Offene Grenzen und der Kapitalismus

Antonio Filipovic auf Facebook (Kommata korrigiert): „Ich will hier mal ein hypothetisches Szenario zur Flüchtlingskrise durchgehen. Angenommen, Europa würde von heute auf morgen beschließen die Grenzen zu öffnen und jedem Migranten, der nach Europa will, sofort ein Visum und Arbeitserlaubnis zu geben. Was würde da passieren? Ich habe häufig das Gefühl, dass viele Linken glauben, dass dann alle daherkommen, jeder von einander was lernt, die Migranten ein tolles Leben aufbauen, sich und uns gegenseitig bereichern und alle dann voll Happy sind. Nur leider macht niemand die Rechnung mit dem Kapitalismus. Meine These wäre dazu, dass durch denn massiven Zuzug von Migranten und billigen Arbeitskräften aus der dritten Welt es zur einer Verelendung unserer Gesellschaft kommt. Die Globalisierung in Europa führte dazu, dass die Slums und das Lumpenproletariat aus den vorherigen Jahrhunderten in Europa sich einfach in die dritte Welt verlagerten. Die Leute fliehen vor dem Elend des Kapitalismus der in Europa in der Form nicht mehr sichtbar ist. Wieso erwähne ich das? Ganz einfach. Ich glaube nicht, dass die Flüchtlingskrise durch offene Grenzen gelöst wird, sondern durch eine Auseinandersetzung des Kapitalismus. Solange der Kapitalismus in der Form weiter existiert, gibt es keine echte Lösung für die Flüchtlingskrise, daher brauchen wir in der Linken einen anderen Diskurs in der Migration und Flüchtlingsdiskussion. Alles andere ist nur Symptombekämpfung und eine Verschiebung des Problems.“

„Ich wünsche Ihnen eine gute Entwicklung da unten“. (Heinrich Lübke)