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Shoot in Sight oder: Robocop reloaded

Heise berichtet über ein Brillensystem, das Gesichter scannt und mit einer Datenbank abgleicht und in Brasilien schon eingesetzt wird. Ein feuchter Traum jedes Polizisten! Dazu eine Leserkommentar bei Heise:

… aus bislang ungeklärten Gründen soll die Verbrechererkennungssoftware bei Gesichtern, deren Erkennungsgenauigkeit unterhalb einer gewissen Schwelle bleibt, an geraden Dienstagen in Monaten, die auf „r“ enden, gelegentlich den Hinweis „Shoot on Sight“ einblenden.

Der Hersteller, VisualInspectCorp, weist derartige Vorwürfe als „unsubstanziiert“ und höchstens „bedauerliche Einzelfälle“ von sich, die man als Kollateralschäden beim Erreichen eines großen Zieles leider zu akzeptieren habe.

Bürgerrechtler, die dagegen protestieren, werden aufgefordert, die Ruhe zu bewahren und sich widerstandslos der nächsten anstehenden VisualInspect-Routinekontrolle zu untersuchen.

Durch Einführung der VisualInspect-Technologie konnte die Kriminalitätsrate in ausgesuchten Modellversuchen um beeindruckende 7.5% gesenkt werden.

Etwaige Fehlerkennungen durch normabweichende Gesichtsformen können durch Anbringen eines ästhetisch wertvollen VisualInspect-Barcodes an der Stirn der betroffenen Person zusätzlich mit einem gesundheitlich völlig unbedenklichen RFID-SecurIdent-Implantat ausgeschlossen werden.

Wer sich gegen diese Maßnahmen sträubt, stellt sich gegen die Gesellschaft, gegen die öffentliche Ordnung und gegen die Sicherheitsinteressen der Allgemeinheit. VisualInspectCorp ist aufs äußerste bemüht, den technologischen Fortschritt zur Verbesserung des Sicherheitsgefühles der Bevölkerung voranzutreiben, das erfordert natürlich Kooperation von Seiten der Bevölkerung, die durch entsprechende Aufklärungsmaßnahmen dafür vorbereitet wird.

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Gar lustig ist das V-Mann-Leben

Süddeutsche (via Fefe): Geheimdienste verkaufen sich gegenseitig Falschgeld:

„Bei verdeckten Operationen kann es vorkommen, dass die Verantwortlichen den Überblick verlieren: Wer ist Freund und wer ist Feind? Bei Ermittlungen zur Herkunft von Falschgeld ist offenbar genau das dem Bayerischen Landeskriminalamt (LKA) passiert. Ein V-Mann der bayerischen Polizei kaufte im April 2003 für rund 30.000 Euro Blüten auf. Lieferant der falschen Euro-Scheine war der mazedonische Geheimdienst.“

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Berliner Zustände: Wie gewohnt wieder mal Millionen futsch

Berliner Morgenpost: „Die vom Land Berlin eingerichtete und finanzierte Stiftung Naturschutz hat durch die Finanzkrise Millionen verloren. Die Stiftung gehört zu den Opfern des amerikanischen Großbetrügers Bernard Madoff. Als das Schneeballsystem des früheren Finanzmaklers aus New York 2008 aufflog, büßte die Stiftung 430 000 Euro aus dem Stiftungskapital ein. Und 1,6 Millionen Euro aus den von ihr verwalteten Mitteln für den Bau des Parks am Gleisdreieck, die aus Ausgleichszahlungen der Investoren vom Potsdamer Platz stammen.“ (nur für Abonnenten)

Die Wirtschaftsprüfer von Röver Brönner stellen in einem Bericht für die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, die die Rechtsaufsicht über die Stiftung hat, dem Finanzgebaren ein schlechtes Zeugnis aus. Die Berliner hätten Anlagen der höchsten Risikostufe gezeichnet und dabei sogar einen möglichen Totalverlust des Treuhandkapitals und des Stiftungskapitals in Kauf genommen. (…) Im Stiftungsrat sitzen auch Politiker aus dem Abgeordnetenhaus, Vorsitzender des Kontrollgremiums ist der SPD-Abgeordnete Holger Thärichen. (…) Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Vorgang nicht äußern. Dabei hat der Wirtschaftsprüfer auch die Rolle der Behörde kritisiert, die die Aufsicht aus der gleichen Abteilung erledigte, die auch die Zuwendungen ausschüttet.

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Bananenrepublik, reloaded

Udo Vetter schreibt im law blog über „Bremen: Wählen wie in einer Bananenrepublik“:

„Ausgezählt wird in Bremen nämlich nicht mehr im Wahllokal, sondern an einem zentralen Ort (…) Kennt man die Praxis ‚Erst Transportieren, dann Auszählen‘ nicht aus Bananenrepubliken und Diktaturen? Dort ist die zentrale Auszählung deswegen so beliebt, weil der Transport der Urnen vom Bürger gar nicht, aber auch von bestellten Wahlvorständen nur eingeschränkt überwacht werden kann.“

Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird einem Politiker einfallen zu fordern, Stimmzettel dürften nur noch von einer „vertrauenswürdigen Behörde“ ausgezählt werden – wegen Terrorgefahr und so… Bosbach und Wiefelspütz, übernehmen sie!

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Pornos im Cache

Pron

Die gesellschaftliche und soziale Restauration in Europa nimmt immer mehr bizarre Formen an. Und natürlich geht es, wenn man reaktionäre politische Zustände durchsetzen will, vermeintlich um „Pornografie“, wie in China und auch anderswo. Reaktion kostümiert sich mit dem bigotten Mäntelchen der Moral und der Prüderie.

In der Schweiz darf man bestimmte Arten der Darstellung sexueller Praktiken nicht mehr im Browser-Cache haben. (Nein, es geht nicht nur um Kinderpornografie oder das, was die Jugendschutzwarte dafür halten.)

Laut Heise: „Wer dagegen etwa den Cache nicht als Offline-Speicher nutze, dem „fehle es am Herrschaftswillen“ über die temporären Dateien – unabhängig davon, ob er über die Funktionsweise des Cache-Speichers Bescheid weiß. (…) Das Bundesgericht stellt selbst fest, dass nun in jedem einzelnen Fall „nach den konkreten Umständen“ zu entscheiden sei. „Ein ungeübter Computer-/Internetbenutzer, der von der Existenz des Cache-Speichers und den darin enthaltenen Daten nichts weiß, fällt als Täter (…) außer Betracht“, erklärt das Bundesgericht.“

Das ist doch total irre. Wer nachweist, dass er dämlich ist, bleibt straffrei. Ich habe jetzt auch ganz plötzlich vergessen, was ein Cache ist…

Der Tages-Anzeiger aus Zürich: „Laut den Lausanner Richtern kann man bereits dann wegen Besitzes von harter Pornografie verurteilt werden, wenn man nach dem Surfen im Netz die temporären Internetdateien nicht löscht, obwohl der Konsum solcher Bilder und Videos in der Schweiz erlaubt ist.“

Es ist zwar erlaubt, aber verboten. So etwas nennt man dann „Rechtssicherheit“. Jede Wette, dass jetzt die Zensur-Lobby in Deutschland das auch zeitnah fordern wird…

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Zinsgerechtigkeit und Interest bondage

zins

Ich traute meinen Ohren nicht, als ich gestern Gregor Gysi bei Phoenix in einer „Expertenrunde“ reden hörte. Er forderte Zinsgerechtigkeit für Griechenland. WTF?

Das ist ja ein ähnlicher Unsinn wie der „gerechte Lohn“ und der „faire Preis“. Marx nennt so etwas Vulgärökonomie. Nein, noch viel schlimmer. Lesen wir Wikipedia:

Zinsknechtschaft (englisch: „Interest bondage“) und die Forderung nach „Brechung der Zinsknechtschaft“ sind wirtschaftspolitische Schlagworte in Anlehnung an den historischen Begriff der Schuldknechtschaft, die besonders in der nationalsozialistischen Ideologie zum Zwecke der Zinskritik Verwendung fanden und auch heute in zahlreichen Veröffentlichungen von Rechtsextremisten erscheinen. (…) Dies ist auf das tiefverwurzelte Vorurteil aus dem Mittelalter zurückzuführen, als es den Christen verboten war, Zinsen zu nehmen, und somit jüdische Mitbürger, denen der Zugang zu zahlreichen Berufen (siehe Zünfte) verwehrt wurde, oft nur über Zinseinnahmen Geld verdienen konnten.

Die Linke und die Zinsknechtschaft in Griechenland – qoud erat demonstrandum.

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Wissenschaft im Kapitalismus

Die Berliner Zeitung zitiert aus den Geheimverträgen zwischen der Deutschen Bank und der Humboldt-Universität: (via Fefe)

„‚Alle Forschungsergebnisse der Universitäten oder ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die im Rahmen der zwischen den Vertragspartnern abgestimmten Forschungsprojekte entstehen, sind der Deutschen Bank […] zur Freigabe vorzulegen.‘ (…) Bankmitarbeiter sollen ‚Lehraufträge erhalten und zu Prüfungen herangezogen werden können‘ – ’soweit die Interessen der Deutschen Bank nicht beeinträchtigt werden‘.“

Sehr schön und pädagogisch wertvoll. Die Katholische Kirche könnte es nicht besser machen.

Liebe Kinder: So funktioniert der Kapitalismus! Alles, aber auch alles muss sich dem Profit unterordnen. Eine Freiheit der Forschung und Lehre gibt es nur pro forma, denn etwas, was nicht profitabel ist, ist unnütz, unwertes Leben, Ballast, kann dem sozialverträglichen Ableben zugeführt werden.

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Tweet of the day 40

Piratenpartei: Die #SPD ist ein Sicherheitsrisiko: http://bit.ly/ky7ySb #VDS

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Diese Nachricht wurde als Junk eingestuft, revisited

Junk

Wieso „leider“, ihr Dödel? Ich habe das ausgestellt und verboten! Ich lese E-Mails niemals in HTML, da könnte etwas Böses oder etwas noch Böseres enthalten sein.

Guckst du hier:
„HTML-Mails werden teils ungewollt und unbewusst durch die Voreinstellung des verwendeten E-Mail-Programms, insbesondere von Microsoft-Programmen, versandt, teils bewusst, um Schriftauszeichnungen verwenden zu können, etwa in E-Mail-Newslettern. Obwohl das HTML-Format standardisiert ist, war es ursprünglich nicht für den Einsatz in E-Mails gedacht. (…) HTML-Mails stehen im Ruf, unsicherer als reine Text-Mails zu sein. Da die Vergangenheit gezeigt hat, dass das Rendering von HTML-Mails anfälliger für Sicherheitslücken ist als die Anzeige von Klartext, empfehlen auch heute noch viele EDV-Ratgeber und Softwarehersteller die HTML-Anzeige von E-Mails zumindest im Vorschaufenster des E-Mail-Programms zu deaktivieren oder ganz auszuschließen.“

Davon habt ihr Spammer und Phisher natürlich noch nie etwas gehört. Ich bin aber keine Pappnase wie ihr es seid.

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Isharenotlongergossip [Update]

akte

Der Betreiber der Mobbing-Website Isharegossip ist laut Lübecker Nachrichten festgenommen worden.

„In einem Interview mit den Hilfspolizisten dem Sat.1-Magazin Akte 2011 hatte der Lübecker sich als Betreiber der als jugendgefährdend eingestuften und indizierten Internet-Plattform geoutet. (…) Volksverhetzung (…) Sollte es sich bei dem 25-jährigen Lübecker doch nur um einen Trittbrettfahrer handeln“…

Dazu fällt mir jetzt nichts ein.

Update: Verdächtiger entpuppt sich als Trittbrettfahrer. Da hat „Akte“ mal wieder gewohnt brilliant recherchiert. Bruhahahaha.

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Die Netze der Macht

Ein Artikel von mir in der taz: „Für die Menschheit ist es ein Segen, dass weder die Deutschen noch die Franzosen das Internet erfunden haben. Die Deutschen hätten einen Zentralrechner konstruiert, der von einer Behörde kontrolliert würde, und die Franzosen würden nur Inhalte erlauben, die sie für zivilisiert halten – was das Netz aller Netze zusammenschrumpfen ließe. Vor dem G8-Gipfel, dem Treffen der acht größten Industrienationen, hatte Sarkozy am Dienstag 800 Gäste nach Paris geladen, um über das Internet zu reden.“ [mehr… ]

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Ich bin ein Nicht-Neger

Wenn es nach den Grünen in Sachsen geht, werden Schwule und Lesben umbenannt. Sie heißen jetzt „Nicht-Heterosexuelle“.

Was demnächst kommt: Juden sind Nicht-Christen, Krieg ist Nicht-Frieden und Petting ist Nicht-Sex.

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Rathaus Neukölln

Rathaus Neukoelln

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Überwachung zieht Straftäter an

Der Freitag: „Überwachungstechnik schreckt U-Bahn-Schläger nicht ab, sondern scheint sie geradezu anzuziehen.“

„‚Jede Gesellschaft hat die Verbrecher, die sie verdient‘, hat der französische Rechtsmediziner Lacassagne schon vor gut einem Jahrhundert gesagt. Blinde Gewalt vor laufenden Kameras und amokartige Taten bilden die kriminelle Signatur des ökonomisch globalen und sozialpsychologisch ’narzisstischen Zeitalters‘. Eine Gesellschaft, die den Narzissmus ihrer Mitglieder unentwegt stimuliert und zum Zweck der Konsumsteigerung in Dienst nimmt, darf sich nicht wundern, wenn auch dessen bösartige Varianten vermehrt in Erscheinung treten. Pointiert ausgedrückt: Wer bei Deutschland sucht den Superstar nicht landen kann, kann sich für die destruktive Spielart des medialen Narzissmus entscheiden und als U-Bahn-Schläger oder School Shooter Berühmtheit erlangen.“

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Klimakiller Internet revisited

Second Life

German Internet AngstTM reloaded: Das Internet ist nicht nur pöhse und voller PrOn Pornografie, sondern verbraucht auch noch viel zu viel Energie!

Die Berliner Mottenpost Morgenpost schreibt: „Auch der Stromverbrauch eines Second-Life-Avatars ist nicht zu unterschätzen. Wenn man den Verbrauch der Spielecomputer sowie der 4000 Second-Life-Server berücksichtigt, ergibt dies einen Jahresverbrauch von 1752 Kilowattstunden.“

Zu dumm, dass es man jetzt im Internet auch noch nachschauen kann, wo ihr das abgeschrieben habt. Zum Beispiel steht das auch hier (24.09.2007) oder bei Welt Online (25. Mai 2011): „Demnach soll das Web um 2030 bereits so viel Strom verbrauchen, wie heute die gesamte Weltbevölkerung.“ Das Web? Wisst ihr überhaupt, was das „Web“ ist? Zumindest ist es kein Synonym für „Internet“, ihr Holzmedien-Dödel. Mit dem Strom, den das Usenet verbraucht, könnte man vermutlich eure Offliner-Birnen erleuchten.

„Allein das Internet verursacht durch seinen Stromverbrauch weltweit inzwischen ebenso viel CO2-Ausstoß wie der Flugverkehr, errechnete das Freiburger Öko-Institut. (…) Wenn man den Verbrauch der Spielecomputer sowie der 4000 Second-Life-Server berücksichtigt, ergibt dies einen Jahresverbrauch von 1752 Kilowattstunden (hatte ich das nicht schon irgendwo gelesen? War das nicht die Doktorarbeit von Guttenberg?) für jede der virtuellen Gestalten in dieser virtuellen Welt. Umgerechnet bedeutet dies einen CO2-Ausstoß von 1,17 Tonnen pro Jahr, wie der US-Autor Nicholas Carr berechnet hat. Wie das weitergeht, hat Greenpeace mit einer international angelegten Studie untersucht. ‚Wie schmutzig sind Deine Daten‘ ist der Titel einer Untersuchung…“ (O Wunder! Der Link kam von der taz!)

Ich vermute zugunsten der Mottenpost Morgenpost, dass denen nur der Artikel aus dem Jahr 2007 (der auf einem Blog-Posting aus dem Jahr 2006 fußt) versehentlich auf den Boden des Archivs gefallen ist, jemand den aufgehoben und entsetzt aufgeschrien hat: „Second Life? Kinderpornografie!„, und dabei ist der Artikel dann falsch in „Aktuelles“ eingeordnet und heute noch mal publiziert worden.

Stimmt nicht? Mein E-Mail-Programm von heute kann nicht irren! „Diese Nachricht wurde als Junk eingestuft.“ Sag ich doch. Qoud erat demonstrandum.

Google Alert

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Neue Market-Apps receivt

Was lese ich in der aktuellen c’t? „Da auf den neuen Receivern von AZBox nur Apps vernünftig laufen, die die Steuerung per Fernbedienung ermöglichen, wird es einen speziellen Market geben.“

Sehr hübsch und sprachpädagogisch wertvoll: Das ist mindestens grottenschlechtes, wenn nicht gar grottenolmschlechtes Deutsch. Schlechtes Deutsch verhält sich zu gutem Deutsch wie der Inhalt zur Form oder die TKÜV zur VDS. (Bescheuerter Vergleich).

Schlecht ist Deutsch dann, wenn man es nicht versteht. „Man“ meint nicht den des Denglischen mächtigen Geek und Nerd, sondern alle. Der oben zitierte Satz bedarf einer Korrektur (ich drücke mich nur so geschraubt aus, weil ich möglichst viele Verben verbrauchen will, die des Genitivs bedürfen.)

Weil Opa nur ein Bein hat, kann er nicht schnell laufen. Ein Kausalsatz am Anfang führt die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser meistens in die logische Irre: Weil irgendetwas so ist – jetzt schwärmt der in Jahrmillionen der Evolution spezialisierte Intellekt des Homo Sapiens wie ein Ameisenhaufen assoziativ aus -, kann alles mögliche passieren: Weil Opa nur ein Bein hat, kann vielleicht auch ein Säbelzahntiger um die Ecke biegen, was dieses oder jenes höhere Wesen verhüten möge. Besser ist es, zunächst das, was geschieht, dem Publikum mitzuteilen, und danach mit der dialektischen Logik, welche Folgen das Seiende nach sich zöge, fortzufahren.

Wer tut was? Auf den neuen Receivern – o je, was ist das denn? Rehßiever? Empänger? Der Begünstigte eines Seefrachtvertrages scheidet aus; also nehmen wir an, es handelt sich um ein „ein Gerät oder eine spezifische Baugruppe, die ein Antennensignal entstört, verstärkt und demoduliert“. Grandios erklärt, versteht nur immer noch keiner.

„Apps“ ist – das weiß nur ein des Englischen kundiger Mensch – eine Kurzform für „Anwendungssoftware (kurz ‚Anwendung‘, engl. ‚application software‘, auch kurz ‚App‘ oder Anwendungsprogramm)“.

Jetzt geraten wir sprachlich immer mehr in die Bredouille (Ja! Das ist eingedeutschtes Französisch! Hugenotten! Napoleon! Chaiselongue! Friseur! Trottoir!)

Worte, die auf -ung, -ät und -keit enden, sind ohnehin verboten, weil sie hässlich sind und sich so anhören, als hätte sie der Arsch der Sprache ausgeschieden (wie das Wort „hinterfragen“). Das Wort „Schwierigkeit“ fällt daher weg; in Frage käme eventuell „in Bedrängnis geraten“. In der Hoffnung auf Erlösung vom Nominalstil…

„Programme“ verhalten sich zu „Anwendungsprogrammen“ wie die Schule zum „schulischen Bereich“; ersteres ist Deutsch, letzteres Bläh- oder Furzdeutsch.

Auf den Geräten, die man braucht, um digitales Fernsehen zu empfangen, laufen Programme. So weit klar? Puls und Atmung noch normal?

Auch dieser Satz, obwohl korrekt, gefällt mir nicht, weil er etwas suggeriert, was gar nicht wahr ist. Die Content-Mafia: Das sind die Leute, die Unterhaltung und Informationen nur erlauben wollen, wenn sie damit Profit machen können (vergleichbar mit der Katholischen Kirche, bevor der Buchdruck erfunden wurde – nur dass der Profit damals aus Macht bestand und daraus, die Menschen in nicht selbst verschuldeter Unmündigkeit zu belassen – Nominalstil ist übrigens, falls es sich um ein Zitat handelt, erlaubt). Diese Mafia will dem Volk einreden, es brauchte gesonderte Volksempfänger („Receiver“ genannt, damit man die historische Kontinuität nicht bemerkt), die jeder zwangsweise auf eigene Kosten kaufen muss, um die gequirlte Scheiße, die täglich aus der Glotze quillt Comedyalexanderholdtalkshowsbigbrotherdsdsmusikantenstadlfussball, auch gestochen scharf sehen zu können.

Auf den Geräten, ohne die man in naher Zukunft gar kein Fernsehen mehr empfangen können wird (wenn es nach den Wünschen der Content-Mafia geht), laufen Programme. Fernbedienung ung ung und (Echo off) – wie kann man diese hässliche Wortungetüm nur umschiffen? „Als Fernbedienung bezeichnet man üblicherweise ein elektronisches Handgerät, mit dem sich über kurze bis mittlere Entfernungen (etwa 6 bis 20 m) Geräte oder Maschinen bedienen lassen.“

Ein Gerät ist ein elektronisches Gerät. Aha. Mit diesem Gerät bedient man die Glotze von fern, ohne auf deren Knöpfe drücken zu müssen. Nein, das geht nicht.

Mir fällt erst jetzt auf, dass ich den obigen Satz, mit dem wir uns schon seit Stunden beschäftigen, gar nicht verstanden habe. „Apps, die die Steuerung per Fernbedienung ermöglichen“ – was heißt das? Wer steuert wen? um mit Lenin zu fragen. Die Steuerung ung ung und (Echo off) wessen? Die Programme auf dem Volksempfänger kann man nur mit der Fernbedienung steuern? Alle – oder nur einige? Und nur die laufen ohne zu Ruckeln und zu Zuckeln? Welche denn jetzt? Steuern die Apps die Fernbedienung oder umgekehrt? Oder steuert die Fernbedienung die Glotze und braucht dazu Apps?

Ich gebe es auf. Warum soll ich mich ärgern… Wird es einen speziellen Market geben. Wird es einen special Markt geben. Wird es einen besonderen Markt geben? Es ist hoffnungslos.

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Joh. Seb. Bach

„Johann Sebastian Bach, ein Genie, ein Ausnahmemensch. Ja, und doch nannte er, wenn er ein Werk vollendete, es bescheiden nur eine ‚Fuge‘, nicht etwa eine Fliese oder gar 4×2.80 Auslegeware, nein, nur die Fuge sollte es sein. Ach, könnten auch heute die Menschen noch so bescheiden sein wie einst der große Komponist aus der ehemaligen DDR.“ (Kassowarth von Sondermühlen aka Dietmar Wischmeyer in: „Eine Reise durch das Land der Bekloppten und Bescheuerten.“ (1997)

Die Dame meines Herzens hat mir das Buch geliehen, und ich lach mich schlapp.

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Der grösste grösste anzunehmende Unfall

Der Reaktor 1 in Fukushima ist schon geschmolzen. Spiegel „Online“ und andere Medien melden ohne korrekte Quellenangabe auch eine Kernschmelze in Reaktor 2 und 3. Focus „Online“ suggeriert, dass sei nur eine „Befürchtung“ der Betreiberfirma. Die FTD Ftd.de titelt ganz richtig: „Super-GAU“ (obwohl der GAU schon der größte anzunehmende Unfall ist, etwas Größeres als den Superlativ gibt es nicht.)

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Offliner über den Tornado in Joplin

Spiegel offline: „Nach einem Online-Bericht der örtlichen Zeitung ‚News Leader‘ kamen in Joplin 24 Einwohner ums Leben. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet von 30 Toten. Laut der Zeitung „Kansas City Star“ ist ein sieben Stockwerke hohes Krankenhaus von dem Tornado schwer getroffen worden“.

Burks.de: „Nach einem Online-Bericht der örtlichen Zeitung ‚News Leader‚ kamen in Joplin 24 Einwohner ums Leben. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet von 30 Toten. [Nein, von 31, ihr Pappnasen – noch nicht einmal abschreiben könnt ihr?] Laut der Zeitung ‚Kansas City Star‚ ist ein sieben Stockwerke hohes Krankenhaus von dem Tornado schwer getroffen worden“.

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