinsatz. Ansonsten alles ruhig heute. #Notaufnahme #Rettungsstelle




Opposition an sich

clara zetkin

Herzlichen Glückwunsch, Clara Zetkin (05.07.1857-20.06.1933)! Eine Frau, die fast immer recht hatte und sich dem Mainstream oft verweigerte (die Irrtümer muss man aus der jeweiligen Zeit erklären) – sie hätte ich gern kennengelernt und mit ihr diskutiert.

Der Karl Dietz Verlag schreibt: „Kein Redakteur im heutigen Deutschland würde es wagen, diese Frau in eine Talkshow einzuladen.

Diese Frau war Opposition an sich: Frauenrechtlerin, revolutionäre Sozialistin, Kriegsgegnerin.“




Preussische 7,532

meile

Wenn ich nur wüsste, welche Meile hier gemeint ist?!




Panorama

möckernbrücke