The Codex Arundel

The Codex Arundel

British Library: Contents: Notebook of Leonardo da Vinci (‚The Codex Arundel‚). A collection of papers written in Italian by Leonardo da Vinci (b. 1452, d. 1519), in his characteristic left-handed mirror-writing (reading from right to left), including diagrams, drawings and brief texts, covering a broad range of topics in science and art, as well as personal notes. The core of the notebook is a collection of materials that Leonardo describes as ‚a collection without order, drawn from many papers, which I have copied here, hoping to arrange them later each in its place according to the subjects of which they treat‘ (f. 1r), a collection he began in the house of Piero di Braccio Martelli in Florence, in 1508. To this notebook has subsequently been added a number of other loose papers containing writing and diagrams produced by Leonardo throughout his career. Decoration: Numerous diagrams.

Das ist im Sinne des Wortes einfach genial.




Wie in Rixdorf gewählt wurde

richardkiez




Unter widerlichen Bornierten

karl marx

Dieses Luftreich des Traums, das Reich des „Wesens des Menschen“, halten die Deutschen den andern Völkern mit gewaltigem Selbstgefühl als die Vollendung und den Zweck der ganzen Weltgeschichte entgegen; auf jedem Felde betrachten sie ihre Träumereien als schließliches Endurteil über die Taten der andern Nationen, und weil sie überall nur das Zusehen und Nachsehen haben, glauben sie berufen zu sein, über alle Welt zu Gericht zu sitzen und die ganze Geschichte in Deutschland ihr letztes Absehen erreichen zu lassen. Daß dieser aufgeblasene und überschwengliche Nationalhochmut einer ganz kleinlichen, krämerhaften und handwerkermäßigen Praxis entspricht, haben wir bereits mehrere Male gesehen. Wenn die nationale Borniertheit überall widerlich ist, so wird sie namentlich in Deutschland ekelhaft, weil sie hier mit der Illusion, über die Nationalität und über alle wirklichen Interessen erhaben zu sein, denjenigen Nationalitäten entgegengehalten wird, die ihre nationale Borniertheit und ihr Beruhen auf wirklichen Interessen offen eingestehen. Übrigens findet sich unter allen Völkern das Beharren auf der Nationalität nur noch bei den Bourgeois und ihren Schriftstellern. (Karl Marx)




Das Kapital und die AfD

Wer von den Interessen des deutschen Kapitals nicht reden will, sollte auch von der AfD schweigen.




Taktik

Meine taktisch vergebene Erststimme war nicht verschenkt. In Kürze mehr, ich muss viel arbeiten und komme nicht zum Bloggen.




88

Die Vorsehung hat Humor: 88 Sitze für die so genannte AfD.




Stadt, Land, Fluss

Würzburg

Es gibt nur vier Millionenstädte in Deutschland, daneben aber so genannte Metropolregionen wie zum Beispiel das Ruhrgebiet. „Deutschland hat elf Metropolräume – und ist damit führend in Europa.“ (Was spricht gegen den deutschen Satz, liebe Redakteure von Deutschland.de: „und führt damit“?)

61,5 Millionen Menschen sind wahlberechtigt. Wie viele davon leben in den Großstädten und „Metropolräumen?“ – und wie viele wohnen auf dem Land oder in Kleinstädten? (Vgl. mein Foto oben – welche ist das?)

Meine These: Die Wahl wird nicht in den Städten entschieden.

Ich gehe jetzt wählen.




Soll man lachen oder weinen? Oder: Was in den Nachttopf werfen? [Update]

Ballhausschwur

Der Ballhausschwur, 20. Juni 1789

In den letzten Tagen saß ich mit Freunden zusammen, die, gute Argumente vortragend, meine Meinung zu einigen Dingen geändert haben, was bekanntlich selten vorkommt und nur durch meine peer group, nie jedoch durch Medien, und schon gar nicht durch die so genannten „sozialen“ Netzwerke.

By the way: Ich bin jetzt dafür, der Berliner Flughafen Tegel zu schließen. Vorher war ich das nicht.

Jetzt aber zur morgigen Wahl. Um uns darauf einzustimmen, lesen wir gemeinsam Erich Mühsam über Parlamentarischen Kretenismus. Fertig? Dann singen wir jetzt noch ein Lied der SPD, der „Grünen“ und der „Linken“:

„Das freie Wahlrecht ist das Zei-hei-chen,
in dem wir siegen, nun wohlan!
nicht predigen wir Haß den Reichen,
nur gleiches Recht für je-hedermann,
nur gleiches Rä-hächt für je-he-dermann!“

Echo: Tarifpartnerschaft, Friedenspflicht, gerechter Lohn, fairer Handel, Nachhaltigkeit, Arbeitergeber, Arbeitnehmer und alle sonstigen hohlen Neusprech-Phrasen, insbesondere der Sozialdemokraten und Gewerkschaftsbonzen.

Marx hatte übrigens in seinem häufig zitierten Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte angemerkt, die Gesamtheit der Bourgeoisie herrsche im Namen des Volkes. Eine detaillierte Theorie, wie der Staat im Kapitalismus zu beurteilen sei, findet sich jedoch bei Marx nicht (vgl. den klugen Artikel von Thomas Schmidinger in der Jungle World v. 29.01.2009).

Der Staat ist ein Ausschuss der herrschenden Klasse. Die demokratische Form des Staates im Kapitalismus ist nur einer von mehreren Optionen der Herrschenden; sie suggeriert, dass alle Klassen sich darüber einig seien, bestimmte Regeln einzuhalten und sich nicht gegenseitig abzumurksen. Die herrschende Klasse stimmt dem aber nur taktisch zu, sie kann auch anders, sobald jemand die Machtfrage stellte. (Vgl. Weimarer Republik, den Putsch in Chile usw.)

Erich Mühsam dazu: „Soll man lachen oder weinen? Die ganze revolutionäre Rückständigkeit des deutschen Proletariats ist allein auf den parlamentarischen Kretinismus zurückzuführen, in dem ehrgeizige, unwissende und in bourgeoiser Ideologie verkommene Führer es hielten, bis es von keiner anderen Waffe mehr wusste als vom Stimmzettel, bis es den Nachttopf, in den es alle fünf Jahre ein vorgedrucktes Papier legen durfte, wie einen Fetisch anbetete, bis es zugunsten seiner gewählten und mit jeder Vollmacht ausgestatteten „Vertreter“ auf den Rest eigenen Denkens, eigenen Entschließens, ja eigenen Empfindens verzichtete, bis es, ‚Heil dir im Siegerkranz‚ und die ‚Wacht am Rhein‚ grölend, blindlings und fatalistisch in den Weltkrieg hineinstolperte.“

Vier Fotzen für ein Halleluja

Wie sieht es also aus? Ich wollte ohnehin meine Erststimme taktisch vergeben, da es hier in Neukölln ein Kopf-an-Kopf-Rennen gibt zwischen einem Altphilologen mit fahrradfahrerfreundlichem Namen gibt und einer christlichen Juristin. Ich werde den Mann wählen. Wenn das Rennen schon gelaufen wäre, hatte ich eine bessere Wahl.

Was aber tun mit der entscheidenden Zweitstimme? Ich wollte nur eine Partei wählen, die sehr gut ist und deren Werbung mich überzeugt (vgl. oben). Die Situation hat sich aber wenige Tage vor der Wahl geändert. Die „Linke“ und die „AfD“ liegen in aktuellen Umfragen nur ein bis zwei Prozentpunkte auseinander.

Ich halte die AfD nicht für gefährlich. Damit stehe ich unter den Linken ziemlich allein. Für mich zählt nur die economy, stupid, alles andere ist Lifestyle und Feuilleton. Rechtspopulisten und Volkswirtschaft-Esoteriker (was bei der AfD identisch ist) sind alle Kamellen und nicht neu; man müsste das historisch sehen. Natürlich quirlen bei der AfD unterschiedliche Milieus zusammen, wie bei allen rechten Sammlungsbewegungen seit 1945, von Wutbürgern bis hin zu Nazis – und das sind mitnichten Synonyme. Es interessiert mich auch nicht, ob die Volkswirtschaftler-Sekte AfD rassistische Thesen verbreitet oder genderpolitisch nicht dem Mainstream entspricht. Wie ich schon anmerkte: In Deutschland geht es nie im Inhalte, sondern immer um kleinbürgerliche Verhaltensnormen, wer was wie sagen darf und wer sich wie benimmt. Da ziehe ich nicht mit. Das lenkt doch nur ab.

Die „Linke“ ist für mich nicht wirklich links, solange reformistische Sprechblasenfacharbeiter da das Sagen haben, und unter anderem wegen ihrer Positionen zum Thema Religion unwählbar. Aber wenn ich die Erststimme taktisch einsetze, warum nicht auch die Zweitstimme?! Immerhin ist es ja so, dass ein guten Wahlergebnis der „Linken“ alle anderen mehr ärgert, als käme die AfD über 15 Prozent.

Ich werde also wider (das heißt „gegen“, liebe Nachgeborene!) meine politische Überzeugung die „Linke“ wählen und vermutlich vorher und nachher einen Magenbitter zu mir nehmen, dass ich nicht kotzen muss.

[Update] Die Antwort auf alles




Panties-Bra

panties

Mode in Second Life – vielleicht sollte ich mehr über Mode bloggen? Har har….




Die Partei, die Partei, die hat immer Recht!

Die Partei hat vor dem Berliner Verwaltungsgericht gegen den Deutschen Bundestag gewonnen.




Hart wie Thyssenkrupptata-Stahl

„Der thyssenkrupp-Konzern und die indische Tata-Gruppe wollen ihr Stahlgeschäft in Europa zusammenlegen. Das neue Unternehmen soll seinen Sitz in Amsterdam haben. Durch die Fusion könnten bis zu 4000 Arbeitsplätze wegfallen.“

Liebe Tagesschau! Ich habe etwas anzumerken.

1. Im Zeitalter des Internet kann man Links setzen auf Wörter, die man nicht einfach so versteht. Tata-Gruppe? Nie gehört. Ein Link wäre ein denkbarer Service. Interessiert Euch aber nicht. Dann geht doch sterben!

2. Statt „thyssenkrupp-Konzern“ schreibt man als Journalist besser: der Konzern Thyssenkrupp – das ist ein Eigenname, der deshalb groß geschrieben wird. Man muss nicht herumschleimen und die dämliche Werbesprache einfach übernehmen. Es heisst auch „der Spiegel“ und „Bild-Zeitung“ und mitnichten „SPIEGEL“ und „BILD“.

3. Es fallen nicht Arbeitsplätze weg, sondern es werden Arbeiter entlassen. Arbeitsplätze fallen nie, auch nicht weg. Journalisten sollten die Folgen dessen, was den Menschen geschieht, nennen.

4. Für welchen Marxschen Lehrsatz steht das oben erwähnte Ereignis? Klar, dass Ihr das nicht erwähnt. Man könnte diesen hier nehmen:
Das Wachstum der Produktivkräfte, mit ihren rascheren Kommunikationsmitteln, beschleunigter Zirkulation, fieberhaftem Kapitalumsatz, besteht darin, dass in derselben Zeit mehr produziert werden kann, also nach dem Gesetz der Konkurrenz mehr produziert werden muss. D.h., die Produktion findet unter immer schwierigeren Bedingungen statt, und damit unter diesen Bedingungen die Konkurrenz ausgehalten werden kann, muss auf immer größerer Stufenleiter gearbeitet, das Kapital immer mehr in einigen Händen konzentriert werden. Und damit dieses Produzieren auf größerer Stufenleiter profitabel sei, muss die Teilung der Arbeit und die Maschinerie beständig und unverhältnismäßig erweitert werden. (K. Marx, Arbeitslohn 1847, MEW 6, 548f.)




Fake News, revisited

fake news

Source: vice.com

VICE hat sich bei acht ausgewählten deutschen Medien angesehen, wie viele Falschmeldungen die auf Facebook publiziert haben. Das Ergebnis überrascht nicht, ist aber eine gute Diskussionsgrundlage, da die empirische Methode auch erklärt wird und nachvollziehbar ist. (VICE ist aus technischer Sicht eine grässliche Website, die einen sogar ohne Javascript völlig mit Spam aka Werbung überschüttet.)




Traumziel Bielefeld

Hübsche Glosse im Tagesspiegel über verschwundene Iraker.
„So ist das halt: Pech. 50 mehr oder weniger, darauf kommt es nun auch nicht mehr an, wenngleich sich zumindest die an der Auffindung beteiligten Polizisten wohl fragen werden: Wozu machen wir das eigentlich? Hätten wir die Karre nicht gleich durchwinken sollen, ganz nach Wunsch nach Bielefeld oder auch auf die Ostfriesischen Inseln?“




Tron nicht mehr reloaded

Am 18.09.2017 um 13:10 schrieb [xxx]:
wir produzieren gerade eine Podcast-Serie über bekannte Kriminalfälle für den Streemingdienst Deezer. In einem dieser Fälle geht es um den Fall von Boris Floricic.
Da Sie sich durch Ihr Buch ausführlich mit dem Fall beschäftigt haben und diesen demnach sehr gut kennen, würde ich mich sehr freuen, wenn ich Sie für ein kurzes, telefonisches Interview gewinnen könnte.

1. In meinem Impressum steht, dass ich keine unverschlüsselten E-Mails beantworte. Es ist unhöflich und respektlos, das einfach zu ignorieren.

2. Zum Thema „Tron“ gebe ich keine Interviews mehr. Es ist alles geschrieben bzw. gesagt worden. Sorry.

Mit freundlichen Grüßen
Burkhard Schröder




Vollpfostenjournalismus, reloaded

Die Süddeutsche verherrlicht den Mut von Terroristen.

Sind Menschen, die in eine Menschenmenge fahren oder schießen, in der Gewissheit, dass sie ihre Tat gar nicht oder nur kurz überleben könnten, feige? Ihr Überfall auf Ahnungslose ist heimtückisch. Ihre Auftraggeber mögen feige sein. Sie selbst sind es nicht. Ihre Tat zeigt ungeheuren Mut – zwar nicht jenen besonnenen Mut, den Aristoteles als Tugend pries, sondern einen mörderisch-tollkühnen. Aber auch der verlangt etwas, was im Westen immer mehr zum Fremdwort geworden ist: Selbstüberwindung.

Da hat sich aber jemand selbstüberwunden einen runtergeholt und nicht zum ersten Mal.

Ceterum censeo: Jedes Wort, das mit UNG endet, steht unter dem Generalverdacht des Blödsinns.




Ja. Nein. Ung. Das Burkssche Gesetz.

Halina Wawzyniak (Die Linke“) auf Zeit online: „Die originäre Aufgabe von Linken-Politik ist, das System infrage zu stellen, nicht konkrete Personen. Das System infrage zu stellen, meint nicht dessen Abschaffung, sondern dessen Weiterentwicklung.“

Nein, Halina. Der Kapitalismus gehört abgeschafft, wie schon vorher der Feudalismus oder die Sklavenhaltergesellschaften. Er macht das selbst, aber man kann ihm dabei helfen, sich „weiterzuentwickeln.“ Man muss dem gemeinen Volk ja nicht verraten, was danach kommt, weil es noch vor dem bösen K-Wort zurückschreckt, aber man muss den Leuten sagen, wie man das ungefähr machen will und was an dessen Stelle treten soll.

By the way. Ich formuliere jetzt das Burkssche Gesetz: „Für Mitglieder der Partei ‚Die Linke‘ ist es unmöglich, auch nur drei deutsche Sätze zu sagen, ohne dass ein Wort vorkommt, das mit UNG endet.




Kurvig

New York

Das Foto habe ich 1981 in New York gemacht. Leider weiß ich nicht mehr, welches Gebäude das ist.




Embedded Journalism

Telepolis: „Wie der BND die deutschen Medien steuerte“. – „Geheimdienstexperte Erich Schmidt-Eenboom über Verbindungen der geheimen Dienste, die bis in die Chefredaktionen der größten deutschen Medien reichen“ Der Artikel wird aber nichts nützen.

Interessant ist, dass meine Vermutung über die Ramelsberger von der „Süddeutschen“ geteilt wird. Da sind wir dann wieder bei der „Online-Durchsuchung.“




Leidenschaftlich beim Casting

vorstellungsgespräch
Source: Sassy Socialist Memes




Kulturrelationismus et al

Die Schweizer WOZ über falsche Toleranz gegenüber Intoleranz. Sehr interessanter und streitbarer Artikel. WählerI*/_@xnnen der Grünen beißen in alle Tischkanten.