Zinsgerechtigkeit und Interest bondage

zins

Ich traute meinen Ohren nicht, als ich gestern Gregor Gysi bei Phoenix in einer „Expertenrunde“ reden hörte. Er forderte Zinsgerechtigkeit für Griechenland. WTF?

Das ist ja ein ähnlicher Unsinn wie der „gerechte Lohn“ und der „faire Preis“. Marx nennt so etwas Vulgärökonomie. Nein, noch viel schlimmer. Lesen wir Wikipedia:

Zinsknechtschaft (englisch: „Interest bondage“) und die Forderung nach „Brechung der Zinsknechtschaft“ sind wirtschaftspolitische Schlagworte in Anlehnung an den historischen Begriff der Schuldknechtschaft, die besonders in der nationalsozialistischen Ideologie zum Zwecke der Zinskritik Verwendung fanden und auch heute in zahlreichen Veröffentlichungen von Rechtsextremisten erscheinen. (…) Dies ist auf das tiefverwurzelte Vorurteil aus dem Mittelalter zurückzuführen, als es den Christen verboten war, Zinsen zu nehmen, und somit jüdische Mitbürger, denen der Zugang zu zahlreichen Berufen (siehe Zünfte) verwehrt wurde, oft nur über Zinseinnahmen Geld verdienen konnten.

Die Linke und die Zinsknechtschaft in Griechenland – qoud erat demonstrandum.