Bye bye Facebook

Facebook

Ich habe meinen Facebook-Account heute gelöscht.




Konkret gesagt: medialer Kindersex

Ich finde meine politische Meinung nur in zwei Holzmedien wieder, und nur das letztere lese ich auf Papier regelmäßig. Das erste ist die Jungle World und das zweite Medium ist die konkret (deren Internet-Auftritt kann man getrost vergessen, der ist nur peinlich).

Schon in der Einleitung der August-konkret habe ich mich festgelesen und köstlich amüsiert. Eine Redakteurin des „politischen Radio-Feuilleton des WDR“ erkühnt sich, bei Gremliza anzufragen, ob ein Gespräch über (sinngemäß) „Israel als Hemmschuh für Obamas Politik“ möglich sei. „…sollten wir in einem Vorgespräch miteinander reden.“

Wenn man Gremliza kennt, ahnt man schon, was kommt. Ihm gefällt das Thema. „Ich sehe aber nicht ein, was es da zuvor zu besprechen gäbe.“ Das hätte ich selbstverständlich auch geantwortet. Entweder wollen die einen einladen – oder eben nicht. Absprachen, was zu sagen wäre und was nicht, gehören in den real gar nicht mehr existierenden Sozialismus, zu Berlusconi oder nach Nordkorea.

Oder zu deutschen Medien. „Aber so wird das nicht funktionieren“, antwortet die Redakteurin. „Ich führe immer Vorgespräche – also wir alle hier in unserer Redaktion. (…) Ich bereite das Gespräch auf, damit wir auch wirklich unterschiedliche Positionen vertreten.“

Sie hätte vermutlich auch antworten können: „Das haben wir schon immer gemacht. Wir haben Interviews schon immer autorisieren lassen, damit sich der Gefragte auch wohlfühlen kann. Wo kämen wir denn da hin.“ Man riecht den „Gremienvorbehalt“, den öffentlich-rechtlichen Mief und Opportunismus, die Feigheit, eine Meinung vorkommen zu lassen, die nicht dem Mainstream entspricht, und das alles unter dem Neusprech-Deckmantel, „kontroverse“ Positionen zu Wort kommen zu lassen.

Gremliza antwortet: „Sie führen immer Vorgespräche, ich nie. Das wird daran liegen, daß (sic) ich keinen Chefredakteur, keinen Programmdirektor, keinen Intendanten, keinen Rundfunkrat über mir weiß – und auch keine Redaktionskonferenz. Daß Sie, nachdem Sie mich um ein Interview gebeten haben, für das ich mich ja durch irgendwelche Äußerungen qualifiziert haben müßte, meine Meinung zum Thema ’schon vorher interessieren‘ würde, ist süß. So tollpatschig hat noch keiner ihrer Kollegen sich herauszureden versucht.“

Bruhahaha. Allein diese Sätze waren die fünf Euro wert, die die konkret kostet.

Auf derselben Seite geht es gleich weiter mit Zensuralice Schwarzer („löschen und sperren“ und andere sinnfreie Sprechblasen mehr). Deren „Vereinszeitschrift“ (Gremliza) hat einen zweiseitigen Artikel über Pädophilie mit uralten konkret-Titelbildern versehen aus einer Zeit, als Röhl die konkret auch zur Wichsvorlage für den sexuell verklemmten 60-er ummodelte. Die „Emma“ wirft der damaligen konkret vor, sie sei „quasi der Erfinder des medialen Kindersex.“

Was lese ich in der konkret dazu? „Das Autorenverzeichnis von KONKRET weist für das Jahr 1970, den Höhepunkt in der Geschichte von Röhls medialen Kindersex, vier Artikel einer gewissen Alice Schwarzer aus, die nun die Wahl hat, ob ihr die obzöne Mischung von Marx und Lolita damals so gut gefiel, daß sie mitmischen wollte, ob sie entschlossen war wegzusehen, ob sie zu dumm war, etwas zu ahnen, oder ob sie mit Priscilly Presley („Die nackte Kanone“) sagen will: ‚Ich war jung und brauchte das Geld.'“

Bruhahaha. Die konkret sollte man lesen. Wollen Sie so dumm bleiben, wie Sie sind?




So kriminell ist ihr Stadtteil

abendblatt




You’re right!

„I enjoy crushing bastards“. (Julian Assange)




Exekutiert Drogenhändler!

„Bei einem Gefecht mit Soldaten ist „Nacho“ Coronel erschossen worden. Er war einer der Anführer des mächtigen Sinaloa-Kartells. Ein wichtiger Erfolg für die Regierung“ lesen wir bei Spiegel Offline. Focus Offline nennt die Liquidation eine „Erfolgsmeldung“. N-TV formuliert: „gelang der Schlag gegen die organisierte Kriminalität“.

Wenn man jemanden erschießt, der mit illegalen Substanzen handelt, ist das also eine Erfolg versprechende Methode, den „Krieg gegen Drogen“ zu gewinnen und muss in deutschen Medien gefeiert werden? Lesen wir doch mal hier nach: „Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Repression harter Drogen durch Polizei und Gerichte kaum einen Effekt auf die Drogenproduktion hat. Ebenfalls konnten keine Hinweise darauf gefunden werden, dass eine Bekämpfung des Drogenangebots irgendeine positive Auswirkung auf die Beschaffungskriminalität hätte. Der Report berichtet, dass eine Angebotsreduktion, wenn sie denn signifikant wäre, letztlich nur die Preise steigen ließe mit der Folge, dass die Drogenkriminalität noch zunimmt, da die Süchtigen mehr für ihre Drogen zahlen müssen und den Drogenbaronen höhere Profite winken.“

Man erhält den Eindruck, dass die deutsche Mainstream-Journaille ein Gedächnis hat wie eine Drosophila. Es müsste sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass der „War on Drugs“, wie ihn die Vertreter der Prohibition 2.0 propagieren, nicht zu gewinnen ist. Wer auch nur ein Milligramm Verstand im Gehirn hat, dürfte die Exekution eines „Drogenbarons“ (wieso eigentlich „Baron“, Focus?) nicht als „Erfolg“ verbuchen – oder müsste die – zumindest einstweilige – Erschießung der Drogenhändler auch hierzulande fordern. Es ist auch kein „Schlag“ gegen die organisierte Kriminalität gelungen, weil der „Baron“ in nullkommanix durch seinen Nachfolger ersetzt werden wird.

Wie ich schon irgendwo und irgendwann sagte: Mainstream-Medien heisst, das gesunde Volksempfinden als Journalismus auszugeben und dumpf und unkritisch alles nachzuplappern, was andere auch schreiben.




Kachelmann zum noch nicht Letzten

Eine schöne (Verschwörungs-)Theorie zum Thema Kachelmann findet sich auf dem Ritaevaneeser’s Blog: „Ist nicht ein Richter, der gegenüber der Presse folgende Aussage macht: ‚Ich kenne weder den Vater, noch das Opfer. Es gibt keine Nähe zwischen uns.‘ – also nicht vom mutmasslichen (vermutlichen, eventuellen, möglicherweisen, angeblichen) Opfer spricht – nicht ohnedies befangen…“




Enten, dreifach gebraten und gewendet, revisited

Die geneigte Leserin und der geneigte Leser werden, ähnlich wie ich, bei der Lektüre dessen, was die Holz- und Mainstream-Medien zum Thema Internet absondern, fragen, ob man nicht stattdessen ganz etwas Anderes schreiben könnte, etwa: „Ἄνδρα μοι ἔννεπε, Μοῦσα, πολύτροπον, ὃς μάλα πολλὰ πλάγχθη, ἐπεὶ Τροίης ἱερὸν πτολίεθρον ἔπερσε“ oder etwa „ברוך אתה ה׳ אלהינו מלך העולם אשר קדשנו במצותיו וצונו על נטילת ידים“. Das würde sich besser anhören und genauso viel oder wenig aussagen – und man fühlte sich auch noch humanistisch-gebildet (Homer!) und moraltheologisch (Talmud!) besser nach der Lektüre… Oder vielleicht einen Psalm.

Was lasen wir vor einigen Tagen bei Spiegel Offline über „Cybercops“ aus Bayern, „die auf höchstem technischen Niveau operieren“? Die werden jetzt dort eingestellt. Der Grund: Die Bösen im Internet werden immer böser. „Die Spione hacken sich meist unbemerkt über sogenannte Trojaner in die Systeme auch kleiner und mittelständischer Unternehmen und saugen Daten ab. ‚Alle zwei Sekunden wird irgendwo auf der Welt eine Schadsoftware ins Netz gestellt‘, so der bayerische LKA-Präsident Peter Dahte.“

Nun, wenn das ein leibhaftiger Präsident sagt, dann muss es ja stimmen und alle Holzmedien müssen es unkritisch nachplappern, allen voran Spiegel Offline. Ich war bisher – offenbar irrig – der Meinung, die Aufgabe von Journalisten sei es, die Öffentlichkeit aufzuklären und hohle Sprechblasen aufzustechen und als das darzustellen, was sie sind – heiße Luft.

Man kurz nachgehakt: Die „Spione“ machen also immer öfter diese berühmt-berüchtigen „Online-Durchsuchungen“, an denen unsere auf höchstem Niveau operierenden Sicherheitskräfte so kläglich scheitern – und nicht nur, weil ihnen das vom Bundesverfassungsgericht ohnehin verboten worden ist? Und dann auch noch mit „Trojanern“? Kann mir mal jemand erklären, wie das zielgerichtet geht? Man schickt allen Mitarbeitern einer Firma eine – natürlich unverschlüsselte! – E-Mail mit einem Attachment, was sich an sämtlichen EDV-Experten vorbeihangelt und sich auch selbst installiert, weil ja bekanntlich alle Menschen mit Admin-Status online sind und auf alles klicken und alles installlieren, was nicht bei drei auf dem nächsten Baum ist? Ganz nebenbei: Woher weiß der Dahte das mit den „alle zwei Sekunden“?

Ich sag euch was: Das ist genau so ein sinnfreies Gefasel und ein Lügenmärchen wie man es gewöhnlich vom Präsidenten Ziercke zur „Online-Durchsuchung“ kennt. Wenn ich nicht so unglaublich höflich wäre, würde ich Dahte einen Dummschwätzer nennen.

Und jetzt zu etwas fast ganz Anderem. „Trojaner spioniert Kreditkarten und Bankdaten aus“ – „Datendiebstahl: Bundesbehörden warnen vor Banking-Trojaner“ – „Internet: BKA warnt vor Trojanern beim Online-Banking“. Undsoweiter. Die Süddeutsche im Original: „Die schädliche Software nistet sich meist beim Besuch einer infizierten Webseite auf dem Computer ein.“

Soso. Sie nistet sich. Man kann es auch ganz anders formulieren, dann wäre es gut, schön und wahr, käme aber ganz ohne die kulturpessimistische Attitude aus, dass das Pöhse überall im Internet lauere und dass man rein gar nichts machen könne ausser zu beten: „Die Nutzer eines bestimmen Betriebssystems, die keinen Gedanken an ihre Sicherheit verschwenden und ihren Browser so einstellen, wie es Bill Gates er gern hätte, und anderen Leuten erlauben, aktive Inhalte ungefragt auf ihren Rechner zu schaufeln, die laufen Gefahr, dass ihnen was passiert.“ Wenn man die Wahrheit schriebe und nicht dummes Zeug wie der Regenzauber „auf jedem Computer sollten außerdem ein aktuelles Virenschutzprogramm und eine Firewall installiert sein“, dann würden sich die Leute natürlich fragen: Muss ich jeden Tag in der Zeitung lesen, dass ich, wenn ich über die Straße gehe, vorher gucken muss, ob ein Auto kommt? Pfeifen, unkritische, wie man das in Bayern grammatikalisch zu sagen pflegt. Ich reg mich wieder auf.

Und jetzt zu etwas noch ganz Anderem. „Hackerangriff Wiederherstellung der KZ-Gedenkstätten-Websites läuft“. – „KZ-Gedenkstätte Rechtsextreme hacken Buchenwald-Website“. – „Neonazis: Internetseite der Gedenkstätte Buchenwald zerstört“. – „Websites von KZ-Gedenkstätten teilweise gelöscht“. – „Entsetzen über neue Dimension rechtsextremer Aktivitäten“. – „Neonazis manipulieren Buchenwald-Internetseite“.

Ich tu euch nicht den Gefallen. Nein, ich glaube nicht, was in den Medien geschwätzt wird. Ich bin ein kritischer und mündiger Bürger und mache mir selbst ein Bild.

Ich lese die Leserkommentare bei Heise zum Thema. „1. Wie können die was von einer Internetseite löschen? Hat da jemand schlampige CGI/PHP Skripte geschieben? 2. Haben die keine Backups?“ – „Das hier sagt ja wohl alles über die Kompetenz der Ersteller aus: ‚ Diese Website ist optimiert für Internet Explorer und Netscape Navigator ab Version 4. Die Vollversion benötigt das Flash-Plugin.‘ Über so einen Spruch bin ich lange nicht mehr gestolpert.“ (Gut, die Antwort: „Das ist ja auch eine Gedenkstätte“ ist ein bisschen zu zynisch.) „Was passiert ist, die Webmaster der Gedenk-Intenetseite haben beim Thema „IT-Sicherheit“ nicht aufgepasst, und ein paar rechtsradikal veranlagte „möchtegern-Hacker“ haben sie ge-defaced. Dadurch wurde keinerlei Erinnerung ausgelöscht (ausser vielleicht der Log Datei des Servers, wenn die Cracker nicht ganz komplett doof waren) (…) Aber dann solche Pressestatements, und es wird offenbar das die Betreiber des Museums nicht nur von IT-security, sondern vom Web schlechthin keine Ahnung haben. Also hört auf mit dem geheule, sucht lieber nach der Sicherheitslücke, stopft sie, dann setzt den Server neu auf und spielt das letzte Backup wieder ein.“ – „Netcraft Apache/1.3.28 Unix PHP/4.3.4 lief offenbar bis gestern dort. Man betreibt dort offenbar einen eigenen Server und hält sich am Motto ‚Never touch a running System‘. Man hätte jemand fragen sollen der sich mit so etwas auskennt. Oder gleich Webhosting bei einem seriösen Provider buchen (…) Das es kein Backup gibt ist ebenfalls nicht zu entschuld(ig)en. Mögen euch die Hacker treffen.“

Erstaunlich bescheuert berichtet Gulli.com: „Zugang zu den Servern konnten sich die Täter mittels eines Viruses verschaffen der vermutlich schon vor der Attacke eingeschleust wurde.“ Ein Virus?! „Hacker“ schleusen gezielt (!) einen „Virus“ ein?! Und wie machen die das? Dann sollten das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und das Bundeskriminalamt bei den angeblichen neonazistischen Hackern in die Lehre gehen, wie man „Viren“ unbemerkt und irgendwie einschleust, um anschließend einen Fernwartungs-Zugriff zu haben.

Ich habe keine zwei unabhängigen Quellen für die These, dass irgendwelche kackbraunen Kameraden die Website der Gedenkstätte Buchenwald zerstört hätten. Ich kann mir auch ganz etwas anderes vorstellen. Aber das sage ich besser nicht, ich reg mich schon genug auf.




Counterearth revisited

counterearth Avatarcounterearth




Arabische Tage bei burks.de




Aicha

Eindeutig das schönste Liebeslied aller Zeiten…




Was sich der Leser merkt

Fefe erklärt, was Online-Journalismus ist. „Man muß genug Substanz dahinter haben, dass sich der geneigte Leser stundenlang gespannt durchklicken kann. Denn das merke ich mir als Leser. Und komme wieder.“

Ich hatte so etwas schon vor längerer Zeit in „Project Xanadu reloaded“ diskutiert. Das will aber keiner wissen. Die deutschen Holzmedien und das, was sich „online“ schimpft, aber in Wahrheit nur gedrucktes Papier auf dem Monitor ist, werden das nie begreifen. Die German Internet AngstTM spiegelt ja auch nur das wider, was in den Köpfen der Journaille vorgeht. Ich muss immer an die drei berühmten Affen denken: Nicht hören, sehen und sprechen wollen.




Blues Guitar Jam




Der deutsche Michel und die kultursensible Zensur

Vorabmeldung des Spiegel: „Mehr als 30 Jahre ist das Material alt, beim WDR lagert es immer noch im Giftschrank: Aufnahmen aus dem Film ‚Informationen aus dem Hinterland‚, die Undercover-Journalist Günter Wallraff in seiner Rolle als Hans Esser bei ‚Bild‘ zeigen. Für ein Porträt in der Reihe ‚NRWs Beste‚ über den heute 67-Jährigen waren Filmausschnitte verwendet worden. Kurz vor Ausstrahlung mussten jedoch Szenen, die Wallraff bei ‚Bild‘ zeigen, herausgeschnitten werden. Angeblich sei die Verwendung juristisch heikel. ‚Ein klarer Fall von Selbstzensur‘, kritisiert Wallraff. Zudem offenbar ohne Grund. Der von Wallraff angeschriebene Springer-Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner versicherte schriftlich, dass ’seitens der Axel Springer AG gegen den Film nie juristische Schritte unternommen oder auch nur angekündigt worden‘ seien. Im Gegenteil sei er ‚ein historisches Dokument‘.

Dazu passt eine Meldung der Nordwest-Zeitung online: „Ministerin will Medien Inhalte vorgeben. (…) Das Ministerium verlangt, dass die Medien schriftlich erklären sollen, dass sie künftig   über Sachverhalte und Herausforderungen beim Thema Integration verstärkt berichten und informieren;   dabei eine kultursensible Sprache anwenden;   die interkulturelle Öffnung fördern;   ihre interkulturelle Kompetenz verstärken und  Projekte hierfür initiieren und künftig journalistisch begleiten. Es dürfte in Deutschland bislang einzigartig sein, dass eine Landesregierung die Medien auf gemeinsame Inhalte verpflichten will und sogar die dabei zu wählende Sprache vorschreiben möchte.“

Was ist daran verwunderlich? Diese Ministerin ist von einem Herrn Christian Wulff berufen worden, der heute Bundespräsident ist. Passt doch wie Arsch auf Eimer. Die sollte sich gleich mit der bayerischen Justizministerin zusammentun. Gleich zu gleich gesellt sich gern. Zensur findet der Deutsche an sich immer gut, immerhin haben wir den Obrigkeitsstatt und den dazu passenden kriecherischen Untertanen erfunden. Nicht zufällig nannte das Ausland uns den „Deutschen Michel“ und setzte uns eine Schlafmütze auf. Feigheit und Denunziation sind Bürgertugenden und der Jugendschutzwart ein ehrenhafter Beruf.

Und keine Sorge: Deutsche Mainstream-Medien lassen bekanntlich auch Interviews „autorisieren“, damit ja kein böses Wort gedruckt und niemandem wehgetan wird. Die zensieren freiwillig und distanzieren sich nicht vom gut Gemeinten. Beispiel: Der stern finanziert Lichterkettenträger; auch die Zeit hat es versucht und sich dann leise weinend zurückgezogen.

Hanns Joachim Friedrichs‘ Statement verhallt immer noch ungehört: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazugehört.“




Früher ging alles ruhiger zu

Nun gut. Ich reg mich nicht darüber auf, dass die Bundeskanzlerin den Unterschied zwischen Internet und World Wide Web nicht kennt. Damit ist sie nicht allein, sondern weiß soviel vom Netz aller Netze wie 99 Prozent der deutschen Bevölkerung. Jetzt aber im Originalton laut Heise: „Vor allem junge Menschen informierten sich ‚ausschließlich über das Internet‘ (…) Merkels Erinnerung an früher: ‚Es ging alles ruhiger zu. Die Menschen unterhielten sich morgens am Arbeitsplatz über die gleichen Themen.'“

Man fragt sich natürlich, wer das, worüber und womit sich diese jungen Leute (wie ich) informieren, dort hineingestellt hat? Die Blogger? Oder prüfen und recherchieren die jungen Leute womöglich selbst nach, was sie in den Mainstream-Medien für Märchen und Falschinformationen vorgesetzt bekommen?

Und nun zu uns, Ossis! Dass es im Beitrittsgebiet früher „ruhiger“ zuging, das glaub ich gern! Es gab nicht nur manchmal kein Klopapier und keine Bananen, sonder auch die Teilchen sausten in ihren gar nicht vorhandenen Teilchenbeschleunigern ziemlich lautlos herum, so dass Physiker wie Frau Merkel sich ganz entspannt zurücklehnen konnten. Natürlich unterhielt man sich auch über weniger Themen: Es gab ja nur zwei Fernsehprogramme!

Wirklich zu dumm, dass es dieses Internet gibt. Ist ja kein Zufall, dass es nicht die Deutschen erfunden haben, sondern die US-Amerikaner. Das ist auch gut so. Wenn die Deutschen das Internet erfunden hätten, gäbe eine keine paketorientierte Datenübertragung sondern einen behördlich kontrollierten Zentralrechner, der Frontalunterricht machte – wie die Glotze eben. Man kann nicht zurücksenden. Und das ist wirklich sehr schade.

Der Kommentar in Zeit Online zum Thema hat mir gefallen.




Counter-Earth

counterearth

So eine Art „Google Counter-Earth„, gesehen in Serena Perseus, Second Life. By the way: Warum gibt es keinen deutschen Wikipedia-Eintrag für „Gor„, aber einen auf Französisch, Englisch, Türkisch und Spanisch? Haben da die Jugendschutzwarte ihre Finger wieder drin? (Man beachte die Online-Werbung hinten rechts! Ist das nicht schon Pornografie und gehörte gemeldet, durchgeführt und verboten?) Jede Wette, dass es so ist, oder eben das Übliche – vorauseilender Gehorsam und/oder Feigheit.




Zugang zum Internet als Menschenrecht

Zehn Thesen zur Netzpolitik – Lesebefehl! Spiegel Online (die haben Links gesetzt! O Wunder!) schreibt: „Die Piratenpartei will das Internet als einen autonomen Bereich der Gesellschaft verankern. Die Partei, die bei der Bundestagswahl 2009 einen Stimmenanteil von 2,0 Prozent erzielte, stellte zehn Thesen zur Netzpolitik vor. Diese beschreiben das Netz als eine eigenständige Welt, die „andere Regeln“ brauche.“

Sehr schön die „These 8 – Freier Zugang zum Netz ist ein Menschenrecht –
Ohne Zugang zum Netz ist eine vollwertige gesellschaftliche Teilhabe nicht mehr möglich. Einem Menschen den Zugang zum Netz zu verbieten, kommt heutzutage einem Arrest gleich. Wer sich aus finanziellen Gründen keinen Netzzugang leisten kann, ist in der Informationsgesellschaft ein Obdachloser. Wem die Fähigkeiten fehlen, sich im Netz zu bewegen, ist in der neuen Welt ein Behinderter, dem Hilfe zuteil werden muss.
Gerichte erkennen diese Tatsachen allmählich an, doch in den Gesetzen und Verordnungen findet sich davon wenig wieder. Hartz-IV-Empfängern wird von staatlicher Seite noch immer kein Recht auf einen persönlichen Computer und Netzzugang zugestanden.
Die Forderung daraus: Das Recht auf Netzzugang ist ein Menschenrecht und sollte explizit in die Verfassung aufgenommen werden.“

Sicher. Aber dann wird es für die, die sich keinen eigenen Internet-Anschluss leisten können, einen zensierten staatlichen Rechner geben – in der Eingangsghalle der ARGE. Man muss dafür auch Nummern ziehen und drei Stunden warten.




Wie BP „professionell“ Fotos fälscht

Wie BP „professionell“ Fotos fälscht, zeigt John Aravosis auf seinem Blog. Wie doof muss man eigentlich sein, um bei BP in der Presseabteilung anheuern zu können? Aber natürlich hat wieder ein Blogger den Betrug entdeckt, die Mainstream-Medien haben wie gewohnt gepennt. Bruhahaha.




Being held prisoner by the Russian mafia

„HELP! I’m currently being held prisoner by the Russian mafia xyzrxyz penis enlargement xyzrxyz and being forced to post spam comments on blogs! If you don’t approve this they will kill me. xyzrxyz penis enlargement xyzrxyz They’re coming back now. Please send help!“ (aus dem Spam-Ordner von WordPress)




Das Ende ist nahe

Schöner Artikel in „20 Minuten online“: „Seit der Wirtschaftsprofessor Nouriel Roubini den Crash des US-Finanzsystems für das Jahr 2008 prognostiziert hat, gilt er als brillantester Schwarzmaler unter den Ökonomen. (…) Immer mehr Ökonomen stimmen in die Untergangsprophezeiungen mit ein. (…) Klar ist auch: Alle Untergangspropheten bekommen irgendwann Recht, wenn sie nur lange genug ihre These vertreten.“ Karl Marx vertritt diese These ja auch schon recht lange…




Klassenkampf

Ich hatte gar nicht darauf geachtet, worum es bei der so genannten „Hamburger Schulreform“ ging. Der Schockwellenreiter hat es mir in wenigen Sätzen gut erklärt: „Die Hamburger Pfeffersäcke haben durchgesetzt, daß ihre Bürgertöchter und Bürgersöhne auch weiterhin unter sich bleiben und ihre Schul- und Aufstiegschancen auf gar keinen Fall von Kindern der ‚Unterschicht‘ behelligt werden. Denn sonst würde ja auffallen, daß etliche ihrer Sprößlinge strohdumm sind und nur Papas Geld sie durch das Abitur peitscht.“