Wohnungsdurchsuchung bei mir heute früh

Heute morgen um 7.30 Uhr stand die Polizei vor der Tür. Meine Wohnung wurde durchsucht und mein Rechner beschlagnahmt. Vorwurf: Verstoß gegen das Waffengesetz.

Ich stehe in dem Verdacht einesVergehens nach §§ 40,52 i.V. m. Anlage 2 Abschn. 1 Nr. 1.3.4 WaffG. Mir wird der Link www.burks.de/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=5633 vorgewofen, unter der Überschrift „Rezepturen diverser Explosivstoffe“ eine Anleitung zur Herstellung von Explosivstoffen verbreitet zu haben. Die Durchsuchung sei verhältnismäßig, insbesondere seien mildere Maßnahmen „beim jetzigen Stand der Ermittlungen nicht ersichtlich.“ Unterschrieben von Ebsen, Richter am Amtsgericht Tiergarten.

Es geht also um eine Website. Es soll verhältnismäßig sein, deshalb meinen Rechner mitzunehmen? Die Beamten fragten mich, ob der Rechner mit einem Passwort gesichert sei. Ich habe nichts unterschrieben und nichts gesagt. Heute Nachmittag habe ich einen Termin mit meinem Anwalt. Mal sehen, welcher der Journalisten-Verbände, denen ich angehöre, mir Rechtsschutz gewährt.

Vielleicht ist ja die Polizei nur gekommen, weil es mit einer Online-Durchsuchung nicht geklappt hat. SCNR. By the way: Alle meine öffentlichen Schlüssel sind ab sofort ungültig.

Nachtrag: Ich bin heute ab ca. 20.30 Uhr in Freies Neukölln, um mich mit Kollegen zu treffen. Der Termin stand schon länger fest.

Nachtrag 09.30 Uhr. Ich muss mich erst einmal ein wenig beruhigen und gehe jetzt mit dem Tölchen spazieren. Leider ist mir auch ein Artikel flöten gegangen, den ich heute abgeben wollte und für den ich kein Backup hatte. Aber mit so etwas rechnet man auch nicht

Nachtrag 10.00 Uhr. Einige Kollegen haben mir schon geschrieben. „Darf ich Dich Bomben-Burks nennen?“ mailte einer. Ein anderer fragte, ob die Wohnungsdurchsuchung vielleicht in Zusammenhang mit diesem Fall stünde. Ich weiß es nicht. Aber eines ist gewiss: Ich werde nicht kuschen, wenn mich das nur einschüchtern sollte.