Das muss ich leider immer wieder sagen

Katja Kipping schreibt:
Man muss es angesichts dieser erschreckenden Schilderung der brutalen Lage am Berliner ‪#‎Lageso‬ leider immer wieder sagen: die vermeintliche Flüchtlingskrise ist das Ergebnis eines inszenierten Notstandes. Eines Notstandes, der dazu dienen soll, Geflüchtete Menschen abzuschrecken und eine logistische Überforderung dort zu suggerieren, wo tatsächlich ein Problem der Verteilungsgerechtigkeit vorliegt. Die Rede von der „Flüchtlingskrise“ soll davon ablenken, dass es selbst in diesem reichen Land längst eine Krise der sozialen Gerechtigkeit und eine finanzielle Austrocknung der öffentlichen Infrastruktur gibt. Aber nicht weil, wie Rechtspopulisten aller Couleur nun zu suggerieren versuchen, zu wenig Geld oder Wohnraum da wäre, sondern weil der Reichtum ungerecht verteilt ist. Um es daher ganz klar zu sagen: Wenn Menschen am Lageso erfrieren, trägt der Berliner Senat die Verantwortung.

Das kann man in gutes, also verständliches Deutsch übersetzen.

Was muss man „leider“ sagen? Und wieso „leider“? Wäre doch nett, wenn man das am Beginn erführe und nicht erst damit belästigt würde, was später zu sagen wäre, um es dann erst zu lesen. Die Krise ist ein Ergebnis eines Notstands? Wer sich „links“ gibt, muss doch Ross und Reiter nennen wollen und können. Wer inszeniert und verantwortet was? Aha: Das erfahren wir erst im Schlusssatz.

Das schwulstige Gefasel ist überflüssig. Fünf mal UNG, zwei mal KEIT. Das muss ohnehin weg. „Eine logische Überforderung suggerieren“ versteht auch keiner, zumal wieder das handelnde Subjekt fehlt. Wer ist überfordert – und womit? „Ein Problem der Verteilungsgerechtigkeit“ – was muss man rauchen, um so herumzuschwurbeln? Zwei mal suggerieren – auch das ist unnötig.

Der Reichtum ist nur ungereicht verteilt? Aber nein! Die Linke muss seit Karl Marx die Systemfrage stellen und nicht nur anders verteilen. Das ist sozialdemokratisch gedacht, also nicht links.

Hier mein Vorschlag:
Wenn Menschen am LAGeSo erfrieren, verantwortet das der Senat. Die angebliche Flüchtlingskrise ist in Wahrheit ein inszenierter Notstand. Die katastrophale Situation ist so gewollt und soll Flüchtlinge abschrecken. Deutschland ist nicht logistisch überfordert, es ist genug Geld da: Der Reichtum und die Ressourcen sind nur falsch verteilt. Das Gerede von einer Flüchtlingskrise soll davon ablenken, dass kein Geld mehr da ist für die Infrastruktur und dass es im Kapitalismus keine soziale Gerechtigkeit gibt.

Habe ich etwas vergessen? Kein mal UNG, ein mal KEIT.