Wie im richtigen Leben

Auf Hinweis eines wohlwollenden Lesers: „In den virtuellen Parallelwelten des Internets wie Second Life sind nach Erkenntnissen des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg immer mehr Kriminelle aktiv.“ [via ddp]. Kommenatar eines Lesers bei RA Werner Siebers: „Wie wird denn Körperverletzung in Second Life bewertet? Anhand der Bonus-Punkte, die der Angreifer abräumt?“

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True Gorean

Gor

Nun Kommt mir bloß nicht mit Inhalten – Männerfantasien und son Kram. Gor in Second Life ist ein Rollenspiel (roleplay) und das beste, das ich jemals gesehen habe. „Gor, the Counter-Earth, is the alternate-world setting for John Norman’s Chronicles of Gor, a series of twenty seven novels that combine philosophy, erotica and science fiction.“ Aber niemand würde doch auf die Idee kommen (außer den schmallippigen Jugendschutzwarten aka puritanisch-calvinistische Inquisition), mir zum Vorwurf zu machen, per Ego-Shooter einen anderen Spieler abgeschossen zu haben, weil ich damit den Charakter eines potenziellen Amokläufers dokumentiert hätte.

Für den Anfang ein kleiner Eindruck – vergesst alles andere In Second Life. Wer die mit Abstand schönsten Avatare, die beeindruckenste virtuelle Architektur, die interessantesten (und schrägsten) Charaktere und die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele kennenlernen will – join Gor in Second Life.

Ich bin übrigens überhaupt nicht BDSM-affin, falls das jemand vermutet. Damit hat es nichts zu tun, obwohl viele Spieler das irrig vermischen. Die Bücher Normans sind zwar plattester Trivial-Kitsch, aber die Idee ist herrlich politisch inkorrekt. Und Master Rarius Yuroki sagt es seinen Kajirae immer wieder: Wer sich vor seinen Fantasien so sehr fürchtet, dass er (oder sie) sich noch nicht einmal traut, mit ihnen virtuell herumzuexperimentieren, der wird von ihnen schon beherrscht.

GorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGorGor

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Keine Ausrede

Liebe wohlwollenden Leserinnen und geneigte Leser, nein, es gibt keine Ausrede für die Sendepause. Ich hatte nur das dringende Bedürnis nach einem „break“, ein paar Tage ohne E-Mails und ohne die Pflicht, mich um mein Blog zu kümmen. Ich habe bis auf wenige Ausnahmen mehr in der Nacht vor dem Rechner gesessen und habe Gor in Secondlife erkundet. Die „Gor“-Gegenden sind um Klassen besser, schöner und interessanter in jeder Beziehung. Ich wundere mich schon sehr, dass noch niemand journalistisch darüber berichtet hat. Dazu mehr in Bildern in Kürze.

Wie sich schon herumgesprochen hat, lebt der Betreiber dieses Blogs seit kurzem in Scheidung. Leider wird es daher auch keine Bilder von Tölchen aka Ajax vom Teufelslauch mehr geben. Ich habe den Hund in diesem Jahr noch nicht gesehen. Ich hoffe, es geht ihm gut und er vermisst mich nicht.

Alles andere, auch in Bezug auf die Notwendigkeit einer kleinen Pause von allem, kann sich das Publikum selbst ausmalen.

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Jetzt geht es weiter…

Ich muss nur noch ausschlafen, dann geht es weiter.

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Das K-Wort und der Kapitalismus von seiner schlimmsten Seite

Sehr geehrte Damen und Herrn, bitte nehmen Sie zunächst ihre Köpfe ab zum Gebet. Wir widmen uns dem Thema Zensur, die in Deutschland bekanntlich – dem jeweiligen Zeitgeit entsprechend – nicht mehr im Gegen-Rechtsextremismus-im-Internet-Köstüm eingeht, sondern mittlweweile im kinderpornografischen. Spricht jemand de K-Wort aus, ist jeder Anwesende verpflchtet, seinen kritischen Verstand unverzüglich bei der Garderobenfrau abzugeben.

Mühsam muss man aus dem Schwall moraltheologischer Medienberichte herausfiltern, wenn den nun gemeint ist. „Von der Leyen lässt Kinderpornografie aus dem Netz filtern“, schreibt Spiegel online, dass in einem früheren Artikel kurz gemeldet hatte: „Das BKA wird die täglich aktualisierten Block-Listen führen“. Welt online hingegen ist schon suggestiv und spricht von einem „Schutzprogramm“ statt von Zensurfiltern. Ja, konsequent: Es heißt „Schutztruppe“ statt „Besatzungmacht“ und „Friedenserzwingung“ statt „Krieg“.

Bei Heise ist der Tenor etwas anders: Von einer „mehr oder weniger freiwilligen Vereinbarung“ ist die Rede, auch ein sattsam bekannter Textbaustein taucht auf: „Es gehe um ein gemeinsames Zeichen von Politik und Internetwirtschaft, dass „wir Kinderpornographie ächten“. (..) Alle wollen mitmachen.“ Gesicht und Flagge zeigen und hoch die Lichterkette und nun alle gemeinam. Natürlich wollen alle mitmachen, weil“die sieben größten Provider und ihre Dachverbände“ natürlich weder Eier haben, wie der Spanier das zu sagen pflegt noch einen Arsch in der Hose, wie der laut Wilhelm Reich mehr zwangsanalfixierte Deutsche das ausdrückt. Oder hat jemand die Zivilcourage und steht in einem vollen Saal auf, wenn alle betroffen und moraltheologisch korrekt gucken, und sagt: Ich mache diesen lächerlichen Scheiß nicht mit? Nein, soviel Mut haben die nicht, obwohl alle wissen müssten, dass die geforderten Zensur- und Blockademaßnahmen aus technischer Sicht schlicht Blödsinn sind. Das europäische System heißt übrigens CIRCAMP.

Wie soll das gehen? „Die Provider prüften bei jeder aufgerufenen Webadresse dann automatisch, ob diese in dem Sperrverzeichnis aufgeführt ist.“ Also funktioniert es nicht. Ganz einfach. Wer alles sehen will, netzt eben Tor oder andere Anonymisierungmaßnahmen..

Man kann imer nur den Kopf schütteln, welch hanebüchener Unsin einfach so abgedruckt wird. „Man habe es hier mit „Kapitalismus von seiner schlimmsten Seite“ zu tun, sagt Ludvigsen: ‚Wenn Sie den Markt entfernen, wird sich die Produktion verringern.‘ In Norwegen würden pro Tag etwa 18.000 Zugriffe blockiert, sagt der Polizist – von der Leyen rechnet das auf die deutsche Bevölkerungszahl hoch und kommt auf über 300.000 Kinderporno-Abrufe, die pro Tag verhindert werden könnten.“ Ach ja? Das ist wie bei den pöhsen Drogen. Wenn man alle Junkies einsperrte und die Prohibition wieder einführte, dann verringerte sich der Drogenkonsum? Wie dämlich muss man sein, um so etwa zu behaupten?

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Und nun zu uns, Katholen!

Gor

Ein wohlwollender Leser dieses kleinen Blogs machte mich hier auf eine Meldung aufmersam: „Schwuler Bischof spricht Gebet bei Obama-Feier“. Nun ja. Ich wusste gar nicht, dass „Wir sind Papst“-Benedikt erlaubt, dass sich Bischöfe outen. Und ich dachte, dass es mehr um sehr junge „Männer“ ging – und das sehr heimlich. Ich finde das nicht konsequent – repräsentiert ein schwuler Bischof eine Minderheit? Das lassen wir mal angeprüft so stahn, wie es Luther formulieren würde.

„‚Es ist egal, ob es eine rassistische Minderheit ist, eine ethnische oder – wie in unserem Falle – eine sexuelle Minderheit. Nur, dass jemand wie man selbst vorn dabei ist, das zählt.'“ (Deutsche Medien sind leider durchweg zu blöd, die Original-Quelle zu verlinken:) Nun, wenn es denn so ist, liebes Abendblatt, das diesen Satz so formuliert hat, dann erwartet man auch eine Delegation vom Ku Klux Klan bei den Feierlichkeiten. Der repräsentiert unter anderem eine relevante rassistische Minderheit in den USA. Quod erat demonstrandum: Wenn ein deutscher Journalist das Wort „Rasse“ in den Mund nimmt, kommt in der Regel nur gequirlte Scheiße dabei heraus.

Apropos Katholen: Ein guter Freund hat einen hübschen Artikel über die züchtige Suchmaschiine Cathoogle verfasst: „Wie die italienische Zeitung ‚Corriere della sera‚ (einen Link dorthin gibt es wie gewohnt nur auf Burks‘ Blog) auf ihrer Webseite berichtet, hat ein gewisser Paul Mulhern aus Lourdes die Webseite entwickelt, um Surfern „religiös korrekte“ Suchergebnisse zu liefern.“

„Religiös korrekte“ Suchergebnisse – das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Ich kann dazu reichlich Bildmaterial beisteuern: Ich hoffe, dass Cathoogle die beiden Fotos sofort ganz hoch rankt. Der obere Screenshot zeigt einen historisch-katholisch absolut korrekten Folterkeller in Second Life, in der Stadt Red Rock. Mein Avatar (vorn) besichtigt ihn gerade gemeinsam mit den religiös korrekt verschleierten Foltermägden. Das untere Foto zeigt ein sowohl allgemein religiös als auch speziell katholisch völlig korrektes Frauenbild – einen virtueller Krieger aus Gor mit einer seiner Sklavinnen. Be well and safe paths!.

Gor

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Ein Quantum Plutonium (7 von 8)

Was bisher geschah: [Folge 1] [Folge 2] [Folge 3] [Folge 4] [Folge 5] [Folge 6]

Quantum Plutonium

Wohin mit dem Plutonium-verseuchten Zündmechanismus? Ins Weltall damit! riet mir ein Wissenschaftler eines befreundeten Geheimdienstes. Also auf zum Saturn!

Quantum PlutoniumAuf dem Mond hatte man gerade eine Entdeckung gemacht, die vor allem die Theologie komplett umkrempeln würde. Der Papst war schon informiert worden und…

Quantum Plutonium

hatte sich zum Gebet zurückgezogen. Die Astronauten baten uns, ihnen nach unten zu folgen…

Quantum Plutonium

Irgendwo hatte ich diese Szene schon mal gesehen…ein Monolith. Kam das Alien nicht vom Jupiter – schon vor Adam und Eva? Wieso war es nach Second Life umgezogen?

Quantum Plutonium

Und wo war Hal? Ich sagte Katharina, sie solle sich nicht so lasziv an die glatten Flächen schmiegen – das führte zu Hämorrhoiden.

Quantum Plutonium

Außerdem wartete schon das nächste Shuttle. Wir mussten weiter. Ein Abschiedsgruß an Mutter Erde 2.0!

Quantum Plutonium

Schon in der Marsumlaufbahn wurde die Stimmung in der Crew zunehmend aggressiver gegen uns.

Quantum Plutonium

Als Saturn auftauchte, richtet der Erste Offizier eine Pistole auf mich: Ich solle endlich den verdammten Strahlenkoffer rauswerfen! Der könne uns alle umbringen.

Fortsetzung folgt.

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Morgen geht’s weiter

Ich drösele zu viel an anderen Sachen herum. Morgen geht es wieder regelmäßig weiter.

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Irgendwas passt da nicht zusammen

„Irgendwas passt da nicht zusammen“, schreibt die Sächsische Zeitung „die offenen Fragen und die Probleme der Fahnder in Passau nach dem Mordversuch an Polizeichef Mannichl. (…) Später stellte sich heraus, dass das Messer aus Mannichls Haushalt stammt und angeblich vor dem Haus lag. Unklar ist: Woher sollte der Täter wissen, dass vor dem Haus ein Messer lag? Warum sollte er für einen Mordanschlag ein Küchenmesser benutzen? Warum lässt der Täter das Messer am Tatort zurück und geht das Risiko ein, seine DNA zu hinterlassen? Allenfalls, wenn das Gespräch an der Tür länger gedauert haben sollte, hätte er das Messer entdecken können. Das aber deckt sich nicht mit der Aussage von Alois Mannichl. Auch DNA-Material des Täters, das bei einer Rangelei an der Kleidung von Mannichl zu finden sein müsste, ist bisher nicht nachweisbar. ‚Ein solches Setting spricht sonst für eine Beziehungstat‘, sagt ein erfahrener Polizist.“ Und dasnn wird das Attentat vermutlich kaum aufzuklären sein. Der Artikel ist äußerst lesenwert, und die Sächsiche Zeitung gehört dafür ordentlich gelobt.

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Gewalttäter Sport

Hooligans finde ich langweilig und doof, obwohl das Thema „Gewalt ist geil“ an sich spannend ist. Aber einen „Hooligan“ finde ich ganz doof. Die Frankfurter Rundschau schreibt: „Der niedersächsische Anhänger hatte auf Löschung seines Namens aus der Datei ‚Gewalttäter Sport‘ geklagt. Die seit 1994 geführte BKA-Datensammlung umfasst neben Personen, die im Sportumfeld straffällig wurden, auch Fans, die auf bloßen Verdacht registriert werden. Das Verwaltungsgericht Hannover gab dem Kläger im Mai Recht, das Oberverwaltungsgericht Lüneburg bestätigte die Entscheidung vor Weihnachten. Begründung: Für die Verbunddatei, die auch von den Bundesländern bearbeitet und abgerufen werden kann, sei eine Rechtsverordnung nötig. Für eine solche bedarf es der Zustimmung des Bundesrats. Erlassen wurde sie nie. Die Datei ‚Gewalttäter Sport‘, folgern die Richter, sei rechtswidrig.“

Es geht also um eine Formalie – aber mit interessanten Folgen. Ganz typisch ist wieder, dass Big Brother ohne Rechtsgrundalge möglichst viele Daten speichert und dann verdutzt ist, wenn die höheren Instanzen der Gerichte einen Mininimalstandard an Rechtsstaatlichkeit fordern. Ich wundere mich, dass nicht schon vorher jemand geklagt hat. Man muss natürlich auch betroffen sein.

„Die Polizeidirektion Hannover hat Revision vorm Bundesverwaltungsgericht angekündigt. Wohl wissend, dass Konsequenzen weit über den Sport hinaus drohen. Das BKA betreibt dutzende Datensammlungen. 2000 kamen drei umstrittene Gewalttäter-Dateien hinzu, jeweils eine für politisch links und rechts motivierte Täter und eine für Ausländerkriminalität. Sie basieren auch auf Erfahrungen mit der so genannten Hooligan-Datei. Dass die nun das polizeiliche Informationssystem Inpol in Frage stellt, kommt unerwartet.“

„Politisch links motiviert“ – was war das noch mal gleich? Und „Ausländerkriminalität“? Wenn ein Verbrecher die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen hat, ist er fein raus. Man sollte Verbrechen also erst nach der Einbürgerung begehen. Vorher ist das ganz schlimm, dann kommt man in eine extra Kartei.

Ach ja? Ein Unrechtsbewusstsein ist natürlich auch nicht vorhanden. Warum titelt aber die Frankfurter Rundschau ausgerichtet suggestiv und polizeifreundlich: „‚Hooligan-Datei“ droht Löschung“? Es „droht“ gar nichts. Mein Vorschlag, gewohnt bourlevardesk: „Endlich! Hooligan-Datei wird gelöscht!“ Aber das traut sich eine so genannte linksliberale deutsche Zeitung denn nun doch nicht.

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Technisches Problem burks.den [SOLVED]

Es gibt zur Zeit ein technisches Problem bei der Rechtevergabe bestimmter Unterordner auf burks.de, was dazu führt, dass einige Bildler nicht angezeigt werden. Ich arbeite daran.

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Das ist Spart…äh…Gor!

Gor

Mein Avatar (links) hat sich ein Haus in Red Rock gemietet – einer Stadt in der (virtuellen) Wüste. By the way: Kommentare von Leuten, die aus dem Bild irgendetwas Moraltheologisches schließen wollen, werfe ich ungelesen in die nächste Mülltonne.

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Allüberall sinnfreier Aktivismus

Meldungen, die man hiesigerseits hämisch, belustigt, gelangweilt oder verägert kommentieren konnte, gab es in den letten Tagen genug. Zum Thema „Jugendgefährdung“ fällt mir ohnehin nichts mehr ein. Man ist es gewohnt, nur noch keinen Nonsens dazu zu lesen. Zum Glück decouvrieren sich die üblichen Verdächtigen ohnehin ständig selbst als bigotte Heuchler, denen es nicht um irgendwelchen „Schutz“ einer wie auch immer definierten „Jugend“ geht, sondern ausschließlich um moraltheologisch verbrämte und gespreizte Selbstbeweihräucherung.

Aktuell in Brandenburg: „Auf Anregung des Landeskriminalamtes (LKA) Brandenburg sind im vergangenen Jahr 36 Tonträger und DVD mit rechtsextremen oder gewaltverherrlichenden Inhalten für Jugendliche verboten worden.“ Und nun? War die Matthäuspasion von Johann Sebastian Bach dabei? Oder wurde Richard Wagner indiziert? Mitnichten. Das Motiv des Meldens, Durchführens und Verbietens, findet, wenn damn davon absieht, dass es der Deutschen an sich gern tut, in einem Satz des Heise-Artikels: „Damit sei das LKA in diesem Bereich erneut die aktivste deutsche Polizeibehörde gewesen, so Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) laut der Mitteilung. (…) Dies unterstreiche, dass in Brandenburg der Extremismus auf allen Ebenen konsequent bekämpft werde.“ Damit haben wir alles beisammen: kamerad Schönbohm ist nur „gegen Extremismus“. Also Rot gleich Braun, Bautzen gleich Auschitz – Totalitarismus-Doktrin, ick hör dir trapsen. Aktiv ssein, Fllgge zeigen, Gesicht zeigen, ahrt durchgreifen – sinnfreier Aktivismus, und wehe, jemand fragte nach dem Zweck des Ganzen.

Und nun zu etwas ganz Anderem. Schäubles Traum und der der CDU, die Sicherheit vor Freiheit setzt, wird bekanntlich in Indien wahr. Bei Annalist lesen wir etwas über die hiesige Praxis: „BKA-Ratespielchen rund um GnuPG“. Wir haben nur den Blogbeitrag als einzige Quelle, es kann also nicht überprüft werden, ob die Angaben wahr sind. Das BKA wird sich wohl eines Kommentars enthalten. „Kann die Verschlüsselungssoftware PGP/GnuPG wirklich davor schützen, dass Unbefugte auf eigene Dateien Zugriff haben? “ Gute Frage. Offenbar wusste das BKA auch niciht weiter, und die „Experten“ waren zu teuer, hätten vermutlich auch nur mit den Achseln zucken können. Wenn ein geheimer Schlüssel in die Hände der Ermittlungsbehörden fällt, wie bei mir auch, dann wird es spannend. „Die beiden hatten im Grunde aber auch nichts besseres anzubieten, als die Passphrase zu raten, die nötig ist, um mit dem Schlüssel die verschlüsselten Dateien öffnen zu können.“ Meine besteht übrigens aus zehn gemischten Zahlen und Buchstaben. Viel Spaß damit. Aber sie rätseln vermutlich noch an meinem Passwort des Rechners herum (acht). Ein Kommentar in Annalists Blog sagt alles: „PGP arbeitet noch ein wenig anders: es nimmt nicht die passphrase und macht daraus den hash, sondern es wiederholt diese Prozedur mehrmals. Somit muss auch jede Implementierung des BKA diese Prozedur entsprechend oft wiederholen. Und in den Standardeinstellungen wiederholt PGP diese Prozedur 65536 Mal. Entsprechend oft müßte also auch eine Hardware-Implementierung diese Prozedur iterieren, was zwar nicht mehr chips bedeutet, da einer 65536 Mal hintereinander genutzt werden kann, aber entsprechend alles 65536 Mal so lange dauert. Wenn Andrejs Passphrase also 8 Zeichen hat und nicht aus einem Wort besteht, wodurch eine Wörterbuch-Attacke möglich wäre, dann ist es schon relativ hoffnungslos.“

Dann haben wir noch die Meldung: „Bürger-E-Post De-Mail soll ‚geprüfte statt geglaubte Sicherheit‘ bringen“. Dazu fällt mir nichts mehr ein. Ich „galube“ ohnehin nicht an asymmetrische Krytopgrafie, empfehle daher den wohlwollenden Leserinnen und geneigten Lesern nur, die Kommentare zu diesem Artikel zu durchstöbern, um sich mit mir zu amüsieren.

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Terrorismusbekämpfung oder staatliches Überwachen?

Ein Podcast-Interview mit mir im mp3-Format (7,6 MB) gibt es hier unter dem Titel „Terrorismusbekämpfung oder staatliches Überwachen?“ auf „Fachjournalist-Podcast“.

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Talunas von Gor

Gor

Wie im letzten Jahr schon angekündigt, lerne ich Second Life gerade von einer ganz anderen, neuen Seite kennen, die normalen Nutzern komplett verschlossen ist. Ich schrieb: In „Gor“ findet ein kompliziertes und oft sexuell konnotiertes Rollenspiel statt: „Gor, the Counter-Earth, is the alternate-world setting for John Norman’s Chronicles of Gor, a series of twenty six novels that combine philosophy, erotica and science fiction.“

Hier zwei erste Eindrücke. Auf dem obigen Bild begegnet mein Avatar (mit Schwert und Langbogen) zwei Talunas – oder auch Panther Girls genannt. Diese Begegnung endete für meinen Avatar beinahe tödlich – auf den mehr als 100 Gor-Regionen können Avatare „umgebracht“ werden. Über die „Panther“: „They construct their own camps and shelters, each band claiming a certain territory. Usually to join an established band, you must fight and kill an existing member. Panther girls live primarily by hunting though they also engage in slaving and trade. Panther girls are considered outlaws and subject to the same penalties as male outlaws, though more often than not a captured panther girl will be enslaved rather than killed. Thus, the cities are not safe for them and they must remain in the forests. (…) Panther girls are arrogant and proud, having little respect for anyone besides themselves. They despise female slaves and will treat them with great cruelty. They hate free women as well regarding all non-panther girls as weak and worthless.“ Hier übrigens einige sehr deutliche Worte zum Frauenbild von einer „Goreanerin“: „Musings from a Gorean Feminist: Gor is so Stupid“. Und hier: „One of the most askes questions: is Gor about discriminating women?“.

Das untere Bild zeigt das Dorf Kargash auf der gleichnamigen Sim (Region).

Gor

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Ein Quantum Plutonium (6 von 8)

Was bisher geschah: [Folge 1] [Folge 2] [Folge 3] [Folge 4] [Folge 5]

Quantum Plutonium

Die Frauenleiche sah aus wie meine Prartikantin Elena. Hatte hier jemand Janwillem van de Weterings Ticket nach Tokio“ gelesen und wollte mir Angst einjagen? Nur weg hier…

Quantum Plutonium

Am Morgen kam ich mit meiner Geheimwaffe im Koffer erschöpft an der Küste an, charterte eine Chessna und…

Quantum Plutonium

…flüchtete mich in die Arme von Katharina, die das tat, was man vom einem Uriza-Girl erwarteten kann.

Quantum Plutonium

Katharina hatte recherchiert, dass unsere Geheimwaffe nur der Zündmechanismus für einen Bombe war und wo die Bösen die Bombe in ein U-Boot verfrachten wollten! Wir legten uns auf die Lauer….

Quantum Plutonium

Überraschung! Auf frischer Tat ertappt! Zwei gegen drei – aber wer ist schneller?

Quantum Plutonium

Mein Uriza-Girl schlug sich beim Frauenboxen hervorragend – vermutlich hieß ihre Gegnerin Grace Jones.

Quantum Plutonium

Mit einem Molotov-Cocktail demolierte ich die Geheimwaffe der Gangster. Die virtuelle Welt war wieder einmal gerettet.

Quantum Plutonium

Wütend ballerten sie hinter uns her, trafen aber nicht – ganz wie in einem James-Bond-Film

Fortsetzung folgt…

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Kackbraune und andere Kameraden

MDR: „Genau drei Wochen nach der Messerattacke auf den Passauer Polizeichef Mannichl darf die NPD in der bayerischen Kleinstadt demonstrieren. Das Verwaltungsgericht Regensburg hob ein von der Stadt verhängtes Verbot auf. (…) Die Stadt Passau kündigte eine Beschwerde beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München an.“

Ja, es ist gut, dass die Neonazis demonstrieren dürfen. Wir haben bekanntlich ein Grundgesetz (das ist die Verfassung, auch wenn sie nicht so heißt). Artikel 8 lautet: „(1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln. (2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden.“ Es gibt keine absolute Demonstrationsfreiheit, weil das dem Deutschen doch sehr unheimlich wäre. Das Bundesverfasusngsgericht hat aber fast immer zugunsten der Freiheit entschieden – oft gegen die unteren Instanzen.

Waa lehrt uns das? In Passau denkt man, dass das Melden, Durchführen und Verbieten eine Methode sei, rassistische und antisemitische Vorurteile aus den Köpfen hinauszubekommen. Das funktioniert bekanntlich nicht. Die Passauer sind also genau so unbelehrbar wie die übergroße Mehrheit der Lichterkettenträger. Es geht ihnen nicht um Inhalte, sondern nur um Symbolik.

Was schreibt der MDR? „Zudem gilt der Polizeichef als Hassfigur in der Neonazi-Szene, da er besonders konsequent gegen rechtsextreme Veranstaltungen vorging.“ Besonders konsequent? Genau das ist das Problem. Der MDR suggeriert unreflektiert und unkritisch, dass andere „nicht besonders konsequent“ seien, wenn sie nicht alles verbieten, was nicht bei drei auf dem nächsten Baum sitzt. „Konsequent“ ist gut? Nein, die Scientologen und die Zeugen Jehovas sind auch „konsequent“. Ich mag diese Textbausteine nicht mehr hören. Sie zeigen mir nur, dass jemand sein Gehirn bei der Garderobenfrau abgegeben hat.

Besonders konsequent sind auch die kackbraunen Kameraden bei der CSU: Die Süddeutsche meldet: „Die CSU will neben der Staatsangehörigkeit auch die Herkunft von Tatverdächtigen in der Kriminalstatistik erfassen. ‚Zur Bekämpfung der Kriminalität gehört, dass man ihre Wurzeln klar benennt‘, sagte CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer dem Handelsblatt.“

[By the way: Ich hätte den Original-Artikel gern im Dienste der Leserschaft verlinkt, weil die Süddeutsche zu blöd dafür war. Ich kann ihn aber nicht lesen. Handelsblatt Online macht sich zum Büttel des Staates und zwing alle Nutzer, mit heruntergelassener Hose zu surfen: „Diese Funktion können Sie nur nutzen, wenn Ihr Browser Cookies zulässt. Bitte aktivieren Sie in Ihrem Browser Cookies für diese Seite. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Handelsblatt Infoline: handelsblatt.com@vhb.de.“ Also lese ich das Handelsblatt nicht – die Vorratsdatenspeicherung lässt grüßen. Deutsche Medien machen auf ihre Weise gern mit. Kein Wunder, dass die Berichterstattung über Datenschutz so grottenmäßig ist. (Ich surfe mit Torpark aus einem USB-Stick, da ich gerade vor einem Windows-Rechner sitze.)]

Und nun zurück zu uns, CSU. Ich hatte hier schon geschrieben: „Sogar in Volkshochschulen kann man hören, dass Neonazis nicht die Ursache, sondern ein Symptom für das seien, was sich jenseites des ‚extremistischen‘ polischen Randes abspiele. Wenn man aber jemanden scharf und genauer ansieht in diese ‚Mitte‘, will es niemand gewesen sein. Wer die deutschen Gesetze gegen Einwanderung und Abschiebekmäste, auch bekannt als Guantanamo light, in einem Atemzug mit rassistischen Vorurteilen der Bevölkerung nennt…“.

Ich bin dem Kameraden Ramsauer dankbar, dass er mir einen schlagenden Beweis für meine These und ein pädagogisch wertvolles Beispiel geliefert hat. Ramsauer verbreitet rassistische und Vorurteile, und mit ihm die CSU. Ramsauer ist die „Mitte“, und die NPD ist nur ein Symtom dafür, was zum Beispiel in der CSU an kackbrauner weltanschaulicher Soße herumschwimmt. Wer laut darüber nachdenkt, die „Herkunft“ erforschen zu wollen, der ist ein potenzieller Kandidat dafür, auch Rassegesetze und Ariernachweise in einer „modernen“ Version wieder einzuführen. Wo soll die Herkunft stecken? Im Blut? In der DNA?

Übrigens: Sagt das jemand laut? Nein. Nur Berufsnörgler und Querulanten wie ich, die daher automatisch unter dem Generalverdacht des „Linksextremismus“ stehen.

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Bombenbauanleitungen im Fernsehen

Netzeitung: „Eine Wissenschaftssendung im Fernsehen hat einem 20-Jährigen aus dem brandenburgischen Fehrbellin die Idee zum Bau einer Rohrbombe geliefert. (…) Die Sendung habe zeigen wollen, wie gefährlich die Explosion einer Rohrbombe ist.“ Frage: Welche Fernsehseundung war das? Man sollte die warnen, vor allem den Autor. Seine Rechner wird er nicht lange mehr haben. (Danke für den Linktipp an eine Neuköllner Leserin aus der Karl-Marx-Straße!)

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Altmodische Kinnrasur

Bei manchen Sätzen in deutschen Medien, aus denen das „gesunde“ Volksempfinden bervorquillt, verschlägt es einem schier die Sprache: „Aufgeschwemmtes Gesicht, moppelige Figur, altmodische Kinnrasur – eigentlich kein Typ, auf den Frauen sofort fliegen. Vielleicht war das der Grund, weshalb Sebastian G. so austickte, zum Serien-Vergewaltiger wurde.“ (Sächsische Zeitung)

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Remote Forensic BOSS bereit zum Regenzauber

Laut Heise hat BKA-Chef Jörg Zierke hehauptet, „dass die für heimliche Online-Durchsuchungen erforderliche Spionagesoftware fertig gestellt sei. Sie müsse jedoch dann an den jeweiligen Fall angepasst werden, betonte der SPD-Mann gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.“

Ja, natürlich! Bruhahaha. Das Bundesinnenministerium hat vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik vermutlich eine CD mit BOSS (BSI OSS Security Suite) bekommen, weil sie das Gejammere leid waren, mit dem Hinweis, man könnte vielleicht, wenn man die IP-Adresse des Zielobjekts kennte und wenn das blöd sei und wenn man heimlich in die Wohnung des Verdächtigen eindringen könnte und der seine Rechner auch in Abwesenheit und ohne Passwortschutz immer laufen ließe und auch nicht abseitige Betriebsssyteme benutzte und und und.

Der Beitrag bei AFP ist ein „Gespräch“, also reine Propaganda für das BKA und hat mit der Realität selbstredend nur wenig zu tun. Aber der eigentliche Witz ist doch, dass Ziercke gar nicht lügt. Er lässt nur das Wesentliche weg. Und: Ziecke kann sich dessen gewiss sein, das ausnahmslos alle deutsche Medien ohne weitere Recherche und ohne ein Wort der Kritik genau das verbreiten, was er will: Wir könnten, wenn wir wollten. Auch bei Heise findet man nur das Wörtchen „angeblich“. Das ist zuwenig, meine Damen und Herren!

Der ewig nörgelnde und hyperkritische Journalist Burkhard Schröder erwartet überhaupt keine Online-Durchsuchungen, weder in dieser noch in jener Welt noch in Bielefeld. Druckt das jemand? Nein, ich bin kein Beamter und deshalb für deutsche Medien nicht ab Werk automatisch glaubwürdig.

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