Hart wie Thyssenkrupptata-Stahl

„Der thyssenkrupp-Konzern und die indische Tata-Gruppe wollen ihr Stahlgeschäft in Europa zusammenlegen. Das neue Unternehmen soll seinen Sitz in Amsterdam haben. Durch die Fusion könnten bis zu 4000 Arbeitsplätze wegfallen.“

Liebe Tagesschau! Ich habe etwas anzumerken.

1. Im Zeitalter des Internet kann man Links setzen auf Wörter, die man nicht einfach so versteht. Tata-Gruppe? Nie gehört. Ein Link wäre ein denkbarer Service. Interessiert Euch aber nicht. Dann geht doch sterben!

2. Statt „thyssenkrupp-Konzern“ schreibt man als Journalist besser: der Konzern Thyssenkrupp – das ist ein Eigenname, der deshalb groß geschrieben wird. Man muss nicht herumschleimen und die dämliche Werbesprache einfach übernehmen. Es heisst auch „der Spiegel“ und „Bild-Zeitung“ und mitnichten „SPIEGEL“ und „BILD“.

3. Es fallen nicht Arbeitsplätze weg, sondern es werden Arbeiter entlassen. Arbeitsplätze fallen nie, auch nicht weg. Journalisten sollten die Folgen dessen, was den Menschen geschieht, nennen.

4. Für welchen Marxschen Lehrsatz steht das oben erwähnte Ereignis? Klar, dass Ihr das nicht erwähnt. Man könnte diesen hier nehmen:
Das Wachstum der Produktivkräfte, mit ihren rascheren Kommunikationsmitteln, beschleunigter Zirkulation, fieberhaftem Kapitalumsatz, besteht darin, dass in derselben Zeit mehr produziert werden kann, also nach dem Gesetz der Konkurrenz mehr produziert werden muss. D.h., die Produktion findet unter immer schwierigeren Bedingungen statt, und damit unter diesen Bedingungen die Konkurrenz ausgehalten werden kann, muss auf immer größerer Stufenleiter gearbeitet, das Kapital immer mehr in einigen Händen konzentriert werden. Und damit dieses Produzieren auf größerer Stufenleiter profitabel sei, muss die Teilung der Arbeit und die Maschinerie beständig und unverhältnismäßig erweitert werden. (K. Marx, Arbeitslohn 1847, MEW 6, 548f.)