Impulse für die Kleinbourgeoisie und andere Nachtwächter

wachmann

Bild: Johann Peter Hasenclever: Singender Nachtwächter

Ich halte den „Wirtschaftsjournalisten“ Roland Tichy („Tichys Einblick„) für ein Groupie der so genannten „Freien“ Marktwirtschaft und der esoterischen Lehre der „Volkswirtschaft“ und für ein Sprachrohr einer bestimmten – reaktionären – Strömung des Kapitals, die es auch schon ähnlich in der Weimarer Republik gab (vgl. Karsten Heinz Schönbach).

Was aber die Meinungsfreiheit und das Thema Zensur angeht, hat er völlig Recht.

Tichy ventiliert die weltanschauliche Position des jammernden Kleinbürgertums (das sich selbst natürlich „Bürgertum“ nennt), das sich Illusionen über die Herrschaft des Kapitals machte und jetzt – Überraschung! – zwischen gemeinem Volk und herrschender Klasse immer mehr zerrieben wird. Die Krise des Kapitalismus wird zeigen, dass „Demokratie“, wie sie der Mainstream versteht, eben nur eine Illusion ist. Die Mittelklassen appellieren an die da oben, sich doch bitte an die Regeln zu halten, die angeblich common sense seien (keine Zensur usw.). Die herrschende Klasse ist aber eine Charaktermaske – sie interessiert das nicht.

Die Pseudo-Anti-Rechts-Staatsantifa um Anetta Kahane und andere kleinbürgerliche Gefühlslinke gehören zur selben Klasse wie Tichy, sind aber eine konkurrierende Fraktion. Deshalb fetzt es jetzt so zwischen denen. (Sorry für die orthodoxe altertümliche Ausdrucksweise.)