Leere Lehrer et al

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Straßenschild in Reutlingen. Credits: Peter Glaser

Gestern beim Zahnarzt habe ich alle Berliner Tageszeitungen durchgeblättert, ob ich irgendetwas fände, was mich brennend interessierte. Leider war das Ergebnis negativ.

Was also sonst noch geschah:
Heise beschreibt die digital Leere in den Köpfen der Lehrer. Daran wird sich in den nächsten Jahrzehnten auch nichts ändern. Außerdem gehört der Wunasch nach Zensur zur – nicht nur protestantisch geprägten – deutschen Leitkultur. Typisch deutsch eben.

– Der Stern berichtet darüber, wie die britische Polizei einen Missbrauchsskandal vertuschte. Die Behörden wussten davon und deckten die Täter. Der Grund klingt absurd. Die Behörden wollten Rassenspannungen vermeiden, denn die Täter waren pakistanischen Ursprungs, die Opfer allesamt weiß. Weil sie aus Unterschichtsfamilien stammten, hatten sie keine Lobby und das Schicksal der „White Trash“-Mädchen kümmerte niemand – weder die Stadtverwaltung, noch die Polizei. (Die Geschichte ist nicht neu, sondern von einem Buch abgeschrieben.)

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– Karl Kobs schreibt auf Fratzenbuch: 6 Redakteure brauchte Der Spiegel, um herauszufinden, was der Volksdeutsche ohnehin weiß: dass der Jude die Politik gekauft hat. Die Bild tut etwas Gutes und startete zu Recht einen Shitstorm. Das ehemalige Nachrichtenmagazin rechtfertigt sich heute.

– Die Taz nimmt Beatrix son Storch in Sippenhaft. Der Artikel ist zwar informativ, aber erklärt gar nichts. Ihrer historischen Verantwortung nicht stellen will sich die derzeit wohl bekannteste Vertreterin der einstigen Adelsfamilie Oldenburg, Beatrix von Storch. Das ist nicht nur Deutsch des Grauens vom Feinsten – für diesen Satzbau sollte man den Autor Nikolaus von Oldenburg zehn Tage bei Wasser und Brot schmoren lassen -, sondern auch Quatsch.

Chinesische Volkszeitung aka Renmin Ribao: Am 11. Juli 2019 ist die erste durchgehende Hochgeschwindigkeitszugverbindung G319 von Chongqing nach Hongkong in Betrieb genommen worden. Die Entfernung zwischen den beiden Städten beträgt 1.520 Kilometer. Der neue Hochgeschwindigkeitszug legt die Strecke in 7 Stunden und 37 Minuten zurück. Wenn man deren Wirtschaftsnachrichten liest, wird einem ganz schwindelig.